Fertiggartenhaus mit Eigenvorbau, Statik/Belastung?

Mitglied 24010 keks

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Und zudem sollten eigentlich irgendeine Art der Zugverankerung zum Boden bei der Hütte realisiert sein. Oft wird das über nachspannbare Zuganker erledigt.
 

NOFX

ww-robinie
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Ich würde der Optik wegen direkt in Verlängerung der Seitenwände arbeiten und mit 100x40 als Sparren arbeiten und die seitlich mit Flachverbindern jeweils vor die Seitenwand ansetzen. Das ist bei 1,3 m und 1,7 m überhaupt kein Problem, wenn man - auch wegen des Konstruktiven Holzschutzes - das Dach vorne einfach ein gutes Stück überstehen lässt.

Bei Trapezblechen braucht man keine Kopfbänder, wenn das einmal verschraubt ist. Die sind optisch auch - meiner Meinung nach - völlig unpassend.
 

jumbo125

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Aber es kommt kein Trapezblech drauf, sondern Holzbretter. Hierfür braucht man die Kopfbänder, wegen der linearen Verschiebung, insofern ich das richtig verstanden habe, oder?
Was genau meinst du mit 100x40 Sparren arbeiten?

Ich würde der Optik wegen direkt in Verlängerung der Seitenwände arbeiten
Ja, dass dachte ich zu beginn auch, aber sie sollte auch 100% sicher stehen...
 

Mitglied 24010 keks

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Jetzt hör auf zu planen und fang an zu bauen. Die letzte Skizze ist doch gut, das funktioniert so und schaut nachher auch gut aus.
Du brauchst die Kopfbänder nur an der Firstseite, nicht an den Giebelseiten - schaden tun die da aber auch nicht wenn die dir keinen wichtigen Durchgang kaputt machen.
Schalung kann man aussteifend ausbilden - ist aber nicht einfach und stark abhängig von der Brettstärke, der Brettbreite, den Befestigungsmitteln und und und...


Gruß Daniel
 

NOFX

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Die 100x40 hochkant direkt vor oder mit Überblattung (als gerades Blatt) auf das oberste Brett.

Man kann für die Stabilität gegen seitliches Ausweichen der Ständer vorne Kopfbänder nutzen oder eine durchgehende Fläche (Trapezblech) oder Diagonalen in der Dachebene. Das Haus an sich ist ja stabil.
 

NOFX

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Bitte auch Bilder vom Bau und Ergebnis hier rein, ist ja interessant zu sehen, wie es nachher aussieht/wirkt.
 

jumbo125

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Bevor ich so richtig loslege, :emoji_cold_sweat:
Dürfte ich noch eine Frage stellen?????

Ich habe die Kopfbänder "einfach" mal eingezeichnet. Dabei habe ich darauf geachtet, dass die Längen gleich lange sind. Der Winkel hat sich von selbst ergeben. worauf ist zu achten beim einplanen?
 

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NOFX

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Mich persönlich würden die Kopfbänder optisch echt stören an so einem sehr "geometrischen" Haus, ist aber eine reine Geschmacksfrage.
 

NOFX

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Wie oben geschrieben, du brauchst eine Aussteifung, die kann durch Kopfbänder erreicht werden.

Wenn dein vorstehendes Dach in sich steif ist (also nicht wie ein Parallelogramm verschoben werden kann), passiert da ohne Kopfbänder auch nichts. Das kannst du durch Diagonalen (z.B. zwei gespannte Stahlseile von außen am Haus zum mittleren Sparren vorne) in der Fläche oder einer in sich steifen Fläche (großformatige Platten) erreichen.

Man kann auch provisorische Diagonalen zwischen den Trägern einziehen und wenn das Dach fertig ist wieder entfernen. Die Kopfbänder ermöglichen ja nur, das Drehmomente in die Träger eingeleitet werden können und damit die Aufnahme seitlich wirkender Kräfte.

Praktisch gesprochen: Wenn du es ohne Dach und Kopfbänder baust und dich dran hängst, würde der Vorbau seitlich weg knicken. Nutzt du z.B. OSB-Platten (gut verschraubt und verleimt) als Dach passiert nichts, locker ineinander geschobene Nut und Feder Bretter würden hingegen deutlich seitlich ausweichen aber wahrscheinlich nicht knicken.
 
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ministry

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die Austeifung ghet auch mit gesicherten klassischen Holzverbindungen. zB nicht durchgestemmter Zapfen oder überblattung. das spart die Kopfbänder
 

Mitglied 24010 keks

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die Austeifung ghet auch mit gesicherten klassischen Holzverbindungen. zB nicht durchgestemmter Zapfen oder überblattung. das spart die Kopfbänder
Das möchte ich sehen wie du mit einem Zapfen oder einem Blatt an einem 12er Pfosten eine biegesteife Ecke zsammbringst.

