Hallo liebe Gemeinde,
ich habe mir mal die Mühe gemacht hier kurz meine ersten Erfahrungen mit der angepriesenen KGSV 72 SYM von Matbo zu schreiben. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Kaufentscheidung oder ich kriege sogar selber noch paar Tipps.
Laut online Sendungsverfolgung war meine "Neue" bereits im Transporter und auf dem Weg zu mir. Um 12:27 Uhr war es dann endlich soweit, der DHL-Mann stand mit der sehnsuchtsvoll erwarteten neuen Säge vor der Haustür. Nur noch kurz eine Unterschrift und dann voller Vorfreude ab in den Hobbykeller.
Ruckzuck war das Teil ausgepackt. Alle laut Liste genannten Zubehörteile waren vorhanden. Allerdings so richtig "wertig" sah die Maschine auf den ersten Blick ehrlich gesagt nicht aus. Die Oberfläche vom Arbeitstisch sowie die beiden seitlichen Verlängerungen sahen aus wie vom Lehrling nachträglich per Hand nachgeschliffen uns poliert zu sein. Gut, dachte ich mir, das ist Kosmetik und angesichts des "Made in China" (davon bin ich beim Kauf schon ausgegenagen) Aufklebers hat mich das nicht weiter verwundwert. Zumindest war alles plan und es gab keinen Versatz oder Kanten in der Höhe zwischen beweglichen und festen Teilen. Das war schon mal ein großes Plus gegenüber meiner bisherigen "Baumarktmaschine".
Nach einem kurzen Check ob alle Teile Fest montiert sind, das Sägeblatt sich mit der Hand frei drehen lässt, sämtliche Feststellhebel (und davon gibt es gefühlte 100 Stück) gur arretieren und die Säge fest und sicher auf dem Tisch steht, war es dann soweit, Stecker rein und Schalter gedrückt.
Schade, daß es hier im Forum keinen "Daumen-Hoch-Smiley" gibt. Ich hätte (an dieser Stelle) spontan 5 Stück davon spendiert. Sanftanlauf und "leerlauf"-Lautstärke der Säge sind super. Genau so wie ich es mir erhofft und gewünscht habe.
Jetzt schnell paar geeignete Stücke aus der Restekiste gegriffen und dann zur Sache "Schätzchen". 10'er Sperrholz, Konstruktionsleiste 24x48 und ein Stück 8mm Laminat. Alles geht wie Butter und im Prinzip "geräuschlos" durch. Die Schnittflächen sind perfekt und zeigen keinerlei Ausrisse. Wobei das m.E. aber eher am verbauten Sägeblatt (Metabo FZ/TZ 60Z) als an der Maschine liegt.
So, das war's dann aber auch schon mit den positiven Sachen.
Als nächstes stand die Winkligkeit der Schitte im Fokus. 10'er Sperrholz ca. 10cm breit (vorher mit'nem Präzisionswinkel angezeichnet) ergab eine Abweichung von reichlich 1mm auf die 10cm Schnittlänge. Kurz den o.g. Winkel zwischen Anschlag und Sägeblatt gehalten und Problem erkannt. Kein Thema, dachte ich mir, einfach die Anschläge etwas justieren und fertig. Denkste!!
Einfach einstellen geht nicht. Das Problem scheint irgendwie darin zu liegen, daß die festen Rastpunkte bei 90°, 45° oder 22,5° irgendwie nicht stimmen. Wenn man die "Rastfunktion" deaktiviert kann man dann zwar mit Hilfe eines Winkels die 90° genau einstellen, aber sobald man dann den Feststellknopf zudreht, verstellt sich alles wieder.
Nach gut zwei Stunden "rumexperimentieren", war ich soweit, daß die Maschine endlich den 10cm Sperrholzstreifen exakt im 90° Winkel geschnitten hat. (bild_01)
Einschränkend muss ich aber sagen, daß das nur ging, wenn ich einen reinen "Kapp"-schnitt (geht bei 10cm gerade noch so) gemacht habe. Sobald ich die Zugfunktion nutze, hat sich's wieder mit 90°.
Als nächstes 45° Schnitt. Ein Stpück Leiste ca. 20x30, an der Säge 45° Rastpunkt eingestellt, gesägt und dann die beiden Teile zusammengehalten. Auf den ersten Blick ganz gut. Naja, aber 90° sind's nicht wirklich. Bei nur einem Winkel mag das vielleicht gehen, aber bei mehreren Schnitten für z.Bsp. einen Bilderrahmen, da fehlt dann am Ende was.
