Gesellenstück - Eiche Astig - auf alt getrimmt

thiemann

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uiuiui da sind aber viele Kommentare gekommen! Danke Danke!

Ich habe heute an einem Reststück Eiche einen Versuch mit Flüssigdünger (Eisenhaltig) gemacht.
Ergebnis ist gut, die Eiche fängt sich sofort an zu verfärben. Ich denke wenn man den Zeitpunkt richtig abpasst bekommt man da ein gutes "Alt" Finish hin.

Wenns interessiert kann ich auch gerne Morgen Fotos einstellen.

Sehr gerne hätte ich ein Paar Fotos!

Mal eine andere Frage... darfst du so ein Holz für dein Gesellenstück verwenden. [...]
Gruß Daniel

Eine sehr gute Frage...mein Lehrer ist mit im Prüfungsausschuss, und der weiß welches Material ich verwenden möchte. Bisher hat er sich nicht negativ dazu geäußert. Ich werde es aber nochmals vorsichtshalber hinterfragen.

Die Oberfläche mit Altöl zu behandeln kommt für mich auch absolut nicht in Frage.
Es war halt eine Idee von meinem Gesellen. Der hat damit zwar auch keine Erfahrung, konnte sich das Resultat aber gut vorstellen.

.......
- erst kräftig bürsten mit Drahtbürste o.ä., für die Oberfläche
- dann Salmiakgeist draufpinseln ("Räuchern"), ggfs. mehrfach

Dies ist auch mein jetziger Stand der Dinge

Man sagte mir, dass ich die Bauteile vielleicht vorab noch mit einer Elektro-Bürstmaschine mit Messingkopf bürsten sollte. Das ergebe einen ähnlichen Effekt wie Sandstrahlen.

Was ist nur jetzt Sinnvoller? Das Bürsten mit einer Drahtbürste oder mit einer Maschine?!

Hallo.

Wenn die Oberfläche wirklich authentisch werden soll, musst du mit der richtigen bearbeitung anfangwn.
Im Mittelalter gabs kein Schleifpapier, und keine Drahtbürste.
Aber es gab schon Hobel..

Daran habe ich auch schon gedacht, aber soweit will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen.
Denn dann müsste ich, um der damaligen Zeit gerecht zu werden, auf die ganzen Maschinelle Bearbeitung verzichten.
Aber vielen Dank auch für diese Antwort! Recht haben Sie aber allemal.

Wir raten unseren Probanden von Flämmen und Co immer ab, das ist einfach nicht kalkulierbar....

Vergangene Woche habe ich bereits auf einem Muster das Flämmen ausprobiert.
Das Ergebnis hat mir nicht gefallen.

Die Beschläge werden angenagelt, nicht geschraubt. Und zwar durch das Holz hindurch, und hinten über eine Schraubenzieherklinge umgebogen und wieder eingeschlagen. Das ist bei fehlender Übung ein Job für zwei, weil einer den Nagelkopf mit einem schweren Hammer gegen das Zurückwandern sichern muss. Das sieht auch extrem blöd aus, wenn der Kopf rausguckt, oder alternativ innen der Nagel einen weiten Bogen ins Möbelinnere macht.

[...]

Danke für den ausführlichen Bericht!
Bänder und Beschläge habe ich bereits gefunden. Ich finde auch diese sehr gut zu dem Look der Truhe passen. Diese werden auch genagelt.

In meine ersten Thread hätte ich warscheinlich nicht erwehnen sollen, dass sich die Optik an das Mittelalter anlehnen soll.
Vielleicht etwas ungewollt ausgedrückt. Ich möchte halt nur mit meinem Gesellenstück den Eindruck vermitteln, dass es alt "aussieht". Und eine Truhe die vor 100 - 300 Jahre (oder älter) gebaut wurde, sieht halt anders aus, als ein Dachbodenfund aus dem 20. Jahrhundert.

