Küchenschubladen auf Gehrung mit Winkelfedern

patr1ck blumentopf

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--> diese Federn meine ich: https://www.lignoshop.de/schichtholz-winkelfeder90-19mm-dicke-5x14x50mm.html
also sowohl die 4mm als auch die 5mm Variante.

Wie verarbeite ich diese Winkelfedern fachgerecht und effektiv, und das versteckt und ohne eine lange Nut, also nicht von aussen sichtbar?
Muss es eine Domino sein? Oder tuts eine Lammello auch (= 4mm Nut)? Gibt es dazu schon einen Thread?
Welche Verarbeitung zieht ihr vor und warum?

Eine Lamello hätte ich, eine Domino könnte ich mir ausleihen ..
Die 4mm Federn sind wohl eher Lamello Territorium, die 5mm eher Domino ??!

Habt ihr "Gehrungsleute" damit Erfahrung? ... ich weiss, eine einfache Gehrung wird schon auch halten, wahrscheinlich mehr als ausreichend. Es soll aber, und wurde explizit so gewünscht: BOMBENFest halten.. auch bei 80cm breiter und sehr sehr schwerer Küchenschublade.

Meine Frage ist ganz konkret auf die Winkelfedern bezogen (diese von Lignoshop, oder eben vergleichbare.)

Besten Dank für sachdienliche Hinweise!


Grüsse,
Patrick

ps: achja! ich habe keine kehlmaschine zur verfügung.. eher nur so "hausgeräte", kreissäge, lamello, domino, kleine DIY tischfräse.

bitte bitte geht sparsam um mit Kommentaren in der Art
- eine Gehrung und Leim alleine wirds' schon halten
- versuche es doch mal mit ... einem Gehrungsfräser, etc..
 
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Ikeabana

ww-eiche
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Ich kenne Deine Lamellomaschine nicht. Bei meiner brauche ich keine Winkellamello. Die sehe ich jetzt zum ersten Mal und bin gespannt, wie die Meinung der Fachleute dazu ist. Ich hätte meine Lamellofräse am Anschlag auf 45° gestellt und eine Nut für normale flache Lamello gefräst. Bei einer sehr strapazierfähigen Schublade gehe ich von ausreichend Materialdicke aus
 

carsten

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Hallo

den hat mir youtube heute "empfohlen"
https://youtube.com/shorts/K9eDRph8BbU?si=k3b_tVhyLE5533Yw

Aus meiner Erfahrung: jedes mal wenn ich bei einer Gehrungsverleimung irgendeine vermeintliche Verstärkung eingefräst/-gebohrt habe gab es Probleme mit der Passgenauigkeit. Einzig eine Fast neue Original Lamello Fräse und die knapp Metal Verbinder https://www.knapp-verbinder.com/produkt/metal/ haben mal meinen Ansprüchen genügt. Selbst mit CNC gesägte Gehrung und gefräste clamex fand ich bescheiden. OK da war es nicht kalibriertes MPX was zudem noch ein paar Tage "gelegen" hat (Oberfläche und Wochenende).

Eine Variante die ich aus der Not heraus mal gemacht habe, weil das Material auch über Nacht gelegen hat und nicht mehr so sauber gepasst hat- im Anhang. Die dunklen Einleimer waren allerdings von Anfang an als hauptsächlich dekoratives Element geplant.

Selbst bei Prüfungsstücken wird es inzwischen akzeptiert die obligatorische Winkelfeder zwar in der Zeichnung einzuzeichnen aber bei der Fertigung dann doch nicht zu machen erst gar nicht einzuzeichnen. Jeder Prüfer der up to date ist weiß das und hat es vermutlich auch selbst so gemacht
 

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brubu

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Hallo zusammen
Von hier kommen die Winkelfedern und sind sehr altbekannt. Mir sagen die Dinger nicht zu weil durch die durchgehende Nut die ganze Seite geschwächt wird. Gibt so Spezialisten die bei Lammellos einseitig eine durchgehende Nut fräsen mit dem Resultat, dass die Verbindung bei Belastung nachgibt. Wenn du Gehrungen brauchst und die Lamello hast, mach es damit und gib gut Leim an. Ev. geht es schlecht auf mit Lamellos,
dann kann die Nut unten über die Kante hinauslaufen und ein halbes Plättchen eingesetzt werden.
Normale Schubladen haben bei uns nie Gehrungen, werden aber gedübelt weil die Lamellonut bei stumpfer Verbindung die Seiten schwächt und bei Belastung halbkreisförmig ausbricht.
Gruss brubu
 

Ikeabana

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patr1ck blumentopf

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Mittlerweile habe ich die ersten Versuche mit der Domino Fräse unternommen.
Und vorneweg: Die Maschine ist nicht meine eigene - ich habe sie mir aus dem Bekanntenkreis geliehen, deshalb auch meine ursprüngliche sondierende Frage und die Eröffnung dieses Threads.
Und nun: Ein praktischer Test sagt mehr als Tausend Worte!

