Gesellenstück - Eiche Astig - auf alt getrimmt

ministry

ww-robinie
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hallo karsten.

wenn du dich entscheiden solltest, die spllintteile nicht mit zu verwenden und du sie nicht andersweitig brauchst, hätte ich durchaus interesse daran :emoji_wink:

kannst das ja mal im hinterkopf behalten :emoji_slight_smile:

viel erfolg weiterhin
 

uli2003

ww-robinie
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Ein kleines Statement zu diesem Thread auch mal von meiner Seite, wobei ich nur für die Ausschüsse sprechen kann, mit denen ich arbeite.

Truhen sind in meinen Augen so altmodisch wie heutzutage überflüssig, aber das muss jeder für sich entscheiden.

Zur Holzauswahl:
Eiche astig ist zur Zeit im Trend, und durchaus 'erlaubt'. Aber auch hier muss man selektieren, und nicht einfach nehmen 'was kommt'.
In Bild 11 scheinen mir Teile etwas zu grob, das Holz sollte intakt, und die Äste nicht zu groß und fest verwachsen sein.
Die offensichtlich und erkennbar zur Dekoration verwendete Nutzung von Eiche-Splintholz sehe ich nicht grundsätzlich als falsch an. Sollten es nur wenige Bereiche sein, noch dazu durch eine den Splint nicht verändernde Oberflächenbehandlung betont, dann ja.
Dieses fällt aber in den Bereich Holzauswahl, und nicht Oberfläche. Mit erhöhtem Anobienneubefall ist in heutigen Wohnräumen weniger zu rechnen.

Räuchern ist übrigens eine traditionelle und reproduzierbare Oberflächenbehandlung, vieles andere, oben gelesene gehört in den Bereich Bastelbude, und hat auf dem Gesellenstück NICHTS verloren. Damit kann man vielleicht irgendwo Fehlstellen beipfuschen.

Viel Erfolg und: Gib Gas! Die Woche ist schnell um.

Grüße
Uli
 

thiemann

ww-birke
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...

Truhen sind in meinen Augen so altmodisch wie heutzutage überflüssig...

Von dem Tag an,wo ich den Tischlerberuf angestrebt habe wusste ich, dass ich eine Truhe als Gesellenstück bauen werde.
Es sind in den letzten Jahren viele tolle Gesellenstücke entstanden, aber leider nur mit wenigen konnte ich mich persönlich anfreunden.
Es ist wie du sagst: Geschmackssache

Ob sie unbedingt überflüssig sind würde ich gar nicht mal sagen.
Das kommt doch auch immer auf den eigenen Nutzungsfaktor an.
Natürlich bietet ein Schrank oder eine Kommode eine ähnliche, bzw. sogar vergleichbare & vor allem zeitgetreue Alternative, aber es sollte dennoch ein Möbel werden was man irgendwo für immer behalten möchte.

Truhen sind halt nur wirklich aus der Mode gekommen sind.


Du bist aber auch nicht der einzige der dieser Meinung ist. Ich habe in den vergangenen Monaten ebenso viel positive, als auch negative Kritik zum Bau einer Truhe bekommen.
Verstehe mich bitte also mit dem oben genannten nicht falsch.


...

Räuchern ist übrigens eine traditionelle und reproduzierbare Oberflächenbehandlung, vieles andere, oben gelesene gehört in den Bereich Bastelbude, und hat auf dem Gesellenstück NICHTS verloren. Damit kann man vielleicht irgendwo Fehlstellen beipfuschen.

Hier gebe ich dir voll und ganz recht. Aber dennoch war es sehr interessant einmal diese Dinge auszuprobieren. Und selbst wenn es nur um den Erfahrungsaustausch ging. Da bietet das Internet ja heutzutage ein immenses Spektrum. Es war wirklich toll sich über einzelne Möglichkeiten auszutauschen.


Vielen vielen Dank für deine Antwort.
Schöne Grüße
Karsten
 

uli2003

ww-robinie
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Deshalb sagte ich Geschmacksache. :emoji_slight_smile:

Die Höchstleistung in Sachen 'Die gute Form' wird es wohl auch nicht, aber das ist ein anderes Thema.

Letzter Punkt der Bewertungskriterien, Form, Gestaltung und Funktionalität - hier würde mich die Wertung mal interessieren :emoji_slight_smile:

Ihr seit aber spät dran mit der Prüfung, wir sind schon durch :emoji_wink:

Viel Erfolg!

Uli
 

thiemann

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Natürlich werde ich berichten wie es ausgegangen ist.

Spät dran? Echt? Dabei wurden die Termine schon einen Monat vorgezogen.

Wo liegen die Bewertungskriterien für "die gute Form"?
Kann man das so sagen?
 

Holz-Christian

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Ein schönen guten Abend,

die Arbeit mit dem Gesellenstück ist gut im Gange!
In einer Woche ist Abgabe, ich liege aber gut in der Zeit - so zumindest die eigene Einschätzung.

