Mafell Preisbindung

matchesder

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Bei der diesbezüglich entstandenen Diskussion beschleicht mich das Gefühl, dass Ihr zunächst einmal klären bzw. klarstellen solltet, auf welcher Art der Kostenrechnung die jeweiligen Aussagen zu den Kosten des "Serviceterrors" basieren und welche Kosten im Einzelnen gemeint sind.

Natürlich nur meine Meinung.

TNT

Die Diskussion bestätigt eigentlich seine Aussage, dass es manche nicht verstehen.
Ich denke, was er mit den unterschiedlichen Stundenkosten meint ist, dass man betrachten kann:
Mitarbeiter hat x € Gehalt auf die Stunde gerechnet inkl. den Steuer- und Versicherungsanteil
sind das vielleicht nur um die 30 €.
Sieht man das große ganze, und teilt das einfach auf die Mitarbeiter auf, sind es dann eben
irgendwas um die 100 €. Da sind dann natürlich irgendwo auch die reinen Lohnkosten drin.
Aber eben auch noch mehr.

Achja, zum eigentlichen Thema:
Als Privatmensch ärgert mich es natürlich, dass die Preise stark steigen. Die roten hatten ja
eh schon die höchsten Preise. Hab schön öfters gelesen, dass sich jemand für Festool
entschied, weil Mafell dann doch zu teuer war. Habe ich ja schon selbst auch gemacht.
Wäre schön wenn auch die Mitarbeiter von der Erhöhung profitieren.

Grüße

Martin
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Martin

bei den zu ermittelnden Stundenverrechnungsätzen
tun sich wirklich schon einige, tiefere Abgründe auf:emoji_slight_smile:

Denke aber das die Mannen bei Mafell das schon in
der Form beherrschen dürften. Etwas ärgerlicher ist
da schon die knappe Vorhaltung an Ersatzteilen und
der längerfristige Support für geeignete Verwendung.

Selbst Festo hat da etwas mehr zu bieten und deren
Reparaturservice ist im gewerblichen Bereich schon
sehr aktuell, sprich auch anwenderfreundlich.

Hoffe noch immer das auch die Männer vom Neckar
hier einmal reinschauen und die einfachsten Wünsche
ernst nehmen könnten. Metabo hat hier eine eigene
Gilde/ Team, Festo hat ein breit aufgestelltes Feld von
Interessenvertreter hier integriert, nur weder Fein
noch Mafell kommen hier wirklich engagiert zum Zug.
Ist auch eine Aussage zur Interessenlage dieser doch
noch am aktuellen Markt existierenden Firmen.

Gruss Harald
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Warum sollte Mafell nicht von Privat gekauft werden??? Wenn Festool Strafe zahlen muss ist das noch zuwenig, aber Mafell sollte so weitermachen? Ich verstehe die Logik dahinter nicht!

Der Unterschied liegt im Detail. Festool hat damals die Händler zwingen wollen die unverbindliche Preisempfehlung einzuhalten.

Mafell gibt eine Preisbindung vor, das ist eine offizielle vertragliche Regelung zwischen Händler und Hersteller und damit legal. Mafell tut also nicht so als sei es eine unverbindliche Preisempfehlung, damit gehen aber einige Pflichten von dem Händler auf den Hersteller über (Kommissionsware). Allerdings ist es auch fraglich ob das nach dem Wettbewerbsrecht legal ist.

Das sind aber trotzdem verschiedene Dinge, Festool wollte ohne Vertrag mit den Händlern und Übernahme von Händlerpflichten eine inoffizielle Preisbindung einführen. Alles wurde mündlich kommuniziert und es wurden "Strafen" angedroht. Deswegen wurde das Kartellamt aktiv, auch weil nach Anmahnung diese Praktiken nicht eingestellt wurden. Festool wußte ganz genau dass es nicht legal war, hat es aber drauf ankommen lassen.

Näheres hier: http://www.bundeskartellamt.de/Shar.../2012/B5-20-10.pdf?__blob=publicationFile&v=4
 

T_N_T

ww-ahorn
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Der Unterschied liegt im Detail. Festool hat damals die Händler zwingen wollen die unverbindliche Preisempfehlung einzuhalten.

Mafell gibt eine Preisbindung vor, das ist eine offizielle vertragliche Regelung zwischen Händler und Hersteller und damit legal. Mafell tut also nicht so als sei es eine unverbindliche Preisempfehlung, damit gehen aber einige Pflichten von dem Händler auf den Hersteller über (Kommissionsware). Allerdings ist es auch fraglich ob das nach dem Wettbewerbsrecht legal ist.

