Handwerksgehalt ≠ Facharztgehalt

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inselino

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Dabei sollte es egal sein in welcher Branche man arbeitet,
ob nun ausgebildeter Handwerker, oder in der Automobilbranche, Pflegeberufe, Erzieher, Gastronomie
Das ist aber genau das Ding. Gewerbe ist nicht gleich Gewerbe. Wenn der öffentliche Dienst maßgeblich beteiligt ist, dann spielen Tarifgehälter eine wichtige Rolle. Im erzieherischen Bereich sind Nacht/-Wochenendschichten selten, in der Automobilbranche sind sie essentieller Bestandteil hoher Gehälter.
Privatwirtschaft erwirtschaftet Gewinne und hat ein höheres Risiko für Kündigungen. Dementsprechend müssen Gehälter auch höher ausfallen als im öffentlichen Dienst um diesen Aspekten Rechnung zu tragen. Wie bereits erwähnt, Schneiderei lässt sich gut ins Ausland verlagern und hat daher einen enorme Preiskonkurenz, bei Autoreperaturen ist das nicht der Fall.
Haare schneiden macht im Notfall auch Mann/Frau Vater/Mutter, Fliesenlegen vielleicht noch der begabte Hobbyhandwerker, Zugbremsen Instandhalten nur die Person, die es gelernt hat.
 

Leibhaftiger

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Jaja, alle anderen verdienen immer zu viel, nur man selbst zu wenig.
Die Welt ist schlecht und ungerecht, und alle anderen sind doof. Mimimi...
Gähhhn.
Smileys sind auch aus, kacke.

Ich glaube den Kollegen ging es eher darum, dass diejenigen Jammern, die eigentlich (bei objektiver Betrachtung) gar keinen großen Grund zum Jammern haben. Und zusätzlich Probleme mit "geschickter" oder "ungeschickter" Datenauswahl (je nach vermeintlicher Gesinnung) größer macht, als sie eigentlich sind.
 

McBride

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Es geht hier auch nicht ums Detail, sondern nur etwa das Lohnverhältnis Arbeiter....Arzt.
Trotzdem sollten Berufsabschlüsse auf ähnlichem Level auch ähnlich vergütet werden.
Natürlich ist das in der realen Wirtschaft nicht machbar, das ist ein anderes Thema.
Und an die Zugbremse würde ich nur einen Meister lassen:emoji_slight_smile:
 

seschmi

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Eine interessante Perspektive ist ja, die Preise zu vergleichen.

Dem selbstständigen Handwerker entspricht ja der niedergelassene Arzt: Der erzielt Umsatz, hat aber auch Angestellte, Ausrüstung und andere Kosten.

Die Preise für ärztliche Leistungen sind aber fix, die stehen im EBM. Nur so als Beispiel: Kleine OP, Wundversorgung und Naht: 15,87. Hausbesuch 25,30.
Fragt mal einen Elektriker, was er für‘s flicken eines Kabels möchte. Oder vergleiche eine Darmspiegelung (190 Euro) mit einer Kanalüberprüfung mit Kamera.

Solche Vergleiche hinken immer irgendwie, aber überbezahlt sind die ärztlichen Leistungen bei Kassenpatienten nicht. Bei den meisten Sachen würde man keinen Handwerker finden, der es für diese Preise macht.
 

Seanathair

ww-esche
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Das Median-Bruttoeinkommen der Ärzte ist aber trotz der angeblich zu geringen Vergütung fast doppelt so hoch wie das Median-Bruttoeinkommen in ganz Deutschland. Sei's ihnen gegönnt, jammern müssen sie aber nicht. Mein Hausarzt macht nur noch 15Std in der Woche Sprechstunde und lebt sehr gut damit.:emoji_grin:
 

Leibhaftiger

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Der Unterschied zwischen Arzt und Handwerker ist einfach, dass die "Kunden" zum Arzt gehen, in der Regel. Und er bei einem Kunden i.d.R. mehrere Sachen abrechnen kann, so kommt man dann schon auf einen passablen Schnitt. Manchmal muss der Arzt aber auch umsonst arbeiten, wenn das Kassenbudget aufgebraucht ist. Es ist nicht alles super, aber verhungern tut da auch niemand.
 

