Maximale Breite einer Deckleistenschalung?

ankir

ww-pappel
Registriert
16. Juli 2024
Beiträge
4
Ort
Ostinghausen
Hallo liebes Forum,

wir möchten gerne eine Deckleistenschalung (Boden/Deckel mit schmalem Deckel) an einer Garage realisieren. Wir fragen uns allerdings, welche maximale Breite der Boden haben kann bzw. welche Kombinationen aus Boden/ Deckel gut funktionieren, damit eine Optik mit breitem Boden und schmaler Deck/Zierleiste erzielt wird und das Vorhaben auch technisch funktioniert (kein Schüsseln etc.)?

Es wäre ja auch möglich, dass der Deckel eine höhere Stärke hat, oder? Eventuell funktioniert ja eine Kombination aus ~>200mm x 20mm Boden mit Deckleiste von ~60x40mm Rechteckleiste als Deckel? => Nur als Beispiel gedacht..

Das Ganze soll optisch ungefähr in diese Richtung gehen:
Screenshot 2024-07-16 at 22.16.19.png


Vielen Dank für eure Hilfe! Gruß,
Andre.
 

Fichtenelch

ww-robinie
Registriert
17. November 2013
Beiträge
2.251
Ort
Mecklenburg-Vorpommern
Der Deckel muss in jeden Fall so breit sein das er bei Schwund der Bodenschalung noch alles abdeckt.
Je breiter die Bodenschalung desto mehr kann sie sich werfen und schwinden.
Eine genaue Formel gibt's dafür meines Erachtens nicht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
6cm Breite wäre mir persönlich zu schmal.
 

Hubraumschrauber

ww-esche
Registriert
4. September 2019
Beiträge
411
Ort
Tübingen
Hallo,
Ich habe eine Überdachung verkleidet mit 20cm breiten Böden und 7cm breiten Deckeln. Stärke jeweils 26mm fertig gehobelt aus 30mm sägerauh.
Da ich teilweise aus über 50cm breiten Brettern rausformatiert habe, hatte ich so eine optimale Holzausnutzung. 20+20+7, 20+20, 20+7, 20, 7+7, 7.
Ich finde es sieht filigraner aus, je dünner und schmäler die Deckel sind, und es kommt die Breite besser zur Geltung.

Ich habe mit Senkkopf 5x70 und 5x90 geschraubt.
Wichtig Tropfkante und konstruktiver Holzschutz.
(Bei uns gibt eine Vorschriften die besagt, dass innerhalb der Deckel der Abstand min. 13 oder 14 cm haben muss.
Da diese aus der Vergangenheit kommt, und sich am Bestand orientiert, gibt es zahlreiche Schalungen, die teilweise 30er und breitere Böden haben und seit 70 Jahren halten. Diese sind dann nicht alle gleich breit, es wurde das genommen an Breiten, was vorhanden und bezahlbar war.)

Bild 1 und 2 mit 20 Boden und 7 Deckel o.g. Überdachung
Bild 3 24 und 6
Bild 4 18 und 5


IMG_8903.jpeg IMG_8904.jpeg 41de6dc1-b6f4-4f2a-89a1-2bd5c75d8ee5.jpeg 30883d31-84e4-4c68-b924-ec628eda0dce.jpeg
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.755
Eventuell funktioniert ja eine Kombination aus ~>200mm x 20mm Boden mit Deckleiste von ~60x40mm Rechteckleiste als Deckel? => Nur als Beispiel gedacht..
Funktionieren Ja. Üblicherweise macht man die Bodenbretter aber wohl eher nur ca 15 cm breit. Für die Deckleiste genügen 5cm. Und warum willst Du sie eigentlich dicker machen als die Bodenbretter?
 

ankir

ww-pappel
Registriert
16. Juli 2024
Beiträge
4
Ort
Ostinghausen
Hi!
Vielen Dank für die schnelle und sehr sehr informative Antwort! Das ist genau das, wonach ich gesucht habe... also letztendlich, kann man quasi alles kombinieren. Hast du die Deckel zweifach verschraubt (sprich 2 Schrauben nebeneinander) und welche Überlappung hatten sie? Danke!
Hallo,
Ich habe eine Überdachung verkleidet mit 20cm breiten Böden und 7cm breiten Deckeln. Stärke jeweils 26mm fertig gehobelt aus 30mm sägerauh.
Da ich teilweise aus über 50cm breiten Brettern rausformatiert habe, hatte ich so eine optimale Holzausnutzung. 20+20+7, 20+20, 20+7, 20, 7+7, 7.
Ich finde es sieht filigraner aus, je dünner und schmäler die Deckel sind, und es kommt die Breite besser zur Geltung.

