Gartenhaus: Nachträglich Regenrinne montieren

Grumpy65

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Hallo zusammen,

ich habe aktuell die Aufgabe vor mir eine Regenrinne an einem vor ein paar Jahren errichteten Gartenhaus aus Blockbohlen zu montieren. Grund dafür ist, dass das Regenwasser, welches über das Dach abfließt auf die Gehwegplatten (darauf steht das Gartenhaus) auftrifft, hochspritzt und so schon zu der einen oder anderen dauerfeuchten Stelle an den Bohlen geführt hat.
Problem ist, dass bei dem damaligen Aufstellen des Gartenhauses, warum auch immer, sich keinerlei Gedanken diesbezüglich gemacht wurden. Kurz zum aktuellen Aufbau (anbei auch zwei Zeichnungen zum hoffentlich besseren Verständnis, da ich gerade keine Fotos davon zu Hand habe):
Das Dach wurde mit OSB-Platten zur Dacheindeckung geliefert, die von oben mit einer einfachen Dachpappe und darauf wiederum mit Biberschwanz Dachschindeln belegt sind. An sich macht die Eindeckung keinen schlechten Eindruck. Sie ist in der Fläche dicht, aber weist auch fast keinen Überstand an der Traufe auf. Somit auch das erste Problem: Fehlende Traufbleche zur besseren Regenabführung und somit auch die offenen OSB-Kanten. Dadurch, dass die Dacheindeckung auf die OSB genagelt sind, ist es auch nicht möglich nachträglich ein Traufblech darunter zu schieben. Das zweite Problem ist die Anbringung der Regenrinne: Zur Befestigung der Dachrinnenhalter benötige ich ein Brett (siehe zweites Bild), welches wiederum an einer Leiste befestigt werden soll. Diese Leiste kann jedoch nur von unten in die 18 mm starke OSB geschraubt werden. Das ist natürlich absehbar, dass das nicht halten wird. Von oben, wie es eigentlich beim Aufbau gemacht hätte werden müssen, ist nun ja wegen der bestehenden Dacheindeckung auch nicht mehr möglich. Ich hatte schon an Winkel gedacht, mit denen ich die Leiste am Dach festmache, jedoch müssten diese auch einen entsprechenden Winkel haben.
Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man das noch einigermaßen elegant lösen kann oder bleibt hier nur die Option das komplette Dach abzureißen und einmal "richtig" neu zu machen? Es wäre zwar schade um die bestehende Eindeckung, aber ich denke, das wäre die beste/einzige Lösung. Trotzdem wollte ich mich hier vorher noch einmal erkundigen!
 

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IngoS

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Hallo,

die Lösung heißt Kastenregenrinne. Das "Traufblech" schiebst du zwischen Dachpappe und OSB Platten und schraubst dann von oben mit Blechdachschrauben durch die Pappe in die OSB Platte fest. Genau so habe ich das bei einer Hütte, die umgebaut werden musste, gemacht. Hat einwandfrei funktioniert. So ist auch die OSB Platte geschützt. Sollten da in den 8cm Randbereich noch ein paar Pappnägel sein, mit Stichsäge unter die Pappe fahren und absägen.

Gruß

Ingo
 

Grumpy65

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Hallo,

die Lösung heißt Kastenregenrinne. Das "Traufblech" schiebst du zwischen Dachpappe und OSB Platten und schraubst dann von oben mit Blechdachschrauben durch die Pappe in die OSB Platte fest. Genau so habe ich das bei einer Hütte, die umgebaut werden musste, gemacht. Hat einwandfrei funktioniert. So ist auch die OSB Platte geschützt. Sollten da in den 8cm Randbereich noch ein paar Pappnägel sein, mit Stichsäge unter die Pappe fahren und absägen.

Gruß

Ingo
Hallo Ingo,

das ist genau die Lösung, die ich gesucht habe! Vielen Dank!
Die Kastenrinne ist ja wie für diese Situation geschaffen. Die einzige Frage, die sich mir stellt, wie läuft das da mit dem Gefälle?
Vermutlich ist die Dachfläche sowieso nicht 100% im Wasser, aber ein leichtes Gefälle zum abfließen wäre ja schon schön.
 

Martin45

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Für Gartenhäuser gibt es auch kl. Kunststoffrinnen und Rinneisen aus Kunststoff, die man seitlich anschrauben kann. Notfalls mit Abstandsklötzen. Müssten vermutlich z.B. von Marley sein.
Vielleicht passen die bei dir?
 
