Holzterrasse - Rissbildung im Bereich der Verschraubung

atomicdog

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Hallo miteinander,

ggf. kann mir hier bzgl. der Einordnung eines möglichen Schadbildes an meiner neuen Holzterrasse geholfen werden.

Zu der Ausführung:

Konstruktionsholz: Angelim Pedra
Diele: Cumaru 21 x 145 mm, glatt, kammergetrocknet
Abstandshalter: 7mm
sichtbare Verschraubung: SPAX Zylinderkopf, T-Star plus, Edelstrahl A4
Abstand UK untereinander: 40 cm
Abstand Verschraubung vom Dielenrand: 2 cm

Schätzungsweise bei über eine 1/3 der Verschraubungen ist es schon während des Baus zu länglichen Rissbildungen gemäß den beiliegenden Fotos gekommen, obwohl der Terrassebauer die Dielung vorgebohrt hat (zumindest war das abgestimmt und habe ich auch zwischendurch beobachten können). Gefühlt könnte die Rissbildung in den letzten Wochen auch zugenommen haben.

Ist hier etwas falsch gelaufen oder ist der Zustand als normal/unbedenklich zu bewerten?

Besten Dank für ein Feedback im Voraus.

Schöne Grüße
 

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odnoh65

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Hallo,
bei über eine 1/3 der Verschraubungen ist es schon während des Baus zu länglichen Rissbildungen
das ist m.E. schon heftig. Was sagt der Terrassenbauer dazu? Hoffe alles korrekt abgerechnet worden mit Rechnung etc. damit du Gewährleistung hast. Das sollte eigentlich wenn korrekt vorgebohrt wurde nicht passieren - wobei ich das Holz nicht kenne und die Rissbildung beim Quellen/Schrumpfen nicht einordnen kann. Ist die Terrasse eigentlich frei bewittert? Weil kammergetrocknet und dem Wetter ausgesetzt das passt m.E. überhaupt nicht zusammen. Das Holz wird dabei ziemlich viel Wasser aufnehmen und quellen - wodurch die Risse aufgetreten sein könnten.
Gruß
 

atomicdog

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Hallo,

besten Dank für die schnelle Rückmeldung. Ja, die Leistung ist ordentlich verrechnet worden. Das Holz habe ich jedoch bauseits gestellt.

Die Terrasse ist frei bewittert. Ich den letzten Woche hatte es auch ordentlich geregnet. Wie geschrieben, gab es die Risse aber schon während der Bausphase.

Cumaru ist ein "erstaunlich" hartes und schweres Holz.

Schöne Grüße
 

WinfriedM

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Ich vermute, dass nicht optimal vorgebohrt wurde. Weißt du was darüber, wie vorgebohrt wurde? Also mit welchem Durchmesser und ob das stimmig zur Schraube war?

Generell gilt: Je härter das Holz, um so höher die Kräfte die wirken, wenn die Schraube Material irgendwo wegdrängen muss.
 

bdik111

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Mir ist neu dass man Cumaru kammertrocknet. Soweit ich weiss werden die mehr oder weiniger nass verbaut da das Trocknen bei der Dichte problematisch ist. Ich habe aus Cumaru einen Tisch und Stühle gebaut. Mir ist dabei aufgefallen dass schon deutlich mehr zum reißen neigt als z.B. Ipe. Also ich sehe das genauso, nicht richtig vorgebohrt.
 

magmog

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Moin,

nicht gesenkt, evtl. zu kleiner BohrØ und zu tief eingedrehte Schrauben.
Durch die viele Feuchte ist das vom Schraubenkopf verdichtete Holz
gequollen und hat Druck auf die Flanken der Löcher aufgebaut.
Die sehr hohe Härte des Unterbaus ließ außerdem kein Nachgeben der
Schrauben in axialer Richtung zu.
Der Effekt wurde durch das für Terrassen ungewöhnlich trockene Holz
noch zusätzlich verstärkt.
 

odnoh65

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Das Holz habe ich jedoch bauseits gestellt
Das ist ein Fehler gewesen. Die Firma wird/kann es auf die Qualität bzw. die speziellen Eigenschaften des Holzes abwälzen.
Ich würde versuchen an einer unscheinbaren Stelle eine Diele rauszuschrauben und mir die Bohrungen darin - falls es denn wirklich Bohrungen sind - mal genauer ansehen.
Doch was sagt denn der Terrassenbauer dazu oder weiß der noch nichts von seinem Glück?
Wie geschrieben, gab es die Risse aber schon während der Bausphase.
Die Firma darauf aufmerksam gemacht? Dokumentiert?
Terrasse bereits bezahlt?
Gruß
 

bdik111

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Versuche mal eine Schraube rauszudrehen, vielleicht verschwinden die Risse dann wieder oder werden zumindest kleiner. Dann nachbohren
 

IngoS

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genau aus dem Grund
verbaue ich kein Material das ich nicht selber beschafft habe

Hallo,

das finde ich richtig.

