Moin Winfried,
Mit deinen Ansichten zum Thema bzw. mit deiner These liegst du völlig daneben, weil dich der Biege-E-Modul von MDF auf die falsche Fährte gelockt hat. Der Zug-E-Modul wird für MDF erst gar nicht angegeben, weil die Zugfestigkeit von MDF jenseits von Gut und Böse liegt.
Die Zugfestigkeit und der Zug-E-Modul gehen schon zusammen, weil der Zug-E-Modul im Rahmen von Zugversuchen ermittelt wird und dabei die Grenze darstellt, unterhalb derer sich die Verformung des Werkstoffes durch Zugbelastung nach Rücknahme der Zugbelastung wieder völlig zurückbildet. Der Zug-E-Modul bildet dabei das Ende der Hookschen Geraden. Oberhalb dieses Punktes treten plastische Verformungen ein, d.h. die bis dahin aufgetretenen Verformungen sind irreversibel. Ideale Betrachtungen gibt es bei Voll-Holz eigentlich nicht, weil diese von zu vielen anderen Faktoren abhängig ist, z.B. Holzfeuchte. MDF mit einer Zugfestigkeit von 0,6 N/mm² kann daher also sicher nicht der gleichen elastischen Verformung ausgesetzt sein wie Sperrholz/MPX mit 40 N/mm². Bei Sperrholz/MPX sind Verhältnisse aber wesentlich anders.
Lieber Winfried, ich glaube, die verwechselst da etwas. Betrachtet man die Biegefestigkeit beider Werkstoffe, so fällt auf, dass die Biegefestigkeit von MDF mit zunehmender Plattenstärke abnimmt, ganz im Gegensatz zu Sperrholz/MPX, dessen Biegefestigkeit bei stärkster handelsüblichen Plattenstärke ihren höchsten Wert erreicht. Die Biege-Elastizität interessiert hier nicht in der Hauptsache, mein Tipp mit dem Hinweis auf das Kastenprofil war deutlich genug. Daher noch einmal ein kleiner Tipp: Der Doppel-T-Träger, manchmal auch Peiner genannt, der ist stabil, weil...
Wichtig ist das elastische Verhalten in Zug-und Druck-Richtung und zwar bevor die plastische Verformung eintritt. Eine Kraft, die von außen auf eine Torsionsbox einwirkt, würde eine Spannung erzeugen, die bei einer reinen Platte eine Biegung erzeugen würde, wenn die Kraft senkrecht zur Plattenebene angreift. Dem entgegen wirken bei einer Box die inneren Stege, die diese Spannung in Zug- und Druckspannung umlenken. Ein Steg mit einem Querschnitt von 100 x 12 mm kann bei MDF einer Zugkraft von 720 N widerstehen, das ist jämmerlich wenig im Vergleich zu MPX mit 48.000 N - das entspricht grob gerechnet einer Gewichtskraft von 3 Mittelklasse-PKW. Auf die Stege im Innern der Box kommt es an. Ja - und was macht der Steg im Peiner
Die Biegefähigkeit der Deckschichten einer Torsionsbox ist völlig nachrangig.
EDIT: Offensichtlich hast du meine Hinweise bzgl des Einnutens der Stege in die Deckschichten überlesen...
....Natürlich entstehen Zug- und Schubspannungen,...
Na, wenigstens sind die Zugspannung unstrittig
...die Frage ist aber, wie stark das Material nachgibt.
Elastisch oder Plastisch? Für MDF wird aber in Zugrichtung kein E-Modul angegeben, da auch die Zugfestigkeiten des MDFs jenseits von Gut und Böse liegen. Das macht alle weiteren Diskussionen um Torsionsboxen aus MDF völlig überflüssig.
Und hierzu machen die Werte für maximale Zugfestigkeit überhaupt keine Aussage, sind in diesem Zusammenhang irrelevant.
Na, der Unsinn, der in dieser Aussage steckt, hat sich wohl somit erledigt
Ansonsten ist das hier eine schöne Seite:
Der Elastizitätsmodul
Die Seite gilt eigentlich nur für Metalle, bei Holz sieht der Zugriff auf Literatur im Internet eher mager aus, weil auch der Elastizitätsmodul im Holzwesen wesentlich weniger Bedeutung hat. Und trotzdem kann man sich an die Darstellung der Metaller anlehnen, wenn auch die Messverfahren eine etwas anspruchsvollere Vorbereitung benötigen.