Klebt PATTEX ONE FOR ALL CRYSTAL gut?

Andrej_2

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Es ist eine Situation entstanden. Einzelmuffen (039.33.033 Häfele) und Eichenbrett müssen verleimt werden. PATTEX ONE FOR ALL CRYSTAL ist verfügbar. Kann es zuverlässig kleben? Auf den ersten Blick klebt es. Aber Eiche gibt mit der Zeit Säure ab. Besteht die Gefahr des Absplitterns?
 

WinfriedM

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Viel halten wird es nicht, Polyamid lässt sich nicht sonderlich gut kleben. Aber muss die Verklebung überhaupt viel halten?
 

Andrej_2

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Das Ding heißt sogar EINLEIMmuffe

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Ganz einfachen PVAC-Leim (Weißleim) hast du nicht in Betracht gezogen?
Ich erhielt eine ausführliche Beratung durch einen Henkel-Spezialisten. Er sagte, der Vorteil ihres Klebers sei, dass er elastisch sei und eine gute Dehnung aufweise (Dehnung 140-150%). Der Pattex-Kleber gleicht Veränderungen in der Konfiguration des Lochs im Holz leicht aus (dies ist bei Verwerfungen möglich). Die Verbindung wird nicht auseinanderfallen. Aber das ist nur die Theorie. Das müssen Sie in der Praxis überprüfen. Ich habe mich an dieses Forum gewandt, in der Hoffnung, erfahrene Leute zu finden, die einen solchen Kleber verwenden.
Viel halten wird es nicht, Polyamid lässt sich nicht sonderlich gut kleben. Aber muss die Verklebung überhaupt viel halten?
Ein Henkel-Spezialist hat mir gesagt, dass es etwa 10 Jahre hält. Die Festigkeit der Polyamid-Polyamid-Verbindung beträgt etwa 3 N/mm2.
Das ist dafür nicht wichtig. Durch die Verzahnung hält die Muffe durch Formschluss.
Im Katalog steht "Enleimuffen". Kleber ist erforderlich.
 
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magmog

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Moin,

dann werfe ich mal Lackleim oder Epoxy in den Ring.
Das Zeug, wie auch Weißleim,
hängt am Holz wie Hulle und füllt die Rippenzwischenräume
zu einer formschlüssigen Verbindung.
Falls die Muffenbohrung unten nicht geschlossen ist, sollte sie
anderweitig vor dem Eindringen des Klebers verschlossen werden.
 

Andrej_2

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Standardlösung. Ich selbst bevorzuge strukturelle Epoxid-2k-Klebstoffe oder PU-Klebstoffe. Aber SMP-Kleber ist flexibel. Dies ist unter Verformungsbedingungen interessant. Es gibt jedoch keine Informationen über die Verträglichkeit mit Gerbstoffen. Henkel hat keine Tests mit Eiche durchgeführt. Es ist nicht klar, ob es seine Klebeeigenschaften über einen langen Zeitraum beibehält. Ich werde es wahrscheinlich selbst testen.
 
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WinfriedM

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Standardlösung. Ich selbst bevorzuge strukturelle Epoxid-2k-Klebstoffe oder PU-Klebstoffe. Aber SMP-Kleber ist flexibel. Dies ist unter Verformungsbedingungen interessant.

Du wirst da mit vielleicht +- 0,1mm Verformung durch Quellen/Schwinden des Holzes rechnen müssen. Das würde bei harten Klebstoffen wie Epoxy nichts ausmachen: Dann reißt dir zwar evtl. die Klebung am Polyamid ab, aber der Formschluss bleibt erhalten.

Bei Flexkleber (SMP) hast du zwar keinen Abriss, dafür kann der wesentlich weniger Kräfte aufnehmen, reißt als bei viel weniger Belastung schon ab.

Es hängt also sehr von der Belastung ab. 10 Kg Zug halte ich beim Pattex SMP für unproblematisch, darüber besser Epoxy oder PU verwenden.

MS-Polymerklebstoffe und Eiche: Hab ich schon einige Male gemacht, bisher keine Probleme festgestellt.

Warum eigentlich überhaupt diese "windige" Plastiklösung in Vollholz? Warum keine Rampamuffe aus Metall?
 

Andrej_2

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Gute Erklärung.
1. Epoxidharze reißen, wenn sich die Größe des Holzes ändert. Das Harz gleicht eine Volumenänderung von maximal 3 % aus.
2. Polyurethan ist im Moment nicht verfügbar. Ich muss bestellen und liefern. Die Zeit läuft uns davon. Pattex ist gleich nebenan.
3. Derzeit baue ich einen Schrank für ein Waschbecken (nass) und verwende rostfreie Verbindungselemente: DIN 965 und ETA-12/0114. Kunststoff verursacht keine Kontaktkorrosion. Bei der Verwendung von Stahl- oder Messingrahmen treten häufig "dunkle Tränen" auf.
 
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WinfriedM

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1. Epoxidharze reißen, wenn sich die Größe des Holzes ändert. Das Harz gleicht eine Volumenänderung von maximal 3 % aus.