Das ich mit meiner Truhe nicht in der heutigen Zeit bin, ist mir bewusst. Aber auch gerade das ist mein Ziel.
Ich persönlich möchte kein Sideboard mit LED's, Schreibtische, etc...
Es soll ja ein Stück werden, mit dem man sich persönlich anfreunden sollte, oder sehe ich das falsch?

Viel Zeit habe ich nicht mehr....Die Unterlagen müssen im Mitte Mai abgegeben werden.
Wie genau ich vorab auf die Oberflächenbehandlung eingehen muss erfahre ich noch.
Also bleibt mir leider nur die Möglichkeit der Vogelwilden Experimenten.

Sicherlich wäre es einfacher so vorzugehen, wie wir es im Betrieb handhaben wenn wir mit Eiche arbeiten.
Dann wird die Oberfläche geschliffen und handelsübliches Öl wird aufgetragen. Diese Schritte wiederholen wir dann noch 1 bis 2 mal. Fertig ist die Oberfläche.
Aber auch gerade dies möchte ich nicht.
Wenn natürlich alle weiteren Experimente scheitern, weil ich Schlicht und Weg keine Erfahrung mit den einzelnen Verfahren habe, was ich sehr schade finde, bleibt mir wohl kaum eine andere Wahl.

Aber wie gesagt, nächste Woche werde ich mir das "räauchern" genauer anschauen. Und wenn ich auf die Vorsichtsmaßnahmen Rücksicht nehme, dann sollte eigentlich nicht viel schief gehen. Optimismus =)


Ich bedanke mich nochmals bei euch für die zahlreichen Antworten und die Unterstützung die ich von euch erhalten habe und vielleicht künftig erhalten werde!

Liebe Grüße aus Friesland!
Karsten Thiemann
 

Volker_

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mir ist noch etwas eingefallen:
typisch für die Vor-Weißleim-Zeit und ziemlich archaisch kommt das In-der-Breite-Verbinden von Brettern mit eckigen Holznägeln rüber (Durchmesser des Bohrloches etwa zwischen Kantenlänge und Diagonale des quadratischen Nagels). Meist sind nur drei dieser Nägel über die Kantenlänge verteilt. Sie werden verwendet, um verleimte Füllungsteile zu sichern, oder bei der Runddeckeltruhe meiner Oma den Runddeckel an den Seiten mit der gezinkten Zarge zu verbinden (die Verbindung zwischen den Deckelteilen ist mit falscher Feder). Dabei wird an den Ecken stumpf von außen durchgebohrt und dann der Nagel hineingetrieben. Vorher bitte mit Nageldicke im Verhältnis zur Brettdicke experimentieren, nicht dass alles auseinanderspaltet. Das eckige verkantet gut im Runden, man kann es nicht wie bei runden Dübeln wieder einfach auseinanderziehen.

Diese Art von Breitenverbindung hält bombig, ich habe jetzt zum Beispiel einen Wasserfassdeckel und ein gestemmtes Untergestell für einen Spülstein gemacht, ohne Leim, hält 100%ig.

Ich habe die quadratischen Leistenstücke, die nur beidseitig für die einfachere Montage am Schleifteller etwas angespitzt werden, mal "Holznägel" genannt, vermutlich heißen sie anders. Denn richtige Holznägel sind meines Wissens keilförmig, damit sie bei leicht versetzten Bohrungen die Teile zusammenziehen (Zapfen des Querriegels in das Zapfenloch des Ständers bei Fachwerk).

Nebenbei ist unten in Omas Truhe noch ein kleines Klappfach für wertvolle Sachen, vermutlich sieht der Prüfungsausschuss solch ein Detail auch ganz gern.

Nebenbei räuchere ich gerade ein Muster mit einem gebürsteten Eichenbrett, mit jeweils einem Streifen roh, 1x Salmiakgeist, 2x Salmiakgeist. Dazu quer ohne und mit abschließendem Wachs (Lösung aus der Dose, aber egal erstmal). Was nebenbei auffällt, ist, dass das Holz an den Hirnenden nichtviel stärker gedunkelt ist, vermutlich weil eben auch am Hirnende nicht mehr Gerbstoffe vorhanden sind als an den sonstigen Flächen. Damit sieht es in der Helligkeitsverteilung ähnlich aus wie bei alten Brettern mit ihrem homogenem Farbton. Bei Farbbeize oder irgendwelchen Altölexperimenten ist das anders, weil die angeschnittenen Fasern mehr aufnehmen. So richtig wie altes Eichenholz sieht es aber auch nach zweimal Räuchern nicht aus, aber es kommt dem schon ziemlich nahe.