Mit der Domino lässt sich präzise und leicht arbeiten, und der 5er Fräser mit 20mm NL hat genug Tiefe um die Maße der 5er Winkelfedern abzudecken, auch recht mittig in 15mm Material.

Eine offene Frage war gewesen, da ich vorher noch nicht ausgiebig mit der Domino gearbeitet hatte, und diese Verwendung so auch nicht ursprünglich von Festool mit dieser Maschine vorgesehen war: Kann man mit der Domino überhaupt Langloch direkt neben Langloch setzen??
Ja!
Die Maschine macht das tadellos. Ohne Aussetzer oder Sprünge oder sonstwie komische Bewegungen/Geräusche.
Auf den Bildern ist ein erster Test in Restholz zu sehen ca. in der Höhe einer Bestecklade.
Dort habe ich 2 solche Federn wie sie ab Werk geliefert werden verbaut. Noch nicht geleimt, aber alleine die Handprobe lässt gutes ahnen.

@carsten sobald ich auch die erste Testleimung durchführe gebe ich gerne Feedback bezüglich der Passgenauigkeit. Bin selbst sehr gespannt.
@brubu deine Bedenken kann ich so nicht teilen, da ich die Nuten *nicht* Durchgehend ausgeführt habe. Will ich auch auf keinen Fall damit es optisch 'sauberer' ist, und keine Gimmicks ablenken. Wobei Carstens dunkle Anleimer sehr gut aussehen, in einer Küche die das hergibt!

Die Winkelfedern sind ab Werk 50mm lang, ich denke sie zu halbieren würde auch genügen, dann könnte man die Domino Langlöcher mit der weitesten Einstellung direkt nutzbar machen und hätte sie durch die Nutzung der Anschläge an der Maschine auch perfekt passgenau, was eine weitere Hilfe bringen würde, weil insgesamt weniger 'schwimmend' ?!

Ich warte dann mal die ersten Leimproben ab bevor ich ein Vorläufiges Fazit geben kann!
Dafür will ich auch wieder an die grosse Formatsäge um *saubere* 45grad als Ausgangmaterial zu haben...

ps: Ich sehe schon ... Wenn ich keine Privatperson wäre die das aus Lust an der Freude macht, dann hätte ich mich wohl mit dem konventionellen begnügt: 45grad Gehrung, und zack verleimt! Hält und basta. Aber tja, warum einfach und fest, wenn es auch 'bombastisch fest' und kompliziert geht ? :emoji_wink:

Apropos: Die Lamello hatte ich auch ausprobiert, aber die Maschine erreicht einfach nicht die notwendige Frästiefe, weder für die 4er geschweige denn die 5er Winkelfedern.. Also nicht zu gebrauchen..
 

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patr1ck blumentopf

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Kurzes Fazit, nach einigen fertigen Schubladen, in Eiche:
Die Schubladen halten. Und sie "klingen" gut! Wir haben sie satt und gut verleimt bekommen.
30/60/80er Korpusse haben wir versorgt. Kleine Höhen und richtig tiefe Schubladen.. Eine schöne Bandbreite!

Der Aufwand "auf Gehrung" und dann 'mit Winkelfedern' ist schon das nonplusultra. Ich bin froh dass ich das einmal ausprobiert habe, und die gute Eiche, die ich selbst aus Schnittholz zu Leimholz verarbeitet habe, war es auch wert.
Ist bestimmt nichts was der Tischler von nebenan alltäglich mit den heute gängigen Spanplattenküchen so anstellt, aber für die feierliche erste selbstgebaute Küche geht man schon die sprichwörtliche "extra Meile", oder? Leim haben wir zu zweit angegeben, weil der Leim sonst so schnell abbindet und man bei den vielen Teilen alleine zeitlich nicht hinterherkommt. :emoji_wink:

Und apropos: Die feinen Gehrungen sind nicht etwa auf einer großen Formatsäge entstanden, die hätte ich auch nutzen können, aber ich wollte mir auch hier beweise, dass es 'anders' geht: Mit der guten TS55 auf einer Führungsschiene die von einem 3d gedruckten Teil gehalten wird, und dann ordentlich alles justiert&kalibriert und mehrere Testschnitte gemacht.
Das wars. :emoji_slight_smile:
 

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Die Schubladen sehen doch gut aus. Was für eine Klappvorrichtung hast Du da eigentlich unter Deiner Führungsschiene?
 

schrauber-at-work

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Was für eine Klappvorrichtung hast Du da eigentlich unter Deiner Führungsschiene?
Na was selber gebautes. Bevor ich die FKD hatte hab ich das ähnlich gehandhabt.
full

full

Funktioniert tadellos. Nutze ich nicht mehr macht jetzt die FKS schneller und einfacher.


Gruß SAW
 

joh.t.

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Ot,
Finde ich sehr aufwendig. Wenn es als Hobby gefällt gerne.
Ich mache es so :komplett am Stück geschliffen, wenn Lack, dann schon fertig lackiert.
Auf Gehrung geschnitten und mit Klebeband verleimt.


Wenn s noch toller werden soll diese 45 Gtad Ecken wie in #3...

Alles andere kostet zuviel Lebenszeit, oder ich packe die Leigh aus.
 

IngoS

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Ot,
Finde ich sehr aufwendig. Wenn es als Hobby gefällt gerne.
Ich mache es so :komplett am Stück geschliffen, wenn Lack, dann schon fertig lackiert.
Auf Gehrung geschnitten und mit Klebeband verleimt.


Wenn s noch toller werden soll diese 45 Gtad Ecken wie in #3...

Alles andere kostet zuviel Lebenszeit, oder ich packe die Leigh aus.

Hallo,

Klar gibt es schnellere, einfachere und genau so haltbare Lösungen. Für gewerbliche Fertigung ist das nix.

Allerdings sind ja hier viele Hobbywerker unterwegs, mit liebe zum Holz und Interesse für handwerkliche Techniken, die im Gewerbealltag keinen Platz mehr haben. Um so schöner wenn sowas hier gezeigt wird.
Kenne selbst die Winkelfedern nur aus Fachbüchern, glaube das die sogar im Spannagel erwähnt werden. Wie schön, dass hier mal der TE sich die Arbeit damit gemacht und uns das hier gezeigt hat.
Ich zinke meine Schubladen auch immer von Hand, wohl wissend, dass es einfachere Fügetechniken gibt. Von solchen Dingen lebt doch auch das Forum.

Gruß Ingo
 

Besserwisser

ww-robinie
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Ich unterstelle: Völlig unnötiger Aufwand. Die Winkelfedern sind statisch in einem Bereich, dass sie beim Versagen der Gehrungsverleimung lediglich noch ein Auseinanderfallen der Schubkästen verhindern, mehr nicht. Die müssten ja, um wirksam sein zu können. ganz nach aussen und ganz nach innen.
Wenns fest halten soll, dann nicht mit Klebeband verleimen, sondern mit Ratschengurten oder Lamellogurten und passenden Eckzulagen.
Das wird dermassen stabil, da brauchts keine Verstärkungen, die dann sowieso nicht helfen.
Bei MDF reicht zurs Quellen des Materials Klebeband, bei Massivholz braucht es für eine dauerhafte Verleimung wie bei einer normalen Längsverleimung Druck.
Ich hatte irgendwann mal ein Foto gepostet, wie stabil eine Gehrungsverleimung ist.
 

isso

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Hmmm, 15mm Schubkästen massiv auf Gehrung mit Klebeband verleimt.

Echt viele, einer ist aufgegangen. Da habe ich aber beim verleimen Mist gebaut.

Ich will nicht sagen genauso stabil, aber scheinbar ausreichend.

Ich geb zu auch immer Gurte liegen zu haben falls irgendwas schief geht. Aber das war echt ewig nicht mehr.

Mir kommen die Federn auch zu groß vor um optimale Haltbarkeit zu erzeugen, glaube aber nicht, dass das maximale hier gebraucht wird.
 

Cetol

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Also Schubkästen in massiv und dann auf Gehrung mit Klebeband würde ich niemals machen.
Ich Dübel meine Schubladen.
Gehrungsfedern hab ich auch schon gemacht aber für Schublade find ich ist das nichts.
 

isso

ww-buche
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Da gehen die Meinungen scheinbar auseinander.

