Metall entfetten

anjoku

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Georg L.

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Aceton ist Gesundheitlich absolut unbedenklich
Bei absolut unbedenklich habe ich so meine Zweifel. Aceton wird u.a. auch über die Haut aufgenommen oder als Dämpfe eingeatmet, was bei längerer Einwirkung zu Leberschäden führen kann. Und trinken würde ich das Zeug schon garnicht.
 

Basic2004

ww-robinie
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Bei absolut unbedenklich habe ich so meine Zweifel. Aceton wird u.a. auch über die Haut aufgenommen oder als Dämpfe eingeatmet, was bei längerer Einwirkung zu Leberschäden führen kann. Und trinken würde ich das Zeug schon garnicht.


Mögliche Gefahren
2.1 Einstufung des Stoffs oder Gemischs
Einstufung gemäß Verordnung (EG) Nr. 1272/2008
Flam. Liq. 2 H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar.
Eye Irrit. 2 H319 Verursacht schwere Augenreizung.
STOT SE 3 H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
Einstufung gemäß Richtlinie 67/548/EWG oder Richtlinie 1999/45/EG
Xi; Reizend
R36: Reizt die Augen.
F; Leichtentzündlich
R11: Leichtentzündlich.
R66-67: Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen. Dämpfe können Schläfrigkeit und
Benommenheit verursachen.
Besondere Gefahrenhinweise für Mensch und Umwelt:
Bei längerem oder wiederholtem Hautkontakt kann
Dermatitis (Hautentzündung) durch die entfettende
Wirkung des Lösungsmittels entstehen.
Wirkt narkotisierend.
2.2 Kennzeichnungselemente
Kennzeichnung gemäß Verordnung (EG) Nr. 1272/2008
Der Stoff ist gemäß CLP-Verordnung eingestuft und gekennzeichnet
 

Christofer

ww-birnbaum
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Jetzt hat es mich mal genauer interessiert, was am besten entfettet. Ist ja wichtig bei Verklebungen zum Beispiel.

Hab eine Glasplatte genommen und darauf erstmal einen dünnen Fettfilm aufgebracht. Und dann mit einem Papiertuch und verschiedenen Lösemitteln probiert, den Fettfilm vollständig herunterzubekommen. Das Resultat hat mich erstaunt. Mit Waschbenzin ist es am schlechtesten möglich, es bleibt immer ein Schleier auf der Oberfläche (=feinst verteilte Öltröpfchen). Bremsenreiniger (Würth) ist kein Unterschied. Mit Isopropanol geht es etwas besser, aber es ist immer noch schwierig, den Schleier wegzubekommen. Mit Aceton hingegen gelingt es fast mühelos.

Wenn es also wirklich um sehr gute Entfettung geht, scheint Aceton der klare Favorit zu sein. Gut zu wissen...

Genau das hatte ich so beschrieben :emoji_grin:, aber ok, versuch macht kug!

Aceton löst die Fettmoleküle auf und die kann man dann mit einem Lappen abnehmen, da sie komplett gelöst werden. Du hattest da einen Gedankenfehler, nach Deiner Beschreibung geht es erst in Lösung, und nach dem verdunsten des Aceton ist das Fett/Öl wieder da. Ohne Lappen wird das auch wohl so sein.
Chemisch ausgedrückt, verbinden sich die CH3-Ketten Aceton (C3H6:emoji_open_mouth: mit den CH3-Ketten im Fett/Öl und diese Kraft ist stärker wie die Adhäsionskraft des Öls an Oberflächen.

Zu den Gefahren kann ich beruhigen, bei normalem Gebrauch sollte man Handschuhe tragen da es natürlich auch die Haut entfettet. Bei Kleinteilen die ich entfette ziehe ich mir nie Handschuhe an. Sind die Hände danach spröder oder trocken, kann man sich aber auch nach der Benutzung die Finger wieder Eincremen. Und man sollte nicht unbedingt mit der Nase über dem Aceton hängen und bei exzessiver Verwendung den Raum gut lüften, das reizt die Bronchien und das sollte man vermeiden.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Bei absolut unbedenklich habe ich so meine Zweifel. Aceton wird u.a. auch über die Haut aufgenommen oder als Dämpfe eingeatmet, was bei längerer Einwirkung zu Leberschäden führen kann. Und trinken würde ich das Zeug schon garnicht.