Nächtse Schwierigkeitsstufe. Wieder ein Streifen Sperrholz 10cm breit, 45° gesägt und dann die Teile zusammengehalten .... Ich könnte Kotzen!! (bild-02)
Hab dann erst mal Kaffee getrunken.
Ich habe danach noch weiter rumexperimentiert,aber ohne sichtbaren Erfolg. Bei meiner "billigen" Baumarktsäge musste ich auch lange rumspielen und justieren, aber irgendwann hat die es dann mal geschafft den vorgegebenen Winkel zu sägen. Die Metabo KGSV 72 scheint das allerdings nicht zu schaffen. Hier kann ich einstellen was ich will, die bringt's nicht.
Was mich wundert ist die Tatsache, daß im "Ruhezustand" der Winkel (egal ob 45° oder 90°) zu stimmen scheint. Wenn ich dann aber Säge und danach das eben gesägte Teil zwischen Anschlag und Sägeblatt lege, dann ist da immer deutlich sichtbar ein Unterschied im Winkel zu sehen. (bild_03 bis bild_06)
Mir ist schon klar, daß so ein "Plastikwinkel keine exakten 45° hat. Aber wenn der mir im Ruhezustand am Sägeblatt "falsche" 45° zeigt, sollte das dann am gesägten Teil auch so sein.
Ich habe dann mal noch die Säge auf die volle Länge ausgezogen und dann einen größeren Winkel genau parallele am Sägeblatt ausgerichtet (bild_07) und die Saäge wieder in die Nullstellung geschoben (bild_08). Da ist ein deutlicher Unterschied zu sehen.
Irgendwie hab ich den Verdacht, daß die komplette Motor/Säge-Einheit nicht genau parallel zwischen den Führungsstangen läuft.
Bis jetzt hab ich aber noch nichts gefunden, wie man das einstellen könnte. Übrigens ist die komplette Einstellung in der sogenannten "Bedienungsanleitung" gar nicht erst erwähnt. Außer seitenweise Sicherheitshinweisen und minimalsten Infos in ca. 20 Sprachen steht da nichts wichtiges drin. Auf den ersten beiden Seiten sind einige Übersichtsbilder mit nummerierten Teilen. Die wirklich wichtigen Nummern/Teile tauchen dann aber in der Anleitung nirgends auf.
Was die Senkrechte der Maschine anbelangt, habe ich festgestellt, daß da die 90° (fester Rastpunkt) auch nicht stimmen. Da hab ich aber bis jetzt noch keine Zeit und Nerven investiert.
Zum Schluss noch ein Wort zu dem sogenannten "Doppel-Laser". Der ist genau so beschissen wie an jeder "billig"-Maschine. Ganz hinten am Anfang scharf und schmal und nach vorne hin immer breiter und verschwommen. Bei 'nem Brett von 30cm hat der dann am Anfang des Schnitts die dreifache Breite. Warum das zwei Linien sind, ist mir ehrlich gesagt sowieso unklar. Mir würde eine, dafür aber scharfe Linie genau an der Schnittkante reichen. Das Teil hat (laut zeichnung) zwar 3 Einstellschrauben, aber darüber wird in der Beschreibung kein Wort verloren.
Ach ja, der sogenannte symetrisch verstellbare Leistenanschlag funktioniert irgendwie auch nicht so richtig. Nach hinten kann ich den zwar bis 90° (die stimmen sogar exakt mit meinem Winkel überein) einstellen, aber nach vorne ist bei ca. 84° (laut Skala 2x42°) Schluss. (bild_09) Da scheint aber mechanisch was zu klemmen. Das muss ich auch noch untersuchen.
Entweder ist das ein sogenanntes "Montagsgerät" oder es liegt wirklich an dem Aufkleber "Made in China".
Ich spendiere morgen noch mal einen Tag. Wenn mir da nicht noch die große Erleuchtung kommt und ich keine Fortschritte bezüglich "Feineinstellung" mache, geht die Maschine wieder zurück. Da muss halt meine "Billigsäge" aus'm Baumarkt wieder ran. Die macht zwar 'nen höllen Lärm und beim Einschalten hab ich immer Angst, daß mir die Teile um die Ohren fliegen, aber die sägt wenigsten exakte 45° oder 90° Winkel.
