Holzarbeiten mit teils stark verhinderten Menschen

hutch

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Hallo und herzlichen Dank im vorraus an alle die mir hier weiterhelfen können.

Im Januar hab ich einer Freundin zugesagt, dass ich zu Ihr komm in die Klasse, um dort mit Ihren Schützlingen "Was aus Holz zu bauen".

Mir fällt da nur Handschmeichler schleifen ein.

Habt Ihr noch andere Vorschläge?

Es sind 10 Jungendliche um die 13 Jahre, drei davon bekommen noch Einzelbetreung
(also 5 Erwachsene; 10 Jugendliche)
Bei einigen ich, schreib das jetz mal anschaulicher, brennt eben nur ne 25W Birne und die noch nich mal richtig.
Einigen darf ich wohl auch kein Werkzeug in die Hand drücken. Also Säge, Hammer, etc.
Die freuen sich wohl auch mehr wenn die mal nen fremden in der Klasse haben.
 

unrat379

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Servus!

Was sind stark verhinderte Menschen? Sind das Leute die an dem Tage was wirklich wichtiges zu tun haben und des wegen zeitlich "stark verhindert" sind, oder wo willst Du hin? Falls Du irgendwas mit Behinderung meinst dann schreib das auch.
 

hutch

ww-esche
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Naja dort wird von Verhinderten gesprochen.
Der Verständlichkeit halber Behinderte, körperlich wie geistig teilweise stark behindert.
 

WinfriedM

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Hab noch nie was von Verhinderten gehört, merkwürdiger Sprachgebrauch.

Ich staune immer wieder, was in Behindertenwerkstätten alles gemacht wird und an welch gefährlichen Maschinen die da arbeiten. Aber da passiert dann auch öfters mal was, daran haben die Betreuer sich dort gewöhnt. Man muss natürlich alle Maßnahmen getroffen haben, dass nichts passieren kann und da werden die Auflagen wohl auch sehr hoch sein.

Handschmeichler wäre ein typisches Produkt, was die dort an einem Tellerschleifer fertigen. Ansonsten vor allem Vogelhäuschen, Nistkästen und Holzspielzeug.
 

Holzbock91

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Ansonsten würde ich als Neuling mal einen neuen gedanken einwerfen und sagen dass du vorgefertigte Stücke mitmringst und sie Würfel machen lässt mit einem Lötkolben oder ähnlichem :emoji_slight_smile:
 

Hans-Friedrich

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Wie stark sind die denn in ihrer Motorik eingeschränkt? Ist mehr als Schleifpapier drin?
Wenn einige sägen und hämmern dürfen und nicht die Gefahr besteht, dass die anderen das dann auch wollen und sich das Werkzeug schnappen, dann vielleicht sowas wie "Fließbandfertigung" planen. Die einen sägen, andere schleifen und die letzten nageln zusammen.

Ich staune immer wieder, was in Behindertenwerkstätten alles gemacht wird und an welch gefährlichen Maschinen die da arbeiten. Aber da passiert dann auch öfters mal was, daran haben die Betreuer sich dort gewöhnt. Man muss natürlich alle Maßnahmen getroffen haben, dass nichts passieren kann und da werden die Auflagen wohl auch sehr hoch sein.

Der Lehrgangsleiter meiner Maschinenkurse erzählte von einer Behindertenwerkstatt, in der sogar an Formatkreissäge, Abrichte, Fräse gearbeitet wurde. Alles mit kompletter, großzügiger Abdeckung und Vorschubapparaten.
Da steht also einer den ganzen Tag an der Kreissäge und schiebt Platten rein und hinten nimmt die ein anderer ab. Das ganze ist absolut sicher und zwei Menschen, die aufgrund körperlicher und geistiger Behinderung nicht normal arbeiten können, verdienen damit ihren Lebensunterhalt. Prima Sache, finde ich.
In meiner Heimatstadt werden in den Behindertenwerkstätten unter anderem Anhänger gebaut. Top Produkte zu einem fairen Preis.
 