Mein Klempner macht das auch so. Habe ich was selbst besorgt, legt er zwar die Leitung, das Gerät muss ich dann aber selbst montieren.

Zur Terrasse: Holz war wohl zu Trocken (Vermutung) und ist offensichtlich sehr spröde.
Bei meiner Terrasse aus Douglasie, voll bewittert gibt es keine Risse bei den Schrauben, obwohl ich nicht vorgebohrt habe.

ist der Zustand als normal/unbedenklich zu bewerten?
würde ich als unbedenklich einstufen.
 

atomicdog

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Hallo und besten Dank für die zahlreichen Rückmeldungen.

Den Terrassenbauer habe ich über Rissbildungen informiert, aber hierbei noch kein grundlegendes Problem skizziert. Da wollte ich zunächst mir hier eine fachlich Meinung abholen.

Nach genauerer Untersuchung befinden sich die Risse an fast jeder Schraube. Mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Bestimmt hat sich das auch in den letzten Wochen verstärkt bzw. ist mir die Ausdehnung direkt nach Fertigstellung noch nicht stark aufgefallen. Vielleicht hat auch die zwischenzeitlich aufgebrachte Ölung nochmal den Kontrast verstärkt.

Wie und mit welchen Bohrer vorgeboht worden ist, kann ich leider nicht mitteilen. Das der spezielle Spax-Bohrer/Senker für Zylinderköpfe verwendet worden ist, wage ich stark zu bezweifeln, wobei ich den Terassenbauer vor Ausführung tatsächlich auf dieses Produkt hingewiesen habe. Anscheinend war er aber der Meinung, es ginge auch anderweitig...

Der Terassenabauer hatte weiterhin die Aussage getätigt, dass mit wieder rausschrauben wegen der Härte des Materials nicht so richtig funktionieren wird bzw. eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Schrauben dann abreißen.

Bezhalt ist überwiegend. Ich habe nur einen kleinen Einbehalt wegen einer anderen Thematik getätigt.

Die Preisfrage ist nun, ob hier ein eher optischer, statischer Mangel vorliegt und man ggf. über ein Gutschrift verhandelt oder hier substanziell eingestiegen werden muss, weil ein funktionaler, dynamischer Mangel vorliegt und ggf. die Lebensdauer der Terrasse eingeschränkt ist.


Besten Dank und schöne Grüße
 

WinfriedM

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Ich glaube nicht, dass die Lebensdauer der Terrasse herabgesetzt ist. Also eher optischer Natur.

Zumindest wenn man es auf dieses Problem isoliert bezieht. Wenn nicht sauber vorgebohrt wurde und die Schrauben überbeansprucht wurden, könnte es natürlich noch passieren, dass die reihenweise abreißen. Hinweise in diese Richtung scheint es aber nicht zu geben.
 

joh.t.

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Hat er vorgebohrt oder nicht. Klingt eher nach einfach reingedreht.
Cumaru ist ja noch härter als Bangkirai.
Würde Ich immer vorbohren.
Die Frage ist, ob sich die Schrauben rausdrehen lassen oder ob man sie abgedreht.

Bei Montage von Kundenmaterial keine Garantie keine Gewährleistung.
 

magmog

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Moin,

die Schrauben rausdrehen wird,
wegen der vom Holz übergequollenen Schraubenköpfe,
zu starken Mitnahmen des die Köpfe umgebenden Materials,
zu sehr unschönen Beschädigungen führen.
Ein leichtes Lösen um ca. eine halbe Umdrehung wäre noch möglich,
alles Andere, außer neu machen, verschlimmbessert nur.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Hat er vorgebohrt oder nicht. Klingt eher nach einfach reingedreht.
Cumaru ist ja noch härter als Bangkirai.
Würde Ich immer vorbohren.
Die Frage ist, ob sich die Schrauben rausdrehen lassen oder ob man sie abgedreht.

