willyy
ww-robinie
Hallo Holzfreunde,
im Folgenden dokumentiere ich den Aufbau einer gebrauchten Plano Presse bei mir in der Werkstatt.
Die Plano Verleimpressen kann man zu einem relativ hohen Preis von ca. 170 € pro Presse noch neu kaufen, oder man schaut bei eKA regelmäßig, um sie für einen "Richtpreis" von 100 € pro Element zu bekommen. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regeln.
Ich habe bei KA von zwei Privatleuten je 3 Presen gekauft mit insgesamt 3 Wandschienen. Die Pressen waren je nach Vorbesitzer in unterschiedlicher Verfassung.
Als erstes werden die Einheiten mal gewaschen und der Leim entfernt. Der ein oder andere mag jetzt sagen, die kann man einfach so verwenden, weil sie eh gleich wieder staubig werden.
Das stimmt schon, aber der eigene Dreck ist irgendwie anders und irgendwie viel "symatischer" als fremde alte Spinnweben mit Hobzstaub. Und Presselemente, wo innen der Holzstaub mit Feuchte zusammen so kleine Vorstufen von Pilzgrüppchen bildet, mag ich nicht ganz so gerne, wie frisch glänznede Aluschienen, die mich anstrahlen.
Deshalb: Ich geh' erst mal plantschen mit meiner Plano.
In die Badewanne kommt eine alte Wachstischdecke, 2 lagig, damit die Ecken der Schienen keine Kratzer hinterlassen.
Diese Tischdecke hat früher schon bei Kindergeburtstagen und Basteleien auf dem Küchentisch gute Dienste geleistet und jetzt tut sie es wieder.
Da ich keinen richtigen Leimentferner habe, versuche ich es erst mal mit Wasser, Spülmittel und Zeit. Das geht so mittelmäßig bis schlecht, im zweiten Versuch kommt normaler Badreiniger zum Einsaztz, der nach 2 Stunden den Leim gut anlöst. Mit ein bischen reiben und Einsatz von Fingernägeln oder kleiner Bürste geht damit alles sehr gut ab. Ich vermute aber, dass das normaler D3 Leim war, bei D4 sieht's vermutlich anders aus.
Die Innenseite der Schienen macht man am besten mit einem Pinsel sauber. Beim Waschen nimmt man die Teile doch recht genau unter die Lupe und hier fällt auf, dass die beiden Vorbesitzer die Pressen unterschiedlich benutzt haben.
Entweder viel und wenig, oder einer der sich auskennt und ein Vollpfosten.
Früher gab es mal eine amerikanische Serie (the mentalist), wo zur Klärung der Kriminalfälle oft der Profiler am Tatort stand, die Augen geschlossen hat und den Tathergang aufgrund der Indizien in Gedanken rekonstruiert hat. Ich dachte früher immer, so ein Schmarrn, ein totaler Blödsinn.
Jetzt lehnt mein Oberkörper über dem Rand der Badewanne, vor dem geistigen Auge sehe ich einen verzweifelten Mann, der die Pressen anzieht und anzieht, um diese "beschi..." Fugen dicht zu bekommen.
Panik in den Augen, der Leim ist schon 4 Minuten aufgetragen und er hat nicht mehr viel Zeit.
Es geht einfach nicht. Er nimmt die Bretter nochmal auseinander, trägt mehr Leim auf. Sein Hemd ist schon halb durchgeschwitzt. In der Hektik bekommen die Finger immer mehr Leim ab, deshalb auch der Leim an den Schienen seitlich und innen, am Drehknauf der Presse. Er dreht wieder zu und muß die Elemente spannen, bis man nicht mehr fester anziehen kann. Auch die beweglichen Spannarme bekommen Leimspritzer ab. Die oberen Löcher der Aluschienen sind nach oben ausgeformt, weil rohe Kräfte sinnlos am Alu zerren. Nicht die Presse ist schlecht, seine Hobelmaschine ist schei... eingestellt, aber das will er nicht wahr haben. Er nimmt zusätzlich Zwingen zu Hilfe und schaffte es dann gerade noch seine Fugen zuzudrücken.
