Habt Euch nicht so mit den Tickets. In Japan gibt es sechs Bahngesellschaften, die jeweils ein Gebiet betreuen. Das Land ist ja nicht groß und die Züge schnell, also fährt man ständig von einem Gebiet ins andere.
Die Gesellschaften (JR East, Central, etc) haben eigene Ticket-Portale. Damit es nicht so einfach ist, kriegt man bei einigen nur Codes, das eigentliche Ticket muss man dann aus einem Automaten am Bahnhof ziehen. Der muss aber logischerweise zur jeweiligen Gesellschaft gehören.
Wenn man dann Hin- und Rückfahrt durch verschiedene Gebiete braucht, können das durchaus verschiedene Automaten sein. Die Anleitungen sind in einer Sprache, die aus englischen Wörtern besteht, aber einige Erfahrung mit japanischer Grammatik erfordert, um tatsächlich zu verstehen, was gemeint ist.
Japaner lernen sowas als Kinder zusammen mit den 3000 Schriftzeichen und wissen sofort, dass sie das Ticket aus dem blauen Automaten mit dem gelben Rechteck kriegen, für die Rückfahrt aber aus dem blauen mit grünem Rechteck.
Der Ausländer staunt. Vor allem in Shinjuku, dem größten Bahnhof der Welt, auf der Suche nach dem richtigen Automaten.
Die Züge sind aber toll, und wenn man alleine ein Ticket gekauft hat fühlt man sich wie zuletzt beim Schulabschluss.
Zum Glück gibt es wohl noch eine Art „Interrail-Ticket“, das überall gilt.
Die Japaner sind zum Glück hilfsbereit, und es gibt heute Übersetzungs-Apps. Man fühlt sich nur ständig wie ein Sechsjähriger, der zum ersten Mal alleine in die Schule laufen darf.
Da ist Deutschland doch besser: Die Automaten zwar unverständlich, aber alle rot und es gibt nur eine Sorte - obwohl, wenn ich Frankfurt denke, mit DB und RMV und…
Nehme alles zurück, Japan ist einfacher.
