french-cleat Konstruktion.

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.273
Ort
Frankfurt am Main
Hallo zusammen,

ich brauche eine French Cleat Wand für die Werkzeuge in meinem Keller bauen.

Auf YT habe ich ein Video von. Mr. Handwerk gesehen, wo man keine OSB/MPX-Platte an die Wand befestigt, sondern eine Rahmenkonstruktion baut.
Aus meiner Sicht, ist das gar nicht so verkehrt.

Wenn man eine OSB/MPX-Platte an die Wand befestigen will, dann braucht man immer (so wie ich verstehe) Unterkonstruktion aus mehreren Leisten. Alles zusammen nimmt 20-30mm mehr Platz und viel mehr Aufwand.

Gibt es irgendwas was gegen so einer Konstruktion spricht, wie im Video gezeigt wurde?

Auch ästhetisch finde ich die Rahmenkonstruktion interessanter.


Boris
 

Nordheide

ww-kirsche
Registriert
1. September 2017
Beiträge
157
Ort
Niedersachsen
Hallo Boris,

wenn ich eine French Cleat Wand bauen müsste würde ich sie so oder ähnlich nachbauen.
Die Konstruktion ist einfach und sollte halten.
Ob die Leisten nun genagelt oder geschraubt werden...Für den Flaschenhalter hat es gereicht!

Was aus meiner Sicht der Vorteil dieser Konstruktion ist die Hinterlüftung.
Gerade für Kellerwerker mit feuchten Außenwänden eine mMn. gute Lösung.

Was mich etwas "stört" ist,das einerseits mit der Unterkonstruktion gespart wurde.
Dann aber mit Siebdruckplatten diese Leisten gefertigt wurden.
OK.Die Optik.Da gibt es aber günstigere Varianten.

Und hoffentlich haben alle so eine gerade Wand in Ihrer Werkstatt.
Wenn nicht dann nicht einfach so anspaxen.
Ausgleichen und schön gerade anbringen.

Viele Grüße
 

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
Wenn man es auf eine Platte schraubt ist es halt einfacher zu montieren und auch einfacher mal umzuziehen. Außerdem dürfte es für die Halter etwas besser sein, die können sich auch an der Rückwand abstützen. Bei einigen haltern habe ich nämlich unten noch einen Abstandshalter angeschraubt, der liegt dann auf der Rückwand.

Deswegen habe ich es auf eine Platte geschraubt. Bei mir sind die direkt an der Wand. Das könnte natürlich ein Nachteil sein, wenn die Wand zu feucht ist. Aber das werde ich dann wohl sehen. Ob jetzt 20mm mehr oder weniger so viel ausmachen? Ich weiß nicht. Ich würde her zu einer Trägerplatte tendieren.
 

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.273
Ort
Frankfurt am Main
Was mich etwas "stört" ist,das einerseits mit der Unterkonstruktion gespart wurde.
Dann aber mit Siebdruckplatten diese Leisten gefertigt wurden.
OK.Die Optik.Da gibt es aber günstigere Varianten.

Hallo Nordheide,

Die Siebdruckplatte ist stabil und , ja, sieht schön aus. Was für Material würdest du für Unterkonstruktion und die Cleat-Leisten nehmen?
Ich kann mit ganz gut die Dachleisten für Unterkonstruktion vorstellen. Nach mein Bauchgefühl braucht man mehr Dachleisten als im Video gezeigt wurde.

Boris
 

thiemann

ww-birke
Registriert
22. September 2013
Beiträge
55
Ort
Ostfriesland
Ich hab mir meine Anregungen bei "Let's Bastel" geholt.

Wichtig für mich hierbei ist vor allem, der "geringe" Abstand zwischen den Leisten.
Für den besseren Halt, habe ich im Abstand von 50 cm Latten an die Wand gedübelt, dort drauf OSB.
Daran letzen Endes die Latten für's French Cleat.

Werkstatt ist meine alte Garage, zwecks Feuchtigkeit gab es dort nie Probleme. Darum habe ich auch keine weiteren Maßnahmen ergriffen.
Ich finde, wenn es etwas "atmen" kann, immer besser, als es zu 100% einzupacken.