Die ganzen Antworten, die ich von euch bzgl. der Oberflächenbehandlung bekommen habe, habe ich so gut wie alle ausprobiert.
Die Ergebnisse waren zwar einzigartig, haben mich aber nicht zu dem Ziel gebracht, wo ich hinwollte.

Ich habe mich nun entschlossen, die Eiche zu räuchern.
Der Prozess ist zwar sehr langwierig und man verschenkt vielleicht einiges an Zeit, aber es sieht einfach fantastisch aus.

Den Finish werde ich entweder mit einem Bienenwachs-Carnaubawachs-Öl vornehmen, oder ich greife hier auf handelsübliches zurück.
Vielleicht kommen da noch ein Paar Meinungen eurerseits zusammen.

Was ich auch nicht wusste ist, dass sich der Splint in der Eiche nicht dunkler färbt, sondern im Gegenteil: es wird heller.
Jetzt weiß ich aber nicht so recht, wie ich damit verfahren soll.
Entweder tausche ich die Teile, wo der Splint zu sehen ist noch wieder aus, oder halt nicht.
Ich weiß auch nicht, wie die Prüfungskommission das sieht.
Es handelt sich bei den Teilen, wo der Splint zu sehen ist um die "Eckverbindungen", welche auf Gehrung verleimt werden.
Vielleicht hierzu auch eine eurer persönlichen Meinungen?!?

Anbei meine Bildergalerie - hier sind auch Fotos von den Themen zu sehen, die ich oben angesprochen habe.
Ich bin sehr auf eure Meinungen gespannt.

https://plus.google.com/photos/1113...ms/6036731057928361041?authkey=CIPav96t5JCsCw

Hallo Karsten.
Eine Truhe als Gesellenstück bauen ist Geschmacksache, ebenso wie Eichesplint verwenden.
Mir gefällt beides, auch wenn ich mit Eichesplint beim Gesellenstück etwas Bauchweh hätte.

Was mir persönlich sehr sauer aufstösst ist die offensichtlich stumpfe Leimverbindung der Gehrungsecken.
Das hat mit dem eigentlich historischen Charakter einer Truhe eigentlich nichts zu tun.
Hier wäre eigentlich der Platz gewesen um das eigene Handwerkliche können zu zeigen.
Einfach mit der FKS auf Gehrung sägen, und stumpf zusammenpappen wär bei uns niemals genehmigt worden.

Bitte als konstruktive Kritik sehen!
 

thiemann

ww-birke
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Hallo Christian.
Ich war auch lange am hin und her überlegen, ob ich dort nicht mit klassischen Verbindungen arbeiten soll.
Denn gerade dort kann man das Verständnis von seinem Handwerk vermitteln.
Letztendlich habe ich mich dann aber (leider) für die "einfache" Variante entschieden.
Es war wohl nicht die letzte Truhe die ich gebaut habe...aber fürs Gesellenstück zählt halt nur diese....

Dankeschön
Gruß
Karsten
 

Keilzink

ww-robinie
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... nur mal so am Rande: Nach Kulturhistorikern sind alle modernen Möbel aus vier Grundtypen entstanden: Bett (Lager), Tisch, Stuhl (Bank) und Truhe.

Also der Lazy-Boy-Fernsehsessel mit motorischer Verstellung war mal ein Stein, auf den sich einer gehockt hat, der dann angefangen hat, sich Gedanken zu machen, ob das nicht auch bequemer geht. Der Schrank hat als Urform die Truhe, das Regal ist eine geöffnete Truhe usw usf.

Insofern finde ich es reizvoll, wenn ein Berufsanfänger mit seinem Gesellenstück auf so eine Grundform zurückgreift. Vielleicht kannst du das in der Beschreibung mit einfliessen lassen und vielleicht folgt dir der eine oder andere Prüfer darin? Schaden kanns auf jeden Fall nicht.

Viel Erfolg:
Andreas
 

uli2003

ww-robinie
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Einfach mit der FKS auf Gehrung sägen, und stumpf zusammenpappen wär bei uns niemals genehmigt worden.

Wenn die Verbindung mit Verbindungsmitteln dem Stand der Technik entspricht, und die Anforderungen der Prüfungsordnung eingehalten werden, gibt es kaum eine Möglichkeit die Genehmigung zu versagen.

Insofern finde ich es reizvoll, wenn ein Berufsanfänger mit seinem Gesellenstück auf so eine Grundform zurückgreift.

Schließlich gibt es ja auch Oldtimer-Liebhaber. :emoji_slight_smile:
Die Gründe für die Ausführungen der Gesellenstücke werden in den Prüfungsgesprächen (zumindest bei uns) ausreichend erörtert.

Grüße
Uli
 

ranx

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moin,

die Sache mit dem Altöl finde ich nicht gut ... das hat ja die gleiche Wirkung als wenn ich mit ölverschmierten Pfoten
von der Treckerreperatur an die Hobelbank gegangen wäre ... :emoji_grin:

Zum Schwärzen/Strukturieren könnte ich mir noch Ruß oder Hammerschlag in Leinöl vorstellen ... danach bürsten.
Da spricht aber eher der Schlosser in mir.

Viel Erfolg, uwe
 
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