Fräser schlägt an ecken immer

WinfriedM

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Es ist ja recht klar: Dass dein ganzes Setup inkl. Fräser grundsätzlich funktioniert, sieht man an den Seiten deines Werktstücks. Da klappt ja alles. Wenn es nur an den dünnen Stirnseiten nicht funktioniert, ist es sehr naheliegend, dass hier dein Werkststück nicht stabil genug zugeführt werden kann. Das flattert oder vibriert. Es hängt dort ja auch noch in der Luft von unten, weil es durch das größere Loch in deiner Platte nicht aufliegt. Und dann nur 19mm Breite des Fingers und dann hälst du es auch noch recht weit weg vom Fräser aus Sicherheitsgründen. Diese Kombination ist insgesamt sehr ungünstig.

Auch wenn du es nicht vibrieren siehst, kann es trotzdem sein. Das sind so kleine und schnelle Bewegungen, dass erkennt man nur schwer, noch dazu, wenn man darin nicht viel Erfahrung hat.
 

Tomtendo

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Hallo,

Bei deinem Werkstück entspricht die zweite Ecke ja praktisch der von mir gezeigten Situation. Wenn du da über die Mitte raus kommst, wird es brenzlig. Das hängt davon ab, wie das Werkstück geformt ist und wo deine Haltepunkte sind, das heist, an welchen Stellen du relativ zum Fräser das Werkstück gehalten wird. Darum bin ich, gerade bei kleinen Teilen, für eine Schablone unter dem Werkstück, die man dann deutlich größer machen kann, mit großer Auflagefläche und günstigen Griffpunkten.
Z.B.hier

Gruß

Ingo
Es ist ja recht klar: Dass dein ganzes Setup inkl. Fräser grundsätzlich funktioniert, sieht man an den Seiten deines Werktstücks. Da klappt ja alles. Wenn es nur an den dünnen Stirnseiten nicht funktioniert, ist es sehr naheliegend, dass hier dein Werkststück nicht stabil genug zugeführt werden kann. Das flattert oder vibriert. Es hängt dort ja auch noch in der Luft von unten, weil es durch das größere Loch in deiner Platte nicht aufliegt. Und dann nur 19mm Breite des Fingers und dann hälst du es auch noch recht weit weg vom Fräser aus Sicherheitsgründen. Diese Kombination ist insgesamt sehr ungünstig.

Auch wenn du es nicht vibrieren siehst, kann es trotzdem sein. Das sind so kleine und schnelle Bewegungen, dass erkennt man nur schwer, noch dazu, wenn man darin nicht viel Erfahrung hat.
Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe am besten ein holz drunter haben was groß genug ist um es angenehm zum schieben und halten ist. Wo ich das werkstück nach der ersten ecke quasi umdrehe?
 

WinfriedM

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Flattern: Spanne mal eine 1m lange dünne Stange am Ende in den Schraubstock. Am anderen Ende flattert und schwingt es, wenn du dagegen stößt. So in etwa ist das bei deinem Werkstück auch, wenn auch in anderem Ausmaß. Wenn man eine Drehmaschine hat, merkt man, wie schnell man den Effekt hat. Spannst du da ein 10mm Rundalu ein und versuchst, 50mm vom Drehfutter entfernt noch zu drehen, merkst du, wie es flattert, vibriert und in Resonanz geht.

Ein Stück verbessert sich die Situation, wenn du eine Einlegeplatte hättest, deren Loch nur wenig größer als dein Fräser ist. Die muss von der Höhe natürlich sehr gut plan zum Rest sein. Das Werkstück besser abzustützen, ist nicht ganz einfach. Du könntest am MDF im Stirnbereich das Werkstück zuerst deutlich breiter aussägen, z.B. ingesamt 40mm Breite. Dann die Stirnseiten fräsen und dann die überstehenden Zipfel wegsägen.
 

FredT

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Mein Ansatz wäre es, einen Fräser mit untenliegendem Lager zu verwenden: Dazu eine große Schablone mit einem Außenradius für den äußeren Werkstückteil und auf der anderen Seite, also in 180° einen Innenradius für den inneren Werkstückteil. Die Endflächen entweder mit längerer Zuführung -Schablone- fräsen, oder einfach auf Riß sägen oder an Schleifscheibe/Bandschleifer begradigen. Sicher ist sicher, und das Umstecken ist nun auch kein großer Akt.
Du kannst alternativ auch den Innenradius zuerst mit Schablone fräsen, und den Außenradius dann aufgespannt auf einem Fräszirkel, sogar ganz ohne Schablone. beide Seiten sind dann ausreichend groß unterstützt. Vlt. wäre auch Anschlagschablonenunterstützt ein Fräsen der Stirnseiten als erster Gang angeraten, ähnlich einem Zuführbrett am Anschlag des Frästisches.

Natürlich brächte man dann dazu auch nicht unbedingt einen Bündigfräser.
 

dsdommi

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Kann mir bitte mal jemand genauer erklären was mit einer zuführleiste gemeint ist?
Wie wird sowas realisiert und wie sieht das dann aus? Habe leider das Buch von Heiko nicht
Danke schon mal
 

Mitglied 24010 keks

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Einfach eine Leiste die fest auf dem Frästisch angebracht wird und Richtung Kugellager vom Bündig Fräser zeigt. Am besten fast anliegt.
Nix besonderes... :emoji_grin:

Gruß Daniel
 

FredT

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Ist quasi ein Anschlag beim Freiformfräsen, der verhindert, daß du in den oben gezeichneten Fall B gerätst. Wird auch mit/oder einem Anschlagstift/Zuführpin in der Fräsplatte verwendet. Damit hast du bei nichtplanen, also konkaven oder konvexen Flächen immer einen Werkstückanlagepunkt gegenüber deinem Fräser.
 

dsdommi

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Hallo Fred
Danke für deine Erklärung, aber so ganz verstehe ich das leider nicht. Wo ist denn da der Unterschied zum Anschlag?
 

FredT

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Der "normale" Anschlag beim Frästisch erfaßt ja immer die rechte und linke Seiten fräserisch gesehen. Für gebogene Werkstücke wäre das aber ein Hindernis; man könnte sie nicht gut handlich fertigen, wenn der Bearbeitungswinkel die 180°-Fläche übersteigt. Die beiden Varianten Pin/Zuführer ermöglichen das mit fast 360° um den Fräser.
 
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