Mal wieder: Abricht- Dickenhobel einstellen (Bernardo ADM 260)

Holzfummler

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Stationärmaschinen Hobel- und Bohrmaschinen​

von Guido Henn. Damit sollte jeder klarkommen. Sieh es als gute Betriebsanleitung mit vielen Tipps an. Wenn dann noch Fragen, dann hier immer willkommen.

Gruß
Thomas
 

MB__AC

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Das kannte ich noch nicht. Scheint lesenswert zu sein! Wenn ich es richtig sehe, geht es da sowohl um Handhabung, als auch um korrekte Einstellung.
Meint ihr, dass das Buch einen Mehrwert zum Kurs von Heiko Rech darstellt?
 

MB__AC

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Alles klar. Werde ich mir besorgen. Das Hobby werde ich hoffentlich noch lange ausüben und in solche Fachliteratur schaut man ja immer mal wieder rein.
 

MB__AC

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Das Buch habe ich seit einigen Wochen und es ist wirklich gut. Es hilft mir nur leider beim Einstellen der Maschine nicht weiter. Also ich weiß natürlich nun, wie die Maschine eingestellt sein sollte (also auf was man achten muss etc.). Aber wie das bei genau dieser Maschine funktioniert, ist natürlich nicht beschrieben, da das ja je nach Hersteller / Modell unterschiedlich ist.

Den Abnahmetisch habe ich glaube ich ganz gut einstellen können. Er ist nun in "einer Ebene" mit der Messerwelle und zwar an beiden Außenseiten. Zuvor war er leicht in sich verdreht. Das habe ich mit einer Richtlatte geprüft.
Folgendermaßen bin ich vorgegangen:
- Messerwelle so gedreht, dass die Messer nicht im Weg waren
- Richtlatte auf einer Seite des Abnahmetisches angelegt und dann exakt so eingestellt, dass der hintere Rand und der Vordere Rand des Abnahmetisches in einer Eben mit der Richtlatte liegen (Latte lag der Länge nach auf dem Tisch auf und berührte gerade so die Messerwelle)
- Die andere Seite des Tisches musste ich dann nur leicht neigen, um dort ebenfalls alles in eine Eben zu bekommen
--> der Abnahmetisch sollte somit exakt eingestellt sein, hoffe ich

Der Aufgabetisch hingegen ist immer in irgendeiner Richtung verdreht. Ich gelange immer an den Punkt, an dem die gesamte "Vorderkante" (die Kante, die in Richtung Messerwelle liegt), exakt auf der richtigen Höhe liegt. Ebenso EINE andere Seite / Ecke des Aufgabetisches. Die andere Ecke ist dann aber immer zu tief oder zu hoch. Wenn ich das einstellen möchte, verstelle ich automatisch eine der Kanten des Aufgabetisches an der Messerwelle.
Ich habe mich gestern locker 2 Stunden im Kreis gedreht und habe immer wieder entweder das eine, oder das andere erreicht (also immer eine Seite gut, dafür die andere schlecht ausgerichtet).

Ich habe mal Maschinenbau studiert (auch noch in Aachen wenn einem das bzgl. Maschbau was sagt) und komme mir gerade besonders dumm vor. Ich hab zwar nie praktisch in dem Bereich gearbeitet, da ich in den technischen Vertrieb ging, aber ich hatte schon gehofft, dass ich mit etwas Zeit diese Maschine einstellen kann.

Weiter vorne habe ich einige Male etwas von Passbolzen gelesen (zB von @Paulisch oder @Kerstenk , die eventuell herausgeschlagen werden müssen. Vielleicht wäre das ja die Lösung des Problems, aber ich möchte nichts dauerhaft beschädigen.

Hat noch jemand eine Idee, wie ich hier voran kommen könnte?
 

