Massivholzküche Schreiner vs. Küchenstudio

Wolfgang EG

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Meine laienhafte Meinung dazu: Ich habe lieber eine offene Kante wie oben gezeigt, als ein Furnier/Anleimer/Einleimer, der sich nach 20 Jahren löst oder verbraucht aussieht (Beispiel unten, Beispiele von aufgequollenen Furnieren spare ich mir an der Stelle).

Um auf die Kanten zurückzukommen: Ich habe lieber gut umgesetztes Furnier an den Kanten als schlecht umgesetzte Einleimer, die ich in 20 Jahren runderneuern darf. Natürlich vorausgesetzt, die Furniere halten auch so wie sie sollen. Und da bin ich eben noch skeptisch.
Was denn nun? Obwohl mich das Thema interessiert, sehe ich jetzt nicht mehr richtig durch ...

Wolfgang
 

yoghurt

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Hallo,
nein, ich habe keine Bedenken, dass das Furnier so lange hält wie ein Einleimer. Wichtig wäre mir dann, dass die Kanten mit PU-Leim angefahren werden und nicht mit EVA-Schmelzkleber.

Der preisliche Unterschied zwischen maschinell angefahrenen Kanten und von Hand gefertigten Einleimern liegt vermutlich so irgendwo zwischen den Faktoren 10-15, wenn nicht gar 20.
 

schrauber-at-work

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Moin,
Die guten Argumente fehlen mir
Ein Argument kann ich liefern. Das Stirnholz ist wesentlich empfänglicher für Schmutz und i.d.R. auch nicht so "glatt" zu bekommen wie längs zur Faser.
Das sehe ich aber bisher nicht.
Natürlich vorausgesetzt, die Furniere halten auch so wie sie sollen
Da sehe ich überhaupt kein Problem wenn dies fachlich korrekt umgesetzt ist. Ich habe hier im Wohnzimmer eine Ausstattung von meiner Ur-Großtante stehen in Nuss furniert, teilweise massiv (Tischbeine, Beine Buffet, Lehne und Beine Eckbank...). Dürfte so zwischen 1920 und 1930 gebaut worden sein. Da ist das Furnier einwandfrei und hält noch immer. Die Flächen haben allerdings dünneres furnier (schätze eher so 0,5-0,7 mm). Klar haben die Möbel die eine oder andere Macke, das ist aber ok nach ~100 Jahren intensive Nutzung mit teilweise 6 Kindern im Haushalt. Alles in allem steht es trotzdem noch gut da und wird so schnell nicht ersetzt werden.

Bei 2 mm Starken Kanten hätte ich da keinerlei Bedenken. Wenn dort mal ne Macke reinkommt lässt es sich wesentlich besser ausbessern/ retuschieren als an den Stirnholzkanten. Wenn dort mal was "dagegensemmelt" besteht im Fall ja sogar Spaltgefahr.

Ich wollte die sichtbaren Stirnholzkanten, bei einem Möbel in der Preisklasse, niemals sehen.

Just my 2 ct
 

Holzfummler

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Zumal ich immer den Ansatz verfolge: Stelle keine Anforderungen, die du nicht (zerstörungsfrei) prüfen kannst. Oder gibt es bei furnierten Möbelstücken für den Endkunden eine Möglichkeit zu prüfen, welches Material verwendet wurde?
a) Produktionsbegleitend, viel Spaß.
b) stellvertretende Produktionsbegleitmuster oder Mehrteile, die du zerstörend prüfen kannst. Dann aber bitte normgerecht und im akkreditieren Prüflabor.
c) an nicht sichtbaren Stellen Proben entnehmen und wie bei b) prüfen.
d) formal über Zertifikate, aber ob man denen Glauben schenken kann?

Sry, aber irgendwie kommst du nicht zu Potte. Wo fängt es bei dir an bzw. wo hört es auf? Soll auch das Holz aus einer bestimmten Gegend und speziellen Windrichtung gewachsen sein? Muss die Leimmischung ein bestimmtes Verhältnis haben? Müssen die Scharniere Ausfallraten nachweislich einhalten?

Eine absolute Garantie für die Qualität und MTBF wirst du nicht erhalten, zumal du erstmal dein Qualitätsniveau und MTBF präzise definieren solltest.
Hier hast du viele konkrete Hinweise bekommen. Mach also was daraus.
Gruß
Thomas
 

teluke

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Lasst doch den Mist.

Hier ist ein Interessent der eine neue Küche will und sich dazu Gedanken macht (sollte doch völlig normal sein, oder?).
Der diese Küche in hochwertiger und langlebiger Ausführung möchte (sollte doch das Schreinerherz höher schlagen wenn ein Interessent nicht mit Ikea Vergleich zieht, oder?).

Wenn er Schreiner wäre würde er nicht hier fragen (sollte doch selbstredend klar sein, oder?)