Ein Abriss wird am Polyamid passieren, was aber überhaupt kein Problem ist, weil es ja die mechanische Verankerung gibt (Formschluss). Selbst wenn es überall am Polyamid abgerissen wäre, würde die Muffe weiterhin durch die Verzahnung verankert sein.

Aber wie schon geschrieben, Pattex-SMP halte ich für machbar, wenn die Beanspruchung nicht zu groß ist. Rausquillenden Kleber wegwischen und dann nochmal mit Waschbenzin Oberfläche reinigen, so lange noch nicht ausgehärtet.
 

Andrej_2

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Ich mache mir eher Sorgen über die Verträglichkeit von Pattex mit Gerbsäure. Werden die Eigenschaften des Hackens verloren gehen.
 

WinfriedM

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Sorgen über die Verträglichkeit von Pattex mit Gerbsäure.

Bei einigen Verklebungen auf Eiche hatte ich bisher keine negativen Erfahrungen. Wirklich belastbare Lanzeiterfahrungen hab ich aber nicht.

Wovor ich warnen kann: Transparente Sorten im Außenbereich. UV-Licht zerstört MS-Polymere recht schnell. Gerade Pattex hat nicht lange gehalten, war nach 2-3 Jahren weich wie Kaugummi, keine Klebkraft mehr.

Und noch etwas: Zahlreiche Pattex MS-Polymerklebdichtstoffe vertragen sich nicht mit geölten Oberflächen. Sie salzen aus, auf der Oberfläche bildet sich also eine salzig-weiße Schicht mit der Zeit.
 

carsten

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Hallo

über die Gerbsäure der Eiche würde ich mir da nur wenig Gedanken machen.
Reaktionen in Verbindung mit Feuchtigkeit und Eisen / Stahl OK. Aber mit Leimen oder Lacken sind mir in über 25 Jahren Schreiner noch nicht untergekommen.
Diese Art Muffen habe ich noch nicht verarbeitet.
Gängig sind die Messing Spreizmuffen.
 

derdad

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Hab solche Muffen hin und wieder bei Reparaturen verwendet wenn normale Schrauben ausgerissen waren, aber noch nie Leim dazu verwendet. Durch den Schlitz werden die Muffen leicht zusammengedrückt und durch die metrische Schraube wieder gespreizt. Hält wie "Pech und Hühnerdreck"
LG Gerhard
 

Andrej_2

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Ich werde ein Waschbecken im Haus haben. Die Sonnenstrahlen werden nicht direkt sein. Außerdem hält das Glas der Fenster einen Teil des ultravioletten Lichts zurück.

P.S. Früher habe ich immer Pattex Kraftkleber Transparent verwendet. Das war der Universalkleber, den ich hatte. Alles geklebt. Aber es dauerte nicht lange.
 

brubu

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Hallo
Wenn eine starke Verbindung gefordert ist nehmen wir Epoxi wie Araldit, gibt dann den beschriebenen Formschluss weil die Klebung auf Polyamid nicht hält. Wozu aber die Muffen in Massivholz, haben die eine spezielle Funktion? Normal schraubt man Massivholz direkt an.
Gruss brubu
 

Andrej_2

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uli2003

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Jetzt kann man bei Eiche schon keinen Weißleim mehr verwenden. Was hab ich mein Leben lang bloß falsch gemacht.
Anfangs dachte ich bei der Ausdrucksweise des TE ja noch an einen holprigen Google-Übersetzer, mittlerweile erscheint mir das Ganze etwas skurril.
Vielleicht auch mehr als etwas.
 

WinfriedM

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@uli2003 Das wird wohl die beste Variante sein. Wenn das deine praktischen Erfahrungen sind, dann erübrigt sich die Suche nach einem besseren Kleber/Leim. @magmog schrieb es ja auch.
 

Andrej_2

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@uli2003
Unterschiedliche Klebstoffe für unterschiedliche Bedingungen. Aber das ist eine idealisierte Welt. Warum verwenden viele Menschen 1-2 Arten von Klebstoffen? Die Haupthindernisse sind: geringe Information, Preisbarriere und Verfügbarkeit von Verkaufsstellen.
Ein Beispiel. Vor kurzem erfuhr ich von der Existenz der "flexiblen Epoxidharzmasse". Flexibilität von bis zu 70%! Eine gute Lösung für Verwerfungen. Aber es ist selten und die Kosten sind unangenehm.
 
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uli2003

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Unterschiedliche Klebstoffe für unterschiedliche Bedingungen. Aber das ist eine idealisierte Welt. Warum verwenden viele Menschen 1-2 Arten von Klebstoffen? Die Haupthindernisse sind: geringe Information, Preisbarriere und Verfügbarkeit von Verkaufsstellen.
Ein Beispiel. Vor kurzem erfuhr ich von der Existenz der "flexiblen Epoxidharzmasse". Flexibilität von bis zu 70%! Eine gute Lösung für Verwerfungen. Aber es ist selten und die Kosten sind unangenehm.
Das erzählst du einem 54 Jahre alten Tischlermeister? Das Defizit scheint nicht bei mir zu liegen..
 
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