Das sind aber trotzdem verschiedene Dinge, Festool wollte ohne Vertrag mit den Händlern und Übernahme von Händlerpflichten eine inoffizielle Preisbindung einführen. Alles wurde mündlich kommuniziert und es wurden "Strafen" angedroht. Deswegen wurde das Kartellamt aktiv, auch weil nach Anmahnung diese Praktiken nicht eingestellt wurden. Festool wußte ganz genau dass es nicht legal war, hat es aber drauf ankommen lassen.

Näheres hier: http://www.bundeskartellamt.de/Shar.../2012/B5-20-10.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Vielen Dank für das Heraussuchen der Entscheidung des Bundeskartellamts.

Der wesentliche Unterschied zwischen Festool seinerzeit und Mafell aktuell liegt im Unterschied zwischen Vertrieb über Vertragshändler (Festool) und Vertrieb im Kommissionsgeschäft (Mafell). Denn der Vertragshändler verkauft die Ware nicht nur im eigenen Namen, sondern auch auf eigenes Risiko, d.h. er muss die Ware vorher vom Hersteller kaufen.

Der Kommissionär hingegen verkauft die Ware zwar im eigenen Namen, aber nicht auf eigenes Risiko; die Ware bleibt Eigentum des Herstellers und wenn der Händler die Ware nicht verkauft bekommt, dann bleibt das primär das Problem des Herstellers.

Dieser Unterschied führt kartellrechtlich zu einer gänzlich anderen Betrachtung. Denn Mafell bleibt selbst im Risiko was den Verkauf der Ware anbelangt. Festool hingegen überträgt das Verkaufsrisiko auf seine Vertragshändler. Letzterer muss dann mehr Freiheiten haben (insbesondere im Hinblick auf die Preisgestaltung, z.B. Rabatte, Sonderangebote etc.), um wirtschaftlich nicht auf der Strecke zu bleiben.

Edit:
Damit will ich übrigens nicht sagen, dass das neue Vertriebssystem von Mafell kartellrechtlich unbedenklich ist.

Diesbezüglich kommt es darauf an, dass das Vertragsverhältnis zwischen Hersteller/Kommittent (Mafell) und Händler/Kommissionär im Hinblick auf die von den Parteien jeweils zu tragenden wirtschaftlichen Risiken wie ein "echtes" Kommissionsverhältnis ausgestaltet ist. Denn nur bei "echten" Kommissionsverträgen, bei denen der Geschäftsherr (Hersteller/Kommittent (Mafell)) alle wesentlichen geschäftlichen und finanziellen Risiken im Zusammenhang mit den für ihn abgeschlossenen oder vermittelten Verträgen trägt, fallen die dem Kommissionär auferlegten Verpflichtungen, die er bei seiner Tätigkeit für den Geschäftsherrn zu beachten hat (insbesondere Preis- und Konditionenbindungen sowie Gebiets- und Kundenbeschränkungen), nicht unter § 1 GWB (früher: §§ 14, 16 GWB a. F.) (so z.B. Fuchs, in Immenga/Mestmäcker, Wettbewerbsrecht, 5. Auflage 2014, § 2, Rn. 226).
 

Coliban

ww-fichte
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Als privater Hobbyanwender habe ich schon 2 Mafell-Geräte.

Mafell wird wohl nur deswegen nicht privat gekauft weil sie nicht so bekannt sind bzw. nicht soviel Werbung wie Festool machen. Aber das ändert sich "gerade" mit dem Internet.
 

tract

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Mafell wird wohl nur deswegen nicht privat gekauft weil sie nicht so bekannt sind bzw. nicht soviel Werbung wie Festool machen. Aber das ändert sich "gerade" mit dem Internet.

besondes viel ist von denen als Privatanwender nicht gerade interessant, von der Produktpalette, wie auch Preisen.
Das wird eher der Grund sein.
 

weawr

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Ich hätte vielleicht dieses Jahr in eine KSS 80 investiert. Aber bei diesen derartigen Preiserhöhungen ist mir das die Mafell nicht Wert. Für diese Preise von über 1000€ gibt es mit ein bisschen Aufschlag schon gute gebrauchte MKS Handkreissägen mit größerer Schnitttiefe.
 

Georg L.