Grüße
Oliver
ich habe mir mal die Mühe gemacht hier kurz meine ersten Erfahrungen mit der angepriesenen KGSV 72 SYM von Matbo zu schreiben. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Kaufentscheidung oder ich kriege sogar selber noch paar Tipps.
Laut online Sendungsverfolgung war meine "Neue" bereits im Transporter und auf dem Weg zu mir. Um 12:27 Uhr war es dann endlich soweit, der DHL-Mann stand mit der sehnsuchtsvoll erwarteten neuen Säge vor der Haustür. Nur noch kurz eine Unterschrift und dann voller Vorfreude ab in den Hobbykeller.
Ruckzuck war das Teil ausgepackt. Alle laut Liste genannten Zubehörteile waren vorhanden. Allerdings so richtig "wertig" sah die Maschine auf den ersten Blick ehrlich gesagt nicht aus. Die Oberfläche vom Arbeitstisch sowie die beiden seitlichen Verlängerungen sahen aus wie vom Lehrling nachträglich per Hand nachgeschliffen uns poliert zu sein. Gut, dachte ich mir, das ist Kosmetik und angesichts des "Made in China" (davon bin ich beim Kauf schon ausgegenagen) Aufklebers hat mich das nicht weiter verwundwert. Zumindest war alles plan und es gab keinen Versatz oder Kanten in der Höhe zwischen beweglichen und festen Teilen. Das war schon mal ein großes Plus gegenüber meiner bisherigen "Baumarktmaschine".
Nach einem kurzen Check ob alle Teile Fest montiert sind, das Sägeblatt sich mit der Hand frei drehen lässt, sämtliche Feststellhebel (und davon gibt es gefühlte 100 Stück) gur arretieren und die Säge fest und sicher auf dem Tisch steht, war es dann soweit, Stecker rein und Schalter gedrückt.
Schade, daß es hier im Forum keinen "Daumen-Hoch-Smiley" gibt. Ich hätte (an dieser Stelle) spontan 5 Stück davon spendiert. Sanftanlauf und "leerlauf"-Lautstärke der Säge sind super. Genau so wie ich es mir erhofft und gewünscht habe.
Jetzt schnell paar geeignete Stücke aus der Restekiste gegriffen und dann zur Sache "Schätzchen". 10'er Sperrholz, Konstruktionsleiste 24x48 und ein Stück 8mm Laminat. Alles geht wie Butter und im Prinzip "geräuschlos" durch. Die Schnittflächen sind perfekt und zeigen keinerlei Ausrisse. Wobei das m.E. aber eher am verbauten Sägeblatt (Metabo FZ/TZ 60Z) als an der Maschine liegt.
So, das war's dann aber auch schon mit den positiven Sachen.
Als nächstes stand die Winkligkeit der Schitte im Fokus. 10'er Sperrholz ca. 10cm breit (vorher mit'nem Präzisionswinkel angezeichnet) ergab eine Abweichung von reichlich 1mm auf die 10cm Schnittlänge. Kurz den o.g. Winkel zwischen Anschlag und Sägeblatt gehalten und Problem erkannt. Kein Thema, dachte ich mir, einfach die Anschläge etwas justieren und fertig. Denkste!!
Einfach einstellen geht nicht. Das Problem scheint irgendwie darin zu liegen, daß die festen Rastpunkte bei 90°, 45° oder 22,5° irgendwie nicht stimmen. Wenn man die "Rastfunktion" deaktiviert kann man dann zwar mit Hilfe eines Winkels die 90° genau einstellen, aber sobald man dann den Feststellknopf zudreht, verstellt sich alles wieder.
Nach gut zwei Stunden "rumexperimentieren", war ich soweit, daß die Maschine endlich den 10cm Sperrholzstreifen exakt im 90° Winkel geschnitten hat. (bild_01)
Einschränkend muss ich aber sagen, daß das nur ging, wenn ich einen reinen "Kapp"-schnitt (geht bei 10cm gerade noch so) gemacht habe. Sobald ich die Zugfunktion nutze, hat sich's wieder mit 90°.
Als nächstes 45° Schnitt. Ein Stpück Leiste ca. 20x30, an der Säge 45° Rastpunkt eingestellt, gesägt und dann die beiden Teile zusammengehalten. Auf den ersten Blick ganz gut. Naja, aber 90° sind's nicht wirklich. Bei nur einem Winkel mag das vielleicht gehen, aber bei mehreren Schnitten für z.Bsp. einen Bilderrahmen, da fehlt dann am Ende was.