Erschöft sinkt er in den Stuhl und verflucht die Presse. Sie gammelt dann noch 3 Jahre in der Garage vor sich hin und wird dann schließlich verkauft.
So muß es gewesen sein, da besteht kein Zweifel.
Das Waschen der Aluschienen kann nur in Etappen zu je 3 Stück passieren, weil man sonst in der Badewann keinen Platz mehr hat.
Zum Trocknen stelle ich sie dann auf die Terasse in die Sonne.
Am verzinkten Eisen hinterlassen die Leimflecken Spuren, weil der Leim das Zink angreift und zur Korrosion bringt. Es sind nur zwei oder drei Stellen.
Auch die Halteklötze werden hinten mit Pinsel ausgewaschen. Beim Waschen fallen mir ein paar Teile auf, die man ersetzen könnte.
An allen drei oberen Spannelementen vom Vorbesitzer "Vollpfosten" sind die Rückholfedern verbogen. Die obersten Löcher sind leicht ausgebogen, an 2 Schienen sind die Kantenschutzstreifen schadhaft. Die Metallstifte, die als Gelenk dienen sind bei allen ziemlich angerostet.
In der Werkstatt kommt nur eine Wand in Frage, wo ich die Presse sinnvoll montieren kann. Das ist die Stelle, wo im Moment noch das Zubehör zur Säge hängt. Nachdem man die Presse aber sowieso ein Stück von der Wand absetzen muß, kann die Wandnutzung im Prinzip so bleiben. Es kommt eben die Presse noch dazu.
Dann geht es an den Bau der Unterkonstruktion für die Schienen.
Aus Douglasie wurden Bretter gehobelt, die mit Flachdübeln verbunden und verleimt werden, so dass ein U entsteht wie in der Anleitung.
Diese Brettchen waren das erste "Mini Projekt" was meine neue JET hobeln durfte. Ein absoluter Traum kann ich nur sagen.
Die Schraubpunkte für die Wand werden noch mit Bucheresten unterfüttert, damit die Schraubenköpfe nicht in der weichen Douglasie den Druck aufbringen müssen.
Nachdem ich beim Hausbau noch keinen Schimmer hatte, wie ich die Werkstatt mal einrichten werde, wurde die Drehstromdose leider etwas dämlich in der Wand platziert.
Gestört hat mich das im Grunde schon lange, aber jetzt muß sich das ändern.
Das Versetzen der Dose wollte ich nicht selber machen, im Nachhinein hat sich auch bestätigt, dass es eine gute Entscheidung war. Mein Handwerker meinte er würde lieber ohne Mauerfräse arbeiten und den Schlitz per Maschine mit Meißel rausstemmen. Der Elektriker war in 2 Std. komplett fertig incl. Verputzen und wir haben noch eine Wasserleitung in der Wand gefunden, die auf meinen Fotos vom Bau noch nicht drauf war. Mit der Fräse hätte das evtl. ein böses Ende genommen.
Dann geht es noch weiter mit dem endgültigen Festlegen der Höhe. Nachdem ich die Wand bis fast zur Tür ausnutzen möchte, muß ich so
montieren, dass der Schalter entweder oberhalb oder unterhalb der Schiene liegt.
Ein Test mit hingestellten Pressen ergibt, dass ich den Sockel am Boden entweder flach mache mit ca. 4 cm oder ihn recht hoch aufbocken muß mit etwa 17 cm.
Bei der Montage mit 4 cm Sockel und Befestigung im 3. Loch verliere ich das 2. Loch zum Spannen von schmalen Leimstücken. Der Platzgewinn oberhalb
ist mir wichtiger und ich entscheide mich für einen Sockel mit 4,5 cm Auflagehöhe.
