Makita
Nur kurz, habe eine ellenlange Makita Rezension bei Amazon geschrieben, also verzeiht bitte die langatmige Ausdrucksweise:
Ich habe die Säge mit Führungsschiene gebraucht gekauft.
Allgemein zum Vergleich der Festool, Makita und Dewalt - Tauchsägen:
Popular Woodworking - Plunge-cut Saws ("Test A")
Im Vergleich zur Festool zählt vor allem der Preis. Man muss sich aber informieren, ob man Führungsschienen-Zwingen oder Parallelanschlag beim jeweiligen Hersteller mitbekommt hat bzw was einem das wert ist. Die Führungsschienen-Zwingen braucht man jedenfalls. Test B berichtet, dass die Makita-Zwingen bei dünnen Brettern kein Fixieren ermöglichen.
Im Vergleich zur Festool-Säge kann man die Makita (nur) auf einer Makita-Schiene gegen das Abkippen bei Schrägschnitten sichern. Das bringt natürlich nur dann etwas, wenn die Schiene mit den extra zu kaufenden Führungsschienen-Schraubzwingen (lassen sich unten in die Schiene einführen) am Werkstück festgemacht wird.
Das Tollste ist, dass man das an der Schiene anzuklebende Hartgummistück mit der Säge einmal ansägt, und dann jahrelang einfach nur diese Schnittkante am Werkstück anlegen muss, EXAKT dort wird dann jeder Schnitt ausgeführt (auch bei Winkelschnitten!!).
Die Säge wird auf der Schiene sehr exakt geführt, die Schnitte sind nachher wie gehobelt! Mein gebrauchtes Blatt oder die zu langsame Führung der Säge haben aber dazu geführt, dass bei den ersten Probeschnitten der Schnitt mehr oder weniger schwarz wurde. Durch die elektronische Drehzahlregulierung kann man grundsätzlich in einem Zug durch das Werkstück fahren.
ACHTUNG:
Allergisch reagiert die Säge auf ein Unterbrechen des Schnitts, die Motorbremse scheint hier ein leichtes Versetzen der Säge zu bewirken, womit der gerade Schnitt bei meinen Probeschnitten Geschichte war (ebenso
Makita SP6000 Track Saw Review, "Test B"). Wahrscheinlich muss man die Säge nur mit laufendem Blatt "auftauchen" lassen, um das zu verhindern. Das Weiterschneiden ist dagegen problemlos, der Sanftanlauf (toll!) verhindert ein Versetzen der Maschine, egal ob man mit oder ohne Schiene arbeitet.
Noch nicht versucht habe ich die Anritzfunktion - man kann per Schnelleinstellung die Sägetiefe nämlich auf ca. 2mm begrenzen, sodass leicht aussplitternde Werkstücke praktisch nicht mehr ausreißen können. Ob der danach notwendige zweite Schnitt völlig parallel ist, habe ich noch nicht ausprobiert, ein recht professioneller Tester sagt aber, dass dem nicht so ist (laut Test
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Der per Schnellvoreinstellung erreichbare (!) 45°-Winkel ist toll, eine meiner Winkellehren sagt, das Sägeergebnis sind genau 45°, die andere ca. 45,3°; ebenso ist es beim normalen 90°-Schnitt. Für eine Handkreissäge wohl nicht schlecht. Man kann diese Voreinstellungen aber sogar noch mit Schrauben korrigieren (ich wüsste nur nicht, welcher Winkellehre ich nun vertrauen soll...)!
Wofür die negative 91°-Winkelvoreinstellung gut sein soll, habe ich noch nicht herausgefunden. Gut ist jedenfalls, dass man potentiell bis 48° kippen kann.
Die Säge sägt bis zu 55mm tief (90°), wer wirklich dickere Hölzer sägen muss, muss die große Festool nehmen.
Ich habe einige billig-Sägeblätter mitgeliefert bekommen, die nur mittels Reduzierring auf die Makita passen. Nachkaufen werde ich aber original Makita-Blätter, weil ich mir nicht sicher bin, ob das auf die Jahre nicht auf die Lager geht.
Der Preis für das Paar Führungsschienen-Schraubklemmen ist bei allen Herstellern ein Witz (über 25 Euro, obwohl zwei gleich große normale Schraubzwingen ca. 10 Euro kosten). Wer schweißen (lassen) kann, kauft sich 2 kleine Zwingen und schweißt ein in die Schiene passendes Stück darauf, auf die Art habe ich mit billigen Wolfcraft-Zwingen sogar eine größere Spannweite als für 55mm Holz nötig wäre (wer weiß wofür das noch mal gut ist).
Aja, die Arretierung zum Sägeblattwechsel ist gut durchdacht, die Säge macht bei jedem Angreifen Freude und ist solide verarbeitet. In einem Forum hat jemand gemeint, ihm wirke die Bodenplatte im Vergleich zur Festool zu dünn --> ich kenne die Festool nicht, finde aber die Bodenplatte sehr solide. Bevor die kaputtgeht geht eher alles andere an der Maschine kaputt.
Der fehlende Spaltkeil wird nur bei freihändigem Gebrauch ein Sicherheitsthema sein können, weniger mit der Schiene.
Zum Schluss noch zur Abdeckhaube: Selbst ohne angeschlossenen Staubsauger fängt sich durch die Haube im Auswurf praktisch der gesamte Schnitt - super! Ein Stoffsack reicht also grundsätzlich aus, Arbeiten in der Wohnung sind somit möglich.