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Damit will ich übrigens nicht sagen, dass das neue Vertriebssystem von Mafell kartellrechtlich unbedenklich ist.
Glaub ich schon, denn jeder Mineralölkonzern macht das ja schon seit Jahren so.
Was speziell Mafell angeht: Bisher habe ich noch kein Mafell Elektrowerkzeug schlicht weil mir Mafell viel zu teuer war. Wenn die jetzt nochmal saftig draufschlagen, wird die Chance bei mir noch geringer jemals ein Mafell Gerät zu kaufen und bei nicht wenigen ist es sicher genauso.
Andererseits: wieviele fahren einen BMW oder Mercedes, owohl ein deulich preiswerterer Opel, Ford oder VW den Anforderungen genau so genügen würde.
 

HeikoB

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Hallo Ralf,
meine Aussage war direkt auf Dietrich seine bezogen, es ging dabei nicht um das gesetzliche , sondern um das Ergebnis aus Sicht des Kunden. Ich selber hatte weder ein Problem mit der Preisbindung von Festool noch von der jetzigen aus dem Hause Mafell, solange die Qualität der Produkte erstklassig bleibt.
Gruß Heiko
 

Holz-Fritze

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Hallo Ralf,
meine Aussage war direkt auf Dietrich seine bezogen, es ging dabei nicht um das gesetzliche , sondern um das Ergebnis aus Sicht des Kunden. Ich selber hatte weder ein Problem mit der Preisbindung von Festool noch von der jetzigen aus dem Hause Mafell, solange die Qualität der Produkte erstklassig bleibt.
Gruß Heiko

Na ja das was Festool gemacht hatte war schon sauerei, die Händler unter "Strafandrohung" dazu bringen zu wollen eine "unverbindliche" Preisempfehlung als verbindliche zu sehen. Ist schon eine Riesen Sauerei.

Ich glaube aber das Festool damit eher mehr Kunden verloren hat als gewonnen. Ich kann mich noch an einen Fachhändler erinnern der mir mal gesagt hat: "warum willst Du Festool, da kann ich keine Prozente geben aber bei Bosch blau ist was drin". Ich wollte damals über die Firma eine Stichsäge kaufen.(die Firma hat eine Menge Umsatz bei dem Fachhändler gemacht)
 

HeikoB

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Moin Ralf,
ja und wenn du jetzt beim Händler stehst wird er sagen warum willst du Mafell kaufen da kann ich dir keine Prozente geben kauf doch lieber xxx. Für den Kunden macht es keinen Unterschied.

Gruß Heiko
 

Antiskill

ww-eiche
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Wenn ich mafell haben will und der Verkäufer will mir diese blauen Rumänen Maschinen andrehen würde ich wortlos den Laden verlassen.
 

Holz-Fritze

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Moin Ralf,
ja und wenn du jetzt beim Händler stehst wird er sagen warum willst du Mafell kaufen da kann ich dir keine Prozente geben kauf doch lieber xxx. Für den Kunden macht es keinen Unterschied.

Gruß Heiko

Ja klar ich habe ja nicht gesagt dass ich die Preisbindung toll finde nur auf eine Art hinterum das einzuführen finde ich nicht toll. Wenn das offen kommuniziert wird ist das wenigstens ehrlich.

Ich glaube auch dass Mafell sich damit keinen Gefallen tut, denn viele Handwerker sind es gewohnt bei ihrem Händler standardmäßig Rabatt zu bekommen.
 

tract

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Naja, das trifft allerdings auch auf Festool dann zu...

eher nicht
Bsp. Oberfräsen: Mafell nur noch den 7kg-2600W-Brocken im Angebot.
Und das kann man beliebig ausweiten: kabelgebundene Bohrmaschine, Schwingschleifer usw.
Mafell ist eher ausgerichtet auf Zimmerei und die dafür benötigte Leistungsklasse. Diese aber braucht man bei privaten Projekten eher selten, bis garnicht.
Aus diesem Grund ist es eigentlich egal, was die sich mit ihrer Preispolitik ausdenken - ähnliches würde z.B. auch auf Hersteller wie Duss, Suhner, AtlasCopco, o.ä. zutreffen.
Niemand ist eigentlich auf diese Hersteller angewiesen, da die vielen anderen ähnliches anbieten - und für private Nutzung sowieso. Möchte man, aus welchen Gründen auch immer, jedoch trotzdem Produkte von denen, dann zahlt man entsprechend.
 

yoghurt

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Hallo,
das für mich interessante daran ist, dass Mafell auf mich in den letzten Jahren (seit 2000) durchaus den Eindruck gemacht hat, als wollten sie auch im Tischlerhandwerk Fuß fassen. Da gab es dann den Duo-Dübler, eine gute Tauchsäge und die Stichsäge, etc... Gegen diesen Trend ist jetzt die kleine Oberfräse aus dem Sortiment genommen worden. Vielleicht hat sich der Vorstand wieder eine andere Ausrichtung überlegt....