Und was passiert?
Je länger der Faden läuft (hat ja schließlich noch nicht jeder seinen Senf dazugegeben) desto dümmer wird er.

Hätte ich eine Schreinerei in seiner Nähe dann hätte er schon längst von mir eine PN in der ich ihm eine ehrliche persönliche Beratung anbieten und sein Projekt mit ihm besprechen würde.
Vielleicht würde ja dann sogar ein Auftrag daraus.
 

Helios_8512

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@yoghurt / @schrauber-at-work, ich schätze eure wertungsfreien, qualifizierten Kommentare sehr und werde gerade den Punkt mit dem PU Leim nochmal mitnehmen, danke dafür.

@teluke: Was bedeutet denn bitte 'Folgen tragen muss er alleine'? Je nachdem ob Kaufvertrag oder Werkvertrag, darf ich wesentliche Mängel hoffentlich bis zu 5 Jahre reklamieren, ohne vor Gericht ziehen zu müssen. Oder wie ist deine Aussage gemeint?

@joh.t. : Eher ID.4 in der Basisvariante, ohne die von joghurt und co angesprochenen 'Premiumkanten'. Hinsichtlich Preis also ein guter Tip, hinsichtlich Beruf liegst du daneben (da fühle ich mich fast schon beleidigt :emoji_wink: )
 

teluke

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@teluke: Was bedeutet denn bitte 'Folgen tragen muss er alleine'? Je nachdem ob Kaufvertrag oder Werkvertrag, darf ich wesentliche Mängel hoffentlich bis zu 5 Jahre reklamieren, ohne vor Gericht ziehen zu müssen. Oder wie ist deine Aussage gemeint?
Das war nicht negativ gemeint, im Gegenteil.
Ich wollte damit sagen dass Du ein erwachsener Verbraucher bist.
Selbstverständlich haftet der Ausführende im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen.
 

Helios_8512

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Lasst doch den Mist.

Hier ist ein Interessent der eine neue Küche will und sich dazu Gedanken macht (sollte doch völlig normal sein, oder?).
Der diese Küche in hochwertiger und langlebiger Ausführung möchte (sollte doch das Schreinerherz höher schlagen wenn ein Interessent nicht mit Ikea Vergleich zieht, oder?).

Wenn er Schreiner wäre würde er nicht hier fragen (sollte doch selbstredend klar sein, oder?)

Und was passiert?
Je länger der Faden läuft (hat ja schließlich noch nicht jeder seinen Senf dazugegeben) desto dümmer wird er.

Hätte ich eine Schreinerei in seiner Nähe dann hätte er schon längst von mir eine PN in der ich ihm eine ehrliche persönliche Beratung anbieten und sein Projekt mit ihm besprechen würde.
Vielleicht würde ja dann sogar ein Auftrag daraus.
Wen es interessiert: Die genannten Küchenstudios haben zu einem ähnlichen Preis angeboten. Da gebe ich das Geld lieber einem lokalen Schreiner und schlage mich durch Foren, auch wenn es etwas mehr kostet. Nochmal danke dafür.
 

tmw

ww-kastanie
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Nur nochmal zur Klarstellung: Leimholz und 3-Schicht gelten ja auch als Massivholz, nur eben mit unterschiedlichen Eigenschaften (erstere wird vermutlich viel mehr arbeiten, letztere ist vom Verhalten ja eher wie Sperrholz, und bei Nadelholz als Mittellage dennoch viel leichter bei guter Stand- und Biegefestigkeit).
 

Timer

ww-buche
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@teluke: Was bedeutet denn bitte 'Folgen tragen muss er alleine'? Je nachdem ob Kaufvertrag oder Werkvertrag, darf ich wesentliche Mängel hoffentlich bis zu 5 Jahre reklamieren, ohne vor Gericht ziehen zu müssen. Oder wie ist deine Aussage gemeint?
Ich erdreiste mich einfach mal das so wiederzugeben wie ich das als unbeteiligter Leser verstehe:
Wenn deine Wünsche und Anforderungen genau so umgesetzt werden, könnte es passieren dass sie im Alltag andere Effekte oder Nebenwirkungen haben als gewünscht. Betonung auf "könnte". Darauf wurde teilweise hier im Faden hingewiesen. Das sind dann keine fachlichen Mängel, dafür ist der Auftraggeber selbst verantwortlich.
 

Helios_8512

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Nur nochmal zur Klarstellung: Leimholz und 3-Schicht gelten ja auch als Massivholz, nur eben mit unterschiedlichen Eigenschaften (erstere wird vermutlich viel mehr arbeiten, letztere ist vom Verhalten ja eher wie Sperrholz, und bei Nadelholz als Mittellage dennoch viel leichter bei guter Stand- und Biegefestigkeit).
Wenn die Außenlagen aus Eichenholz und Mittellage aus Nadelholz gefertigt sind, ist es kein Massivholz mehr. So zumindest nach der Eingangs erwähnten Norm.
 

yoghurt

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Hallo,
ich bitte die Kollegen um Aufklärung. Gibt es Dreischichtplatten mit Mittellage aus einem anderen Holz? Ich kenne nur Platten mit Mittellage aus dem gleichen Holz wie die Decklagen. Irgendwelche Fichte/Tanne in der Mittellage empfinde ich als optisch nicht tragbar. Dann „muss“ für mich eine Kante aufgeleimt werden.
 