Bei Montage von Kundenmaterial keine Garantie keine Gewährleistung.
Wenn man die Schrauben einmal drin hat kann man froh sein, selbst mit vorbohren. Spätestens bei wieder raus machts Knack Knack Knack.
 

atomicdog

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Besten Dank für die vielen hilfreichen Rückmeldungen.

Wenn man die Schrauben einmal drin hat kann man froh sein, selbst mit vorbohren. Spätestens bei wieder raus machts Knack Knack Knack.

Eine Frage hierzu habe ich: Ein Vorteil einer sichbaren Verschraubung war aus meiner Sicht war die Option, ggf. eine Diele mal problemlos entfernen zu können.

In meinem Fall scheint sich das ja als Theorie entpuppt zu haben - > Schraube macht dann Knack Knack oder das Material wird dabei beschädigt (vgl. Kommentar magmog).

Ist das ein generelles Problem bei der Verwendung von Harthölzern oder bedingt durch die offensichtlich "unsachgemäße" Vorbohrung bei mir?

Ich würde den Terrassenbauer mal mit der Situation konfrontieren. Mal sehen was rauskommt.

Besten Dank und viele Grüße
 

falco

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Ich würde den Terrassenbauer mal mit der Situation konfrontieren. Mal sehen was rauskommt.
Ärger dich nicht weiter drüber und schreib es ab. Es lässt sich nicht weiter feststellen woran es lag. Material beistellen ist immer so eine Sache... Das weißt du jetzt und machst den Fehler beim nächsten Mal nicht mehr.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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offensichtlich "unsachgemäße" Vorbohrung bei mir?
Woher hast du das? Du hast ihn doch selbst vorbohren gesehen...

Das Problem der abreißenden Schrauben liegt in der Kombination aus den geforderten Edelstahl Schrauben und dem harten Holz.
 

uli2003

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Das ein Holz bei Feuchtigkeitsaufnahme beginnt zu reißen habe ich noch nie gehört... :emoji_grin:

Zur Terrasse: Holz war wohl zu Trocken (Vermutung) und ist offensichtlich sehr spröde.
Das ist die einzig richtige Erklärung. Das Holz wurde zu trocken verbaut, man sieht auch schön die Trockenrisse fein übers Brett verteilt.
Ob man nun den 'Spax-Stufenbohrer' verwendet oder nicht, ist völlig wumpe. Vorbohren reicht.
 

IngoS

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Schraube macht dann Knack Knack oder das Material wird dabei beschädigt (vgl. Kommentar magmog).

Hallo,

kann ich so nicht bestätigen. Habe ja mal eine 70 Quadratmeter Terrasse Eiche mit Eiche Lagerhölzern abgebaut. Obwohl keine speziellen Terrassenschrauben, sondern rostfreie Spanplattenschrauben verbaut waren, gingen die allermeisten problemlos raus. Terrassenschrauben brechen nicht so leicht, weil sie im Schaft dicker sind als vergleichbare Spanplattenschrauben. Entscheidend ist, dass die Torxverzahnung sauber ist und der Bit gut greift. Ist die Verzahnung übergenudelt, wird es fast unmöglich ne Schraube rauszudrehen.
Bei verzinkten Schrauben bin ich gescheitert. Die sind oft so festgerostet, dass sich nichts mehr rührt, oder sie sind durch Rost so geschwächt, dass sie abbrechen. Bei der Terrasse musste ich dann zur Handkreissäge greifen.

Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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Material beistellen ist immer so eine Sache... Das weißt du jetzt und machst den Fehler beim nächsten Mal nicht mehr.

Weil ich bei den Autorepaturen ständig diesen Fehler mache, spare ich jede Menge Geld. Ich kaufe hochwertige Qualität bei den Ersatzteilen, die oft besser sind, als das, was mir die Werkstatt anbietet. Und zahle dafür oft nur die Hälfte.

Manchmal ist es gut, ganz bewusst Fehler zu machen. :emoji_wink:

Warum die Werkstatt solche großen Probleme hat, Ersatzteile günstig einzukaufen, weiß ich nicht. :emoji_wink:

Was war denn der Grund, das Terrassenholz selber zu kaufen? War es auch günstiger?
 
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