Ich habe mit Senkkopf 5x70 und 5x90 geschraubt.
Wichtig Tropfkante und konstruktiver Holzschutz.
(Bei uns gibt eine Vorschriften die besagt, dass innerhalb der Deckel der Abstand min. 13 oder 14 cm haben muss.
Da diese aus der Vergangenheit kommt, und sich am Bestand orientiert, gibt es zahlreiche Schalungen, die teilweise 30er und breitere Böden haben und seit 70 Jahren halten. Diese sind dann nicht alle gleich breit, es wurde das genommen an Breiten, was vorhanden und bezahlbar war.)

Bild 1 und 2 mit 20 Boden und 7 Deckel o.g. Überdachung
Bild 3 24 und 6
Bild 4 18 und 5


Anhang anzeigen 176311 Anhang anzeigen 176312 Anhang anzeigen 176314 Anhang anzeigen 176315


Hi Friedrich,
Welche Überlappung schlägst du dann vor, wenn die Deckleisten 5 sind? Jede Seite 2cm und dann 1 cm für die Schraube? Dicker, wäre nur ein rein optisches Ding, sodass die Deckel einfach mehr hervorstehen.
Funktionieren Ja. Üblicherweise macht man die Bodenbretter aber wohl eher nur ca 15 cm breit. Für die Deckleiste genügen 5cm. Und warum willst Du sie eigentlich dicker machen als die Bodenbretter?
 

wildsau11

ww-ahorn
Registriert
26. Oktober 2021
Beiträge
144
Ort
Reutlingen
Bei der Deckleistenschalung wird in der Regel eine Latte geschlitzt, um rein die Fuge zu verdecken. Der Deckel wird nur auf einer Seite verschraubt, und nur in den Boden, nicht durch bis zur Unterkonstruktion, damit es arbeiten kann. Dadurch dass Du mit dem Deckel deine Befestigung der Böden verdeckst, können auch Stauchkopfnägel verwendet werden.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.755

Hubraumschrauber

ww-esche
Registriert
4. September 2019
Beiträge
411
Ort
Tübingen
Hi!
Vielen Dank für die schnelle und sehr sehr informative Antwort! Das ist genau das, wonach ich gesucht habe... also letztendlich, kann man quasi alles kombinieren. Hast du die Deckel zweifach verschraubt (sprich 2 Schrauben nebeneinander) und welche Überlappung hatten sie?

Das was Wildsau schreibt, hat berechtigte Gründe, besonders der zweite Satz. Den Deckel einseitig in den Boden zu schrauben. Und nur in den Boden. Das hat mit dem Arbeiten des Holzes zu tun.

Ich habe mich dagegen entschieden.
Und habe die Deckel nochmals durch die Böden geschraubt. Je immer 2 Schrauben im Abstand 80cm -120cm. Böden in die senkrechte mit Wasserwaage bündig ohne anpressen verschraubt. Abstand, meine ich bei 7cm breiten Deckel, 2cm jew zur Außenkante. Die 2cm Abstand habe ich auch bei den Böden gewählt. Das ganze in 12er Balken. In die Horizontalen Balken die Böden mittig auf die Balken geschraubt, die Deckel links minus 3 cm aus der Mitte nach unten, und rechts plus 3 nach oben mit 2cm Abstand zum Rand des Deckels

Gründe:
- Dankbares Holz.
Ich habe das Holz selbst gefällt und trocknen lassen. Mal abgesehen von den Ästen habe ich eine Holzqualität die eigentlich zu schade ist für eine Schalung. Keine verrückten Aktionen beim Fällen, Kein Drehwuchs, Stehende Ringe, kein Herz, etc.
- wollte geschlossenen Boden von innen
An der FKS nach Strich und Anschlag formatiert. ausreichend genau und trotzdem keine “Presspassung”.
- geschaut was die “alten” Zimmerleute gemacht haben mit welcher Holzqualität und was passiert ist bzw wie es heute aussieht.

