Fachwerkschuppen mit Pultdach selber bauen

yoghurt

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Hallo,
nur mal so als Zwischenruf zur Diskussionskultur:
Es haben doch nun beide Seiten bereits mehrfach ihre Argumentation vorgetragen. Jeder Leser kann doch jetzt kraft seines eigenen Verstandes erkennen was logisch ist und was eher nicht. Jetzt aber zu erwarten, dass alle rufen: "Hurra, Du hast Recht und der andere schreibt Unfug!", dass ist zu viel erwartet.
Insofern gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: entweder man wiederholt seinen Standpunkt immer wieder oder lässt es einfach mal gut sein!
 

Snekker

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Hallo yoghurt!
Wie so häufig hast du mit deinem Einwand recht. Leider ist Logik im dieser Welt nicht immer das Mittel der Wahl. Obwohl sie es sein sollte.
 

stummel78

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@snekker
....wenn ich lese, was und wie du schreibst, dann bist Du derjenige der schreit und wenn ich zusammenfassen darf...alle Akademiker sind blöd, alle Meister können nichts dafür, dass sie auch blöd sind und Fachfremde haben keine Ahnung.

Einen Spalt gibt es immer zwischen Pappe und Schwelle...in diesem Fall sogar einen, in den Feuchtigkeit kapillar eingezogen wird. Diesen Spalt gibt es auch, wenn man die Schwelle direkt auf die Rollschicht liegt - jedoch mit Unterschieden. Bei der Pappe gibt es durch die Eindrückungen der Schwelle lauter kleine Täler, in denen sich Wasser sammeln kann und das Wasser kann nach unten nicht weglaufen oder wegtrocknen...bei der Rollschicht drückt sich nichts ein und das Wasser kann durch die ausgekehlten Fugen auch nach unten weg...es kann weglaufen und auch kapillar wegtransportiert werden und verdunsten. Sicherlich klebt die Pappe auch teilweise an dem Balken an, allerdings nicht flächig und schon gar nicht spaltfrei.

...so Snekker und nun darfst Du wieder rumschreien und alle für blöd erklären!
 

stummel78

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Eins noch...Du schreibst:

"Dafür, dass keine Tropfnasen zu sehen sind, kann es zwei Erklärungen geben. Die Erste ist ganz einfach die, dass irgendeine der folgenden Generationen das Fundament verputzen ließ und der Schwellenüberstand einfach zugeschmiert wurde." ...das würde aber nicht die fehlenden Tropfnasen an der Schwelle erklären.

"Die Zweite ist die, dass man nach der alternativen Baumethode auf einem nach außen geneigtem Fundament gebaut hat. Da braucht man auch keine Tropfnasen."...auch hier kann ich nicht nachvollziehen, warum dann keine Tropfnase am Schwellbalken zu sehen sein sollte. Sie soll doch angeblich verhindern, dass das Wasser nicht unter die Schwelle läuft und an den Nasen gezielt abtropft....

Aber auch dafür bin ich dann wieder zu blöd, oder? :emoji_frowning2:
 

Alterholzwurm

ww-esche
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Das bisschen Regenwasser, was bei einer bestimmten Sockelhoehe zwischen Balken und Dachpappe kommt, ist doch unerheblich. Das trocknet doch sehr schnell wieder ab.
Stumnmel, Du tust immer so, als ob sich da ganze Seeen bilden, die nie mehr austrocknen und der Balken das ganze Jahr ueber im Wasser liegt.
Die Pappe ist doch hauptsaechlich dazu gedacht, dass das trockene Holz nicht permanent die Betonfeuchte aufnimmt. Da braucht es doch nicht mal zu regnen.
Nach Deiner Theorie koennte man auch zB. Fertigparkett auf blanken Beton verlegen.
 

stummel78

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Ich habe nicht geschrieben, dass man Holz auf Beton legen soll! Ich sprach von einer Rollschicht. Weiter oben habe ich geschrieben, dass die Ausgleichsfeuchte von Beton zu hoch ist, um Holz direkt aufzulegen.

Wenn das Wasser von oben unerheblich ist, warum faulen dann viele Schwellen, die auf nicht saugenden Natursteinen aufliegen?

Ich werde niemanden zwingen, die Dachpappe wegzulassen!
Das Thema ist bei Altbausanierern und Fachwerkrestauratoren an der Tagesordnung und in diesen Fachkreisen wird keine Pappe untergelegt und eindeutig davor gewarnt.
 

