Halbgewendelte Treppe mit Krümmling.

Mitglied 67188

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ist mit einer festen Schablone schon manchmal heftig.
Ein blöder Ast und es rumpelt, deswegen zwinge ich die Schablone immer 4x fest.
Muss mir aber nochmal einen Spiralfräser kaufen..
mein Wendeplattenfräser der hämmert da natürlich extrem...

schablone.jpg
 

IngoS

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wenn ich fragen darf, was war der limitierende Faktor?

Hallo,

es war einfach die Größe der Teile mit ca. 4,5m langer Wandwange...
Da reichte meine kleine Kombi einfach nicht mehr.
Irgendwo muss man dann einsehen, dass das Projekt im wahrsten Sinn des Wortes, einfach ne Nummer zu groß war. Trotzdem für mich gut, weil ich mich in das ganze Thema Treppenbau intensiv eingearbeitet habe.

Gruß Ingo
 

magmog

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Moin,

habe früher auch gefräst, bereits lange ziehe ich auf den senkrecht
auf dem Aufriss stehenden Krümmling die vertikalen Enden der Stufen
sowie die Lage der Setzstufen hoch (manchmal auch messtechnisch),
die Horizontalen mit Winkel und Maßstab.
Dabei lasse ich den Krümmling außen als gleichmäßiges Polygon.
So erhält man sehr gute Hilfslinien zur Orientierung.
Eventuelle Ausrisse sind beim endgültigen Runden kurz vor der Oberflächenveredlung dann auch passe'.
Die Linien werden auf der FKS am Anschlag mit den eingestellten Reitern eingeschnitten,
(Passholz für Delta Oberkante-Unterkante Stufe und die Steigung dabei*)),
Bohren, Stemmeisen und die andere bergmännische Techniken.... Geht schneller und genauer als mit der OF.

*) Oder die Anzeige vor dem Verstellen auf die nächste Stufe nullen und
mit dem Steigungsmaß neu einstellen.
 

Holz-Christian

ww-robinie
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@magmog, auch eine interessante Methode auf den stehenden Krümmling die Stufenkanten vom Aufriss zu übertragen.
Wenn Du erst ausstemmst und dann rundest, wie machst Du die korrekte Einstemmtiefe fest?
Und wie arbeitest Du Ober und Unterkante des Krümmlings an?

Spannendes Thema, da gibts so viele Herangehensweisen, man lernt nie aus! :emoji_thumbsup:
 

magmog

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Moin,

es sind am Krümmling nur noch die Ecken abzunehmen bis die Rundung
perfekt ist, plus ein paar Zehntel beim Feinputzen.
Da ist die Einstemmtiefe recht einfach einzuhalten,
und ein bisschen tiefer ist ja auch nicht von Nachteil.

Ober- und Unterkante werden auf der FKS abgeschnitten so weit geht,
dann mittels Woodcarver weiter modelliert,
an der hinteren Trommel der Langband von P24 bis P120
der Rest geformt und geputzt,
genau so wie auch der äußere Mantel des Krümmlings auf der oberen
Bandunterlage seine finale Rundung erhält..
 

tiepel

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Hallo Christian,
danke für Deine kurze Anleitung.
Ich wusste insgeheim doch, dass so ne Treppe nix besonders anspruchsvolles ist :emoji_grin:
Das macht man doch im Schlaf :emoji_muscle:
...
Und hofft, dass man lange Träumen kann...:emoji_ghost:

Danke für's Zeigen, die Treppe wird ein Schmuckstück in Deinem Häuschen !!!

Gruß Reimund
 

Holz-Christian

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Inzwischen ist es auch mit der Treppe weiter gegangen.
Die Geländer bekommen Sprossen mit rechteckigen Querschnitt von 18/30mm welche in Nuten in Wange und Handlauf stecken, dazwischen kommen „Füllstücke“, im Handlauf geschweift und grün geölt.

Die Füllstücke für die geraden Teile habe ich in der Firma mit der CNC gefräst.
42712410zp.jpeg


42712412mz.jpeg


Die Füllstücke für die Krümmlinge galt es zu Schichtverleimen, 12 Lamellen mit 1,5mm dicke, PU Leim Beko Fibcon 60.
Musste dann noch im Zehntelbereich in die Handgeschnittenen Nuten eingepasst werden.
42712413qi.jpeg


42712416vk.jpeg

Schließlich folgte der Zusammenbau der kompletten Freiwange samt Geländer:
42712419wl.jpeg


42712420ls.jpeg


42712421at.jpeg


42712422zr.jpeg

Fortsetzung folgt.
 

dieweltistrund

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Guten Abend Christian,
ganz besonderes gut gefällt mir der asymetrische "Wellenberg" in den grünen Füllstücken im Handlauf. Wenn man die Treppe gegen den Wellenberg hoch geht, entspricht das dem pysikalisch Erlebten und wenn man mit Schwung runter geht, hat man den Wellenberg vor sich und kommt mit ihm locker unten an :emoji_wink:.
Gruss
Jörg
 

Holz-Christian

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Gemach Freunde, freut mich das es euch gefällt, aber noch ist es nicht eingebaut, ob schlussendlich alles passt muss sich erst noch zeigen.
Kann sich immer noch ein Wurm eingeschlichen haben…..:emoji_wink:
 

willyy

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Das schaut extrem geil aus. Allererste Sahne !

Aber eine dumme Frage von einem gelernten Nicht-Schreiner sei gestattet:
Die Wangen sind auf der Innenseite alle eingesteckt. Wenn ich Deine ersten Bilder richtig deute sind die auch in der Außenseite gesteckt.
Wie bekommst Du das zusammen und wie baust Du das ein ?
 

Holz-Christian

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Das schaut extrem geil aus. Allererste Sahne !

Aber eine dumme Frage von einem gelernten Nicht-Schreiner sei gestattet:
Die Wangen sind auf der Innenseite alle eingesteckt. Wenn ich Deine ersten Bilder richtig deute sind die auch in der Außenseite gesteckt.
Wie bekommst Du das zusammen und wie baust Du das ein ?
Servus, berechtigter Einwand!
Wenn sich hier die Wandwangen tatsächlich alle direkt an einer Wand befinden würden könnte man die Treppe so nicht zusammen bauen.
Allerdings ist hier die erste Wandwange auch frei stehend, deshalb auch das Geländer.

Ich muss also erst ab Stufe 6 aufwärts mit Distanzklötzen für die Stufenhöhe montieren, die Freiwange eindrehen/ einfädeln und erst dann die Stufen 1-5 mit Distanzklötzen einstecken und die erste Wandwange auch aufstecken.
Dabei werden 12er Gewindestangen zum zusammenziehen zu Hilfe kommen.
 

fahe

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Kann sich immer noch ein Wurm eingeschlichen haben….
...na, das kann man dann nur auf eine einzig sinnvolle Art angehen: Das umgebende Häuschen passend machen...:emoji_wink:

Das letzte Mal, dass ich eine derart schöne handwerkliche Treppe gesehen habe, war in einer Villa von 1915... und die einzige Firma hier im Umkreis, der ich so etwas halbwegs unbesehen zutrauen würde, wären die Deutschen Werkstätten in Hellerau.

Insofern reihe ich mich staunend in die Wows ein.
 
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