Für die Böden habe ich normale vz Senkkopf genommen. (Sind Verdeckt). Für die Deckel Senkkopf mit Salzwasserresistenz.
Falls doch was arbeiten sollte, habe ich der VA Schraube nicht recht getraut, was diese so aushält hinsichtlich Festigkeit.
 

Hubraumschrauber

ww-esche
Registriert
4. September 2019
Beiträge
411
Ort
Tübingen
Zusatz:
Die Deckel kann man aus optischen Gründen an der Außenkante anfasen. Ich habe 3mm x45 Grad gewählt. Umgesetzt an der FKS mit geschwenktem Blatt.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.755
Falls doch was arbeiten sollte, habe ich der VA Schraube nicht recht getraut,
Arbeiten wird es mit Sicherheit immer. Und das lässt sich durch eine noch so feste Schraube nicht aufhalten, und sollte man auch nicht versuchen aufzuhalten. Im Gegenteil: Besser, die Schraube verbiegt sich etwas, als dass das Holz reißt. Und diese Gefahr ist natürlich besonders hoch, wenn man die Deckel beidseits durch die (evtl. auch noch besonders breiten) Böden anschraubt. Bzw es ist dann sogar fast vorprogrammiert.
 

Hubraumschrauber

ww-esche
Registriert
4. September 2019
Beiträge
411
Ort
Tübingen
Ist richtig und nachvollziehbar was Du schreibst.
Ich war unsicher, was geht wie, was geht gerade noch, was geht sicher schief. Auch beim Thema was ist oben was ist unten, was fleddert wie auf mit der Zeit.
Ich habe mich daran orientiert, was bereits gemacht wurde und wie es sich verhält. Dann habe ich wie ich finde einen Kompromiss gewählt. Ich sehe die Böden von hinten. Gerissen ist bei mir nichts sichtbar, merklich gewölbt auch nicht.
Dass das auch anders ausgehen kann, habe ich bei einem Schuppengebiet gesehen, frisch aufgesägtes Lärcheholz mit 16er Böden und 8er Deckel mit 2cm Überlappung. Die ohne stehende Jahressringe wölben sich deutlich nach einem Sommer.
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.285
Ort
29549 Bad Bevensen
Bei meinen Treckerschuppen habe ich das so gemacht. Deckleisten sind 60 mm breit und haben eine Fase. Bei der Unterschalung ist die rechte Seite vorn, daher bin ich da meistens mit einer Schraube mittig ausgekommen. Die Deckleisten sind oft rechts und links in die Unterschalung geschraubt, nichts passiert seit 2018.
 

Anhänge

  • 20240719_093549.jpg
    20240719_093549.jpg
    287,1 KB · Aufrufe: 31
  • 20240719_093614.jpg
    20240719_093614.jpg
    229,2 KB · Aufrufe: 30