Die Oberfläche der Eiche wird durch das Räuchern nicht rauer, im Gegensatz beispielsweise zum Wässern von geschliffenem Nadelholz.

Zum Bürsen: mit der Drahtbürste von Hand ist anstrengend. Aber mit rotierenden Bürsten wäre ich vorsichtig, weil diese immer an einem Punkt aufsetzen und dadurch tendenziell Mulden machen, wenn man nicht aufpasst. Es gibt spezielle und teure Bürstenwalzenmaschinen, die zum Restaurieren von Fachwerk verwendet werden.

Zum Hobeln von Hand: Ich würde schon erstmal alles durch die Maschine schicken, dann die Ecken/Verbindungen von Hand mit dem Putzhobel putzen (ist ohnehin bei mir Standard, weil macht Spaß, ist etwas ungleichmäßig und passt damit besser zum Stil meines Häuschens). Und dann für die Optik ein paar nebeneinander liegende Bahnen mit dem leicht gerundeten Hobel machen, damit das Brett Hobelspuren hat. Auch das würde ich erstmal an einem anderen Brett testen.

### Ich finde es schon toll, hier Infos bekommen und weitergeben zu können. Bevor ich mich hier angemeldet habe, habe ich mit Hilfe von Tipps aus dem Forum meine Elektra-Beckum-Bandsäge, die schlimm verlief und anscheinend anderen Gesetzen als folgt als die schweren alten Tischlereimaschinen, zu super Sägeergebnissen überreden können. ###
 

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marcop

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Probiers mal mit Caligenbeize von Zweihorn.
Gleicher Farbeffekt wie räuchern,jedoch einfacher zu handhaben.
 

thiemann

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Ich habe jetzt 24 Stunden ein Probestück geräuchert.
Ich bin schon sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Mein Geselle sagte, dass ich den gleichen Effekt mit Rustikal - Beize erreichen würde.
Also gleich noch eine Beizprobe hinterher.

Könnt ihr mir sagen, ob der Ammoniak Geruch komplett verfliegt? Nicht dass ich mich fürs räuchern entscheide und dann meine Truhe auf ewig nach Ammoniak riecht, bzw. wenn ich den Deckel öffne erstmal eine nette Überraschung für die Nase bekomme...

Viel Zeit bleibt mir leider nicht mehr, also muss ich mich langsam für etwas entscheiden....


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Volker_

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Hi Mister Mittelalter, das ist schön. Ammoniak verfliegt restlos, weil es ein Gas ist, welches in Wasser (Salmiakgeist) gelöst wird. Wenn das Wasser weg ist, geht auch das Ammoniak. Mein Probeklotz riecht einfach nach Holz.

In den Rustikalbeizen ist vermutlich auch Ammoniak drin, allein, weil es die Oberflächenspannung senkt und die Beize tiefer eindringen lässt. Wenn man mit Wasserstoffperoxid Holz bleicht, gibt man aus diesem Grund etwas Salmiakgeist zu. Aber ich glaube, die Rustikalbeize allein wäre nur eine schwache Alternative. Vielleicht solltest du es probieren, damit du jede Möglichkeit durch hast und dir mit dem Räuchern sicherer bist. Vielleicht ist die Kombination Räuchern + Rustikalbeize gut.

Bei deinem Probebrettchen sieht man nicht, wie das Holz vorher war, ohne Rustikalbeize. Du hast doch beides gemacht, oder?

