[Kaufberatung] Kappsäge für Schnitte 90 u. 45 Grad - welche Klasse muss es wirklich sein?

PaLiPaLi

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Hallo zusammen,

ich würde euch gern um kurze Kaufberatung bitten. Ich renoviere gerade ein Haus und suche dafür eine Kappsäge. Einsatzgebiet: Fussleisten, Terrasse, hier und da ein Regalbrett, also nur einfache 90- und 45 Grad-Schnitte (vermutlich lacht sich mein Altbauhaus gerade über diese Aussage schlapp).

Ich habe eifrig recherchiert, frage mich aber letztlich, welche Säge und damit welche Preisklasse es für so vergleichsweise schlichte Arbeiten wirklich sein muss. Die gängigen Kritikpunkte an den Modellen wie Einhell, Metabo und Co sind verstanden. Und andererseits frage ich mich, ob sie für diese Tätigkeiten nicht doch reichen. Klar, 1mm Spiel ist und bleibt 1mm Spiel, aber machen die den Kohl für solche Sachen fett? Was denkt ihr? Wie würdet ihr vorgehen?
 

Annis

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Ja, dein Albauhaus lacht über 45 und 90 Grad. Andererseits sind die Ecke nicht nur nicht 90°, sonder meist auch rund und die Wände nicht ganz gerade und deshalb ist es (als Laie) eh schwer, die Winkel ganz passend hinzukriegen. Ich habe das bei mir mit einer Metabo Xact 72 gemacht, die aber einen Justagefehler hatte. Es ist mir nicht an den montierten Fußleisten aufgefallen, sondern als ich andere Sachen auf Gehrung gesägt habe und das nicht ganz passte. Bei den montierten Fußleisten waren die Differenzen durch runde Ecken und krumme Wände eh höher als die Ungenauigkeit der Säge.
Es kommt aber auch darauf an, wie hoch die Fußleisten sind, die du montieren willst, je höher, desto mehr fallen kleine Fehler auf. Auch z.B. einen Rahmen aus Terrassendielen auf Gehrung zu machen (in meinem Fall Sitzbank für einen Sandkasten) erfordert schon sehr genaue 45°, wenn man wert Darauf legt, dass gleichmäßige Spalten da sind (bis das Ganze mal ordentlich nass geworden ist).
Also zusammengefasst: Es kommt ein bisschen auf die Details an und auf die Ansprüche. Und bei billigeren Geräten muss man am lieber ein bisschen früher kaufen um Zeit für einen Tausch zu haben, falls irgendwas nicht passt.
 

Johannes

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Mitglied 120553

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Hallo,
wenn du nicht nur nach Gründen suchst um Werkzeug zusammeln (was ich verstehen könnte) würde ich zu einer Handkreissäge mit Kappschiene raten.
Zum Beispiel: METABO Handkreissäge Set KS 66 FS + Kappschiene KFS 44
oder: Metabo Handkreisssäge KS85FS + Kappschiene KFS44 + Meterstab + Bleistifte
Oder: Festool TS60, für die es meiner Erinnerung nach auch eine Kappschiene gibt.

Es grüßt Johannes

Zugegeben Handkreissäge mit Kappschiene ist sehr universell einsetzbar . Für das Schneiden von Fußleisten jedoch nicht zu gebrauchen . Da hatten wir doch gerade einen Thread zu diesem Thema :emoji_thinking: . Die meisten "Baumarktmonster" kommen aus China und sind an wichtigen Stellen einfach krumm oder schlecht gebaut . Die Markenmodelle sind dann meist präziser und leider dementsprechend teurer . Wenn die Schnitthöhe ausreichend ist kann ich eigentlich nur noch die Festool KS 60 e-set empfehlen . Gerade mit dieser integrierten Winkelschmiege ist sie prima für das Zuschneiden von Fußleisten geeignet .
 

PaLiPaLi

ww-fichte
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Vielen Dank euch für die hilfreichen Antworten, das weiss ich sehr zu schätzen.

Der Gedanke mit der HKS ist gut. Jedoch habe ich schon eine und für die gibt es keine Kappschiene. Hier würde ich also neu kaufen und dann kann ich auch direkt auf die Kappsäge gehen. (Little John - das ist also ein hervorragender Grund mehr Werkzeug zu sammeln :emoji_grin:).