Oben drüber kommt später wahrscheinlich noch ein Schrank oder Werkzeug an die Wand.
im Folgenden dokumentiere ich den Aufbau einer gebrauchten Plano Presse bei mir in der Werkstatt.
Die Plano Verleimpressen kann man zu einem relativ hohen Preis von ca. 170 € pro Presse noch neu kaufen, oder man schaut bei eKA regelmäßig, um sie für einen "Richtpreis" von 100 € pro Element zu bekommen. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regeln.
Ich habe bei KA von zwei Privatleuten je 3 Presen gekauft mit insgesamt 3 Wandschienen. Die Pressen waren je nach Vorbesitzer in unterschiedlicher Verfassung.
Als erstes werden die Einheiten mal gewaschen und der Leim entfernt. Der ein oder andere mag jetzt sagen, die kann man einfach so verwenden, weil sie eh gleich wieder staubig werden.
Das stimmt schon, aber der eigene Dreck ist irgendwie anders und irgendwie viel "symatischer" als fremde alte Spinnweben mit Hobzstaub. Und Presselemente, wo innen der Holzstaub mit Feuchte zusammen so kleine Vorstufen von Pilzgrüppchen bildet, mag ich nicht ganz so gerne, wie frisch glänznede Aluschienen, die mich anstrahlen.
Deshalb: Ich geh' erst mal plantschen mit meiner Plano.
In die Badewanne kommt eine alte Wachstischdecke, 2 lagig, damit die Ecken der Schienen keine Kratzer hinterlassen.
Diese Tischdecke hat früher schon bei Kindergeburtstagen und Basteleien auf dem Küchentisch gute Dienste geleistet und jetzt tut sie es wieder.
Da ich keinen richtigen Leimentferner habe, versuche ich es erst mal mit Wasser, Spülmittel und Zeit. Das geht so mittelmäßig bis schlecht, im zweiten Versuch kommt normaler Badreiniger zum Einsaztz, der nach 2 Stunden den Leim gut anlöst. Mit ein bischen reiben und Einsatz von Fingernägeln oder kleiner Bürste geht damit alles sehr gut ab. Ich vermute aber, dass das normaler D3 Leim war, bei D4 sieht's vermutlich anders aus.
Die Innenseite der Schienen macht man am besten mit einem Pinsel sauber. Beim Waschen nimmt man die Teile doch recht genau unter die Lupe und hier fällt auf, dass die beiden Vorbesitzer die Pressen unterschiedlich benutzt haben.
Entweder viel und wenig, oder einer der sich auskennt und ein Vollpfosten.
Früher gab es mal eine amerikanische Serie (the mentalist), wo zur Klärung der Kriminalfälle oft der Profiler am Tatort stand, die Augen geschlossen hat und den Tathergang aufgrund der Indizien in Gedanken rekonstruiert hat. Ich dachte früher immer, so ein Schmarrn, ein totaler Blödsinn.
Jetzt lehnt mein Oberkörper über dem Rand der Badewanne, vor dem geistigen Auge sehe ich einen verzweifelten Mann, der die Pressen anzieht und anzieht, um diese "beschi..." Fugen dicht zu bekommen.
Panik in den Augen, der Leim ist schon 4 Minuten aufgetragen und er hat nicht mehr viel Zeit.
Es geht einfach nicht. Er nimmt die Bretter nochmal auseinander, trägt mehr Leim auf. Sein Hemd ist schon halb durchgeschwitzt. In der Hektik bekommen die Finger immer mehr Leim ab, deshalb auch der Leim an den Schienen seitlich und innen, am Drehknauf der Presse. Er dreht wieder zu und muß die Elemente spannen, bis man nicht mehr fester anziehen kann. Auch die beweglichen Spannarme bekommen Leimspritzer ab. Die oberen Löcher der Aluschienen sind nach oben ausgeformt, weil rohe Kräfte sinnlos am Alu zerren. Nicht die Presse ist schlecht, seine Hobelmaschine ist schei... eingestellt, aber das will er nicht wahr haben. Er nimmt zusätzlich Zwingen zu Hilfe und schaffte es dann gerade noch seine Fugen zuzudrücken.