Die Rustikalbeizen werden im Wesentlichen Farbbeizen sein. Farbbeize (=in irgendwas gelöste Pigmente) ist meist schlecht (weil es keine chem. Beize ist, siehe unten), weil die weichen=helleren Holzteile mehr davon aufnehmen und dadurch dunkler werden als die härteren=dunkleren. Der Hell-Dunkel-Kontrast dreht sich um, sogenannter Negativ-Effekt. Sieht finde ich immer blöd aus, außer du machst das Holz grün oder orange ...

Vielleicht sind bestimmte heutige Farbbeizen besser, keine Ahnung, ich war meist enttäuscht, es wird dunkler, aber nicht schöner. Habe deshalb keinen Ergeiz entwickelt. Wenn dir keiner ein toll aussehendes gebeiztes Holzstück unter die Nase hält und die Flasche dafür daneben, dann würde ich das nur gebremst weiterverfolgen.

Wenn du mit Räuchern zufrieden ist, würde ich nicht mehr mit irgendwelchen Pigmenten herummachen.

Es gibt chemische Beizen, das sind nacheinander aufgetragene Kombinationen von einem in Wasser gelösten Gerbstoff und einem in Wasser gelöstem Metallsalz. Je nach Kombination (es gibt verschiedene Gerbstoffe wie Pyrogallol und verschiedene in der Regel schön bunte Metallsalze) ergibt sich durch Reaktion beider miteinander ein von den Ausgangsstoffen verschieden aussehender Farbton, bei dem die Holzfarbe und gegebenenfalls dort vorhandene Holzinhaltsstoffe auch eine Rolle spielen. Weil es eine Reaktion ist und keine Anlagerung von Farbpigmenten (und die härteren Teile des Holzes vermutlich mit reagieren), gibt es keinen Negativ-Effekt.

Chemische Beizen brauchst du aber nicht, Räuchern sieht gut aus, ist einfach, risikolos und quasi natürlichen Prozessen nachempfunden. Außerdem ist das chemische Beizen ein eigenes Forschungsfeld, mit vielen Tüten bei immer bunter werdenden Fingerkuppen und noch mehr Versuchen durch die vielen möglichen Kombinationen. Das Zeug ist auch schwer zu besorgen, macht ja keiner mehr. Ich hatte früher ein lustiges Sortiment, aber auch eher aus Interesse damit herumprobiert als es angewendet.

Macht das Sinn, wenn ich mal die Truhe von Oma knipse? Eine Runddeckeltruhe von ca. 1870 aus Eiche, Ecken gezinkt, Runddeckel auf der oberen Zarge seitlich mit Holznägeln festgehalten, die einzelnen Runddeckelbretter an der Unterseite jeweils gerade und untereinander mit falscher Feder verbunden (ich dachte erst, auch Holznägel, stimmt aber nicht. Die Truhe steht woanders). Deckelzarge und Zarge des eigentlichen Korpus gefalzt, unten eine Zierleiste ringsum und keine Füße, das Teil steht also auf dem Korpusboden, innendrin Fach mit Deckel. Damit ist eigentlich auch schon alles gesagt. Und Optik wie mein geräuchertes Probebrettchen.

Viele Grüße
Volker
 

thiemann

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Macht das Sinn, wenn ich mal die Truhe von Oma knipse? Eine Runddeckeltruhe von ca. 1870 aus Eiche, Ecken gezinkt, Runddeckel auf der oberen Zarge seitlich mit Holznägeln festgehalten, die einzelnen Runddeckelbretter an der Unterseite jeweils gerade und untereinander mit falscher Feder verbunden (ich dachte erst, auch Holznägel, stimmt aber nicht. Die Truhe steht woanders). Deckelzarge und Zarge des eigentlichen Korpus gefalzt, unten eine Zierleiste ringsum und keine Füße, das Teil steht also auf dem Korpusboden, innendrin Fach mit Deckel. Damit ist eigentlich auch schon alles gesagt. Und Optik wie mein geräuchertes Probebrettchen.

Viele Grüße
Volker

Ohja, das wäre super!
Ich bin auch noch am hin und her überlegen, ob ich der Truhe Füße geben soll. Denke aber nicht...