inselino

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Also wenn wir das Thema Ernst nehmen, dann sollten wir hier weg von solchen abstrusen Vergleichen kommen, das führt zu nichts. Falls wir den Weg der Ernsthaftigkeit verlassen dann nur zu.
 

magmog

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selbst innerhalb des Handwerks verstehe ich die vom Kunden zu zahlenden Unterschiede nicht,
KFZ erreicht mancherorts 450,-€, Karosseriebau noch mehr, von EDV Service ganz zu schweigen.
Rechtsanwälte, Steuerverräter, Sachverständige...., da kommt ja der Würfelhusten hoch.
Aber da jeder schon einmal Holz in der Hand hatte, meinen viele dass 75,-€/h brutto Wucher seien.

Die Leistungen der Allgemeinheit für ein Arztstudium liegen bei 200.000,- bis 300.000,-€.

..........
 

inselino

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Naja aber man sieht doch gut, dass mit Unterstützung hier Laien durchaus brauchbare, funktionale und sogar hübsche Möbel hinbringen.
Und durch entsprechende Konkurenz beim großen Schweden oder anderen Einrichtungshäusern ist da eben entsprechender Preisdruck.

Eine Blinddarm-OP trauen sich (hoffentlich) die wenigsten nach einer Beratung im Internet zu und die gibt es auch nicht gegen günstig Geld beim schwedischen Krankenhaus.

Ich habe mich jüngst mit einem Freund unterhalten, dessen Vater Optiker ist und über die großen Ketten flucht. Und da hatten wir auch eine Diskussion denn die Gläser kommen am Ende von den gleichen wenigen Firmen in Deutschland, egal ob kleiner Optiker oder große Kette. Und da kann man natürlich schon fragen, welchen Mehrwert bietet der deutlich teurere Optiker vor Ort noch?
Ich bin da aber auch relativ emotionslos. Berufe kommen und gehen. Die Wagenradbauer, Köhler, Mühlsteinhauer, Feilenschläger oder Hufschmiede haben auch den Großteil ihres Berufsfeldes verloren, da wir uns weiterentwickeln. Hier und da gibt es noch Nieschen und dafür gehen an anderer Stelle neue Berufe auf.
Das ist sicherlich für Menschen in diesem Beruf ärgerlich/traurig/frustrierend aber eben im Großen und Ganzen auch ein ganz normaler Vorgang einer sich entwickelnden Gesellschaft. Und an einigen Stellen sollte man sicherlich politische Maßnahmen unternehmen, damit wir noch schöne Innenstädte mit kleinen Läden haben, oder große Ketten auch die Umweltschäden entsprechend einpreisen müssen. Aber das wäre jetzt eine politische Debatte zu der ich nicht abbiegen möchte.
 

El.Zetto

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Wenn du hier schon Screenshot postest, dann sei zumindest ehrlich.
Ist natürlich clever einen Krankenpfleger aus der Berliner Charite zu nehmen. Schon bei 1:50 geht es mit Charite spezifischen Regelungen los. In "normalen" Krankenhäusern gibt es kein Extrageld für "belastete Schichten" (wenn zwei Leute fehlen). 20 Sekunden danach geht es weiter: der Mann ist Praxisanleiter, macht nochmal 100€ mehr... Jetzt schon klar, dass dein Beispiel an den Haaren herbeigezogen ist.
Wenn dich jemand nach dem Gehalt von einem Straßenkünstler fragt, nimmst du doch auch nicht Banksy als Maß der Dinge, oder?

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K2H

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In meiner Familie gibts eine Frau, 40 Jahre alt, Lohnsteuerklasse 1, studierte Pflegewissenschaftlerin, etliche berufsspezifische Zusatzqualifikationen, arbeitet in 12-Stundenschichten in der Intensivpflege, hat netto ca. 1750 -1800 €.
So sieht die Realität außerhalb des öffentlichen Dienstes aus.
 

predatorklein

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So sieht die Realität außerhalb des öffentlichen Dienstes aus.
Moin

Tja , ( zu viele ) Menschen gerade bei uns haben absolut keinen Plan , wie es außerhalb ihrer eigenen kleinen Blase da draußen in der echten Welt so läuft ?