Wenn ich euch richtig verstehe muss ein hochqualitatives Ding her. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Man kanns ja auch anders rechnen: wenn ich es einen Handwerker mache wirds allemal teurer und wenn ich unzufrieden bin auch.

Neben Festool, was haltet ihr von den Bosch blau-Dingern? Die haben mich bei anderen Dingen nie im Stich gelassen. Gleichermaßen frag ich mich da, ob es wirklich die GTM 12 sein muss oder es nicht auch GCM 8 tut. In der Präzision sollten die ja ähnlich sein.

Letzte Frage: gibt es eigentlich irgendein Modell wo die 45 Grad arretiert sind, also als Voreinstellung?
 

Mitglied 120234

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Neben Festool, was haltet ihr von den Bosch blau-Dingern? Die haben mich bei anderen Dingen nie im Stich gelassen. Gleichermaßen frag ich mich da, ob es wirklich die GTM 12 sein muss oder es nicht auch GCM 8 tut. In der Präzision sollten die ja ähnlich sein.
Ich hab die GCM 12 GDL und möchte sie nicht mehr missen. Einzig die Absaugung hätte schon von seitens Bosch besser sein können, da kann man aber nacharbeiten. Leichgängig und trägt vorallem nicht auf.

Da würde ich aber wie @TiTux bei seiner Makita auf ein Angebot warten. Hab meine gegen Ende letzten Jahres für 599€ bei Alternate bestellt anstatt der 750-900€ (900€ kostet sie grad bei Alternate, also kann ich mir einreden über 300€ gespart zu haben!!!) in der sie sich jetzt grad bewegt.
 

Mitglied 120553

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Der Gedanke mit der HKS ist gut. Jedoch habe ich schon eine und für die gibt es keine Kappschiene. Hier würde ich also neu kaufen und dann kann ich auch direkt auf die Kappsäge gehen. (Little John - das ist also ein hervorragender Grund mehr Werkzeug zu sammeln :emoji_grin:).

Wenn ich euch richtig verstehe muss ein hochqualitatives Ding her. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Man kanns ja auch anders rechnen: wenn ich es einen Handwerker mache wirds allemal teurer und wenn ich unzufrieden bin auch.

Neben Festool, was haltet ihr von den Bosch blau-Dingern? Die haben mich bei anderen Dingen nie im Stich gelassen. Gleichermaßen frag ich mich da, ob es wirklich die GTM 12 sein muss oder es nicht auch GCM 8 tut. In der Präzision sollten die ja ähnlich sein.

Letzte Frage: gibt es eigentlich irgendein Modell wo die 45 Grad arretiert sind, also als Voreinstellung?

Schwenke mal so eine GCM 8 virtuell auf ganz nach rechts (45 °) . Da wirst du schnell am Fluchen sein , wenn du ein kurzes Stück für eine Innenecke auf Gehrung schneiden willst . Da ist dann der direkt angeflanschte Motor oft im Weg . Kappsägen mit einem hochgesattelten Motor haben diesen Nachteil nicht . Die werden dann auch bei Bosch schnell ähnlich teuer wie bei Festool . Man kann dies natürlich auch mit der GCM 8 machen . Der direkte Blick auf den Schnitt wird aber zusätzlich etwas mühsam sein . Die Schnittkapazität , die du benötigst wissen wir nicht . Hier gibt es auch noch einen Vergleichstest zwischen der Kappex 60 und der Metabo KGSV 72 Xact . Da hat die Metabo erstaunlich gut abgeschnitten . Fußleisten kann sie theoretisch bis zu einer Höhe von ~ 120 mm schneiden :emoji_innocent: . Ich nutze für Sockelleisten auch eine ältere Metabo und die ist prima .
 

Mues_Lee

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Wenn es nur um einfache Sockelleisten geht reicht doch auch ne Metabo? Ich persönlich hatte eine Metabo und bin dann auf Makita umgestiegen weil die Makita etwas steifer ist. Ich hatte die LS0815FL, da lässt sich wenigstens alles einstellen (Winkel, Endanschläge etc.).

Bosch blau passt vom P/L Verhältniss oft nicht für mich, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Die GCM 12 GDL würde mir allerdings auch ganz gut gefallen.

