Frage zum Sägen mit der Gestellsäge

Tim90

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Guten Abend,

Ich habe eine Frage zum Sägen mit der Gestellsäge mit 600 mm Japanblatt. Ich bin Rechtshänder und säge deshalb auch rechts vom Riss damit ich denselben beim Sägen im Auge behalten kann.
Am Anfang setze ich die Säge oben auf dem Werkstück (80 mm Kanthölzer) an und schneide es dann über die gesamte Breite etwa 4 mm ein damit das Sägeblatt eine Führung hat, anschließend neige ich die Säge dann etwas zu mir und säge am Riss runter.
Auf der Vorderseite kann ich auch recht genau am Riss entlang sägen, aber auf der Rückseite verläuft mir der Schnitt immer nach rechts (von mir aus gesehen). Hier ein Bild zur Veranschaulichung:
49459485gu.jpg

Der rechte Schnitt ist eine Vorderseite, der linke war die Rückseite beim vorangegangenen Schnitt. Und dieses Verlaufen hatte ich bisher an jedem Schnitt, mal mehr mal weniger stark ausgeprägt.
Kann mir jemand sagen was ich falsch mache? Ich würde gerne lernen präzise am Riss zu sägen, an Vorder- UND Rückseite.

Vielen Dank im Voraus für etwaige Ratschläge.
Gruß
Tim
 

IngoS

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Hallo,

vielleicht ist das Sägeblatt minimal in sich verdreht.
Andere Möglichkeit, die Schränkung ist etwas unterschiedlich.

Man kann das Holz schräg in die Vorderzange spannen und dann, nach dem stirnseitigen Einsägen, erstmal mit Blick auf den hinteren Riss schräg ein erhebliches Stück einsägen, dann langsam die Säge nach vorn schwenken und dort am Riss weitersägen.

Gruß Ingo
 
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Fiamingu

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Hallo Tim. Ich tippe darauf dass du die Säge nicht gerade zu dir
ziehst. Wenn dann auf der Rückseite den Schnitt dadurch anfängt zu
verlaufen ist dass wieder schwer einzufangen. Dein Werkstück ist vielleicht
auch zu hoch eingespannt. Du musst locker aus dem Handgelenk ziehen
können. Helfen kann ebenaflls eine Seite schräg einschneiden bis zum
Grund und dann das Werkstück auf der anderen Seite sägen. Dann
senkrecht stellen und fertig sägen. Dass du in Faserrichtung sägst
macht das ganve auch nicht einfacher. Mach doch mal einen Schnitt
quer zur Faser und sieh ob der verläuft. Für mich sieht das nach einem
Fehler des Sägers aus. Gerade ziehen und richtige poition zum Holz. Mach
dich mal nicht verrückt. Das ist Übungssache.
 

carsten

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Hallo

das ist aus meiner Erfahrung eine Frage der Übung. Ich säge aber auch Heute noch auf der Seite auf die ich nicht direkt Blicke: Drei Sägeschwünge, gucken, drei Sägeschwünge und gucken. Das ein Schnitt so verläuft darf eigentlich nicht sein da muss man früher gegensteuern. Das gibt dann zwar häufig einen eher Wellenförmigen Schnitt aber irgendwann kommt der Punkt wo du verinnerlichst, wenn ich so halt Säge usw DANN wird der Schnitt gerader. Üben heißt halt nicht immer wider machen sondern auch ausprobieren. Bei manch einem klappt das schneller, viele brauchen länger und manche haben Glück es reicht bei den Prüfungen zum bestehen aber von KÖNNEN würde ich nicht sprechen. Durchaus mgl dass die zu faul oder zu ungeduldig sind zu üben. Die arbeiten lieber mit Maschinen oder planen "nur".
:emoji_wink: :emoji_grin::emoji_thinking::emoji_rolling_eyes::emoji_innocent::emoji_upside_down::emoji_sweat::emoji_yum:
 

weissbuche

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Ich habe auch ein japanisches Sägeblatt in einer Gestellsäge. Ich Säge damit allerdings auf Stoß, so wie ich es gelernt habe. Da diese Blätter etwas dünner sind, ist die Gefahr des verdrehens immer gegeben. Ich würde das nochmal überprüfen, ruhig etwas stärker spannen und es mal auf Stoß probieren.
 

pedder

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ob man zieht oder stößt, ist dem Blatt egal, es wird immer vom Gestell durch das Holz gezogen.

Blatt nicht verdreht?

Die besten Schnitte entstehen, wenn man das Blatt nur führt, aber nicht aggressiv nach unten drückt.
Erstmal gut werden, dann schnelll.

Jpanblätte bei Dieter Schmid sind minimal dünner als westliche (0,6mm zu 0,7mm). Aber vor allem sind sie viel weniger geschränkt. Man kann also nicht nachsteuern. Der schräg verlaufende Schnitt kann das Ergebnis eines Steuerversuchs sein.

Ich mag keine Gestellsägen, weil sie so kopflastig sind.
 