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IngoS

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Hallo Ingo,

das ist genau die Lösung, die ich gesucht habe! Vielen Dank!
Die Kastenrinne ist ja wie für diese Situation geschaffen. Die einzige Frage, die sich mir stellt, wie läuft das da mit dem Gefälle?
Vermutlich ist die Dachfläche sowieso nicht 100% im Wasser, aber ein leichtes Gefälle zum abfließen wäre ja schon schön.

Es gibt solche Rinnen nach deinen Wünschen konfektioniert mit eingebautem Gefälle, eingelöteten Ablaufstutzen und Endkappen.

Bei Standardrinne kann man etwas trixen, um das Gefälle hinzubekommen, oder aber mal nachmessen. Oft hat die Traufe schon etwas Gefälle.

Gruß Ingo
 

Martin45

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genau so eine Rinne hatte ich am Gartenhaus und war damit nicht zufrieden.
Das glaube ich dir gerne. Freiwillig an einem neuen Gartenhaus würde ich das auch nicht installieren.
Aber hier ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen und ich denke man muss schauen, dass Aufwand und Nutzen passt.
 

fahe

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Dadurch, dass die Dacheindeckung auf die OSB genagelt sind, ist es auch nicht möglich nachträglich ein Traufblech darunter zu schieben.

das ist genau die Lösung, die ich gesucht habe! Vielen Dank! Die Kastenrinne ist ja wie für diese Situation geschaffen.
...wo genau jetzt der Unterschied ist, einen schmalen Traufstreifen nicht, das Blech der Kastenrinne aber dann doch unterschieben zu können, verstehe ich nicht.
 

IngoS

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...wo genau jetzt der Unterschied ist, einen schmalen Traufstreifen nicht, das Blech der Kastenrinne aber dann doch unterschieben zu können, verstehe ich nicht.

Hallo,

der Unterschied besteht darin, dass ich eine Möglichkeit aufgezeigt habe, wie man mit Nägeln, die eventuell im Weg sind, umgehen kann. Eigene Erfahrung halt.

Gruß Ingo
 

Grumpy65

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Ich will mich dazu noch einmal melden: So wie @Martin45 es vorgeschlagen hat, ist es ja die "klassische" Methode, so wie ich sie auch kenne. Problem hier ist halt nur, dass ich erst einmal für die Befestigung der Rinneneisen ein Brett festgeschraubt bekommen müsste, was ja genau das Problem darstellt (zum Verständnis: So wie auf dem zweiten Bild ist nur eine Idee gewesen, so sieht es aktuell nicht aus). Vorausgesetzt du meinst die Rinneneisen aus Kunststoff, die ca. 90° haben.
Das ist halt der Vorteil bei der von @IngoS vorgestellten Rinne. Dort ist Traufblech und Rinne zusammengefasst. Heißt ich muss zwar auch wohl oder übel mit Spenglerschrauben durch die Dacheindeckung, die "Unterkonstruktion" für Rinneneisen entfällt aber.
 

Mr.Ditschy

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Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man das noch einigermaßen elegant lösen kann oder bleibt hier nur die Option das komplette Dach abzureißen und einmal "richtig" neu zu machen? Es wäre zwar schade um die bestehende Eindeckung, aber ich denke, das wäre die beste/einzige Lösung. Trotzdem wollte ich mich hier vorher noch einmal erkundigen!
Wenn musst doch nur die letzte Reihe etwas anheben um eine Latte drunter zu schrauben/leimen und ein Blech/Bahn drunter zu schieben, daran dann Rinnhalter und Rinne montieren kannst.
Nur Regen würde aber auch durch Winkel in 18er OSB aushalten, doch Schnee erzeugt nun mal die meiste Last auf eine Rinne.
 

fahe

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Somit auch das erste Problem: Fehlende Traufbleche zur besseren Regenabführung und somit auch die offenen OSB-Kanten. Dadurch, dass die Dacheindeckung auf die OSB genagelt sind, ist es auch nicht möglich nachträglich ein Traufblech darunter zu schieben.
...mir ging es in meinen Nachfragen ausschließlich um das, was Du als erstes Problem ausgemacht hast... und dem imho auch nicht mit der Kastenrinne wirklich begegnet werden kann, ohne die untere Lage anheben zu müssen, um das Blech darunterschieben zu können.

Im Zweifel würde ich da etwas pfuschen, lediglich die Schindeln anheben (notfalls warmmachen), einen Streifen besandeter Dachpappe auf die untere Lage mit Vergussmasse/Bitumenkleber aufbringen, der dann bis in die Rinne reicht. Danach die Schindeln mit etwas Vergussmasse/Bitumenkleber wieder drauf. Für die Lebensdauer, die so ein Gartenhaus hat, würde das imho dicke reichen.

