fugger188

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Hallo zusammen,

ich habe mir aus einem Reststück Eiche ein Schneidebrett verleimt.

Jetzt habe ich leider das Problem, dass ein paar Tage nach dem Ölen das Brett anfängt sich zu "verbiegen" und außen kleine Risse bekommt (siehe Bilder). Das Holz ist vom Holzhändler und eigentlich trocken. In meiner Werkstatt, wo auch mein Holz lagert, kann ich leider nur heizen, wenn ich dort bin. D.h. unter der Woche ist es dort relativ kalt.

Da ich sehr gerne aus meinen Fehlern lernen will, frage ich euch:

1. Was habe ich falsch gemacht? (Falsch verleimt, Maßerungsrichtung nicht beachtet, etc)

2. Was kann ich besser machen, um diese Probleme zu vermeiden?

Ich danke Euch schonmal für Eure Hilfe!

Grüße

Fugger

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fugger188

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peter bussmeyer

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Hallo Fugger,
wenn ich das richtig sehe, bestehen nur die Längsränder aus quadratischen Lamellen, während in der Mitte recht breite Bretter (auch noch aus dem kernnahen Stammmittelbereich) verleimt sind. Zusätzlich liegen an den Stirnseiten die schwindanfälligen Brettseiten mit liegenden Fasern außen (umgekehrt wäre zumindest an den Stirnseiten weniger passiert aber wohl an den Längsseiten mehr). Wenn das ganze Hirnholzbrett aus quadratischen Lamellen nach Verleimregeln zusammengesetzt wird, verteilen sich die Spannungen besser.
Gruß
peter
 

Mathis

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Meine Diagnose: Holz ist nicht so trocken, wie es sein sollte: um 8-6 % rel. Feuchte maximal.
Sowas hat in der Regel kein Holzhändler am Lager, es sei denn, er hat eine halbwegs abgeschlossene Klimakammer wie z.B. Possling in Berlin Rudow.
Sonst hat Holz vom Holzhändler eher um die 10 % Feuchte oder sogar mehr, und das ist für solche Arbeiten einfach zu feucht.
 

fugger188

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@peter bussmeyer: das ganze Brett ist aus quadratischen Elementen verleimt. Auf den Fotos ist das leider nicht ganz ersichtlich. Sorry!
Was wären denn die Verleimregeln bei quadratischen Elementen?

@ Mathis: meinst du die Feuchtigkeit im Holz wäre das einzige Problem? Dann wäre ich ja glücklich, denn das wäre ja ganz einfach zu vermeiden in Zukunft.

Danke schonmal für Eure Antworten!
 

ChrisOL

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Hallo,
Würde auch sagen, dass Holz war zu feucht. Jetzt trocknet das durch das Hirnholz zu schnell und reißt.
 

Komihaxu

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Bei den Mittelbrettern ist ja fast noch der ganze Kern drin. Das wird nahezu immer Probleme machen, egal wie trocken oder fecht.
Hätte man diese nochmal aufgetrennt, vom Kern ein bisschen was weggeschnitten und nach den Regeln verleimt, sähe es sicherlich besser aus.

Anders gesagt: da wo jetzt der Riss sitzt, hätte gesägt werden sollen.

Vielleicht lässt sich noch ein bisschen was mit wenig Aufwand retten: Genau im Riss einmal mittig durchsägen und wieder verleimen.
 

Friederich

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Bei den Mittelbrettern ist ja fast noch der ganze Kern drin. Das wird nahezu immer Probleme machen, egal wie trocken oder fecht.
Eichenholz besteht ja fast nur aus Kern.

An sich hätte es klappen müssen. Die Markröhre lag ja doch um einiges entfernt. Und die Jahrringe sind daher nicht übermäßig gekrümmt. Haben also doch schon einen rel großen Krümmungs-Radius.

Ich hätte allerdings die Stücke anders zusammengesetzt.
An Anfag und Ende außen liegt jetzt eine linke Seite. Rechte Seite wäre besser, da diese weniger auf Feuchteschwankungen reagiert.
Ansonsten aber trotzdem immer Links an Links und Rechts an Rechts. Also so wie auf den Fotos.
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Und wie schon gesagt wurde, das Holz wirklich auf die ideale Feucht runtertrocknen. VOR dem Hobeln und Abrichten natürlich.
 