Und nochmal vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht!
Es ist fantastisch, wie sehr man mir hier hilft die richtige Entscheidung zu meiner Oberfläche zu finden.

Ich bin von dem Ergebnis des Räucherns sehr überzeugt und denke, dass ich dabei bleiben werde. Weiter experimentieren schadet nicht, denn dadurch lerne ich nur :emoji_wink:

Danke :emoji_wink:
Karsten
 

Volker_

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ok, ich muss mal schauen, wann das geht, am Wochenende. Die Truhe steht in meiner Wohnung, in der ich nie bin, weils bei meiner Freundin netter ist.

Anbei Fotos von einem noch von Hand gehobelten Schrank, Spätbarock ca. 1770, Fichte, deshalb weiß gepinselt und ordentlich entwurmt, mein Gott, war der bevölkert ... Ich hatte ihn deshalb geschenkt bekommen.

Die Hobelspuren sieht man kaum, im Gegensatz zu Marks vorgeschlagener Eiche-Brutal-Version mit Wellenschliffmessern( und vermutlich dunklem Zeugs in den Poren). Teilweise suggeriert der Staub auf meinem Monitor mehr Struktur als das Holz hat :emoji_wink:

Sind weitere Fotos von Hobelspuren interessant, von Möbeln, die noch nicht maschinell ausgehobelt wurden? Oder ist das Thema Hobelspuren vom Tisch?

Die Truhe ist glaube ich schon maschinell gehobelt, einsetzende Industrialisierung, sogenannte Gründerzeit.

Zuhause steht noch ein Eichenschrank aus dem Biedermeier (ca. 1840), der ist nur lasiert (original) und hat auch noch Hobelspuren. Stammt übrigens aus einem Abrisshaus, Sachen gibts, mit Mühe gerettet ... Aber, wie gesagt, man sieht die Spuren kaum, ich bekomme sie mit Mühe fotografiert, drehe alle Lampen dafür hin und her.

Eigentlich macht das Erzeugen von Hobelspuren keinen wirklichen Sinn bei einem neuen Möbel. Du müsstest dir einen passenden Hobel besorgen (besagten 1-Euro-Hobel mit Rundsohle kann ich notfalls zuschicken, allerdings ist er dafür noch zu rund), alle Flächen abhobeln, damit es einheitlich wird, wahrscheinlich reißt es überall bei schwierigem Faserverlauf ein und wird hinterher nicht gewürdigt. Oder doch? Prüfer sehen so etwas wahrscheinlich schon, und die Fläche lebt dadurch unmerklich.

Keine Ahnung, sag Bescheid, wenn du den Hobel haben willst. Ich schleife ihn zurecht, hinterher schickst du ihn zurück.

Bis denne
Volker
 

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thiemann

ww-birke
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Die Bilder sehen klasse aus! Nach dem Motto: Das will ich auch!

Aber bei meiner Truhe werde ich darauf verzichten.
Wobei es sicherlich absolut zum Thema passen würde...

Ich werde alles brav, wie im Maschinenlehrgang gelernt, Maschinell schleifen ^^
Proforma kann ich meinen Lehrer, nächste Woche mal darauf ansprechen, wobei ich aber befürchte, dass das Hobeln von Hand den zeitlichen Rahmen absolut sprengen würde.

Das Thema Hobelspuren soll damit aber noch nicht vom Tisch sein, ausprobieren will & werde ich es allemal.
 

magmog

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guude,

ich sehe zwei Probs,
zum einen heißt es doch, dass bei Prüfungsstücken der "Nachbau alter Stile unerwünscht ist",
zum anderen ist der Lehrer eines Probanden in einer Prüfungskommission nicht zulässig.

Der Geruch nach Ammoniak verschwindet schnell.