Eine Kundin unserer Schreinerei meinte vor längerer Zeit , dass unser Bäckermädl sicherlich 1800 € netto im Monat haben muss .
Weil man mit weniger ja gar nicht über die Runden kommt :emoji_frowning2:

So einfach kann die Welt sein wenn man sie sich selbst strickt :emoji_wink:

Gruß
 

esel

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Also nich als mimimi.. ich verdiene mit 40% etwa 1.7 brutto als jugend und heimerzieher. Dafür werde ich angespuckt, getreten, beleidigt, mit dem Messer bedroht usw.

habt ihr das auch mit euren Kunden? :emoji_stuck_out_tongue:

Ist ja selbst erwählt, und mache ich auch gerne..
aber so zu tun als wäre das Gehalt in der Pflege doch voll in Ordnung wirkt so als wären sich manche nicht über den Alltag im Pflegeberuf klar...

Klar als gewichteheber kannst ne Weile lang leute rumwuchten, meine Mutter und ihr Mann sind den Anforderungen als Physio im Krankenhaus nur über ihre eigene körperliche Unversehrtheit gerecht geworden.

Lärmzulagen in der SchwerIndustrie?
Na klar!
Im Käfighaltungskindergarten?
Ehr nicht so..
 

Matbor

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Guuden,

selbst innerhalb des Handwerks verstehe ich die vom Kunden zu zahlenden Unterschiede nicht,
KFZ erreicht mancherorts 450,-€, Karosseriebau noch mehr, von EDV Service ganz zu schweigen.
Rechtsanwälte, Steuerverräter, Sachverständige...., da kommt ja der Würfelhusten hoch.
Aber da jeder schon einmal Holz in der Hand hatte, meinen viele dass 75,-€/h brutto Wucher seien.

Die Leistungen der Allgemeinheit für ein Arztstudium liegen bei 200.000,- bis 300.000,-€.

..........
Wo hast du denn die 200 - 300 k her?

Die meisten Medizinstudenten werden sicherlich kein BaFög erhalten. Arbeiterkinder wirst du kaum in NC-Studiengängen finden. Zudem muss BaFög zumindest teilweise zurückgezahlt werden.
 

inselino

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Ich denke es geht um die Kosten des Studienplatzes. Also Kosten/Studi-Anzahl und das ist schon recht hoch. Aber da zählt ja alles rein. Gehälter, Gebäude, Material, etc.
Das gilt aber eigentlich für alle Bereiche, Berufsschulen müssen auch unterhalten werden. Bei Medizinern ist der Materialaufwand halt ziemlich hoch. Tote Körper und deren Aufbewahrung ist richtig teuer, die Geräte sind auch nicht mal eben so bezahlt.
 

HolzandMore

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Ich hab jetzt die vorherigen Beiträge nicht alle gelesen - aber verdient ein Facharzt wirklich mehr als ein Handwerker?

2-3 Jahre zusätzlich fürs Abitur, durchschnittlich 6 Jahre Medizinstudium, 5-6 Jahre zum Facharzt, sind 13-15 Jahre ohne bzw. geringem Gehalt - bzw. mit erheblichen Kosten fürs Studium/Facharztausbildung.

Kann ein angestellter Facharzt das jemals aufholen was in dieser Zeit ein Handwerker verdient hat? Ein Tischler bekommt während der 3 Jahre andauernden Ausbildung knapp 30.000 Euro Vergütung. Danach in den folgenden 10 Jahren 350-400.000€ Gehalt.

Ich denke aufgrund des Zinseszins-Effekt lässt sich das nicht so einfach aufholen.
Gruß Andi
 

inselino

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aber verdient ein Facharzt wirklich mehr als ein Handwerker?
Diese Frage habe ich mir auch schonmal gestellt. Allerdings auf mich bezogen und nicht auf Ärzte. Lohnt sich eine "wissenschaftliche Karriere" also Promotion, Postdoc und dann bis zur Rente als wissenschaftlicher Mitarbeiter?