Zuletzt bearbeitet:

toktok

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Moin,
das Holz was ich bei meinem Holzhändler kaufe hat direkt nach dem Kauf eigentlich immer etwas zwischen 12% und 18% Feuchte. Das muss ich hier recht lange liegen lassen bis es bei unter 8% ist. Liegt beim Händler zwar überdacht aber nicht beheizt, daraus ergibt sich eben die höhere Feuchte im Holz.
Gruß Uli
 

peter bussmeyer

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das ganze Brett ist aus quadratischen Elementen verleimt. Auf den Fotos ist das leider nicht ganz ersichtlich. Sorry!
Was wären denn die Verleimregeln bei quadratischen Elementen?
sorry, die Schnitte hatte ich nicht wahrgenommen. aber besser wäre es dann, wenn auch nicht nur Schnitt und Verleimung erfolgt wäre sondern auch etwas mehr Material herausgenommen würde, um die Jahresringe nicht so flach an die äußeren Ränder laufen zu lassen. Das tangentiale Schwindmaß ist maximal (siehe auch die Sternrisse an einem geschnittenen Stammende).
Gruß
peter
 

Friederich

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Das tangentiale Schwindmaß ist maximal (siehe auch die Sternrisse an einem geschnittenen Stammende).
Ja, das ist es. Aber das alleine führt nicht zwangsläufig zu Rissen.
Risse gibt es dann wenn eine Seite viel stärker schwinden will als die andere. Also wenn auf einer Seite die Jahrringe viel "liegender" sind als auf der anderen.
Und hier sind die Unterschiede nicht sehr gravierend; da die Einzelbretter doch schon einen gewissen Abstand zur Markröhre hatten.
Ich meine immer noch, es wäre gutgegangen wenn das Holz trockener gewesen wäre, und wenn die Teile wie oben beschrieben zusammengetzt worden wären.
 

Friederich

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Bei 5% Feuchtigkeitsänderung ergeben sich tangential (mittig an der Stirnseite außen) schon um 0,5mm Schwindmaß
Wenn ordnungsgemäß runtergetrocknet, erlebt es aber keine 5% Feuchteänderung.
Und es ist ja auch nicht wirklich hundertprozentig radial innen und tangential außen.

Und wenn das tangentiale Holz (=linke Seite) nach innen kommt und das radiale (=rechte Seite) nach außen, wie vorgeschlagen, entschärft sich das Problem zusätzlich.
 

peter bussmeyer

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Und wenn das tangentiale Holz (=linke Seite) nach innen kommt und das radiale (=rechte Seite) nach außen, wie vorgeschlagen, entschärft sich das Problem zusätzlich.
Stimmt, zumal meine Schneidebretter gerne auch abgespült werden und dadurch scheint mir eine relevante Feuchtigkeitsänderung durch die Nutzung nicht unwahrscheinlich.
Gruß
peter
 

Hobelino

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Hallo,
Hat das Schneidebrett Füße oder liegt es flach auf? Wenn das der Fall ist, wird es sich auf jeden Fall biegen. Das liegt an der Tatsache, dass die obere Seite etwas trocknen kann, und sich
 

Hobelino

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... Dann Spannungen bilden.
Stell das Brett mal fuer einen Tag auf eine kante, dann wird es sehr wahrscheinlich von selbst wieder gerade.
 

Friederich

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Schneidbretter stellt man bei Nichtbenutzung sowieso am besten immer auf die Kante damits rundum ablüften kann.
Es liegt dann auch nicht im Weg rum, bei einer kleinen Küche.
 

fugger188

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Vielen Dank für Eure Antworten!!!

Heute Mittag werde ich die Holzfeuchte des Holzes überprüfen, das ich bei meinem Holzhändler gekauft habe.
Danke für Eure Tips! Das mit den Füßen werde ich auch gleich versuchen.

@ Komihaxu: Danke für den Tip! Will jedoch ungern das schöne Brett außeinander sägen. Dafür gefällt es mir doch zu sehr! :emoji_slight_smile: Ich werde die Veränderungen nun eine Weile beobachten. Wenns so bleibt werde ich wahrscheinlich ein wenig Epoxidharz reinfüllen. Oder würdest du die Risse lieber offen lassen? Will halt nicht, dass bei Benutzung Wasser in die Risse kommt.

Bezügl. der Biegung des Brettes werde ich auch hier noch ein wenig abwarten. Wenns so bleibt werde ichs einfach nochmal mit in die Werkstatt nehmen, nocheinmal Abrichten.