Der Altöleffekt erinnert mich an Eiche gekalkt. Das muss nicht mit weißer Paste passieren, es geht auch mit andersfarbiger, z.B. mit dunkel brauner Paste.
 

kgb007

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Man kann auch schwarze Kreide nutzen Selhamin Poliment deutsch, nass, schwarz, 1 kg, ein wenig mit Hautleim binden, einreiben, dann mit Salmiak "altern" lassen. Räuchern ist etwas aufwendiger, man muss aus Latten ein Gerüst bauen und mit Folie abkleben. Müsste aber nach einem Tag schon reichen.
Damit es nicht so gleichmässig wird, vor dem Olen mit Eisenwolle etwas unregelmässig schleifen.
Ich würde Tungöl mit etwas Terpentinbalsam mischen, Bienenwachs rein und das Ganze heiss auftragen.
 

Volker_

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Hallo an Alle,

ich habe für Kollegen Thiemann einen Haufen Fotos von einer Runddeckeltruhe in Eiche von ca. 1850 gemacht und die Maße aufgenommen.

Wer will, dem kann ich das alles ebenfalls zuschicken.

Viele Grüße
Volker
 

JoergMoeller

ww-kastanie
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Hi Thiemann

dein Bild vom Altölversuch zeigt: Das Öl bringt eine gewisse Farbe ins Holz. Es dunkelt die Oberfläche, feuert sie an. Das bekommst du doch mit jedem Öl hi, das auch trocknet. Zusätzlich sind aber die Poren und Vertiefungen mit einer schwarzen Pampe ausgefüllt. Das sieht man auch auf Möbelstücken, die eine Zeit im Gebrauch waren. Im Altöl, Motoröl ist Metallabrieb enthalten. Das scheint diese dunkle, schwarze Pampe zu sein. Wenn du einen Magneten in eine Plastiktüte steckst und die dann ins Altöl hängst, kannst du testen, wie stark das Altöl mit Eisenspänen durchsetzt ist. Wenn du nun die Späne abstreifst, mit Lösungsmittel durchspülst, hast du sie Ölfrei und kannst sie mit deinem neuen Oberflächenöl zu einer Pampe vermischen, die auch trocknet. Anschließend mit Öl nachbehandeln.

Oder ein anderes, schwarzes, trockenes Material suchen und mischen. Frag mal alte Anstreicher. Die haben oft Wundermittel im Kopf.

Wolfgang

Eisenspäne im Motoröl .... ?!? So groß, dass man sie "abstreifen" kann?!? Armer Motor ...
 

Holzsinn

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Ich würde das Holz auf alle Fälle bürsten, z.B. mit Messingbürsten, die man in die Bohrmaschine einspannen kann. Das gibt schon mal eine echt abgenutzte Struktur. Danach würde ich es mal auf einem Probestück mit Stahlwolle versuchen und das Brett anschließend wässern. Dann müsstest Du schon mal schwarze Flecken durch die Kombination: Gerbsäure in der Eiche in Kontakt mit Wasser erhalten. dann würde ich gut schleifen und mit Pigmentölen arbeiten: z.B von asuso ein Hartwachsöl nehmen mit dazugehöriger dunkler Pigmentpaste, die du in die Poren extra hineireibst. wenn du dann noch mehr Grauanteil willst, besorgst du dir noch eine weiße Pigmentpaste und machst ecken und Kanten etwas heller wie abgegriffen. Aber Vorsicht: die Pigmentpasten kann man eigentlich nicht pur verwenden, sie sind nur zum 10 %igen Anmischen gedacht. Aber wenn du in das feuchte Öl mit einem Pinsel Pigmentpaste in die Vertiefungen tupfst und anschließend das Ganze etwas verreibst, trocknet es meiner Erfahrung nach recht gut.
Viel Erfolg!
 

thiemann

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Gesellenstück: Endspurt

Ein schönen guten Abend,

die Arbeit mit dem Gesellenstück ist gut im Gange!
In einer Woche ist Abgabe, ich liege aber gut in der Zeit - so zumindest die eigene Einschätzung.

Die ganzen Antworten, die ich von euch bzgl. der Oberflächenbehandlung bekommen habe, habe ich so gut wie alle ausprobiert.
Die Ergebnisse waren zwar einzigartig, haben mich aber nicht zu dem Ziel gebracht, wo ich hinwollte.