Wir spunden auch immer mal.

Heute ist ja fast alles mit guten Unterflurauszügen ausgestatten, dann oft noch PTO. Da braucht es meist keine wahnsinnig stabile Konstruktion.

Ich biete das oft optional als gezinkte Kästen an und kaufe die dann ggfs zu. Kommt fertig mit Oberfläche. Wenn ich das nachrechnen würde, sollte ich das wahrscheinlich immer machen :emoji_slight_smile:.

Nur wer räumt dann neben der Kreissäge auf?

Es gibt immer mal günstige und noch ziemlich gute Zinkenfräse auf dem Gebrauchtmarkt. Aber sowas auch noch hinstellen will ich nicht.

Für mich würde ich wahrscheinlich Siebdruck verschrauben und die gesparte Zeit lieber was ganz anderes machen.

Und so hat da jeder seine Vorstellung :emoji_wink:
 

joh.t.

ww-robinie
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Hallo,

Klar gibt es schnellere, einfachere und genau so haltbare Lösungen. Für gewerbliche Fertigung ist das nix.

Allerdings sind ja hier viele Hobbywerker unterwegs, mit liebe zum Holz und Interesse für handwerkliche Techniken, die im Gewerbealltag keinen Platz mehr haben. Um so schöner wenn sowas hier gezeigt wird.
Kenne selbst die Winkelfedern nur aus Fachbüchern, glaube das die sogar im Spannagel erwähnt werden. Wie schön, dass hier mal der TE sich die Arbeit damit gemacht und uns das hier gezeigt hat.
Ich zinke meine Schubladen auch immer von Hand, wohl wissend, dass es einfachere Fügetechniken gibt. Von solchen Dingen lebt doch auch das Forum.

Gruß Ingo
Ja sie stehen im Spannagel, habe sie noch nie gesehen und wüsste auch keinen der sie nutzt, aber da sie noch produziert werden, muss sie auch noch jemand brauchen.

Das ich sie nicht kenne heißt gar nix...
 

patr1ck blumentopf

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Danke! Ich freue mich über die Komplimente.

Und ja, gewerblich würde ich mir das sicher auch nicht antun wollen, aber als geneigter Hobbyist dann schon. Das ausprobieren hat mir Demut gegeben, diese vielen Schritte! Wie das früher so gewesen sein muss? Nur mit Handwerkzeugen? Diese Wooooochen die in einen einzigen Schrank gegangen sind. Respekt! Wo heute Domino und Lamello Zeta den Ton angeben oder gleich das “Bearbeitungszentrum" für eine halbe Million.. Rationell soll es sein. Macht im Gewerbe auch Sinn, keine Frage.

Nun, ja, ich habe Gurte benutzt. und die Idee mit den Winkelfedern: die sollen einfach die Leimfläche erhöhen, und helfen echt beim Fügen und Ausrichten (ungemein, finde ich. [darüber kann man aber sicher streiten, dem Geübten geht das frei-hand mit Klebeband sicher auch leicht von der Hand? ..werde ich bestimmt auch mal ausprobieren :emoji_slight_smile:])

Das ganze ist dann nach dem Fügen direkt in einer selbst gebauten “Winkel-Treue” gelandet, und wurde leicht von unten geklemmt um ganz leicht immer wieder 90˚ zu erhalten.

Und dann noch mehr zum Thema “Liebe zum Handwerk”, und Tüfteln.
Eine der insgesamt 9 Schubladen wird auch gezinkt: und zwar mit einem selbst gebauten, selbst per CNC gefertigten, und selbst per CAD gestaltetem Zinkenfräsgerät: ich habe es auf den Namen "Zinkofant" getauft.
Leider gehen dort nicht wie bei Leigh oder Festool beide Seiten mit einmal durch, leider nein, ich muss sie separat auf jeder Seite einzeln machen.. aber es sind ja 2 x 4mal die identischen Schritte, somit lässt sich das auch effizient auf meinem Zinkofanten fertigen.
 

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patr1ck blumentopf

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Die Schubladen sehen doch gut aus. Was für eine Klappvorrichtung hast Du da eigentlich unter Deiner Führungsschiene?