Und für die Zukunft: TROCKENES HOLZ! :emoji_slight_smile:

Grüße

Fugger
 

ChrisOL

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Wenn es nur um einmalige Holzfeuchtebestimmung geht, macht eine Darrprobe.
Entsprechend großes Holzstück ( min. 500g) am besten aus der Mitte sägen, vorher wiegen

Backofen auf 100° einstellen. Holz rein, regelmäßig wiegen.
So lange trocknen bis sich am Gewichts nichts mehr verändert. Das kann schon einige Stunden dauern.

Das Darrgewicht ist 100% abzgl des Ursprungsgewichtes = Holzfeuchte in Gramm, das dividiert durch das Ursprungsgewicht -100 = Holzfeuchte in %.

Bevor jetzt jemand mit Stromkosten kommt, den Ofen 5h lang auf ca. 100° zu halten kostet ca. 3 € an Strom. Nicht effizient, jedoch günstiger wie ein Messgerät.
 

Friederich

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Die Darrmethode von Christoph kann man auch in der Mikrowelle durchführen. Ist erheblich billiger.
Ein Reststück des Holzes klein spalten. Etwa soviel, dass es noch im Messbereich der Briefwaage liegt.
Man muss nur gegen Ende aufpassen, dass das Holz nicht verkokelt; geht schneller als man denkt.
Also immer wieder laufen lassen und danach wiegen. Sobald man merkt dass sich an der Feuchte nicht mehr viel ändert, nur noch ganz kurz einschalten.
Ändert sich nur noch minimalst etwas, die vemutliche Restfeuchte per Schätzung abiehen.
 

fugger188

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Naja, da ich schon ne eigene Holzwerkstatt habe und besser werden will, ist die Darrmethode über kurz oder lang ein wenig zu aufwendig.
Habt ihr mir einen Tip, welches Gerät für einen Hobby-Möbelbauer hier sinnvoll wäre? (Preis-Leistung)

Danke Euch!
 

rlaack

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ich habe zwei riesige schneidbretter gebaut. eins aus teak für die kunden, eins aus eiche zum probieren. sie sind 40cm x 80cm und waren nach fertigstellung rissfrei und absolut gerade. ich habe vorher schon viele andere schnittbretter aus hirnholz gebaut und benutze auch seit jahren eins. meine beiden bretter (teak und eiche) biegen sich auch und zwar nach unten. sie haben gummifüße und ca 5mm luft. das reißen und das biegen hat aus meiner erfahrung unterschiedliche gründe:
das reißen (und auch das die nach der herstellung absolut glatten ränder und kanten mit der zeit "hubbelig" werden, bzw. kl versätze haben) hat tatsächlich mit der holzfeuchte des holzes zu tun. ich bin prof. massivholzschreiner seit 25 jahren und weiß nun wirklich wie wichtig die richtige holzfeuchte ist und wie schwierig es ist 8% trockenes holz zu bekommen. natürlich ist aufschneiden und ablagern gut, aber 2 wochen bringen da , wenn die luftfeuchte in der zeit nicht gerade furztrocken ist wenig. die luft in komfortablen wohnungen heute ist halt gerade im winter und in der übergangszeit sehr trocken......also baue ich auch sachen mit 10-12% trockenem holz und nehme verbindungen und konstr. die das holz arbeiten lassen....bei diesen hirnholzbrettern ist das aber schwierig...also lasse ich sie arbeiten und arbeite sie nach einem jahr nochmal aus. sie reissen ja nicht durch, sondern es sind meist sehr feine risse (wie auf dem foto oben) die man ganz gut spachteln kann. nach einem jahr (neu aufgearbeitet passiert dann wenig), der kunde oder benutzer sollte das aber vorher wissen.
zum biegen: das liegt auch an der feuchtigkeit , aber an der oberflächenfeuchte oben (trocken) und unten (feuchter). leg mal ein nasses handtuch (gut ausgewringt) auf das brett und streich es glatt, wenn es dort getrocknet ist, ist das brett evtl. schon wieder gerade. genauso funktioniert einfach umdrehen, dauert nur länger und nervt mehr. wenn es wieder gerade ist lasse ich es erneut mit wallnussöl (oder leinöl, oder mohnöl; die drei trocknen und sind für lebensmittelgegenstände geeignet) ein und hoffe das das biegen mit der zeit besser wird.
ich habe bretter aus quadratischen würfeln, aus streifen, aus stehenden jahresringen und aus teilen die näher am kern sind gemacht. sicher gibt es unterschiede, sicher sind vertleimregeln wichtig aber ich bin auch immer erstaunt wieviel "arbeit" ein 3d leim zuläst bzw mitmacht.
 
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