Obatzter

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Deine Freundin muss eine hohe Meinung von Dir haben, das sie Dir zutraut mit behinderten Menschen irgend etwas Therapeutisches zu machen.
Dazu muss man erst einmal von dem volle Leuchte, oder sagen wir 100 watt zu 25 watt Dingens runter kommen.
Kann man sich nämlich nicht in die Denke von 25 Watt Menschen rein versetzen, dann sollte man sich selbst und den 25 Watt Menschen das Zusammentreffen ersparen.
Ich weiss von was ich spreche , da ich oft mit psyschich kranken Menschen zu tun habe.
 

unrat379

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Ich bin Gruppenleiter in einer Werkstatt für behinderte Menschen und zuständig für einen (kleinen) Holzbereich.
Bei uns stehen die Standard-Schreinermaschine rum, also Altendorf, SCM und Kölle..., warum auch nicht. Man muss bei dem Thema auch stark differenzieren. WfbM ist nicht gleich WfbM, ich habe zwölf psychisch Kranke in der Gruppe und warum sollte ein Depressiver nicht Leisten auf ner Kreissäge schneiden können?
Es geistert auch ein falsches Bild der WfbMs durch die Köpfe.z.B. wir haben bei uns fünf CNC-Automaten für die Metallbearbeitung stehen und diverese Dreh- und Bohrmaschienen. Des Weiteren haben wir eine grüne Gruppe die sehr selbständiug von unseren behinderten Kollegen betrieben wird. z.B alleine bei der Kundschaft Rasenmähen, Heckenschneiden o.ä.
Schaut Euch mal ne WfbM bei Euch in der Gegend an. Die haben auch Tag der offenen Tür und freuen sich über Besuch.
Es kann sogar für kleine Handwerksbetrieb ineressant sein mit einer WfbM zusammenzuarbeiten, je nach Ausstattung der Werkstatt. Ich kenne Werkstätten die die Schreiner in der Umgebung mit Anleimer beliefern etc.

Es ist eine Frage der Arbeitseinteilung. Schwierige Arbeiten in kleine Schritte aufteilen und von vielen Leuten erledigen lassen und schon gehts :emoji_wink: Natürlich ist hier vorrausgesetzt das es Daueraufträge in größeren Stückzahlen sind. Mit exklusiven Innenausbau ist da nicht zu machen.

Um zum Thema zu kommen:

Du könntest ein Windspiel machen. runde Sperrholzplatten zuschneiden, Löcher Bohren und mit Schnüren kleinere Aluröhrchen aufhängen. Da ist dann für jeden was dabei. z.B. nur schleifen der Platten, oder schneiden der Schnüre mit der Schere, schneiden der Rohre mit der Eisensäge, verknoten der Schnüre etc.
 

kbradt

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es ist schon manchmal erschreckend, was für blöde Antworten sich der Eine oder Andere einfallen läst.

Da stellt jemand eine ernst gemeinte Frage und bekommt dann manch blöde Antwort. Schade.

Jetzt zu dir hutch,

erstmal finde ich es großartig, dass es noch Mensche gibt die sich engagieren wollen. Mach weiter so denn es kann jeden von uns treffen.

Zu deiner Frage, was hälst du von dem Spiel "Jenga", besteht aus vielen einzelnen Klötzen und biete so die Möglichkeit die Klasse zu beschäftigen. müsste allerdings verbereitet werden.
Falls du das Spiel nicht kennst, dann Google einfach mal.
 

L00N

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Es kann sogar für kleine Handwerksbetrieb ineressant sein mit einer WfbM zusammenzuarbeiten, je nach Ausstattung der Werkstatt. Ich kenne Werkstätten die die Schreiner in der Umgebung mit Anleimer beliefern etc

Das kann ich nur (zur vollsten Zufriedenheit) bestätigen. Wir arbeiten seit Jahren mit einer Caritas-Werkstatt zusammen, die auch unser direkter Nachbar ist.
Wenn wir extremen Überschuss an gewissen Arbeiten haben, und hier meine ich nicht nur "Klötzchen schleifen" oder was anderes Klischee behaftetes. Angepasst auf die Möglichkeiten der Werkstatt nebenan haben die Kollegen uns schon oft den Poppes gerettet was Termine angeht.

Aber das gehört ja nicht zum eigentlichen Thema.