 

Nordheide

ww-kirsche
Registriert
1. September 2017
Beiträge
157
Ort
Niedersachsen
Hallo Boris.
Hallo Nordheide,

Die Siebdruckplatte ist stabil und , ja, sieht schön aus. Was für Material würdest du für Unterkonstruktion und die Cleat-Leisten nehmen?
Ich kann mit ganz gut die Dachleisten für Unterkonstruktion vorstellen. Nach mein Bauchgefühl braucht man mehr Dachleisten als im Video gezeigt wurde.

Boris

Dachlatten sind als Unterkonstruktion gut geeignet.Wenn sie gerade sind!
Und an Stellen wo mehr Gewicht an die Wand gehängt wird sollte es auch mal eine Latte mehr sein.
Das hast du ja im Bauchgefühl.:emoji_slight_smile:
Als Leisten kannst du auch Elliotis-Pine nehmen.Das ist Bau-Sperrholz.Erfüllt den selben Zweck.Ist aber günstiger in der Anschaffung.

Und je nach Geschmack kann man bei den Leisten noch die Oberfläche behandeln.Dann sind die Siebdruckplatten günstiger.Wobei die Schnittkanten da auch behandelt werden sollen.

Das muss jeder für sich entscheiden.

Viele Grüße
 

derniwi

ww-nussbaum
Registriert
22. Juni 2018
Beiträge
86
Ort
Mannheim
Hallo zusammen,

für meinen kleinen Kellerraum, der nach und nach zur Werkstatt werden soll, habe ich mir das mit French Cleat auch überlegt. Unabhängig vom Holz ist auch bei mir leider eine gewisse Feuchtigkeit vorhanden, so dass ich die Wände auf keinen Fall mit Platten verkleiden kann. Meine Idee wäre aber, entweder eine Rahmen- und Lattenkonstruktion auf einem Wagen zu bauen. Den könnte man wie eine A-Leiter aufbauen und somit auch beidseitig bestücken. Durch den Aufbau (von der Seite gesehen ein Dreieck) würden die Teile dann auch leicht nach hinten geneigt hängen. Den Wagen stellt man an die Wand, wenn man arbeitet, am Ende zieht man ihn wieder etwas weg für die Belüftung..

Vielleicht ist der Gedanke für andere auch interessant.

Gruß
Nils
 

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.273
Ort
Frankfurt am Main
Hallo,

Jetzt eine konkrete Frage.
Wann braucht man unbedingt einen Abstand von der Wand bei der Verkleidung? Gibt es dafür irgendwelche Richtlinien?

Wie ich schon geschrieben habe, es geht um beheizbaren Keller in einem Reihenhaus.

Eine Wand ist Trockenbauwand zwischen zwei Räume und zweite ist die Außenwand zum Nachbarreihenhaus.


Boris
 

Helibob

ww-robinie
Registriert
20. August 2013
Beiträge
3.021
Ort
Bayern; Schwaben
Für die Konstruktion spricht mMn auch, dass der Schmutz/Dreck besser "raus" kann.

@borisffm:
Bin zwar auch kein Bauexperte - Aber so bald die Wandtemperatur soweit heruntergesetzt ist/wird, das diese den Taupunkt erreicht, wird diese feucht. Die Werte kann man aus einer Taupunkttabelle (-> googeln) herausnehmen, wenn die Raum-Temparatur und relative Luftfeuchtigkeit bekannt ist. Kommt von der Wand keinerlei Feuchtigkeit (im Keller z. B. über Erdfeuchte, ...) und ist diese nie kälter, hätte ich keine Bedenken.

Wenn es die Wand zu deinem Nachbar ist, könnte womöglich eine "Entkopplung" wegen der Schallübertragung sinnvoll sein.

Gruß Matze
 

derniwi

ww-nussbaum
Registriert
22. Juni 2018
Beiträge
86
Ort
Mannheim
Hallo,

mit unterbauten Latten kann man natürlich auch Unebenheiten in gemauerten Wänden ausgleichen. Ein Brett direkt anschrauben würde dieses auf Spannung bringen.

