Ist es der Aufpreis für Spiralmesserwelle wert?

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.293
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
Als spirellis gibts in der Holzbearbeitung schon länger als 150 Jahre... nämlich seit den 1860ern.
Dass wir hier über HM-Wendeschneidplatten reden, ist docvh schon klar, oder?

ich habe vor einiger Zeit mal mit einem Hersteller für after market Spirellis telefoniert und der hatte dazu witzigerweise, wie Weibert selbst auch eine andere Meinung. Ersterer meinte man solle doch mal das Beizbild direkt nach dem Hobeln vergleichen. Letzterer ist der Meinung, dass sich der Preisvorteil dann relativiert, wenn man die Plättchen drehen müsste, denn dann müsse man alle drehen. Auch die Leute bei Robland sehen die Spirelli skeptisch.

Was für ein Schwachsinn, niemand wird nach dem Hobeln direkt Beizen ohne jeden Schliff.

In der Bedienungsanleitung weist Felder darauf hin, daß immer alle HM-Plättchen gewendet werden sollten auch wenn nur eines Beschädigt oder
stumpf ist. Es kann sonst Auswirkungen auf das Hobelbild haben.
Und genauso schwachsinnig ist es, dass man immer alle Wendeplatten drehen müsste.
Was soll der Grund dafür sein? Außer natürlich Profitgier, ist doch immer schön, etwas von unwissenden Tischlern zu kassieren, die solch einer dummen Empfehlung folgen. Denn leider verdient man als Anbieter solcher Technik mit Wendeschneidplatten wenig bis nichts mit den Werkzeugen, es sei denn, man suggeriert, dass sonst Auswirkungen auf das Hobelbild möglich seien!

Unsinn, ich habe schon oft einzelne Messerchen gedreht, wenn mal ein Sandkorn oder eine Schraube erwischt worden sind. Gar kein Problem.
 

netsupervisor

Gäste
Dass die HM-Schneidplätten für Weichholz eher eine schlechte Standzeit haben ist einfach erklärt. Die HM Messer brauche mehr Schneiddruck, d.h. der Druck, der durch die Spanabhebung entsteht. Der ist bei Weichholz eben geringer, das Material hat geringeren Widerstand gegen die Schneide, ist also leicht zerspanend. Je stumpfer die Schneide, desto höher der Schneiddruck, das bedeutet auch, dass das Material von der Schneidkante mehr gedrückt wird. Das kann man mit höherer Schnittgeschwindigkeit wieder ausgleichen. HM hat per se eine etwas gröbere Schneide, altbekannt nichts Neues. Dafür ist HSS zwar feiner schleifbar, hat aber eine geringere Wärmetoleranz.


Mit HM bekomme ich keine so schöne Oberfläche hin, in PA, wie mit einem ordentlich geschliffenen HSS
Es gibt WSP mit polierten Schneidkanten, die werden im Metallbereich hauptsächlich für Alu eingesetzt. Wenn ich eine Passung mit 1/100 nachdrehe kann ich nur HSS nehmen, HM würde auf der Oberfläche nur drücken, nicht schneiden. Mit HM WSP 5/100 abzunehmen ist so ziemlich ein Spiel mit dem Ausschuss-Teufel.
Mein Falzkopf macht in der Tischfräse, mit HM Messern - wenn sie scharf sind - eine absolute Top Oberfläche.
Logisch. Das ist wie oben erklärt eine Einstellung aus Werkzeugdurchmesser und Drehzahl. Dein Falzkopf hat bestimmt 125mm D aufwärts und dreht mit 8k U/min. Die Hobelwelle hat um die 90mm D im Schnitt und dreht mit rd. 5kU/min. Fahr ihn mal mit 3.5k U/min auf Fichte, dann liegst du ziemlich auf Ebene der Hobelmaschine, was die Schnittgeschwindigkeit betrifft.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.892
Ort
am hessischen Main & Köln
Dass wir hier über HM-Wendeschneidplatten reden, ist docvh schon klar, oder?



Was für ein Schwachsinn, niemand wird nach dem Hobeln direkt Beizen ohne jeden Schliff.


Und genauso schwachsinnig ist es, dass man immer alle Wendeplatten drehen müsste.
Was soll der Grund dafür sein? Außer natürlich Profitgier, ist doch immer schön, etwas von unwissenden Tischlern zu kassieren, die solch einer dummen Empfehlung folgen. Denn leider verdient man als Anbieter solcher Technik mit Wendeschneidplatten wenig bis nichts mit den Werkzeugen, es sei denn, man suggeriert, dass sonst Auswirkungen auf das Hobelbild möglich seien!