Die wirklich steifen Maschinen kosten entsprechend Geld, Frage ist ob man hier nicht dann auf ne TKS mit nem Queranschlag aus dem Zubehörhandel umsteigt. Dann könntest du auch mal was längs auftrennen.

Aber frag 10 Leute und du bekommst 20 verschiedene Meinungen :emoji_grin:
 

Mitglied 120553

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methylase

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Für deine Anwendungen empfehle ich dir eine Gehrungssäge (Handbetrieb) von Ulmia. Es gibt sie in drei Größen (348/ 352/ 354), die gibt es immer wieder für kleines Geld bei den Kleinanzeigen. Ich habe die 352 und kann damit 160 mm in der Tiefe und 100 mm in der Höhe schneiden: das ist mit einem scharfen Japansägeblatt auf diesen Sägen auch wirklich gar kein Problem. Bei 100 mm Höhe bist du auch schön bei einer recht großen Kappsäge. Wenn du die Sage nicht brauchst trennst du Gestellt und Sage und stellst sie weg. Viel weniger Dreck und Lärmals die Kappsägen machen sie auch.

Grüße
Matthias
 

Mitglied 120428

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Du renovierst gerade einen Altbau? Da werden sich schnell einige Anwendungen für die Kappsäge finden. Daß man Bosch blau und Festool überhaupt gleichzeitig erwähnt, ist mir persönlich fremd; Bosch blau ist aus meiner Sicht letztlich Baumarktkram und kommt mir als Elektrowerkzeug nicht ins Haus. Meine kleine Festool Kappsäge hat eine Winkelschmiege als mitgeliefertes Zubehör, mit der man erst den Winkel misst und dann die Säge einstellt. Leichter geht´s m.E. nimmer, Leisten passgenau in selbst in Neubauten seltenst exakt 90 Grad messende Ecken zu setzen.

Grüße
Chris
 

Mitglied 120234

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Bosch blau ist aus meiner Sicht letztlich Baumarktkram und kommt mir als Elektrowerkzeug nicht ins Haus.
Wie ist die Luft da oben auf deinem hohen Ross? Scheint mir ziemlich dünn zu sein, oder ist die Sauerstoffzufuhr anderweitig abgeschnitten?

Festool ist ohne zweifel eine sehr gute Marke, aber auch Festool ist nicht in allem das Nonplus Ultra,... und in manchen Bereichen ist eine Bosch Blau sogar besser als eine Festool, man mag es kaum glauben. Vielleicht kommst mal runter und blickst über den Tellerrand. Nur so am Rande.
 

Mues_Lee

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Wenn es nach diversen Youtubern geht ist selbst Festool zwar ganz ok, aber wer vernünftig arbeiten will braucht unbedingt Mafell :emoji_rolling_eyes:

Kauf das was am besten passt. Arbeitest du ständig und viel damit kauf was gescheites, ist es nur für die paar Monate Renovierung und steht danach im Eck rum was aus dem unteren Mittelfeld.
 

Mitglied 120553

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Ich meine die sym, gerade im Altbau ist das s für Gehrung essentiell.

Ich schaffe das auch mit einer konventionellen Kappsäge . Hast du mit der Metabo sym schon gearbeitet ? Interessieren würde mich , ob der stabil (genug) ist und in der Praxis etwas taugt . Mit der Symetrik von Festool/Holzher habe ich schon gearbeitet . Da waren mir die Anschläge viel zu weich
 

PaLiPaLi

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Wie ihr schon sagt - 10 Leute, 10 Meinungen. Und dennoch bin ich froh, Erfahrungen und ehrliche Einschätzungen aus erster Hand zu bekommen.

Welche Entscheidung für mich gefallen ist: es wird definitiv ein Modell im höheren Qualitäts- und Preissegment, um auf der sicheren Seite zu sein. Makita hatte ich noch gar nicht auf dem Tool und eure anderen Vorschläge werden ich mir alle einmal anschauen. Lieber einmal ordentlich - sollte ich sie nach der Renovierung nicht mehr benötigen kann man sie immer noch verkaufen (sage ich jetzt um es mir schön zu reden :emoji_grin:).

Eine Frage noch zu den gängigen Modellen über die wir sprachen: wie bekommt ihr die z.B. haarscharf auf 45 Grad eingestellt? Per Winkel, gibts da eine Arretierung, welche Tipps habt ihr noch?