Die Rinnenbefestigung... ich zeige mal ein paar Details.

1.jpg 2.jpg
Ein gänzlich untergeordnetes Dach von nur knapp 6 qm Fläche, unter dem eigentlich nur die Papiertonne steht. Da reicht die kleine Marley-Kastenrinne. An die Sparrenköpfe habe ich ein paar Dougasienbrettchen angeschraubt, an die wiederum die Rinnenhalter. Ich "fürchte" das überlebt die nächsten 20 Jahre. Das markierte Klötzchen im zweiten Bild stammt noch vom Vorbesitzer, hat nichts mit meiner "Konstruktion" zu tun, sondern hält die "Außenwand" aus lackiertem wasserfest verleimtem Sperrholz. :emoji_wink:


3.jpg 4.jpg

An einem anderen Gebäude habe ich erst in diesem Frühjahr die völlig unterdimensionierte Kastenrinne entfernt... und musste zu einer ähnlichen Konstruktion greifen.

Auf dem Dach liegen Bitumenwellplatten über einer ersten Dachpappelage. Da waren allerdings auch intakte Traufbleche vorhanden.

Beide, wie zu sehen in Marley-PVC statt Kupfer in 24k vergoldet. :emoji_wink:
Das eine Gebäude wird irgendwann ganz weichen, das andere wohl durch einen Doppelcarport ersetzt.
 

Grumpy65

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Danke für die ausführliche Beschreibung mit Bildern @fahe ! Du hast schon recht, das muss nicht für ewig halten. Auf die Idee mit dem warmmachen der Bitumenschindeln bin ich noch gar nicht gekommen. Müsste ja eigentlich mit einem herkömmlichen Heißluftföhn gehen oder? So werde ich es auch denke ich versuchen und dann Traufbleche und Bretter für die Rinnenhalter befestigen. Dort würden dann die von @Martin45 verlinkten Halter zum Einsatz kommen. Habe so ein Set inkl. Ablaufrohr tatsächlich noch von einem anderen Dach rumliegen.
Bei dir war natürlich der Vorteil, dass du die Rinnenhalter "direkt" an den Sparen bzw. Balken befestigen konntest, da brauche ich ein entsprechendes Haltebrett für.
Werde diese Projekt nächste Woche angehen und dann als erstes schauen, was am besten umzusetzen ist.
 

fahe

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Dort würden dann die von @Martin45 verlinkten Halter zum Einsatz kommen.
...genau die siehst Du oben auf den Bildern. Einmal in der Mini-Kastenvariante, einmal in 100er Breite... halt nur in der festen Variante ohne Einstellmöglichkeit.

da brauche ich ein entsprechendes Haltebrett für.
...wie, da hängt die Osb-Platte einfach als "Schwuppe", wie der Sachse zu sagen pflegt, frei in der Luft? Wie groß ist denn der Überstand?
 

Fichtenelch

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Ich plädiere ja immer noch für Fotos...
@fahe seine Variante gefällt mir persönlich sehr gut.
Es gäbe auch eventuell die Möglichkeit Glattkantbretter vor zu schrauben und an diesen dann Rinnenhalter zu befestigen, siehe Bild im Anhang.

Aber um das einschätzen zu können wäre ein Bild von der Traufe sehr nützlich.
 

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Grumpy65

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Das Dach aus Osb ist in Anführungszeichen nur auf den Pfetten befestigt. Sparren gibt es bei dem Häuschen nicht, die seitlich zu den Traufen gehen. Überstand würde ich auf ca. 40 cm schätzen, kann ich mich aber auch voll verschätzen damit.
Bilder stelle ich gerne ein, allerdings erst morgen, wenn ich wieder vor Ort bin.
 

Grumpy65

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Hier die Fotos, wie es aktuell aussieht. Und ja ein neuer Anstrich ist auch geplant :emoji_slight_smile:
 

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Fichtenelch

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Ich hätte von unten eine Dachlatte gegen geschraubt.
Schraub von oben durchs OSB in die Latte.
Du kannst die Schindeln ja bestimmt leicht anheben, dann schraubst du leicht schräg in die Dachlatte.
An dieser dann die Glattkantbretter befestigt und dann die Rinnenträger zum anschrauben (siehe Bild im Anhang)
 

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Martin45

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Entweder wie @Fichtenelch sagt.
Oder im passenden Winkel selber eine kleine Traufbohle sägen und von unten dran machen. Evtl. statt Schrauben einfach von unten mit PU-Leim dran machen, ist ja "nur" ein Gartenhaus.
Screenshot_20240731-114054.jpg
 

Fichtenelch

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