Snekker

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Tja stummel78 den Schuh hast du dir selber angezogen. Nun marschier gefälligst damit. Du wirst immer Unsachlicher. Wenn du nicht weist, was eine Tropfnase ist dann lass dir die Funktion einer solchen von jemanden erklären, der etwas davon versteht. Googeln würde auch helfen.
Der Einwand von Alterholzwurm war auch richtig und logisch.
Stummel78 du solltest wirklich mal überlegen wie viel Wasser kann den maximal bei einem starken Regen in die Fuge zwischen Schwelle und Pappe laufen? Maximal ein paar Tropfen wenn überhaupt. Ohne Pappe läge die Schwelle aber auf einem Untergrund, der ständig leicht feucht ist. Das langt schon, um die Schwelle im laufe der Jahre verrotten zu lassen.
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo stummel78!
Ich bin zwar kein Fachwerkrestaurator. Ich war nur an einigen Rettungsaktionen beteiligt. Unter anderem am Ludwigsburger Schloss und am Stader Schwedenspeicher. Zurzeit lebe ich in Norwegen. Wenn ich nicht gerade Möbel baue, lassen mich die Norweger sogar an ihren Stabkirchen arbeiten. Ein Fachwerkrestaurator ist übrigens kein Fachmann für konstruktiven Holzschutz.
 

stummel78

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Snekker, Deine Unterstellungen werden immer besser! Es ist an der Zeit, daß Du Dir vielleicht mal an Deine Nase faßt.

Ich werde immer unsachlicher? Gut, wenn Du dieser Meinung bist, dann bitte - ich werde mich aus dieser Diskussion zurückziehen - es ist mir zu blöd, mich von Dir dumm machen zu lassen, obwohl ich Dich nicht angegriffen habe und wir uns nicht persönlich kennen.

Ich kenne Tropfkantenausbildungen und diese nicht nur per Google, aber danke.

Es ist traurig, dass man in einem solchen Forum keine sachliche Diskussion führen kann.
 

yoghurt

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Hallo,

[Ironiemodus:emoji_open_mouth:n]

Ich danke den beiden Kontrahenden für ihre ausführliche Darstellung eines nicht unwichtigen Teilaspektes! Es wäre sicherlich im Dienste des Themenerstellers und aller anderen Forumsleser, wenn ihr die Standpunkte bitte noch einmal KURZ und einmal AUSFÜHRLICH zusammenfassen könntet. Persönliche Angriffe steigern die Freude der Leserschaft fast bis dahin, wo sonst nur direkte und ordinäre Beleidigungen das Publikum verzücken!

[Ironiemodus:emoji_open_mouth:ff]

Nachrichten aus der Realität:

Das Bauvorhaben wir von einem Zimmereibetrieb durchgeführt. Dieser übernimmt die Gewährleistung. Deswegen wird der dort zuständige Planer entscheiden.
 

macschwichte

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Hallo Frauenpower,
Je nachdem welchen Stein Du verwendest, mache dir Gedanken über die Höhe der Gefache. Zu schmale Fuge sieht blöd aus, zu große Fuge sieht blöd aus. Steine Hochkant musste schneiden, kostet Zeit und sieht vielleicht auch blöd aus.
Nebeneingangstür vom Baumarkt ist preiswerter als Tür oder auch Fenster machen lassen und sollte für Schuppen wohl reichen. Also auch hier vorher schauen und dann mit Zimmermann absprechen.
Falls Du jetzt noch keinen Stromanschluss möchtest, auf jeden Fall Leerrohr(e) mit rein (Fundament)-vielleicht willst irgendwann sogar Wasser.

Wünsche viel Spaß bei deinem Projekt, Marcus.
 

Anton321

ww-pappel
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wow! Das ist ja interessant hier :emoji_grin:
Aaaaaaalso... Ich möchte einfach mal hier auf die allererste Frage eingehen und kurz zusammenfassen, was ich aus meiner aktiven Zimmerertätigkeit (alte Gemäuer sind meine Leidenschaft) noch so weiß.

Grundsätzlich bin ich ein riesen Fan von alten Handwerkstechniken und alten Bauwerken. Allerdings hat schon jede Generation ihre Ideen und Neuerungen eingebracht! Sonst wären wir ja noch in der Steinzeit und würden in Höhlen wohnen :emoji_wink:


ob das Fundament aus Ziegel, Sandstein, Kalkstein oder Beton ist, ist meines Erachtens wurscht! Kapillarität hast du immer von unten nach oben, selbst wenn die Mauer aus Granit wäre (dann zumindest im Mörtel).
Also: aufsteigende Feuchtigkeit durch Dachpappe oder Schweißbahn nach unten verbannen!

