Moin,
Ich denke aber die meisten Bastler verfügen nicht über solche Möglichkeiten.
Das ist mir durchaus bewusst. Bin nun auch schon >20 Jahre dabei meine Möglichkeiten auszubauen. Mit dem Holzwerken beschäftige ich mich nun etwa seit 3 Jahren, Zuvor nur mit der Beschaffung von Schnittholz.
Nicht jeder kann beliebig lange an eine Maschine herumbasteln, in seiner ohnehin schon knapp bemessenen Freizeit.
Klar ist (Frei) Zeit immer ein Faktor. Vielleicht hatte ich ja einfach Glück bei der Anschaffung meiner "oldies" wobei das Risiko m.M.n. sehr überschaubar ist.
Ich wollte ursprünglich meine TS-55 (Die war schon länger vorhanden) in das CMS-Modul einbauen. Hatte eine Festo Basis, den TS-55 Träger und das OF Modul bereits da liegen. Fast zeitgleich fragte ein Kumpel ob ich nicht Interesse an der kleinen Ulmia, dem Flottjet ADH und der Absaugung habe. Stand in der Hausmeisterwerkstatt einer Schule und sollte im Konvolut 500€ kosten.
Hatte lediglich 2-3 bilder per WhatsApp von Ihm bekommen und die Aussage funktioniert alles. Habe ich ohne anzusehen oder auszuprobieren gekauft, einige Tage später von Ihm mitgebracht bekommen (hat am Tag zuvor meinen kleinen Anhänger mit Plane & Spriegel mitgenommen, so konnte ich mir ~70 Km Fahrerei sparen).
In die Ulmia habe ich <3 h investiert bis ich die ersten Schnitte gemacht habe (Reinigen, Tisch abziehen,Einstellungen prüfen, Sägewelle schmieren). Optimierung der Absaugung und Verbesserung des Parallelanschlags kam erst später.
Mit dem Flottjet ADH habe ich etwas mehr Arbeit gehabt da die Abrichttische und die Messer völlig verstellt waren (so kam ich übrigens auch auf dieses Forum da ich nach Infos zur Einstellung für den ADH gesucht hatte).
Dank der Infos die ich hier lesen konnte hatte ich nach ~6-7h (Reinigen, Messer einstellen, Tische einstellen, Verlängerung für den Dickten-Tisch bauen) den ADH so da stehen wie er seither genutzt wird (bis auf hin und wieder Messer wechseln und schleifen lassen).
Das Modul für die TS-55 habe ich (Verlustfrei) wieder Verkauft. Die Basis mit dem OF-Einsatz zwischenzeitlich als Frästisch verwendet. Basis und Modulträger für die OF sind mittlerweile auch weiterverkauft, die OF-1010 hab ich behalten.
Wenn ich jetzt mal vergleiche 500€ und ~10h Freizeit mit ~2000€ für ne GTS10 XC + China ADH + Absaugung dann habe ich mit jeder Stunde Freizeit ~150€ "gespart" was dazu gelernt und m.M.n. brauchbare Maschinen in der Holzwerkstatt.
Für 1500€ muss ne alte Frau lang stricken! (und ich etliche Stunden arbeiten)
Wenn man dann noch liest was an solchen Maschinen (z.B. GTS 10XC) alles optimiert, umgebaut und ergänzt werden muss um brauchbar damit zu arbeiten ist dass dann auch nicht mehr so ganz "out of the Box"!
Da ist die CS-70 wohl schon die bessere Wahl, kostet aber halt auch fast das 3-Fache. Dann hat man aber immer noch eine Montagesäge mit Universalmotor.
Mir persönlich sind Kurzschlussläufer lieber da Laufruhiger, Leistungsstärker und quasi Verschleißfrei zudem günstig bei Ersatzbeschaffung.
Man ist nicht gefeit vor versteckten Fehlern, oftmals ist die Ersatzteilverfügbarkeit unklar oder nicht vorhanden und außerdem fehlen oft heute selbstverständliche Sicherheitseinrichtungen.
Das ist man auch bei Neumaschinen nicht wirklich wenn man hier so liest. Mal ehrlich was kann an z.b. der Ulmia 1610 kaputt gehen?