Hast du denn schonmal persönlich mit den Menschen in der Klasse zu tun gehabt hutch? Ansonsten würde ich einen kleinen Vorabbesuch machen um die unterschiedlichen Leute und deren Fähigkeiten einschätzen zu können.
Und die "25-Watt"-Formulierung ist halt nicht ganz glücklich gewählt. Genauso wie Verhinderter....politisch überkorrekt ist ein grausames Zeitphänomen.

Cheers Alex
 

hutch

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Danke erstmal.
Waren schon ganz gute Sachen bei. Da ich die möglichleit hab an verschiedene Hölzer zu kommen, ist das mit dem Anhänger oder Jenga aus verschiedenen Holzarten schon ganz gut.
Ich glaube aber das jeder was mit nach Hause nehmen möchte und Jenga wird dann nur was wenn wieder alle zusammen sind.

Es ist eine Förderschule für Geistigbehinderte.
Meist gehen da aber auch körperliche Behinderungen mit bei.

Ich mach mir mal noch ein paar Gedanke
 

Ernst Werner

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Bei mir im Nachbarort heißt das

"Lebenshilfe"

Angebotene Leistung mit Staatlicher Ünterstützung

Garten und Landschafstbau
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Fliesenlegearbeiten
Holzbau
Tischlerarbeiten, Innenausbau u. Möbelbau
der Maschinepark und die Werkstattausrüstung vom neuesten und allerfeinsten, incl. CNC Bearbeitungszentrum.

Sollte es mindestens einmal in jedem Landkreis geben.
 

TischlerLoos

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Bei mir im Nachbarort heißt das

"Lebenshilfe"

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Sollte es mindestens einmal in jedem Landkreis geben.

Damit die dann mit Ihren Dumpingpreisen allen das Leben schwer machen oder was?`:eek:
 

Hans-Friedrich

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Damit die dann mit Ihren Dumpingpreisen allen das Leben schwer machen oder was?`:eek:

Tja, nur haben die gar keine Dumpingpreise!
Die von mir als Beispiel genannten Anhänger (ich meine übrigens PKW-Anhänger und keine zum um den Hals hängen) sind sogar teurer als vom Baumarkt! Dafür stimmt aber auch die Qualität.
 

TischlerLoos

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Tja, nur haben die gar keine Dumpingpreise!
Die von mir als Beispiel genannten Anhänger (ich meine übrigens PKW-Anhänger und keine zum um den Hals hängen) sind sogar teurer als vom Baumarkt! Dafür stimmt aber auch die Qualität.

War auch nicht auf deine Aussage bezogen .... Sonst haette ich ja dich zitiert.

Nur spreche ich aus eigener Erfahrung wenn ih Sage das
Die mit ihren Dumpingpreisen mir schon so manchen zuliefer Auftrag versaut haben.
 

blechkopp

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Hab noch nie was von Verhinderten gehört, merkwürdiger Sprachgebrauch.

Ich staune immer wieder, was in Behindertenwerkstätten alles gemacht wird und an welch gefährlichen Maschinen die da arbeiten. Aber da passiert dann auch öfters mal was, daran haben die Betreuer sich dort gewöhnt. Man muss natürlich alle Maßnahmen getroffen haben, dass nichts passieren kann und da werden die Auflagen wohl auch sehr hoch sein.

Handschmeichler wäre ein typisches Produkt, was die dort an einem Tellerschleifer fertigen. Ansonsten vor allem Vogelhäuschen, Nistkästen und Holzspielzeug.

Hallo Winfried, arbeite seit 25 Jahren als Schreinermeister in einer Werkstatt für behinderte Menschen und kann getrost sagen das da nicht öfters was passiert.Und an eine Verletzung oder einen Unfall gewöhnt sich kein Betreuer. Aber was diese Menschen leisten ist wirklich erstaunlich. Bevor man solche Aussagen tätigt sollte man doch einfach mal eine Werkstätte in seiner Nähe besuchen.
 

Fredy65

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Hallo Winfried, arbeite seit 25 Jahren als Schreinermeister in einer Werkstatt für behinderte Menschen und kann getrost sagen das da nicht öfters was passiert.Und an eine Verletzung oder einen Unfall gewöhnt sich kein Betreuer. Aber was diese Menschen leisten ist wirklich erstaunlich. Bevor man solche Aussagen tätigt sollte man doch einfach mal eine Werkstätte in seiner Nähe besuchen.