Eine Platte an die Wand schrauben geht mit ein paar wenigen Schrauben. Wenn Du aber eine 2m lange Latte anschrauben möchtest, sollte diese an jeder Stelle stabil genug sein. D.h. hier würde ich bei 5cm, 50cm, 100cm, 150cm und 195cm je eine Schraube setzen...
Jetzt noch zehn Leisten an die Wand, fertig ist der Emmentaler Wand-Käse. :emoji_wink: soll heißen, da hast Du locker 50 Schrauben in die Wand gebracht. Mit einer stabilen Holzplatte kommt man wohl mit weniger Schrauben und somit Löcher in der Wand aus. Die Schrauben für die Latten auf die Holzplatte bleiben aber (wobei Du hier natürlich auch noch Leim einsetzen kannst).

Gruß
Nils
 

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.273
Ort
Frankfurt am Main
Danke für die Antworte.

langsam habe ich eine Vorstellung, wie ich meine french cleat Wände aufbaue. Die beide Wände sind warm, trocken und plan. Eine ist Gipskarton und andere ist irgendwelche Steine und verputzt. Das heißt für mich, dass ich ohne Unterkonstruktion die Wände mit 20mm OSB oder Sperrholz verkleiden kann. Rahmenkonstruktion ist zwar schön, aber so viele Löcher bohren will ich wirklich nicht. Ich habe darüber nicht gedacht. Danke @derniwi. Für die Keilleisten nehme ich Sperrholz oder doch Siebdruck, wenn ich die günstig finde.

Boris
 
Zuletzt bearbeitet:

roland44

ww-eiche
Registriert
12. Januar 2015
Beiträge
364
Ort
Brandenburg
Der größter Vorteil der Lösung mit Latten-Unterbau ist für mich, daß der Staub sich nicht hinter den Keilleisten sammelt. Schließlich entsteht sowas in einer Tischlerwerkstatt nicht zu knapp :emoji_slight_smile:
Hier wird die Keilleiste vor dem Verschrauben geschossen und danach geschraubt. find ich stabiler, durch das nageln vorher verrutscht dann nix mehr:
 

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
Ich weiß nicht. Das Problem mit dem Staub sehe ich nicht so stark. Staub hat man immer in der Holzwerkstatt und bei mir hat der nie die Funktion gestört. Ansosnten sehe ich keine Vorteile in der Rahmenkonstruktion. Allerdings halte ich es für weniger Stabil, Aufwändiger herzustellen und auch bei mir war der Hauptgrund für die Platte, dass ich nicht so viele Löcher in die Wand bohren wollte.

Wenn der Raum beheizt ist und man eine Außenwand hat, könnte es schon ein Problem geben, wenn man nicht hinterlüftet. Meine Werkstatt ist unbezeizt, ich hab das ein bisschen locker genommen. Da ich in ein oder zwei Jahren in eine neue Werkstatt ziehen werde, werde ich dann ja sehen, was passiert ist. Viel Angst hab ich aber nicht. Wenns die Wand zum Nachbar-Reihen-Haus ist, sehe ich keinen Grund warum da viel Feuchtigkeit entstehen sollte.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.667
Der größter Vorteil der Lösung mit Latten-Unterbau ist für mich, daß der Staub sich nicht hinter den Keilleisten sammelt.
Ist kein Problem, wenn man ein paar Mal mit dem Hobel über die Kante der Keilleiste fährt. Dann ist da genug Platz wo sich der Staub sammeln kann ohne zu stören.
Dann alle 10 Jahre mal aussaugen.
 

Sambappo

ww-kiefer
Registriert
27. Juli 2018
Beiträge
46
Ort
München
Hallo,

ich hänge mich mal hier kurz dran - plane auch gerade eine French Cleat Kinstruktion für meine Werkstatt...

Ebenso wie angesprochen würde ich es gerne mit vertikalen Keisten als Unterkonstruktion bauen, ich denke alle 50-60cm sollte wohl reichen...?!

Habe hier noch jede Menge 18mm Kiefer Leimholzplatten liegen, kann ich daraus evtl. die Cleatleisten fertigen oder ist das auf Eine eventuelle Biegung zu instabil?
Wäre natürlich billiger als Multiplex zu kaufen.... :emoji_wink:

Falls das eine doofe Idee ist, wie dick sollte das MPX idealerweise sein? 15 reichen für Cleatleisten?

