Für alle die es genau wissen wollen:
>>Akute Toxizität:
A. wirkt als Flüssigkeit und Dampf schleimhautreizend.[07866]
Ins Auge gelangte Flüssigkeitsspritzer lösen sofortige
Schmerzempfindung aus, bewirken aber meist nur geringradige
Epithelschädigungen, die zumindest bei rascher Spülung des
Auges schnell reversibel sind.[07979]
Auf die Haut wirkt die Flüssigkeit nur gering reizend, aber
stark entfettend. Probanden zeigten nach 60 - 90 min Kontakt
mit A. zelluläre und strukturelle Hautveränderungen, die
sich aber größtenteils innerhalb 72 h regenerierten.[07619]
Eine Sensibilisierung der Haut war in 2 Testungen an Maus
und Meerschweinchen nicht induzierbar.[00083]
Zur Reizwirkung der Dämpfe auf die Augen und die oberen
Atemwege (Nase, Rachenraum) liegen folgende Angaben vor:
Im Bereich der Geruchsschwelle von 100 ppm (für nicht
adaptierte Personen) treten keine Schleimhautreizungen auf.
200 ppm werden von den meisten Menschen toleriert. Leichte
Reizeffekte empfinden ungewöhnte Personen ab ca. 250 ppm.
Es kommt jedoch schnell zur Gewöhnung, so daß nach wenigen
Stunden 4fach höhere Konzentrationen toleriert wurden.
Beruflich Langzeitexponierte empfanden z.T. erst bei
2500 ppm Schleimhautreizungen. Konzentrationen von 9300 ppm
wurden von Probanden (wahrscheinlich unadaptiert) aufgrund
starker Rachenreizung nicht länger als 5 min ertragen.
Resorptiv ist A. vergleichsweise gering toxisch.[07619]
Erst bei hohen Expositionen treten Symptome einer ZNS-
Depression auf, die je nach Konzentration und Zeit von
leichter Benommenheit bis zur Narkose reichen können.[07866]
Schwere inhalative Vergiftungen sind selten vorgekommen.
Das Vergiftungsbild umfaßte - neben Reizungen der Atemwege -
Kopfschmerz, Erregung, Gesichtsröte, Schwäche, starken
Speichelfluß, Übelkeit, Erbrechen, Stupor, Atemstörung,
Bewußtlosigkeit bis Koma (z.T. nach einigen Stunden Latenz).
Lediglich in einem Fall soll es auch zu leichten Nieren-,
Leber- und Pankreas-Schädigungen gekommen sein.[99983]
Eine akute Gefährdung wird bei Konzentrationen oberhalb
5000 ppm erwartet.[07930]
Oral aufgenommen löst A. unmittelbare Schleimhautreizungen
(Brennen, Rötung, Schwellung) in Mund und Rachen aus.
Erwachsene, die 15 - 20 g A./Tag z.T. mehrmalig aufnahmen,
empfanden vereinzelt Benommenheit. 200 ml führten in einem
Fall zu Trunkenheitsgefühl, gefolgt von tiefem Koma (12 h).[99983]
Nach 4 Wochen wurde eine Stoffwechselstörung (Hyperglykämie)
festgestellt; die vollständige Genesung erforderte 5 Monate.[07620]
Hyperglykämie wurde auch in anderen schweren Vergiftungs-
fällen beobachtet. Dagegen kam es selbst in Fällen mit
schwerer Narkose allenfalls zu geringer und unspezifischer
Organschädigung. Todesfälle wurden nicht berichtet.[07866]
<< Quelle Gestis Stoffdatenbank
Aceton dürfte wohl eins der gesundheitlich ungefährlichsten Lösemittel sein.