Wenn wir über krumme Winkel sprechen: was nutzt ihr dafür, eine Winkelschmiege? Wenn ja, habt ihr einen Favorit?
 

joh.t.

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Ich schaffe das auch mit einer konventionellen Kappsäge . Hast du mit der Metabo sym schon gearbeitet ? Interessieren würde mich , ob der stabil (genug) ist und in der Praxis etwas taugt . Mit der Symetrik von Festool/Holzher habe ich schon gearbeitet . Da waren mir die Anschläge viel zu weich
Ich habe sie und gebe sie nicht mehr her.
Die Festool ist Spezialist, die Metabo kann vieles und jede Säge ist so gut wie der Bediener.

Würde aber je nach Budget zu ei er Unterflurzugsäge raten.
Die ist noch vielseitiger.
Mafell Erika oder Festool oder Metabo Uh gebraucht.
 

Mitglied 120553

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Ich habe sie und gebe sie nicht mehr her.
Die Festool ist Spezialist, die Metabo kann vieles und jede Säge ist so gut wie der Bediener.

Würde aber je nach Budget zu ei er Unterflurzugsäge raten.
Die ist noch vielseitiger.
Mafell Erika oder Festool oder Metabo Uh gebraucht.
Sockelleisten säge ich mit so einer . Mit Absicht ohne Zugfunktion . Brauche ich nicht für Fußleisten . Die hat mich vor 10 Jahren 299€ (inkl. Versand) gekostet . Sehr präzise und der Laser stimmt bis heute :emoji_innocent:
 

Mitglied 120234

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Unabhängig von der Marke solltest Du dir aber überlegen wo Du die Säge betreiben willst.

Wenn stationär in der Werkstatt dann ist es egal und es kommt einfach auf deinen Geschmack und Geldbeutel an.
Wenn Du aber vorhast sie regelmäßig durch die Gegend zu tragen/schieben und vielleicht auch noch nen Stockwerk oder zwei rauf und runter, dann würde ich sehr sehr genau auf das Gewicht der Maschine achten. So ne unhandliche 35kg Maschine trägt man maximal zwei mal durch die Gegend bevor man sich denkt: Ne leichtere wäre doch besser gewesen.
 

mc2

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Kauf dir eine Metabo, Festool, Makita, Bosch… und kein billiges Gelumpe aus dem Obi, Hagebau, Hornbach.
Die Säge hat man auch nach der Renovierung noch im Einsatz. Mein Ryobi-Gelumpe von 2002 will einfach nicht kaputt gehen, aber ihr fehlt es eindeutige an Präzision.
Nimm eine mit Posaunen-Auszug. Für die Baustelle ist das nicht wichtig, nur wenn du die später stationär einsetzen willst, hast viel Platz „gewonnen“.
 

Hubraumschrauber

ww-eiche
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Hallo,
Ich werf mal die ELU TGS 173 oder 273 in die Runde.
Ist der qualitativ hochwertigere Vorgänger der Dewalt 743
Für einfache Kapp und Gehrungsschnitte ideal und beim Ausbau kommt da sicher noch da ein oder andere, was mit der Kreissäge gemacht werden kann.
 

depitter

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ich habe vor einigen Jahren auch vor dieser Situation gestanden.
Da die Gewerbeimmobilie recht gross war, habe ich mich für die 60er Kapex von Festool mit Untergestell und Schienen entschieden.
Das war ziemlich teuer, wenn ich mich recht erinnere ca.1500,- Euro aber ich habe den Kauf keine Sekunde bereut.
Ich konnte die Säge in wenigen Minuten in den nächsten Raum bringen und dort direkt an Ort und Stelle sägen.
Wer einmal durch mehrere Räume musste um den Schnitt zu kontrollieren und danach wieder zurück zum korrigieren, der weiss wovon ich rede.
Mittlerweile steht die Säge komplett aufgebaut in meiner Werkstatt und wird kaum noch bewegt.
Das einzige was ich überlegen würde, wenn es nicht so ganz mobil sein muss würde ich die 120er nehmen, die hohen Sockelleisten gehen mit der kleinen nicht in allen Winkeln.

Ansonsten, nie Ärger damit gehabt, sehr präzise, alle praktikablen Winkel einstellbar, recht effektive Absaugung und hoher Wiederverkaufswert.
 
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