Nächtse Schwierigkeitsstufe. Wieder ein Streifen Sperrholz 10cm breit, 45° gesägt und dann die Teile zusammengehalten .... Ich könnte Kotzen!! (bild-02)
Hab dann erst mal Kaffee getrunken.
Ich habe danach noch weiter rumexperimentiert,aber ohne sichtbaren Erfolg. Bei meiner "billigen" Baumarktsäge musste ich auch lange rumspielen und justieren, aber irgendwann hat die es dann mal geschafft den vorgegebenen Winkel zu sägen. Die Metabo KGSV 72 scheint das allerdings nicht zu schaffen. Hier kann ich einstellen was ich will, die bringt's nicht.
Was mich wundert ist die Tatsache, daß im "Ruhezustand" der Winkel (egal ob 45° oder 90°) zu stimmen scheint. Wenn ich dann aber Säge und danach das eben gesägte Teil zwischen Anschlag und Sägeblatt lege, dann ist da immer deutlich sichtbar ein Unterschied im Winkel zu sehen. (bild_03 bis bild_06)
Mir ist schon klar, daß so ein "Plastikwinkel keine exakten 45° hat. Aber wenn der mir im Ruhezustand am Sägeblatt "falsche" 45° zeigt, sollte das dann am gesägten Teil auch so sein.
Ich habe dann mal noch die Säge auf die volle Länge ausgezogen und dann einen größeren Winkel genau parallele am Sägeblatt ausgerichtet (bild_07) und die Saäge wieder in die Nullstellung geschoben (bild_08). Da ist ein deutlicher Unterschied zu sehen.
Irgendwie hab ich den Verdacht, daß die komplette Motor/Säge-Einheit nicht genau parallel zwischen den Führungsstangen läuft.
Bis jetzt hab ich aber noch nichts gefunden, wie man das einstellen könnte. Übrigens ist die komplette Einstellung in der sogenannten "Bedienungsanleitung" gar nicht erst erwähnt. Außer seitenweise Sicherheitshinweisen und minimalsten Infos in ca. 20 Sprachen steht da nichts wichtiges drin. Auf den ersten beiden Seiten sind einige Übersichtsbilder mit nummerierten Teilen. Die wirklich wichtigen Nummern/Teile tauchen dann aber in der Anleitung nirgends auf.
Was die Senkrechte der Maschine anbelangt, habe ich festgestellt, daß da die 90° (fester Rastpunkt) auch nicht stimmen. Da hab ich aber bis jetzt noch keine Zeit und Nerven investiert.
Zum Schluss noch ein Wort zu dem sogenannten "Doppel-Laser". Der ist genau so beschissen wie an jeder "billig"-Maschine. Ganz hinten am Anfang scharf und schmal und nach vorne hin immer breiter und verschwommen. Bei 'nem Brett von 30cm hat der dann am Anfang des Schnitts die dreifache Breite. Warum das zwei Linien sind, ist mir ehrlich gesagt sowieso unklar. Mir würde eine, dafür aber scharfe Linie genau an der Schnittkante reichen. Das Teil hat (laut zeichnung) zwar 3 Einstellschrauben, aber darüber wird in der Beschreibung kein Wort verloren.
Ach ja, der sogenannte symetrisch verstellbare Leistenanschlag funktioniert irgendwie auch nicht so richtig. Nach hinten kann ich den zwar bis 90° (die stimmen sogar exakt mit meinem Winkel überein) einstellen, aber nach vorne ist bei ca. 84° (laut Skala 2x42°) Schluss. (bild_09) Da scheint aber mechanisch was zu klemmen. Das muss ich auch noch untersuchen.
Entweder ist das ein sogenanntes "Montagsgerät" oder es liegt wirklich an dem Aufkleber "Made in China".
Ich spendiere morgen noch mal einen Tag. Wenn mir da nicht noch die große Erleuchtung kommt und ich keine Fortschritte bezüglich "Feineinstellung" mache, geht die Maschine wieder zurück. Da muss halt meine "Billigsäge" aus'm Baumarkt wieder ran. Die macht zwar 'nen höllen Lärm und beim Einschalten hab ich immer Angst, daß mir die Teile um die Ohren fliegen, aber die sägt wenigsten exakte 45° oder 90° Winkel.
Grüße
Oliver
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