Ist davon abzuraten Fichte zu lasieren (statt zu beizen) und zu lackieren?

Schleo

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Liebe Woodworker,

ich habe einen Schuhschrank aus Fichtenholz gebaut und habe eine Frage zur nun anstehenden Oberflächenbehandlung. Mein Plan ist, den Schrank zunächst zu lasieren mit einer Fenster- und Flächenlasur auf Wasserbasis und ihn dann anschließend mit einem Holzklarlack auf Wasserbasis (Dispersionslack von Clou) zu lackieren. Die Überlegung dahinter: Ich finde die Optik der Lasur ganz chic, gefällt mir besser als gebeizt.
Meine Frage an Euch: Was sind die Nachteile dieser Kombination von Lasur und Lack? Kann die Lasur samt Lack z.B. abblättern? Ist damit in einem geschlossenen Raum zu rechnen?

Weshalb ich diesmal auch nicht beizen will: Habe bei letzten mal eine Stuhl mit Wasserbeize bearbeitet, was aber recht aufwendig war (schleifen, waschen, schleifen, 2 mal beizen) und hinsichtlich der Farbdeckung auch teilweise zum Negativeffekt geführt hat.
 

Lackierer

ww-eiche
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Es spricht nicht viel dagegen.

Vielleicht, dass die Lasur zu dickschichtig sein könnte. Und dann ja als elastischer Anstrich zu weich für den härteren Klarlack sein könnte.

Eine Dünnschicht-Wasserlasur mit Wasserklarlack funktioniert einwandfrei.
 

Unregistriert

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Hallo

ich würde nur keine Lasur für Außenbauteile nehmen wie z.B. auch Fenster. Die enthalten mitunter biozid wirksame Stoffe die auerhaft nix im Innenraumm zu suchen haben.
Eine Innenraumlasur sollte es schon sein.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Für's Schuhschränkchen ist das irrelevant, aber nicht für die Gesundheit der Bewohner :emoji_wink: Gerade die enthaltenen Isothiozolinone in erhöhter Konzentration können zu massiven allergischen Reaktionen führen.

Warum willst du eigentlich über die Lasur noch Klarlack packen? Dickschichtlasuren bauen doch wie ein Lack eine Schicht auf der Oberfläche auf. Und harte Lacke auf meist recht weichen Lasuren könnte Probleme geben. Nebenher: Die meisten schichtbildenden Lasuren gibt es auch im Farbton farblos, das verträgt sich garantiert. Aber nötig finde ich das nicht.
 

Schleo

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Vielen Dank erst mal für die prompten Antworten.

Warum ich nach dem Lasieren noch lackieren will? Das allein mit der Lasur behandelte hat eine rauere Oberfläche im Vergleich zum zusätzlich noch mit Klarlack überzogenem Holz. Habe das schon mal auf einem Holzstück getestet und finde die zusätzlich lackierte oberfläche geschmeidiger und damit wohnlicher (kein Gartenlaubencharme).

Zu Euren Hinweisen, dass harte Lacke auf weichen Lasuren Probleme geben könnten: Äußern sich diese Probleme gleich von Anfang an oder kommt das mit der Zeit (Risse?, Abblättern?)? Wie gesagt, mit dem frisch lasierten und lackierten Test bin ich recht zufrieden. Ich würde mir es aber für den Schrank anders überlegen (und evtl. doch beizen), wenn die Gefahr besteht, dass sich die Oberfläche mittelfristig verschlechtert.

Gäbe es in der Kombination Lasieren&Lackieren noch eine im konkreten Fall empfehlenswerte Alternative zum Dispersionsklarlack auf Wasserbasis?

Zur Lasur: Ich wollte die (angeblich) schadstoffarme Fenster- und Flächenlasur von Primaster verwenden. Ist das eine Dickschicht- oder Dünnschichtlasur? Laut Verpackung ist die Lasur auf Wasserbasis für Innen und Außenbereich und auch unbedenklich für Kinderspielzeug. Besteht dennoch erhöhte Allergiegefahr?
 

Lackierer

ww-eiche
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Gerade die enthaltenen Isothiozolinone in erhöhter Konzentration können zu massiven allergischen Reaktionen führen.

Das genannte Biozid wird für Konservierungszwecke hergenommen. Hat mit Holzschutzlasuren alleine nichts zu tun, da es für alle möglichen wässrigen Farben (zB. Innenwandfarben, Tapetenkleister, etc) verwendet wird.

Die Häufigkeit der auftretenden Allergien ist genauso verschwindend gering. Da treten auffallend mehr Allergien gegen biologische und Naturölprodukte auf.

Das Thema hier für wässrige Produkte breitzutreten ist ein reines "Teufel an die Wand malen"
Die genannte Lasur führt den blauen Umweltschutzengel, weil schadstoffarm.

Das Aufbringen von härteren Klarlacken möglichst nicht auf schichtbildenden weicheren Lasuruntergründen zu verwenden ist soweit schon verstanden worden.

Winfried hat das schon angesprochen: Du hast immer noch die Möglichkeit das selbe Produkt Lasur "farblos" herzunehmen und damit einen Überzug herzustellen. Dann hast du gleiche Schichten mit selber Elastizität.
 
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