Ich habe mich nun entschlossen, die Eiche zu räuchern.
Der Prozess ist zwar sehr langwierig und man verschenkt vielleicht einiges an Zeit, aber es sieht einfach fantastisch aus.

Den Finish werde ich entweder mit einem Bienenwachs-Carnaubawachs-Öl vornehmen, oder ich greife hier auf handelsübliches zurück.
Vielleicht kommen da noch ein Paar Meinungen eurerseits zusammen.

Was ich auch nicht wusste ist, dass sich der Splint in der Eiche nicht dunkler färbt, sondern im Gegenteil: es wird heller.
Jetzt weiß ich aber nicht so recht, wie ich damit verfahren soll.
Entweder tausche ich die Teile, wo der Splint zu sehen ist noch wieder aus, oder halt nicht.
Ich weiß auch nicht, wie die Prüfungskommission das sieht.
Es handelt sich bei den Teilen, wo der Splint zu sehen ist um die "Eckverbindungen", welche auf Gehrung verleimt werden.
Vielleicht hierzu auch eine eurer persönlichen Meinungen?!?

Anbei meine Bildergalerie - hier sind auch Fotos von den Themen zu sehen, die ich oben angesprochen habe.
Ich bin sehr auf eure Meinungen gespannt.

https://plus.google.com/photos/1113...ms/6036731057928361041?authkey=CIPav96t5JCsCw
 

frankundfrei

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Bienenwachs-Carnaubawachs-Öl

Wir haben ein Bienenwachsbalsam auf Ölbasis im Programm, das von der Mischung her in die Richtung geht. Wenn es von Interesse ist, dann lass es mich mal per PN wissen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Melanie

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Eiche Splint

Als ich Schreinerin gelernt habe (vor Jahrzehnten), hieß es noch, Eiche Splint darf nicht verarbeitet werden, weil er durch seinen starken Eiweißgehalt sehr anfällig für Holzwurmbefall ist. Hat sich das inzwischen geändert? Ich würde an deiner Stelle versuchen, das rauszukriegen, denn deine Prüfungskommission könnte älteren Semesters sein und das auch so verinnerlicht haben.
Vielleicht mögen die Holzwürmer ja inzwischen anderes Holz oder Eichenholz ist von Händlerseite her vorbehandelt- ich hab da leider keine Ahnung.

Räuchern ist auf alle Fälle eine gute Oberfläche für Eiche, vor allem, weil es früher oft auch von allein passiert ist, wenn die Möbelstücke irgendwie mit Tierausscheidungen (Stall) in Berührung gekommen sind.
Noch antiker wird es aussehen, wenn du die Oberfläche danach bürstest und vielleicht nur leicht farbig wachst. Das entspricht am ehesten dem, was früher mit Eiche gemacht wurde.
 

Fiamingu

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Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Hallo Karsten,
Ich würde die Teile mit Splintanteil ersetzen.
Es ist dein Gesellenstück und Fachlich sollte
auch kein Splint verarbeitet werden. Persön-
lich würde ich das Farbspiel sehr schön finden
wenn die Teile so angeordnet währen als ob
es so gewollt währe. Z.B. an allen Ecken den
Splintanteil. Das ist aber mein Geschmack.
Bei der Prüfungskommission könnte das schon
negativ bewertet werden. Warte mal ab, ob Uli
sich noch meldet. Der ist Prüfer und kann dir
zu den aktuellen Vorschriften mehr sagen. Meine
Gesellenprüfung ist ja auch ein wenig her.:emoji_grin:
 

thiemann

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Ich habe mich erkundigt:
Im schlimmsten Fall gibt es Punktabzug in der Oberfläche.
Da Splint minderwertige Qualität ist.
Als einen Vorteil sehe ich, dass nur dort Splint ist, wo die Stücke auf Gehrung aufeinander treffen.
Mir gefällt es sehr gut.
Ich muss mir nochmal in ruhe Gedanken darüber machen und die zeit etwas überschauen ob ich die Teile tauschen werde.
Danke für deine Antwort, Mark
 
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