Unsinn, ich habe schon oft einzelne Messerchen gedreht, wenn mal ein Sandkorn oder eine Schraube erwischt worden sind. Gar kein Problem.


Guuden,

Schwachsinnig wie ich bin, beize durchaus Flächen die nur gedicktet sind, natürlich nur mit zwei top Messern.
 
Zuletzt bearbeitet:

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
7.597
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
Kannst du mal die selbst gebastelte Absaugung für die Flottjet zeigen?
Öhm, leider kein Bild. Maschine steht aber bei nen Kumpel, ich gehe mal davon aus er hat die Haube noch im Einsatz. Ich bitte Ihn um Bilder.
Relativ simples Konstrukt, kann oben (beim dickten) und unten (beim anrichten) angebracht werden. 100mm Anschluss für die Sauge hat es auch dran.
Ich hab Ihm grad mal geschrieben dass er mal Bilder machen soll.

Gruß SAW
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Logisch. Das ist wie oben erklärt eine Einstellung aus Werkzeugdurchmesser und Drehzahl. Dein Falzkopf hat bestimmt 125mm D aufwärts und dreht mit 8k U/min. Die Hobelwelle hat um die 90mm D im Schnitt und dreht mit rd. 5kU/min. Fahr ihn mal mit 3.5k U/min auf Fichte, dann liegst du ziemlich auf Ebene der Hobelmaschine, was die Schnittgeschwindigkeit betrifft.
Es spielt ja auch noch der Vorschub und Spanabnahme eine Rolle.

Auch mit einem 8mm VHM gibts auf der CNC oder in der OF Top Oberflächen - Da sind die Schnittgeschwindigkeiten weit unter denen eines Hobels.
 

Kerstenk

ww-robinie
Registriert
27. Februar 2022
Beiträge
2.105
Ort
Greifenstein
Das mit dem Beizen mag schon stimmen, aber ich würde sowieso nie ohne schleifen eine Beize auftragen. Unabhängig der Vorgaben der Lack- / Beizehersteller. Das Beispiel Beizen finde ich also als Vergleich für Hobelbilder nicht seriös.
Es scheint ja so zu sein, dass es da einen Unterschied beim Beizen gibt, somit ist es in meinen Augen gerade seriös darauf hinzuweisen. Was man klar unterscheiden sollte, ist Hobby und Gewerblich, denn was für den einen wichtig ist, kann für den anderen Unsinn sein.
In solchen Fällen einfach gezielt nachfragen.
 

Kerstenk

ww-robinie
Registriert
27. Februar 2022
Beiträge
2.105
Ort
Greifenstein
Es spielt ja auch noch der Vorschub und Spanabnahme eine Rolle.

Auch mit einem 8mm VHM gibts auf der CNC oder in der OF Top Oberflächen - Da sind die Schnittgeschwindigkeiten weit unter denen eines Hobels.
aber der Vorschub dann auch, ist ja auch eines der Probleme bei solchen kleinen Fräsern, wenn die die vorgesehen Schnittgeschwindigkeit laufen, braucht es auch den Vorschub dazu und der ist dann oft nur theoretisch zu erreichen, vor allem in den Ecken.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.754
Alter
44
Ort
Oberbayern
Das ist halt wieder die uralte Diskussion hier im Forum: Direkt nach dem Hoblen beizen oder nicht?
Ich machs nicht, wir haben aber auch nur eine Format4 mit Spiralwelle....
Alle Hersteller der von uns verwendeten Beizen schreiben in ihren TMB´s vor, dass vor dem Beizen geschliffen werden muss. Ich halt mich dran und fahr seit Jahren gut damit.

Wenn man eine gewisse Qualität erreichen möchte, muss meiner Meinung nach vor der Oberflächenbehandlung, gleich welcher Art, immer geschliffen werden. Egal mit welcher Maschine und welchem Werkzeug die spanabhebende Bearbeitung erfolgt ist. Je nach Werkzeug und verwendeter Maschine ist das mal mehr und mal weniger notwendig.
Komplett darauf verzichten würde ich bei den Dingen die wir hier fertigen jedoch nie.
 

Mitglied 59145

Gäste
Ich beize einfach nie :emoji_wink:, schleifen muss ich aber trotzdem......