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Martin Graf

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Hallo Tim,
zur Sägetechnik hast du ja schon die richtigen Tipps bekommen. Und auch, dass das Blatt nicht verdreht sein darf.
Welches Sägeblatt verwendest du denn?
Ich hatte auch mal ein Japanblatt für die Gestellsäge, bin damit aber nicht klargekommen. Wie Pedder bereits schrieb, lassen die sich nur schwer korrigieren. Außerdem ist mMn die Zahnteilung für größere Holzquerschnitte zu klein. Das führt zum Verstopfen und damit zum Verlaufen. Außerdem geht es viel zu langsam.
Am besten komme ich mit ganz normalen westlichen Sägeblättern zurecht. Gerade bei einem Längsschnittblatt ist das Feilen auch sehr einfach und ideal für den Einstieg geeignet. Mit 5mm Zahnteilung (oder sogar 7mm) ist man richtig flott unterwegs und die Schnittqualität einwandfrei. Ausserdem sind sie deutlich günstiger.
Wenn Du das öfter machen möchtest, dann kann ich Dir nur empfehlen, das einmal auszuprobieren.
Gruß Martin
 

antoni

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Mal ne Gegenfrage. Musst du solche Sachen mit ner 600er Gestellsäge machen?
Das läßt sich doch mit kleineren, gefühlvolleren Sägen besser bewerkstelligen.
Ist ja so, als ob man M3 Gewinde mit nem Windeisen für M24 schneiden will. Jedenfalls, wenn man ungeübt ist...
Davon abgesehen, ich tippe auch auf verdrehtes Blatt.

Antoni
 

Friederich

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neige ich die Säge dann etwas zu mir und säge am Riss runter.
Du musst dabei nicht nur auf den senkrechten Riss achten, sondern gleichzeitig auf den horizontalen.
Den Schnitt beginnt man mit um etwa 45Grad geneigten Blatt. Je weiter man nach unten kommt, desto mehr schwenkt man in die Horizontale.

Natürlich muss das Sägeblatt ohne jede Verdrehung gespannt sein.

Schneiden ganz ohne Druck. Gewicht der Säge muss ausreichen.
 

Friederich

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Noch ne mögliche Fehlerquelle: Vielleicht sind die Bleistift-Anrisse vorne und hinten nicht ganz exakt senkrecht.
Der eine nach links abweichend-der andere nach rechts. das addiert sich.

Genauer würde es mit dem Streichmaß.
 

Tim90

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Guten Abend,

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten ! Ich habe heute nach der Arbeit noch ein paar Probeschnitte gemacht, und es geht schon deutlich besser. Ich denke dass es vorrangig an einem in sich verdrehten Sägeblatt lag. Ich habe die Säge heute zum Ausrichten des Blattes an beiden Griffen genommen, auf die Arme gelegt und drübergepeilt, und es war tatsächlich minimal verdreht. Außerdem habe ich die Spannmutter etwas stärker angezogen, das hilft wahrscheinlich auch.
Gibt es da eine Faustregel wie fest man das Blatt spannt?

Gruß
Timt
 

Johannes

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Gibt es da eine Faustregel wie fest man das Blatt spannt?
Hallo Tim,
das ist vom Sägegestell abhängig. Du wirst das Sägeblatt nicht so stark spannen können, dass es reisst. Das beschränkende Element, sind die Arme der Gestellsäge, deshalb ist es sinnvoll die Säge bei längeren Arbeitspausen zu entspannen. Sonst werden die Arme zu Bögen. Aber grundsätzlich meist etwas fester spannen, als man denkt, aber nicht so stark spannen, dass Wasser aus dem Holz kommt.

Es grüßt Johannes
 

antoni

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Das war doch nur ein Beispiel, der Verhältnisse zueinander wegen.
Nicht mehr und nicht weniger.

Und schade, das du beides nicht hast...

Antoni
 

Friederich

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Hast du mal probiert, ob Anriss mit dem Streichmass nicht genauer wird? Schreinerwinkel ist hier wegen der kleinen Auflagefläche nicht so geeignet.
 

Tim90

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Hast du mal probiert, ob Anriss mit dem Streichmass nicht genauer wird? Schreinerwinkel ist hier wegen der kleinen Auflagefläche nicht so geeignet.
Nein, noch nicht.
Ich baue mir gerade meine erste Hobelbank um mal richtig anfangen zu können. Die Kanthölzer sind nicht 100 % plan und winklig, was ja auch nicht gerade zur Präzision beiträgt.
Aber es wird langsam und die beiden Füße sind bis auf ein paar Feinarbeiten fertig.
49467046ie.jpg

Gruß
Tim
 

Fichtenelch

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Nein, noch nicht.
Ich baue mir gerade meine erste Hobelbank um mal richtig anfangen zu können. Die Kanthölzer sind nicht 100 % plan und winklig, was ja auch nicht gerade zur Präzision beiträgt.
Aber es wird langsam und die beiden Füße sind bis auf ein paar Feinarbeiten fertig.
49467046ie.jpg

Gruß
Tim
Das sieht doch schon sehr gut aus!
Weiterhin frohes Schaffen!
 
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