Gruß Daniel
 

Mitglied 24010 keks

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Das ist zweifelsohne schön gemacht aber keine biegesteife Ecke.
Klar kann man den Nachweis führen, dass das minimale Moment was deine Verbindung aufnehmen kann u.U. ausreicht...
Vielleicht hast du aber auch einfach Glück, dass es funktioniert oder der maßgebende Lastfall ist bei dir noch nicht eingetreten...

Das ist aber keine Konstruktion die ich empfehlenswert finde.

Gruß Daniel
 

ministry

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also wir haben einen Lastfall mit ca 300kg simuliert, die in der mitte dranhängen. da ist nichts passiert.

die Konstruktion steht seit einem Jahr inklusive ungewöhnlich starkem Schneefall.

Da ich nur noch 8x14er bekommen hab, ist die Durchbiegung auf Dauer in der Mitte höher als erwartet, befindet sich aber nach wie vor in einem kaum zu sehenden Bereich.
Wie bereits erwähnt ist es als nicht durchgestemmter Zapfen mit 2 schrauben als Sicherung der Zapfen ausgeführt.

Gern lasse ich mich statisch in Frage stellen, aber die Konstruktion funktioniert auch ohne Kopfbänder :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 24010 keks

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Ja bei Schnee und somit gerader Last von oben... Alles weitestgehend gut. Woher soll auch ein Moment auf die Konstruktion kommen? Bei der Aussteifung geht's i.d.R. immer um Wind und andere exzentrische Lasten...
 

raziausdud

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Es können ja auch die Pfosten zumindest einen Teil der Kräfte mit aufnehmen, wenn sie entsprechend stark und gut im Boden verankert sind.

Ich (Amateur) denke, dass ein Sturm so eine offene (!) stabile Konstruktion nicht ins seitliche (!) Wanken bringt.

Rainer
 

Mitglied 24010 keks

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Es können ja auch die Pfosten zumindest einen Teil der Kräfte mit aufnehmen, wenn sie entsprechend stark und gut im Boden verankert sind.
Ja natürlich... Mann kann auch die Pfosten einfach 1m tief einbetonieren, das kommt dann einer Volleinspannung ziemlich nahe - dann hat man allerdings ein anderes konstruktives Problem... oder mann muss mit sehr langen Kreuzschlitzblechen arbeiten...(U-Eisen gehen auch, die dann außen liegen und der Pfosten darin, sieht aber richtig hübsch aus :emoji_slight_smile:). Diese Standard H-Pfostenträger sind gerade in der Lage Kräfte aufzunehmen, dass der Pfosten allein nicht umfällt.
Fakt ist und bleibt: Ein Laie ist i.d.R. nicht in der Lage eine eingespannte Stütze und biegesteife Ecken zu realisieren, schon gar nicht mit Holzquerschnitten die für ein Vordach / Carport notwendig und sinnvoll sind. Sogar Zimmerer vermeiden solche Konstruktionen weil die einfach schwierig und zumeist unnötig sind... selbst im Ingenieurholzbau wird darauf verzichtet wenn es anders geht.
Ich (Amateur) denke, dass ein Sturm so eine offene (!) stabile Konstruktion nicht ins seitliche (!) Wanken bringt.
Das ist auch eine offene, stabile Konstruktion...

Glauben hilft bei der Statik nicht... und denken nur, wenn man ein bischen Ahnung hat.

Gruß Daniel
 

raziausdud

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Zusammengefasst: Du brauchst keine Kopfbänder, wenn die Dachfläche in sich zu einer festen gegen Verschieben in Flächenebene steifen Fläche (Scheibe) wird. Diese Scheibe „hängt“ dann am Gartenhaus und muss auf der anderen Seite nur noch in der Höhe gehalten werden, sprich durch die Pfosten.

Du könntest dazu die Kopfbänder waagrecht in die Ecken der Dachfläche einbringen. Oder die Fläche durch (eine andere) diagonale Abspannung versteifen. Ebenso durch Aufbringen größerer Platten als Eindeckung.

Und es gibt noch eine unpopuläre Lösung, unpopulär wohl weil sie unserem Bedürfnis nach gerade und rechtwinklig widerspricht: die Sparren selbst deutlich unparallel d.h. abwechselnd leicht v-förmig zu legen (Foto zeigt das beim Sollnursolangehaltenleichtbaubisderrichtigeholzunterstandfertigist…) So entsteht eine feste Konstruktion (Scheibe) die eigentlich keine weitere der von mir bzw von anderen genannten Aussteifungen benötigt. Wenn man die dann noch zusätzlich anwendet … um so besser. Allerdings funktioniert das hier mit nur drei Sparren nicht. Da würde es genügen, zwischen zwei Sparren je eine Diagonale zu montieren.

Rainer
 

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