Ich würde das bedauern, möchte aber nicht der Kunde sein, der Mafell erklärt, wie das Geschäft läuft - solche Kunden brauche ich ja auch nicht!

Ansonsten kann sich ja jeder Unternehmer wie Privatmann entscheiden, was er gerne möchte. Auch bei den Premium-Produkten gibt es nicht nur Mafell - auch wenn ich angesichts dieses Themas froh bin gerade noch vor der neuen Preisbindung gekauft zu haben.
 

Sägenbremser

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Die Diskussion über höhere Preise nach der
Preisbindungspolitik bei Mafell ist doch eher
eine "akademischer" Einlassung. Wer diese
Maschinen braucht/benützt wird kaum noch
eine "Internetpreisvergleichskontrolle" in der
Form machen wollen. Das Zeugs wird fast so
immer bei einem langjährigen Händler gekauft.

Und da ändert sich jetzt schon etwas in der Ver-
triebsstrategie. Ein bewährter Maschinenhändler
im hiesigen Raum, der schon seit 1910 Maschinen
verkauft, hat noch im letzten Jahr Angebote von
Mafellmaschinen sehr tüchtig voran getrieben. Ist
jetzt aber nicht mehr besonders interessiert am
Handel abseits der bewährten Zimmerreimaschinen.

Auch ich bin nicht qualifiziert dem Mafellvertrieb in
seiner Arbeit Anleitungen zu geben, aber ob das in
der Form aufgehen kann, glaube ich nicht wirklich.
Wer sich "freiwillig" aus einem Geschäftsfeld zurück
zieht, müßte eigentlich ein anderes, lukrativeres in
Petto haben, aber welches sollte das hier sein?

Gruss Harald
 

DZaech

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Gerade beim Thema Preisvergleich muss ich Harald beipflichten. Maschinen kauft ein Betrieb in der Regel bei seinen Stammhändler, da geht man sicherlich nicht für eine Handmaschine die Preise im Netz vergleichen. Wir haben diverse Mafell-Maschinen, viele davon in den letzen paar Jahren angeschafft. 2x Mt55, eine P1, eine Lo50, eine Lo65, eine Mks 145 und einen DuoDübler. Alle Maschinen sind von unserem üblichen Händler, von dem wir auch die Grossmaschinen haben. Und bei keiner dieser Mafell-Geräte haben wir die Preise verglichen. Das macht ein professioneller Betrieb nicht. Ob die Maschine 100€ mehr oder weniger kostet ist schlussendlich hinfällig, vorallem bei den Mafell-Maschinen, wir haben auch ältere Maschinen dieser Marke, die älteste Abbundkettensäge hat etwa 40 Jahre auf dem Buckel. Selbst bei einer Lebensdauer von "nur" 20 Jahren ist es egal ob die Maschine nun 500 oder 700.- gekostet hat. Abbezahlt ist sie allemal.

Logischerweise greifen auch wir zu wenn es gute Aktionsangebote gibt. Vorallem bei den üblichen Geräten für den Bau z.B. Stichsägen, Akkuschrauber, Bohrhämmer usw., greift man zu bei guten Preisen, ist auch immer von Vorteil jeweils 1-2 Geräte auf Lager zu haben wenn mal eine kaputt geht. Bei solchen Geräten ist zumindest bei uns die Marke meist relativ egal. Wenn man eine grosse Vielfalt an verschiedenen Maschinen im Betrieb hat gewinnt man eine gute Übersicht, und kann dann bei einer Neuanschaffung eine gute Maschine ein zweites Mal kaufen.

Bei speziellen Geräten die ganz explizit angeschafft werden, kauft man das Modell welches man gerne hätte, ohne langes Preisvergleichen. Beispiel: Uns hat die Mt55 welche wir zuerst aus Zufall bei einer Aktion angeschafft haben, sehr überzeugt. Also wollten wir eine zweite davon anschaffen. Bei der war der Preis egal, denn die Maschine hat alle überzeugt. Das Beispiel kann man auf jede Marke übertragen. Unsere Elu MOF 97 gab kürzlich den Geist auf. Da die Maschine 15 Jahre top funktioniert hat, hat man jetzt zwei baugleiche Dw621 angeschafft. Ohne irgendwelche Preisvergleiche, denn alleine die Zeit die man dafür verschwendet kostet gleich viel wie man schlussendlich sparen kann. Ich hoffe es ist verständlich was ich meine.