Zum “Rail Hinge”, so nennen das die Englisch sprachingen, und Englisch ist ja international die Sprache auf Youtube, etc:

Es gibt mittlerweile viele kommerziell zu kaufen:
eine kleine Übersicht hier:

https://www.youtube.com/watch?v=ywQoSh7G8KE

dann gibt es viele Tutorials zum selbst bauen:
https://www.youtube.com/watch?v=sHj5G6t1qvY

siehe:
https://10minuteworkshop.myshopify.com/products/diy-plywood-rail-hinge-plans-no-video

diese Pläne habe ich mir sogar gekauft um den youtuber zu unterstützen, doch am Ende wollte ich was, womit ich eine weitere Leidenschaft von mir befriedigen kann, um so dort auch etwas dazu zu lernen:
etwas 3D Gedrucktes!

Da gibt es auch einiges auf dem Markt, freies wie käufliches.
Ich habe eine Weile gesucht, und fand das Design von “boycabrera” am schlichtesten. Am wenigsten klobig, und doch stabil.

https://www.etsy.com/de-en/listing/1716495867/track-saw-guide-rail-hinge-for
wobei ich als einzige Änderung an der 3D Datei den Abstand der Löcher korrigiert habe auf den der Festool eigenen Metall-Variante des Schienen Spanners (gibts von Festool als Original Ersatzteil, und ich wollte dort an der Stelle kein labbriges weil dünnes Kunststoffteil haben, was aber sicher auch gehen würde, dann evtl nicht soo lange haltbar.)
 

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Dale_B_Cooper

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Ob man die Gehrungen zusammenpressen muss oder nicht, hängt ja auch maßgeblich vom Leim ab.
Weißleim muss nicht gepresst werden, 1k PU schon. In 90° Form abbinden sollte aber auch Weißleim naheliegenderweise..

Der Sinn von den gezeigten Winkelfedern erschließt sich mir auch nicht wirklich. Sind extra Arbeit, aber noch nicht mal hübsch oder zu sehen. :emoji_slight_smile:
 

Manuel_

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Hallo,
ich habe da evtl. ein Verständnisproblem wäre super, wenn mir da jemand helfen könnte auch wenn es OT ist.

Wenn ich eine Schublade aufziehe, dann kommt an den Seiten der Schubladen eine Kraft an, die gerade nach vorne zieht, dabei haben doch diese Winkelfedern nur ein Mini Effekt für die Haltbarkeit? Die werden dann ja quasi gerade raus der Fräsung gezogen. Ein Domino wird dazu ja um 45° gedreht ein gefräst und würde diese Kräfte dann besser auf nehmen.
Stimmt das so oder übersehe ich etwas?
Oder reicht die etwas größere Leimfläche hier aus?

Bzw was ich nicht verstehe, warum gibt es diese Federn? Sind das nur Verleimhiflen oder gibt es eine Anwendung in der gehrungen diagonal belastet werden und die da Kräfte besser aufnehmen?

Vielen Dank schon einmal.
 

isso

ww-buche
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Sagen wir es mal so, es hat sicher seinen Grund, dass die nicht oft benutzt werden.

So eine Gehrungsfeder ist Ideal in Kombination mit PTO!
(Das sollte jetzt witzig sein)

Ich vermute, dass die Teile gut mit sowas wie Korpuspressen funktionieren.
 

DZaech

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Winkelfedern haben viele Vorteile, die man gekonnt nutzen kann wenn man sie kennt!
Ein Verbindungshilfsmittel das man nur selten benötigt, aber ein echter Problemlöser in manchen Fällen.

Der grösste Clou an der Dingern:

  • Vorgängig einseitig eigeklebt brauchts bei der Verleimung nur noch in eine Richtung Pressdruck. Je nach Bauteil ist das eine Riesenhilfe! Hilfreich bei sehr grossen Teilen oder anderen wilden Geschichten.
Weitere Möglichkeiten:
  • Eine mit Winkelfedern verleimte Gehrung neigt weniger dazu sich unter Pressdruck übers Eck zu verschieben, wie das bei Lamellos manchmal (oft) passiert.

  • Winkelfedern können bspw. gut auf Maschinen ohne schwenkbare Achsen eigefräst werden. Ist soweit ich weiss das einzige Gehrungsverbindungsmittel was man mit Langloch, TF oder auf einer 3-Achs überhaupt verarbeiten kann.

  • Winkelfedern funktionieren gut in Pressvorrichtungen oder Presslehren, da sie nicht diagonal eingefahren werden müssen.

Ich brauch die Teiler zwar selten, aber es ist immer praktisch eine Schachtel davon in Reserve zu haben.

Gruss David
 
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