Helios_8512

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Ich erdreiste mich einfach mal das so wiederzugeben wie ich das als unbeteiligter Leser verstehe:
Wenn deine Wünsche und Anforderungen genau so umgesetzt werden, könnte es passieren dass sie im Alltag andere Effekte oder Nebenwirkungen haben als gewünscht. Betonung auf "könnte". Darauf wurde teilweise hier im Faden hingewiesen. Das sind dann keine fachlichen Mängel, dafür ist der Auftraggeber selbst verantwortlich.
Naja, ich stelle Anforderungen von denen ich denke, das sie technisch umsetzbar sind. Dafür wurden u.a. auch die Spaltmaße vertraglich festgehalten und vom Schreiner bestätigt. Sollte jetzt das Holz zu stark arbeiten und sich das auf die Spaltmaße auswirken, wäre das aus meiner Sicht ein fachlicher Mangel.

Btw: Ich habe mich bei den Anforderungen ehrlicherweise an Küchenstudios orientiert, die entweder einen guten Ruf zu pflegen haben oder deren Produkte ich kenne (Kornmüller/T7/Bulthaup). Die Abweichungen davon wurden hier ja durchgekaut :emoji_slight_smile:
 
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Time_to_wonder

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Schon verrückt, was aus dem früheren praktischen Funktions- und Nutzungsbereich „Küche“ so werden kann. Man kann den ursprünglichen Zweck tatsächlich völlig aus dem Auge verlieren und sich völlig, beispielsweise in Spaltmaßen, verrennen. Muss man aber nicht…
 

VENEREA

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Naja, ich stelle Anforderungen von denen ich denke, das sie technisch umsetzbar sind. Dafür wurden u.a. auch die Spaltmaße vertraglich festgehalten und vom Schreiner bestätigt. Sollte jetzt das Holz zu stark arbeiten und sich das auf die Spaltmaße auswirken, wäre das aus meiner Sicht ein fachlicher Mangel
Ich kann den Schreiner der dir die Küche vllt. baut nur bemitleiden. Wird ihm sicher eine Menge Geld kosten.
Du willst also vertraglich festhalten das eine Küche aus Massivholz. ein sagen wir mal Spaltmaß von 3mm hat. Und wenn es nach 1-2 Jahren davon abweicht ist es ein Mangel.
Ist 3,1mm schon ein Mangel oder erst ab 3,156mm
Frage für einen Freund.


Gruß Sebastian
 

FredT

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Im 2. Jahr ist dann ohnehin Beweislastumkehr... ganz entspannt, zumal die optimalen Standbedingungen ganz gewiss nicht eingehalten werden können (die ich dann in den Vertrag mit aufnehmen würde...)
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Wichtig ist doch was man in der Küche kocht, was da für Ergebnisse entstehen.
Inzwischen ist eine Küche ja auch zu einem Prestigeprodukt geworden, wie Porsche, Mercedes etc.
Vorne große Prestigeküche mit Mittelblock etc., gekocht wird aber in der Zweitküche dahinter...
So gesehen bei Kunden...
 

schrauber-at-work

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Wichtig ist doch was man in der Küche kocht, was da für Ergebnisse entstehen.
100% Funktional muss es in erster Linie sein.
Inzwischen ist eine Küche ja auch zu einem Prestigeprodukt geworden, wie Porsche, Mercedes etc.
Vorne große Prestigeküche mit Mittelblock etc.,
Teilweise tatsächlich so. Auch ohne Zweitküche. Lifrando, Pizzaexpress & co. machen auch Satt, ganz ohne Küche aufräumen
 

yoghurt

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Hallo,
nun regt Euch doch nicht auf! Es gehören immer zwei dazu und es gibt vermutlich wenige Schreiner, die sich auf mit dem Messschieber kontrollierte Spaltmaße einlassen würden. Zugleich sollte es doch möglich sein mit hochwertigen Platten zu gleichmäßigen Spaltmaßen zu gelangen.

Ein anspruchsvoller Kunde möchte eine anspruchsvolle Küche, das ist doch die Kompetenz unseres Gewerks! @Helios_8512 wirkt auf mich nicht so, als könne man die Unterschiede im Präzisionsbegriff von Schreinern und Werkzeugmachern nicht erklären!

Zudem denke ich, dass eine Küche sowohl schön als auch zweckmäßig sein kann. Die Küche muss nicht zum funktionslosen Showroom verkommen, nur weil sie hochwertig gearbeitet ist!
 
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