Motor: Kein Problem, bekommt man für nen schmalen Taler an jeder Ecke
Riemen: 2 0815 Keilriemen --> Beim Kugellagerdealer meines Vertrauens für <15€
Lager: Sind DIN625 Rillenkugellager --> siehe Riemen
Alles andere neigt eher nicht dazu kaputt zu gehen wenn man die Maschine nicht gerade vom LKW fallen lässt oder die Kellertreppe runterwirft (Und wenn gibt es auch dafür Lösungen als Maschinenschlosser).
Sicherheitseinrichtungen ist evtl. ein Thema. Passende (dickere) Spaltkeile habe ich bei Tomkaes hier aus dem Forum erworben (lohnt nicht selbst zu fertigen), Wiederanlaufschutz und Motorschutzschalter (Hatte ich beides da liegen) habe ich im Zuge der Absaugungsoptimierung verbaut. Ok, Sie hat keine Motorbremse aber darauf kann ich verzichten (hat meine Drehmaschine, die Fräsmaschine und meine Ständerbohrmaschinen auch nicht, halte ich für ein überschaubares Risiko).
Ansonsten wüsste ich nicht was eine neue Säge "out of the box" für weitere Sicherheitseinrichtungen mitbringt.
Alles Dinge die das Potential für unabsehbaren Zeitaufwand und großen Frust oder Ärger haben.
In meinem Fall wurde das Potential nicht ausgeschöpft, ab und zu darf man ja auch Glück haben
Stundenlang in Gebrauchtmaschinenbörsen, Kleinanzeigen, ... suchen bis man mal einen Treffer in 200km Entfernung hat. Anrufen, hinfahren ... hmmmm, nicht so ganz das richtige ... 400km umsonst (NICHT kostenlos). Von der verbratenen Zeit ganz zu schweigen. Also nächster Versuch und um nicht wieder unverrichteter Dinge zurück fahren zu müssen (der ausgeliehene Hänger war vorsichtshalber gleich dabei) wird das vermeintliche Schätzchen aufgeladen. Dann daheim wochenlang herrichten bis endlich mal das erste Werkstück einigermassen sauber gesägt/gehobelt werden kann.
Suchen und vergleichen lohnt, für mich, immer. 200 Km wären mir allerdings viel zu weit. Habe z.B. meinen neuen Autotrailer für 100€ Aufpreis vom Händler bis direkt auf den Hof anliefern lassen weil es mir die 100€ nicht Wert waren ~540Km (hin&zurück) zu fahren und damit fast einen ganzen Tag zu verbringen (Händler ist zwischen Stuttgart und Ulm, nicht schön zu fahren [A5/A8] da immer Staus).
Wenn schaue ich max. im Umkreis 50 Km. Bisher hatte ich sowohl mit der Bandsäge (~25 Km), der Drechselbank (~35 Km) als auch mit der Tischfräse (~45 Km) Glück. Alle waren innerhalb sehr kurzer Zeit betriebsbereit (Tischfräse hat für Spindel und Vorschubapperat neue Flachriemen erhalte, Bandsäge nur neue Bänder & Einstellung, Drechselbank Keilriemen und zwei neue Rillenkugellager für die Spindel).
Wochenlang möchte auch ich keine Maschine Instand setzen, will ja damit arbeiten, nicht daran arbeiten.
Wäre sonst ja ähnlich derer die vor lauter Werkstattausstattung bauen nicht dazu kommen mal ein Möbel oder sonstiges Werkstück zu bauen.
die Freude beim Arbeiten an Maschinen die fast jedes Geheimnis verloren haben ist sagenhaft.
Sehe ich ähnlich, zudem wenn mal was nicht zufriedenstellend funktioniert weiß man wo man schauen, bzw, was man machen muss
Zum Ton: Ist doch derzeit echt im Rahmen
War schon deutlich rauer.
Mein Fazit: Ich mag ältere stabile Maschinen (teils in Resadegrün) und bin froh darum nicht auf der Festo Basis mit untergebauter Tauchkreissäge zu arbeiten. Auftrennen einer Eichenbohle mit 55x500x2000 mm stelle ich mir da nicht wirklich prickelnd vor, mit zwei Rollenböcken auf der kleinen Ulmia kein Thema.
Gruß SAW