Kerstenk

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Weiter vorne habe ich einige Male etwas von Passbolzen gelesen (zB von @Paulisch oder @Kerstenk , die eventuell herausgeschlagen werden müssen. Vielleicht wäre das ja die Lösung des Problems, aber ich möchte nichts dauerhaft beschädigen.
Passstifte haben den Vorteil das man damit immer wieder in die Position zurück kommt, also raus damit probieren ob Du dann hinkommst. Kannst sie ja jederzeit wieder einmachen und bist wieder auf der alten Position.
 

tiepel

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Hi,
ich habe auch die ADM 260.
Ich musste auch die Passstifte vom Aufgabetisch entfernen, um den Tisch einstellen zu können. Es sind ganz normale Passstifte.
Gruß Reimund
 

MB__AC

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Danke euch. Werde mich daran versuche, sobald ich Zeit finde. Wenn ich die Maschine dann ordentlich eingestellt habe müssen die Stifte aber wieder verbaut werden, richtig?
Wenn ich es richtig verstehe, dienen diese zur Sicherung der Ausrichtung des Tisches, damit sich nichts mehr so leicht verstellt durch Vibrationen o. ä.?
 

Johannes

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Hallo,
ich gebe zu, ich habe nicht alle Beiträge nochmal gelesen, aber bevor ich da Passstifte herausschlage, würde ich erst nochmal prüfen ob die Tische eventuell verzogen sind. Weil dann nützt alle Einstellerei nichts.

Es grüßt Johannes
 

tiepel

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Die müssen dann natürlich neu gebohrt werden
Hi,
klar, könnte man machen.
Ich habe bei mir gerade noch mal nachgesehen.
Ich habe nur einen Stift entfernt. Den auf der Seite, wo die Excenterschraube sitzt (logischerweise). Die beiden Bohrungen haben jetzt etwa drei, vier Zehntel Versatz.
Ich lasse das so. Wenn ich irgendwann den Tisch demontieren muss, ist eh irgendwas passiert, das eine komplette Neueinstellung erfordert.
Gruß Reimund
 

Holzfummler

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Hi MB_AB,
mach doch mal Fotos von deiner Vorgehensweise, wo du was verändert hast.
Ich hatte damals auch Probleme, die Tische korrekt einzustellen, irgendwo hier muss auch der Thread dazu sein. Ob die Tische eben sind, solltest du zuerst prüfen. Ich gehe davon aus, dass sie es sind.
Eine einfache Vorgehensweise ist, wobei als Bezug immer der Abnahmetisch ist(deshalb erst einmal nichts an diesem verstellen, er ist ja auch fixiert):
- Messerspitzen auf gleiche Höhe zum Tisch bringen,
- den Aufnahmetisch auf der Scharnierseite auf gleiche Höhe und fluchtend einstellen (müßte am Scharnier Excenterschraube(n) dazu haben), Nullposition des händischen Verstellers (Messerspitzen weggedreht)
- den Aufnahmetisch auf der anderen Seite mit der/den Abstandsschraube(n) auch auf gleiche Höhe und fluchtend einstellen,
- Einstellung überprüfen, wahrschein lich noch einmal wiederholen (tlw. beeinflussen sich die Einstellungen)
- nach dem 3ten Mal sollte es passen.
LG
Thomas
 

MB__AC

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Mal wieder ein Update von mir:

Zu Vorgehensweise:
1. Ich habe den Abnahmetisch bereits vor einigen Wochen passend zu Messerwelle ausgerichtet. Dazu habe ich mit einem Richtscheit geschaut, ob der Abstand zur Messerwelle auf der linken und rechten Seite exakt gleich ist. Das war zu Beginn leider nicht der Fall. Wenn das Richtscheit auf der einen Seite die Welle berührte, war auf der anderen Seite noch etwas Platz --> nach dem Einstellen passt es nun auf 0,05mm (mit Fühlerlehre gemessen)
2. Einstellen des Aufgabetisches. Wie erwähnt war er total verstellt und lag gekippt zum Abnahmetisch. Aber das Einstellen ist wirklich verdammt schwierig, finde ich. Ich musste 2 Passstifte entfernen, um ordentlich einstellen zu können. Gestern dachte ich dann, dass es endlich passt. Gepfürt habe ich das, indem ich das Richtscheit links und recht so aufgelegt habe, dass es auf der kompletten Länge eben aufliegt. Also auf beiden Tischen. Das war ein Gefummel...insb. weil sich der Tisch noch mal gut verzieht, wenn man ihn Arretiert.
3. Messer ca. 0.9 mm über Welle einstellen. Ich habe von Bernardo Einstellhilfen, die aber irgendwie nicht so nützlich sind wie erhofft. Sie halten auf der Welle magnetisch und in der Mitte kann dann ein weiterer Magnet, der auf dem Messer aufliegt, hoch und runter gefahren werden. Somit wird das Messer herauf oder herab gedrückt. Ich habe die Einstellhilfe zunächst auf die Welle aufgelegt (an einer Stelle zwischen den Messern) und dann beide Hilfen mit der Fühlerlehre so eingestellt, dass exakt 0,9mm Luft zwischen Welle und Lehre ist. Dann habe ich sie an den Messern angesetzt und dachte, es sollte so passen.
4. Nachdem alles eingestellt war, wollte ich die Höhe des Abnahmetisches einstellen. Dabei habe ich bemerkt, dass das Holz, welches ich dazu verwendete, links und recht unterschiedlich weit bewegt wurde. Also habe ich die Position des Tisches zur Welle erneut überprüft, aber das passt meiner Meinung nach gut. Somit musste ich also die Messer genauer einstellen. Das hat locker wieder 30 Min. gedauert.
5. Zuletzt hat alles gepasst, dachte ich. Also habe ich die Maschine getestet:
- es gibt werde vorne noch hinten einen optisch erkennbaren Hobelschlag, was ich wirklich super finde
- Leider ist das Abgerichtete Holz nach wie vor nicht komplett plan. Wenn es auf einer ebenen Fläche aufliegt, gibt es, je nachdem wo man drückt, einen Spalt von ca. 0,5 mm. Das ist meiner Meinung nach zu viel.

Ich weiß nun aber wirklich nicht mehr weiter und mehr denn je mit dem Gedanken die Maschine zu verkaufen. Aber ohne ADH möchte ich auch nicht arbeiten.

Habt ihr eine Idee? Was würdet ihr nun machen? Welchen ADH würdet ihr empfehlen, wenn ich ein Neugerät kaufen wollte?
 

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Machst du mal ein Bild von dem Einstellding und wie du das ansetzt?
 

Paulisch

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Mal wieder ein Update von mir:

Zu Vorgehensweise:
1. Ich habe den Abnahmetisch bereits vor einigen Wochen passend zu Messerwelle ausgerichtet. Dazu habe ich mit einem Richtscheit geschaut, ob der Abstand zur Messerwelle auf der linken und rechten Seite exakt gleich ist. Das war zu Beginn leider nicht der Fall. Wenn das Richtscheit auf der einen Seite die Welle berührte, war auf der anderen Seite noch etwas Platz --> nach dem Einstellen passt es nun auf 0,05mm (mit Fühlerlehre gemessen)
2. Einstellen des Aufgabetisches. Wie erwähnt war er total verstellt und lag gekippt zum Abnahmetisch. Aber das Einstellen ist wirklich verdammt schwierig, finde ich. Ich musste 2 Passstifte entfernen, um ordentlich einstellen zu können. Gestern dachte ich dann, dass es endlich passt. Gepfürt habe ich das, indem ich das Richtscheit links und recht so aufgelegt habe, dass es auf der kompletten Länge eben aufliegt. Also auf beiden Tischen. Das war ein Gefummel...insb. weil sich der Tisch noch mal gut verzieht, wenn man ihn Arretiert.
3. Messer ca. 0.9 mm über Welle einstellen. Ich habe von Bernardo Einstellhilfen, die aber irgendwie nicht so nützlich sind wie erhofft. Sie halten auf der Welle magnetisch und in der Mitte kann dann ein weiterer Magnet, der auf dem Messer aufliegt, hoch und runter gefahren werden. Somit wird das Messer herauf oder herab gedrückt. Ich habe die Einstellhilfe zunächst auf die Welle aufgelegt (an einer Stelle zwischen den Messern) und dann beide Hilfen mit der Fühlerlehre so eingestellt, dass exakt 0,9mm Luft zwischen Welle und Lehre ist. Dann habe ich sie an den Messern angesetzt und dachte, es sollte so passen.
4. Nachdem alles eingestellt war, wollte ich die Höhe des Abnahmetisches einstellen. Dabei habe ich bemerkt, dass das Holz, welches ich dazu verwendete, links und recht unterschiedlich weit bewegt wurde. Also habe ich die Position des Tisches zur Welle erneut überprüft, aber das passt meiner Meinung nach gut. Somit musste ich also die Messer genauer einstellen. Das hat locker wieder 30 Min. gedauert.
5. Zuletzt hat alles gepasst, dachte ich. Also habe ich die Maschine getestet:
- es gibt werde vorne noch hinten einen optisch erkennbaren Hobelschlag, was ich wirklich super finde
- Leider ist das Abgerichtete Holz nach wie vor nicht komplett plan. Wenn es auf einer ebenen Fläche aufliegt, gibt es, je nachdem wo man drückt, einen Spalt von ca. 0,5 mm. Das ist meiner Meinung nach zu viel.

Ich weiß nun aber wirklich nicht mehr weiter und mehr denn je mit dem Gedanken die Maschine zu verkaufen. Aber ohne ADH möchte ich auch nicht arbeiten.

Habt ihr eine Idee? Was würdet ihr nun machen? Welchen ADH würdet ihr empfehlen, wenn ich ein Neugerät kaufen wollte?
Das klingt schonmal ok soweit.
Wichtig ist das beim abrichten, der meiste Druck auf dem Abnahmetisch ist. Also wichtig: kannst du abrichten?
Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

MB__AC

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Machst du mal ein Bild von dem Einstellding und wie du das ansetzt?
Ja, mache ich im Laufe des Tages gern.
Das klingt schonmal ok soweit.
Wichtig ist das beim abrichten, der meiste Druck auf dem Abnahmetisch ist. Also wichtig: kannst du abrichten?
Mit freundlichen Grüßen Pauli
Also ich denke ich mache das richtig. Bin natürlich Laie, aber habe mir div. Videos angeschaut (u.a. von Heiko Rech) und auch das oben erwähnte Buch von Guido Henn gekauft. Sobald die Bohle auf dem Abnahmetisch ankommt, übe ich nur noch über diesen Druck aus.
 

MB__AC

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War gerade in der Pause noch mal kurz im Keller und habe etwas herumprobiert.

Wie gerade muss / kann denn so eine Bohle überhaupt sein? Wenn ich meine 30 cm Ulmia Winkel darauf halte, sehe ich keinen Spalt. Lediglich wenn man exakt gegen ein Helles Licht schaut, kann man einen minimalen Spalt erkennen. Erwarte ich eventuell zu viel? Ich neige leider zu Perfektionismus mit all seinen Vor- und Nachteilen.
 

Paulisch

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War gerade in der Pause noch mal kurz im Keller und habe etwas herumprobiert.

Wie gerade muss / kann denn so eine Bohle überhaupt sein? Wenn ich meine 30 cm Ulmia Winkel darauf halte, sehe ich keinen Spalt. Lediglich wenn man exakt gegen ein Helles Licht schaut, kann man einen minimalen Spalt erkennen. Erwarte ich eventuell zu viel? Ich neige leider zu Perfektionismus mit all seinen Vor- und Nachteilen.
Das kommt aufs Holz an, manche Riegel verziehen sich direkt nach dem richten wieder.
Wenn du trockenes Holz(8%) und stehende Jahrringe hast, dann sollte man nach dem abrichten ein Richtscheid damit Eichen können
 
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