Danke & viele Grüße
Markus
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.667
Wär eigentlich schade um die Leimholzplatten.
Billigste Fichtenlatten (Dachlatten z.B.), dafür dicker, und direkt an die Wand wären naheliegender
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.677
Warum wohl?
Weil es besser klingt.
French Cleat hat den Flair von Chantal,
Keilleisten eben eher von Mathis.

Gruß
Roland
 

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.229
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
Warum wohl?
Weil es besser klingt. French Cleat hat den Flair von Chantal
Das wäre dann ja ein ganz klassischer Fall von Chantalismus!!!

Ich zitiere mal von der Seite:

Was bedeutet Chantalismus?
„2007 tauchte der Begriff Chantalismus – oder auch Kevinismus genannt – zum ersten Mal auf einer satirischen Internetseite auf“ berichtet Prof. Dr. Udolph. Mit dieser Bezeichnung wurde von den Machern „die krankhafte Unfähigkeit, menschlichem Nachwuchs sozialverträgliche Namen zu geben“ betitelt.
Das Phänomen ist laut Udolph leicht erklärt: „Menschen mit niedrigem Bildungsstand nennen ihre Kinder öfter Kevin, Justin, Chantal oder Celina. Im Gegensatz dazu tragen Kinder von Akademikern öfter Namen wie Johannes, Maximilian, Charlotte oder Katharina. Als ein Grund für diese Entwicklung werden unterschiedliche Motive der Namenwahl genannt“.


Wie weit sich ein Leser hierin erkennt, überlasse ich jedem Einzelnen.
 

zündapp

Gäste
Hallo,

Meine "Frenchis" sind aus 20er Fichte, 10er Dübel im Abstand von 60 cm. Bei den ganz schweren Brocken (Schraubzwingenhalter) im Abstand von 30 cm. Seit 5 Jahren im Einsatz, nie was gebrochen, eifrig benutzt. Abschrägung einfach mit 45 Grad gestelltem Sägeblatt. Wichtig ist, dass die Werkzeughalter bei schwererem Gewicht sich unter der Leiste an der Wand mit einem Klotz abstützen. Multiplex braucht man da nicht, viel zu teuer und macht unnötig die Sägeblätter stumpf.

Gruß,

Wolfgang
 

Mitglied 67188

Gäste
plane auch gerade eine French Cleat Kinstruktion für meine Werkstatt...
..
gibt nicht wenige, die nach einiger Zeit das French Cleat System wieder abbauen da sie doch nicht die Flexibilität benötigen.
Dieses Keilleistensystem benötigt auch etwas mehr Platz, da man sich mehr oder weniger an ein horizontales Raster halten muss.
Für eine normale Werkzeugwand könntest du auch wunderbar deine Leimholzplatten verwenden.
Diese "languettes biseautés doubles"
(selbst die heimatsprachverliebten Franzosen nutzen den Begriff "French Cleat") erfreuen sich gerade großer Beliebtheit, da würde ich mir nochmal Gedanken machen ob das Sinn macht.
Persönlich mag ich sie nicht, egal in welcher Sprache.:emoji_rolling_eyes:

Ansonsten wie Friedrich: Dachlatten.
mit dem Leimholz baust du dann die Einsätze oder irgendwelche Kisten oder hebst sie auf, die werden ja nicht schlechter.

Viel Erfolg

PS:
habe mal versucht eine Erklärung für den Begriff French Cleat zu finden...
Nicht mal in den amerikanischen Foren weiss man eine genaue Antwort auch seriöse britische
Schreiner haben nur Vermutungen, alle nutzen ihn trotzdem und haben kein Problem damit.
Eine These die ich wiederholt gelesen habe ist, dass einst Frankreich als große Kolonialmacht natürlich auch in
technischer Hinsicht Spuren hinterlassen hat, speziell im Schiffsbau.
So soll Cleat als Klampe verstanden werden, die durch eine Besondere Form es ermöglichte, Taue schnell zu belegen (festmachen)
und wieder zu lösen.
How ever (uuups schon wieder englisch) vielleicht sollten wir den englischen Wortschatz nicht ganz ausser acht lassen oder lächerlich
machen wenn ein Europa funktionieren soll.
Hab nämlich keine Lust 20 Sprachen und 40 Dialekte zu lernen und auch nicht das Talent dazu.
 
Oben Unten