Und dann gibt es noch den Spezialfall mit dem guten Ruf der Marke, denn gewisse Maschinen werden gekauft egal wie teuer sie sind. Ein gutes Beispiel ist Lamello. Wir haben neu jetzt eine TOP 21. Ganz viele Betriebe die ich kenne haben ebenfalls so eine. Weshalb? Weshalb kaufen sich viele Firmen eine 1000.- Maschine, die das gleiche kann wie eine Bosch für 400.-??. Eben weil sich die Marke einen gewissen Ruf erarbeitet hat und deshalb fast jeder Preis bezahlt wird. Und die Produkte die Ansprüche kompromisslos erfüllen. Es gibt einige dieser Hersteller die das machen können. Lamello, Fein, und eben Mafell (selbstverständlich gibts noch viel mehr). Weshalb kann Mafell seine MKS-Serie wie verrückt an den (Zimmer)mann bringen? Und das zu abartigen Preisen? Konkurrenz wäre schliesslich da. Wir haben für die MKS 145 fast 4000.- bezahlt. Dafür hätten wir 4 gleich grosse Makita-Sägen bekommen die alles auch können was die Mafell kann. Aber es ist eben nicht Mafell. Mafell ist der Massstab in jeder Zimmerei. Zimmereien ohne Mafell-Geräte? Undenkbar. Die Zimmereien werden die Mafell Geräte immer kaufen egal wie viel sie kosten. Genau so wie der Schlosser seine Fein BOP Bohrmaschinen und wir Schreiner unsere Lamello Maschinen zu fast jedem Preis kaufen.


Und dann kommt bei Mafell noch dazu dass sie diverse Maschinen verkaufen, welche alleine sie im Programm haben. Seit Protool in Festool aufgegangen ist, ist die praktisch keine Konkurrenz bei den Spezialmaschinen mehr da. Festool hat alle grossen Maschinen gestrichen. Nur die leichte CSP 132, der kleine Hobel, der Kettenstemmer und die Univers sind geblieben. Die grossen HKS, die grosse Abbundkettensäge, die Zimmerei-Bohrmaschinen, die Kervenfräse und die grossen Balkenhobel von Protool sind Geschichte. Mafell hat diesen Markt nun für sich. Auch bei den kleineren Maschinen hat oder hatte Mafell teilweise das Monopol. Zum Beispiel beim DuoDübler. Vorher auch beim KSS-System, welches Festool nun ebenfalls im Programm hat und fast zum halben Preis in den Markt hineindrängt.


Bezüglich dem "Rückzug" von Mafell aus dem Tischlereibereich. So wie mir ein Mafell Mitarbeiter an der Holzmesse in Basel erklärt hat, findet der keineswegs statt. Das mit der Lo 50. ist unglücklich gelaufen, diese Maschine wurde bei Festool produziert, als das aufgegleist wurde hat Mafell als Gegenzug die alte Festool OF 2000 gefertigt. Die Ähnlichkeit von Lo50/OF1000 und Lo65/OF2000 ist schliesslich auch unübersehbar. Die OF 2000 ist ja schon länger durch die Festool-eigene OF 2200 ersetzt worden, und nun ist halt auch fertig mit der Lo50. Und Mafell ist offenbar nun (so glaube ich) der Ansicht, es sei nicht nötigt eine neue kleine Oberfräse zu konstruieren. Ich persönlich finde es schade, aber das ist wohl marketingtechnisch begründet, denn der Markt ist schon ziemlich gesätttigt mit guten kleinen Oberfräsen. Vorallem seits die Bosch GOF 1250 gibt, wirds nochmals schwieriger ein noch perfekteres und überzeugenderes Produkt auf den Markt zu werfen. Dieses Unterfangen wird wohl Festool irgendwann starten, wenns um die Nachfolgeregelung der OF 1010 geht, so wie ich Festool einschätze. Dies ist meine eigene Meinung und Vermutung zu dem ganzen Thema, sie beruht auf meinen eigenen Erfahrungen.


Gruss
David
 

Dietrich

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Hallo David,

ganz alleine ist Mafell aber nicht, gibt es nicht Kettenstemmer, Balkenhobel und Handbandsäge auch von Hema?
Allerdings werden die auch kein Sonderangebot beim Preis machen.

Gruß Dietrich
 

Sägenbremser

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Alles was unter Hema gelaufen ist hatte
sogar die gleiche Ersatzteilnummer von
den Holzher-Maschinen. Wo immer die so
hergestellt worden sind hat mich dabei aber
nicht wirklich interessiert, die haben immer
schon ordentlich ihre Arbeit verrichtet.

Gute Nacht, Harald
 
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