Hallo blechkopp,
wir haben eine solche Werkstätte in der Nachbarschaft.
Und wenn der Notarzt/Hubschrauber mal wieder in das Industriegebiet muss, dann zu 99 % dahin.
 

unrat379

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Da würde ich mal genauer hinschauen. Bei uns in der WfbM ist auch "regelmäßig" der Notarzt mit Blaulicht und Tatütata. Liegt aber daran dass wir einige Anfallskranke haben, die bei einem Anfall sofort ärztliche Hilfe brauchen.
Also würde ich diese Aussage schon mal überdenken.
Ich mache den Job mit Behinderten und vorher mit Suchtkranken inzwischen seit 10 Jahren und es hat sich genau einmal einer "schwerer" verletzt. der ist mit der Fingerkuppe in den aufsteigenden Zahn der Kreissäge gekommen. Aber das hätte in dem Fall jedem passieren können.
 

blechkopp

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Hallo blechkopp,
wir haben eine solche Werkstätte in der Nachbarschaft.
Und wenn der Notarzt/Hubschrauber mal wieder in das Industriegebiet muss, dann zu 99 % dahin.

Hallo Fredy, in Werkstätten gibt es auch Abteilungen die körperlich, geistig oder merfach behinderte Menschen haben.In 99% kommt der Notarzt wegen diesen Menschen z.B.wegen einer Anfallleidens.Ich werde bei soviel unverständnis auch keine weiteren Kommentare zu dieser Sache abgeben.
 

inotzloh

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hallo
ein vielleicht außergewöhnlicher vorschlag - du könntest eine reihe verschiedener furniere nehmen; ein locheisen (oder auch mehrere verschiedener durchmesser), und aus den furnieren kleine runde plättchen schlagen die einen bunten haufen verschiedenster farben ergeben. diese dann als "mosaikbild" einfach auf eine platte (sperrholz) aufkleben, und jedem sein freies (abstraktes) bild machen lassen. das sperrholz würde sich zusätzlich mit einer laubsäge zu einer äußeren kontur schneiden lassen (tierfiguren, der kreativität keine grenzen gesetzt). ist zwar ein schritt weg von herkömlichen tischlervorstellungen, doch sie sehen verschiedene hölzer, es ist arbeitsteilung möglich (schlagen der plättchen wenn kinder dabei sind die mit hammer nicht umgehen können), und jeder kann sein eigenes bild mit nach hause nehmen. sperrholz besorgt man sich zugeschnitten in irgendwelchem baumarkt - furnierreste bekommst du geschenkt in einer tischlerei die viel furniert - ein geeigneter kleber wird sich auch finden lassen (leimen wäre da nicht angebracht)
lg, holztoni
 

holzwächstnach

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hab meinen zivi in einer WFB gemacht und an deren existenzberechtigung ist nun wirklich nicht zu zweifeln. darum geht es hier ja auch überhaubt nicht. du solltest dir auf jeden fall nicht son kopf machen irgendwas tolles oder ganz viel von was auch immer zu produzieren. arbeite mit den leuten zusammen, lerne sie kennen, verbringe einfach zeit mit ihnen und du wirst sehr schnell merken wo ihre und deine grenzen sind. das kann richtig spass machen grade als handwerker mal aus dem leistungsorientierten vollstress rauszukommen und sich zu wundern wie einige leute vollig selbstverständlich dir zeigen was sie an der tischfräse so draufhaben und dem nächsten hältst du den schleifklotz beim schleifen fest. is ja auch latte es geht um die beschäftigten nicht um das "produkt".
 

WinfriedM

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Genau, gerade in dem Bereich darf das Zwischen-Menschliche im Zentrum der Arbeit stehen und das Ergebnis ist nur nebensächlich. Ein schöner Kontrast zu der auf Effizienz getrimmten Welt. Manch einer erkennt dabei, was für einen Irrsinn wir uns oft antun, um noch ein Stück schneller zum Ergebnis zu kommen.
 
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