Ich habe das damals mal für mich mal grob durchgerechnet. Die offensichtlichste Erkentnis ist natürlich, es hängt von 100 Annahmen und Faktoren ab.
Aber hier mal das Szenario was ich mir angeschaut habe:
Ich habe TVÖD Gehälter genommen, weil man da Leute eingruppieren kann und die im Alter aufsteigen etc. Inflation und Lohnsteigerungen lasse ich komplett außen vor.
Die Person mit Berufsausbildung hat 3 Jahre Ausbilung und startet dann in E8-1. Über die Jahre steigt sie bis E8-6 auf. Nach 6 Jahren dort wechselt sie in E9b-3 und steigt weiter auf bis E9b-6. Rente mit 65. Das ist ein sehr moderater Aufstieg ist mir klar.
Die Person in der Wissenschaft macht 3 Jahre länger Schule studiert 5 Jahre und macht dann 4 Jahre Promotion mit einem Gehalt von 66% E13. Das ist in den Naturwissenschaften mittlerweile durchaus verbreitet.
Dann durchläuft sie E13 bis E13-6 und wechselt dann nach E14-4 und weiter bis E14-6. Das ist denke ich eher positiv, denn es gibt nicht viele E14 stellen, die meisten Post-Docs und WiMis sitzen in E13 fest.

Einfachstes Modell, lässt Geld während Studium/Ausbildung weg, dann liegt der Break even, ab dem die studierte Person aufgeholt hat undgefähr bei 37. Also der Studi hat 5 Jahre später seinen ersten Euro verdient, muss aber insgesamt 11 Jahre arbeiten, um den Rückstand aufzuholen.

Dann sagen wir mal, beide Personen werden (wie es das Gesetzt vorsieht) von Ihren Eltern bis zum Ende der ersten Berufsausbildung unterstützt. Dieses Geld geht sich mit den Lebenshaltungskosten auf 0 aus. Damit kann der Azubi sein Geld "sparen" und wir geben ihm zum Berufseinstieg mal 30.000€ Vorsprung. Das verschiebt das ganze tatsächlich nur um 1 Jahr auf 38.

Jetzt kommen aber die beiden größten Faktoren nämlich Lebenshaltung und Zinsen.
Wenn wir einfach so 4% Zinsen einführen, dann dauert es schon bis 45.
Wenn wir jetzt noch annehmen, dass bei beiden Gehältern 70% für Lebenshaltungskosten draufgehen, dann dauert es schon bis 54. Allerdings hat die akademische Person dann auch einen gehobeneren Lebensstandard, denn 70% vom höheren Gehalt ermöglichen natürlich mehr.
Gleichzeitig denke ich, dass gerade in den Ausbildungsberufen deutlich mehr Luft nach oben ist, was Karrieren angeht. Ergänzungsstudium am Abend oder passende Berufserfahrung und es gibt Wege in den gehobenen Dienst mit E10-12. Das ist ist so einer wissenschaftlichen Karriere relativ hart gedeckelt, solange man nicht Professor wird. Und ich könnte mir auch vorstellen, dass Handwerker in der derzeitigen Situation besser verdienen als E8/E9.

Das mal zum ganz groben Überblick. Aber es ist auch klar, jede Arbeitslosigkeit, Studienkredit, frühere Beförderung, Elternzeit, Immobilienkauf etc. haben hier einen massiven Einfluss.
 

civil engineer

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In meiner Familie gibts eine Frau, 40 Jahre alt, Lohnsteuerklasse 1, studierte Pflegewissenschaftlerin, etliche berufsspezifische Zusatzqualifikationen, arbeitet in 12-Stundenschichten in der Intensivpflege, hat netto ca. 1750 -1800 €.
Wenn jemand studierter Ökotrophologe ist, jedoch als Küchenhilfe oder Beikoch in einer Werkskantine arbeitet, wird er vermutlich auch nicht nach Abschluß bezahlt.

Ist die Frau aus Deiner Familie überqualifiziert für die Arbeit, die sie macht?
 
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