Ja, die Diskussion ist schon oftgeführt. Wenn ich nicht so mieses Zeug verarbeiten würde, würde ich so eine Welle in Betracht ziehen.
Ich würde mir aber auch überlegen was ich für den Mehrpreis anderes schönes kaufen kann.

Ach ja, wenn das dann entschieden ist einfach nie wieder drüber nachdenken :emoji_wink:

Man kommt mit allen der bekannten Maschinen zum Ziel.
 

Mitglied 59145

Gäste
Ich habe das oft versucht, mit der alten Eiche ist das aber jedes 2.mal eine Vollkatastrophe. Es liegt halt wirklich daran, dass die Problematik durch das wilde und mehr vermischte Holz nochmal schlimmer ist.

Was habe ich hier schon an Mustern gemacht und dann doch im Strahl gekotzt, es ist einfach übelstes Glücksspiel und gehört damit verboten!
 

netsupervisor

Gäste
Es spielt ja auch noch der Vorschub und Spanabnahme eine Rolle.

Auch mit einem 8mm VHM gibts auf der CNC oder in der OF Top Oberflächen - Da sind die Schnittgeschwindigkeiten weit unter denen eines Hobels.
Meinst du? Ich glaub die OF kommt auch auf die Schnittgeschwindigkeit. Die Zustellung kannst du wegdenken, die bestimmt wiederum nur deine Vorschubgeschwindigkeit.
Ich meine auch, dass man gute Ergebnisse mit HM in Weichholz hinbekommt, falls das anders zu verstehen war.
 

Manuel_

ww-robinie
Registriert
16. April 2022
Beiträge
915
Ort
Deutschland

Alceste

ww-robinie
Registriert
12. Mai 2020
Beiträge
3.383
Alter
39
Ort
Seligenstadt
so ich hab mal bei Stomana angefragt, die verkaufen einem die Spiralmesserwelle auch als Einzelteil. Für meine Maschine kostet das 1250 Euro. ist zwar jetzt kein Schnapper, aber IMO noch zu verkraften, wenn man denn wirklich aufrüsten will.
 

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.437
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Diese Märchen, dass man bei einer 40cm Welle zum wechseln 2 Std. braucht... Naja wenn ich einen Kasten Bier dabei trinke, kann das schon hinkommen.
Ein Freund hat sich grad einen 63iger Felder Dickenhobel gekauft mit Spiral. Der hat 40min. für alle Messer gebraucht.
Ich glaube ich habe länger als 40min gebraucht für 72 Platten. Alle Platten raus- Platten reinigen- Plattensitze reinigen- alle wieder einbauen. Hatte das hier auch gepostet aber nicht mehr gefunden
es kommt wohl extrem drauf an wie penibel man das macht.
40 min geht evtl. wenn man alle nur runter schraubt und gedreht wieder drauf schraubt.

@skae hat an seiner A3-31 die Platten drehen wollen, wir haben zusammen ca. 1:20 h gebraucht, also gut 2,5 Mannstunden.
Erst mal alle Schrauben lösen, Plättchen abschrauben, Ich hab die Welle mit Pinsel und Benzin von Holzresten befreit, er hat in der Zwischenzeit alle mit Plättchen Harzlöser behandelt und gewaschen. Dann hab ich abgetrocknet und anschließend zusammen wieder eingebaut.
Dann mit Drehmoment wieder angezogen. Sind glaub ich 48 oder 52 Stück (?)

Gemütlich ein Bier nebenher. Wenn man das als Hobbyist alle 3-4 Jahre mal macht, hab ich keinen Schmerz damit.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.754
Alter
44
Ort
Oberbayern
Also wir brauchen in der Werkstatt für den kompletten Tausch, also nicht nur drehen, bei einer 500er Welle (Format4 Dual 51) inkl. "reinigen" (= abblasen) der Messersitze ca. 50min. Für mein Empfinden ist die Hobelgüte auch nur mit Ausblasen der Passsitze der Messer völlig ausreichend.
Für so Scherze wie reinigen mit Benzin :emoji_anguished: oder dgl. ist im gewerblichen Alltag keine Zeit und für mich reine Spielerei. Hobby schaut natürlich anderst aus.

Den kompletten Austausch aller Messer haben wir vor kurzem zum ersten Mal gemacht, bis jetzt hat nur drehen gereicht bzw. hin und wieder mal einzelne Messer drehen/tauschen bei Beschädigung. Maschine läuft seit 2019.

Somit ist das Zeitargument für mich eigentlich keines bzw. kann, auf die Laufzeit der Maschine gesehen, praktisch vernachlässigt werden.
 
Oben Unten