ankir

ww-pappel
Registriert
16. Juli 2024
Beiträge
4
Ort
Ostinghausen
Bei meinen Treckerschuppen habe ich das so gemacht. Deckleisten sind 60 mm breit und haben eine Fase. Bei der Unterschalung ist die rechte Seite vorn, daher bin ich da meistens mit einer Schraube mittig ausgekommen. Die Deckleisten sind oft rechts und links in die Unterschalung geschraubt, nichts passiert seit 2018.
Danke für die Info! Weißt du noch wie breit die Böden waren bei dir? Das sieht optisch schon sehr gut aus. Was meinst du mit "Rechte Seite ist vorn". Die Deckleisten hast du aber in die Unterkonstruktion geschraubt nicht in die Böden?
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
4.677
Ort
CH
Hallo
Fertige Schalungen gibt es in 120-200mm Breite. Die Deckleisten bei rund 50mm. Geschraubt werden die Leisten immer durch die Fuge in die Lattung.
Gruss brubu
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.285
Ort
29549 Bad Bevensen
Bei mir ist damit Fachwerk verkleidet d.h. ich habe nur 3 Befestigungpunkte. Unten die Schwelle, mittig einen Riegel und oben den Rähm. Für die Unterschalung fand ich das ausreichend, für die Deckleisten war mir das zu wenig. Ich habe also die Deckleisten, regelwidrig, einfach mehrmals rechts und links in die Unterschalung geschraubt, wie gesagt seit 6 Jahren nichts passiert. Die rechte Seite ist die dem Kern zugewandte Seite, hat was mit dem Arbeiten und der Verformung des Holzes beim Trocknen zu tun. Kann/sollte man googeln. Die Unterschalung ist 180 mm breit.
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.285
Ort
29549 Bad Bevensen
Nachtrag: Holzart ist Douglasie und beim örtlichen Säger gekauft. Fertig besäumt, Holzfeuchte war damals ca. 20 %, Qualität nennt er Bauqualität, d.h. zwischen den Ästen astfrei. Bezahlt habe ich damals 16,00€.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.755
Bei der Unterschalung ist die rechte Seite vorn, daher bin ich da meistens mit einer Schraube mittig ausgekommen.
Die 6cm Deckleisten hast du zweifach verschraubt, die mit Sicherheit deutlich breiteren Bodenleisten aber nur einfach....?
Versteh ich nicht. Und versteh auch nicht, was das damit zu tun hat ob rechte oder linke Seite vorne ist...
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.285
Ort
29549 Bad Bevensen
Das Arbeiten des Holzes und die daraus resultierenden Verformungen sollten bekannt sein. Die linke Seite wird hohl und kommt nach hinten an die Unterkonstruktion. Wenn die Bretter mittig geschraubt sind, liegen die Seiten immer an der UK an. Die Deckleisten habe ich 2fach verschraubt, weil ich zu faul war, mir lange Schrauben zu kaufen die die Untetschalung überbrücken und bis in die UK reichen. War ein Test und hat funktioniert.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.755
Von bewährten Regeln abzuweichen, weil man "zu faul" ist, die passenden Schrauben zu besorgen, find ich etwas befremdlich.
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.285
Ort
29549 Bad Bevensen
Ist Dein gutes Recht. Es gibt Menschen, die behaupten, daß nur durch den Bruch von Regeln Fortschritt erreicht wird. Es gibt viele Beispiele in der Geschichte, die das belegen. Hier im Forum werden ständig Beiträge veröffentlicht, in denen Regelbruch begangen und dokumentiert wird, da wünsche ich gutes Fremdeln. Ansonsten ist das ein Treckerschuppen, wenn da mal eine Leiste reißt, ist das ungefähr so dramatisch als wenn in Hamburg ein Sack Reis umfällt. Die wird abgebaut und ersetzt, fertig. Vieles was ich in 50 Jahren Berufsleben und auch sonst gemacht habe, hat nicht den Regeln entsprochen, war aber meist erfolgreich. Wenn es nicht erfolgreich war, war es aber zumindest lehrreich.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.791
Ort
Ebstorf
Hallo,

war ja kürzlich in Dänemark in einem älteren Ferienhaus. Die Außenwände Boden - Deckelschalung. Wobei die Deckel genau so breit waren, wie die Böden. Da waren die Deckel unvorschriftsmäßig an den Außenkanten durch die Böden genagelt. Was soll ich sagen, keine aufgerissenen Bretter. Wollte erst noch ein Foto machen. Ob es an weichen Nägeln liegt, die mitarbeiten, oder an der sehr dicken Farbe, keine Ahnung.

Gruß Ingo
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.285
Ort
29549 Bad Bevensen
Das liegt aber auch an Dänemark. Da funktionieren auch Dachstühle aus 4 cm dicken Gerüstbrettern 1000 m von der Nordsee entfernt. Die würden hier in Deutschland keine 4 Wochen überleben.
 
Oben Unten