Dann gibts da noch den direkten Schlagregen. Das Wasser was an der senkrechten Fläche herunterläuft tut dem Holz überhaupt nichts, solange es immer wieder schnell abtrocknen kann. Können die tropfen allerdings zwischen Schwelle und Pappe laufen, was sie durch die Kapillarität auch wieder tun werden, dann ist das ungünstig. Die Pappe, die das Wasser von unten einsperrt, sperrt jetzt auch das Wasser von der Seite ein. Nun muss die Schwelle das Wasser aufnehmen und an den Seiten wieder abgeben, was wieder eine ganze Weile dauert...
Also macht man ein bisschen konstruktiven Holzschutz und ruckt den Sockel einfach 1 - 2 cm weiter nach innen, dass die Schwelle um diese 1 - 2cm außen übersteht. Dann hat das Wasser die Chance abzutropfen und kann erst garnicht zwischen Pappe und Schwelle laufen. Die Idee mit der Tropfnase find ich super! dann würde ich allerdings die Schwelle auf die Breite des Auflagers ausfalzen, dann ist die Fuge zwischen Sockel und Schwelle zusätzlich verdeckt. Das wird wohl keine Zimmerei der Welt so bauen, allerdings auch nur, weil der Zeitaufwand sehr hoch ist und der Sockel dann umso genauer gebaut werden muss :emoji_wink:

Ein weiterer Punkt zum konstruktiven Holzschutz ist die Sockelhöhe. Holz sollte unterhalb von 30cm zur Geländeoberfläche nicht verbaut werden. Der Grund ist nicht das Spritzwasser selbst, sondern der "Dreck" der mit dem Spritzwasser ans Holz kommt. Darin sind viele Mikroorganismen, die fleißig dabei Helfen das Holz in Verbindung mit Wasser zu verspeisen und zu Humus zu zersetzen :emoji_grin:
Idealerweise ist der Boden rings um den Gebäudesockel befestigt z.B. mit grobem Kies (von der grobe Oberfläche von Kies wird auch weniger Wasser zurückgespritzt)

Wenn man dann noch ganz gut ist, nimmt man für die Schwelle Eichenholz!

Wenns denn sooooooo historisch sein soll, was ich prizipiell genial finde, dann hoffe ich doch dass da keine Eisennägel oder gar Spax in die Zapfen gedonnert werden.
Noch schlimmer find ich dann sogar irgendwelche runden Holzdübel, die gar eingeleimt sind ... :/
Hier müssen dann schon schon echte Holznägel her, die konisch und leicht Bogenförmig GESCHNITZT sind!!!!
Ich hab da schon welche aus verfaulten Fichtenbalken gezogen, die nach 450Jahren noch wie frisch geschnitzt aussahen (da hab ich heut noch einen als Andenken an eine meiner Lieblingssanierungsbaustellen aufm Schreibtisch liegen :emoji_wink: )

Man kann sich da im Detail richtig austoben, wenn man Zeit hat. Du kannst auch noch senkrechte Löcher in die Zapfenlöcher der Schwelle bohren, falls da jemals Wasser reinlaufen sollte, dass es nach unten raus kann... aber man kanns auch übertreiben :emoji_wink:

Wenn es so ein kleines, leichtes Bäulein werden soll, dann würde ich totzdem gegen jeden historischen Gedanken die Schwelle mit dem Sockel verankern (Gewindestäbe oder lange Schlagdübel durch die Schwelle, wird ja später eh keiner mehr sehen.

Viel Spaß beim Abbinden und ein schönes Richtfest

LG
Anton
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Anton!
Schön das es noch Menschen gibt, die die Alte Wissenschaft des konstruktiven Holzschutzes zu würdigen wissen. Wobei ich allerdings anmerken möchte, vor 500 Jahren gab es das Problem mit der Dachpappe nicht. Damals hatten sie so etwas noch nicht. Man hat die Schwellen von unten mit Pech eingestrichen. Dadurch gab es auch nicht das Problem das Wasser zwischen Schwelle und Pechschicht heute Dachpappe laufen konnte. Ich habe das Problem immer gelöst, indem ich die Dachpappe heiß aufgebracht habe. Also geklebt und nicht genagelt. Du wirst lachen, deine Idee mit dem Ausfälzen ist nicht neu. Ich habe so etwas schon gesehen.
 
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