Moin Moin Julian,
Moin Moin alle mit einander!
Lang lang ist es her, das ich mich zu Wort gemeldet habe. Die Säge steht mittlerweile wieder aufgebaut bei mir in der Scheune. Angeschlossen und etwas gereinigt. Das ganze wird für mich ein langsames Winterprojekt da ich viel um die Ohren habe.
Ich bin zwar nicht der Profi aber meine Erfahrungen sprechen für sich. Dein Gussgestell fordert von mir eine (fast) ehrfürchtige Haltung, welche aber zeitlebens eher eine unerfüllte Sehnsucht bleiben wird. Schade, dass sich bisher noch niemand auf Deine Frage gemeldet hat.
Die Bandrollen sind im übrigen auch keine 600er sondern 700er! Das ist natürlich sehr erfreulich.
Für mich war die Größe der Bandrollen eines der gewichtigsten Argumente, die mich zu meinem Selbstbau angetrieben haben.
Auf der Lauffläche ist noch eine Korkbandage drauf, welche jedoch recht hart ist.
Ich denke, dass dies eine sehr subjektive Empfindung ist. Als ich die Korkbandage aufgebracht habe, hatte ich auch eher das Empfinden, mit einem sehr weichen Werkstoff zu hantieren. Nachdem nun meine Säge einige Hundert Meter an Leisten gesägt hat, habe ich auch den Eindruck, als wenn die Oberfläche etwas an Härte zugenommen hat. Ich denke, dass die Bandage automatisch verdichtet wird, wenn die Bandrolle während des Sägebetriebes einem gleichbleibend höheren Anpressdruck durch das gespannte Sägeband belastet wird. Ich habe aber nicht den Eindruck, als wenn die Verdichtung der Bandage einen schädlichen Einfluss auf die Laufeigenschaften hat.
Wie stelle ich die Laufrollen richtig ein...
Wenn Du Dir Deine Bandrollen als Scheiben mit einer Dicke = 0 vorstellst, dann sollten beide Scheiben auf EINER senkrechten Ebene liegen, das heißt nicht verschränkt und nicht versetzt. Lediglich die vertikale Neigung der Achse bei der oberen Scheibe wird später verwendet, um den Lauf des Sägebandes zu korrigieren, dass es nicht von der Rolle läuft.
...und sollte ich das Kork nochmals ballig schleifen?
Es kommt darauf an, welche Balligkeit "schon" oder aber "immer noch" vorhanden ist. Und welche Bänder Du verwenden willst. Da ich bei meiner Säge auch schmälere Bänder verwenden will, hat "meine" Balligkeit KEIN symmetrisches Profil. Vorne, also da wo das Sägeblatt die Zähne hat, habe ich eine stärkere Rundung verwendet, während zum Bandrücken hin, die Rundung wesentlich flacher ausfällt. Aus physikalischer Sicht sollte die Balligkeit ohnehin nicht extrem ausfallen, das sich sonst der Stress beim umlaufenden Sägeband immer auf eine Stelle konzentriert, was zum vorzeitigen Bruch des Bandes führen wird. Das hat damit zu tun, dass der Stahl nur eine begrenzte Zugfähigkeit hat und durch übergroße Balligkeit die "Kraftlinien" der Spannung sich genau auf die räumliche Mitte im Bandquerschnitt versammeln - und das kann kein Stahl mit noch so hoher Zugfestigkeit ab. Weiterhin muss jede Stelle des Sägebandes während eines Umlaufes 4 mal Umformarbeit leisten. Es handelt sich tatsächlich im physikalischen Sinne um Arbeit, die als Energie vom Motor aufgebracht wird, um das Band zu "verbiegen" - 4 mal deswegen, da 2 Bandrollen und an jeder Bandrolle an den Punkten, wo das Sägeband auf die Rolle aufläuft und an den Punkten, wo das Band die Rolle wieder verlässt. Die Umformarbeit wird benötigt für die Biegung in 2 Richtungen, einmal radial bezogen auf die Bandrolle und zum zweiten auf die Biegung durch die Balligkeit. Die radiale Biegung hinsichtlich der Bandrolle ist unvermeidbar und kann nur durch den Rollendurchmesser beeinflusst werden - aber nur einmal beim Kauf der Säge. Was bleibt, ist die Balligkeit. Sie wird benötigt, um einen physikalischen Effekt auszunutzen, dass ein umlaufendes Sägeband versucht immer auf den höchsten Punkt zu steigen, das erreicht man auch mit einer flachen Balligkeit und/oder später noch durch die vertikale Neigung der Achse bei der oberen Bandrolle.
Wie genau wird das mit dem Gegengewicht für die Bandspannung eingestellt bzw. wie nutzt man das überhaupt richtig?
Die Frage der Bandspannung war hier im Forum schon einmal einmal ein heiß
diskutiertes Thema, weil mich das bei meinem Selbstbau existentiell interessiert hat. Ich hab' mich letztendlich nach Angaben von Pilana gerichtet, wobei die Frage nach den unterschiedlichen spezifischen Werten in den Pilana-Tabellen bis heute nicht geklärt ist. Auch hier im Forum konnten die Widersprüche leider nicht geklärt werden. Ob's heute noch interessiert? vielleicht später noch einmal. Auf jeden Fall scheint die maximale Spannung, die ich mit meiner Feder erreichen kann, meinem Sägeband noch gut zu bekommen. Bei einer Bandsäge mit Gegengewicht gibt es sicher zwei Möglichkeiten. Man probiert solange bis man an gute Ergebnisse heran kommt und macht sich Markierungen für die Einstellung des Gegengewichtes. Da ich in den tiefsten Ecke meiner Seele ein Techniker bin, würde ich anders verfahren. Als Erstes würde ich das Gewicht des Gegengewichtes ermitteln, zum Zweiten mich mit den wirksamen Längen des Hebelgestänges getreu dem Hebelgesetz vertraut machen. Zum Dritten würde ich die Position des Gegengewichtes ermitteln, an dem sich das System (einschließlich dem größten Band) im Gleichgewicht befindet. Der Rest ist reine Rechenarbeit. Ich messe meine Bandspannung stetig und für die Einstellung hat es sich bewährt.
//Und vor allem welche Bandlänge brauche ich? Ich habe max bis mini 4850-5100 gemessen. hatte an 5080mm gedacht und präferiere 25mm x 0,7mm
Um wieviel lässt sich die obere Bandrolle in der Höhe verstellen? Ich würde 2/3 des Betrages in die Rechnung einbeziehen. Plus den Achsabstand in unterster Stellung der oberen Bandrolle. Die Summe mal 2. Plus einmal den Umfang einer Bandrolle. So hab' ich meine notwendige Bandlänge berechnet.