Erschöft sinkt er in den Stuhl und verflucht die Presse. Sie gammelt dann noch 3 Jahre in der Garage vor sich hin und wird dann schließlich verkauft.
So muß es gewesen sein, da besteht kein Zweifel.
Das Waschen der Aluschienen kann nur in Etappen zu je 3 Stück passieren, weil man sonst in der Badewann keinen Platz mehr hat.
Zum Trocknen stelle ich sie dann auf die Terasse in die Sonne.
Am verzinkten Eisen hinterlassen die Leimflecken Spuren, weil der Leim das Zink angreift und zur Korrosion bringt. Es sind nur zwei oder drei Stellen.
Auch die Halteklötze werden hinten mit Pinsel ausgewaschen. Beim Waschen fallen mir ein paar Teile auf, die man ersetzen könnte.
An allen drei oberen Spannelementen vom Vorbesitzer "Vollpfosten" sind die Rückholfedern verbogen. Die obersten Löcher sind leicht ausgebogen, an 2 Schienen sind die Kantenschutzstreifen schadhaft. Die Metallstifte, die als Gelenk dienen sind bei allen ziemlich angerostet.
In der Werkstatt kommt nur eine Wand in Frage, wo ich die Presse sinnvoll montieren kann. Das ist die Stelle, wo im Moment noch das Zubehör zur Säge hängt. Nachdem man die Presse aber sowieso ein Stück von der Wand absetzen muß, kann die Wandnutzung im Prinzip so bleiben. Es kommt eben die Presse noch dazu.
Dann geht es an den Bau der Unterkonstruktion für die Schienen.
Aus Douglasie wurden Bretter gehobelt, die mit Flachdübeln verbunden und verleimt werden, so dass ein U entsteht wie in der Anleitung.
Diese Brettchen waren das erste "Mini Projekt" was meine neue JET hobeln durfte. Ein absoluter Traum kann ich nur sagen.
Die Schraubpunkte für die Wand werden noch mit Bucheresten unterfüttert, damit die Schraubenköpfe nicht in der weichen Douglasie den Druck aufbringen müssen.
Nachdem ich beim Hausbau noch keinen Schimmer hatte, wie ich die Werkstatt mal einrichten werde, wurde die Drehstromdose leider etwas dämlich in der Wand platziert.
Gestört hat mich das im Grunde schon lange, aber jetzt muß sich das ändern.
Das Versetzen der Dose wollte ich nicht selber machen, im Nachhinein hat sich auch bestätigt, dass es eine gute Entscheidung war. Mein Handwerker meinte er würde lieber ohne Mauerfräse arbeiten und den Schlitz per Maschine mit Meißel rausstemmen. Der Elektriker war in 2 Std. komplett fertig incl. Verputzen und wir haben noch eine Wasserleitung in der Wand gefunden, die auf meinen Fotos vom Bau noch nicht drauf war. Mit der Fräse hätte das evtl. ein böses Ende genommen.
Dann geht es noch weiter mit dem endgültigen Festlegen der Höhe. Nachdem ich die Wand bis fast zur Tür ausnutzen möchte, muß ich so
montieren, dass der Schalter entweder oberhalb oder unterhalb der Schiene liegt.
Ein Test mit hingestellten Pressen ergibt, dass ich den Sockel am Boden entweder flach mache mit ca. 4 cm oder ihn recht hoch aufbocken muß mit etwa 17 cm.
Bei der Montage mit 4 cm Sockel und Befestigung im 3. Loch verliere ich das 2. Loch zum Spannen von schmalen Leimstücken. Der Platzgewinn oberhalb
ist mir wichtiger und ich entscheide mich für einen Sockel mit 4,5 cm Auflagehöhe.
Oben drüber kommt später wahrscheinlich noch ein Schrank oder Werkzeug an die Wand.