Hallöchen Hacki,
ich bin brandneu in diesem Forum, weil ich nach dem Thema Geheimfächer suchte. Auch ich schreibe gerade meine Biographie und berichte aus dem Leben meiner Vorfahren. Mein Großvater war ein sehr guter Tischler, der nicht nur sehr hübsche Möbel anfertigte, sondern auch eine Vorliebe für Intarsienarbeiten hatte, mit denen er alle möglichen kleinen Kästchen verzierte. So baute er für meine Großmutter ein "Schmuckkästchen" mit einem Geheimfach, bei dem verschiedene Intarsienstäbe hin- und hergeschoben werden mussten, um das Fach zu öffnen. Das Kästchen ist leider kaputtgegangen. Doch darüber berichten würde ich gerne. Die Geschichte des Schmuckkästchens soll wie eine Rahmenhandlung die einzelnen Lebensbeschreibungen miteinander verbinden. Seine Kästchen hatten eine Politur, so seidig weich lackiert, dass ich als Kind einen unwiderstehlichen Drang verspürte, mit dem Finger zart darüberzustreichen. 1923 arbeitete er bei Pianofabrik Steinway in der Lackiererei. Ob er die Technik dort lernte?
So wende ich mich heute an dich, mit der Frage, ob dir die Schiebetechnik für Geheimfächer bekannt ist und du mir die Mechanik erklären kannst. Ich wende mich an dich, weil du dich zum Thema Geheimfach bereits geäußert hast und auf deine Erfahrungen auf diesem Gebiet hinweist.
Mein Großvater hatte auch einen Nähtisch gebaut. Wenn man die Platte zurückschob, kam die untere tiefe Schublade nach vorn und unter der Tischplatte waren kleine Fächer, in denen meine Großmutter Seidengarn, Knöpfe und teure zarte Häkelnadeln für Spitzenkragen verwahrte.
Mir baute er ein zweigeschossiges Puppenhaus mit stilgerechten Möbeln, wie in einem Herrschaftshaus. Was habe ich dieses geliebt. Später ging es an die Verwandschaft weiter. Seitdem ist es verloren. Erst jetzt weiß ich, wie sehr ich damals daran hing. Wie gern hätte ich einige seiner kleinen Kostbarkeiten behalten.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit besten Grüßen
Ingrid