Mal Wiki zitiert:

>>Biochemie
Aceton ist ein Ketonkörper, der nicht in nennenswertem Umfang verstoffwechselt werden kann. Er wird deshalb über die Lunge oder im Ausnahmefall über den Harn abgegeben (Acetonurie, ein Symptom des Diabetes mellitus). Andere Ketonkörper sind Acetylaceton und Hydroxymethylbutyrat. Diese können im Stoffwechsel verarbeitet werden.
<<

Ich behaupte mal Alkohol ist gesundheitlich bedenklicher.
Wie soll etwas zu Leberschäden führen wenn es nicht verstoffwechselt wird?
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Für alle die es genau wissen wollen:

>>Akute Toxizität:
A. wirkt als Flüssigkeit und Dampf schleimhautreizend.[07866]
Ins Auge gelangte Flüssigkeitsspritzer lösen sofortige
Schmerzempfindung aus, bewirken aber meist nur geringradige
Epithelschädigungen, die zumindest bei rascher Spülung des
Auges schnell reversibel sind.[07979]
Auf die Haut wirkt die Flüssigkeit nur gering reizend, aber
stark entfettend. Probanden zeigten nach 60 - 90 min Kontakt
mit A. zelluläre und strukturelle Hautveränderungen, die
sich aber größtenteils innerhalb 72 h regenerierten.[07619]
Eine Sensibilisierung der Haut war in 2 Testungen an Maus
und Meerschweinchen nicht induzierbar.[00083]
Zur Reizwirkung der Dämpfe auf die Augen und die oberen
Atemwege (Nase, Rachenraum) liegen folgende Angaben vor:
Im Bereich der Geruchsschwelle von 100 ppm (für nicht
adaptierte Personen) treten keine Schleimhautreizungen auf.
200 ppm werden von den meisten Menschen toleriert. Leichte
Reizeffekte empfinden ungewöhnte Personen ab ca. 250 ppm.
Es kommt jedoch schnell zur Gewöhnung, so daß nach wenigen
Stunden 4fach höhere Konzentrationen toleriert wurden.
Beruflich Langzeitexponierte empfanden z.T. erst bei
2500 ppm Schleimhautreizungen. Konzentrationen von 9300 ppm
wurden von Probanden (wahrscheinlich unadaptiert) aufgrund
starker Rachenreizung nicht länger als 5 min ertragen.
Resorptiv ist A. vergleichsweise gering toxisch.[07619]
Erst bei hohen Expositionen treten Symptome einer ZNS-
Depression auf, die je nach Konzentration und Zeit von
leichter Benommenheit bis zur Narkose reichen können.[07866]
Schwere inhalative Vergiftungen sind selten vorgekommen.
Das Vergiftungsbild umfaßte - neben Reizungen der Atemwege -
Kopfschmerz, Erregung, Gesichtsröte, Schwäche, starken
Speichelfluß, Übelkeit, Erbrechen, Stupor, Atemstörung,
Bewußtlosigkeit bis Koma (z.T. nach einigen Stunden Latenz).
Lediglich in einem Fall soll es auch zu leichten Nieren-,
Leber- und Pankreas-Schädigungen gekommen sein.[99983]
Eine akute Gefährdung wird bei Konzentrationen oberhalb
5000 ppm erwartet.[07930]
Oral aufgenommen löst A. unmittelbare Schleimhautreizungen
(Brennen, Rötung, Schwellung) in Mund und Rachen aus.
Erwachsene, die 15 - 20 g A./Tag z.T. mehrmalig aufnahmen,
empfanden vereinzelt Benommenheit. 200 ml führten in einem
Fall zu Trunkenheitsgefühl, gefolgt von tiefem Koma (12 h).[99983]
Nach 4 Wochen wurde eine Stoffwechselstörung (Hyperglykämie)
festgestellt; die vollständige Genesung erforderte 5 Monate.[07620]
Hyperglykämie wurde auch in anderen schweren Vergiftungs-
fällen beobachtet. Dagegen kam es selbst in Fällen mit
schwerer Narkose allenfalls zu geringer und unspezifischer
Organschädigung. Todesfälle wurden nicht berichtet.[07866]

<< Quelle Gestis Stoffdatenbank

Aceton dürfte wohl eins der gesundheitlich ungefährlichsten Lösemittel sein.
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Hat hier eigentlich jemand noch den ersten Beitrag mit der Frage vor Augen?
...habe mir "Silbergleit" zugelegt und muss nun die Metalloberflächen von Säge/Fräse und Hobel entfetten..
Meine Güte, kommt alle mal wieder runter, da wollte jemand nur seinen Maschinetisch entfetten, um anschließend diesen wieder mit einem Gleitmittel zu behandeln, und nach 21 Beiträgen war dem TE diese Frage ausführlich beantwortet, er hat sich bedankt und aus dem Thread verabschiedet.

Ab da wurde es absurd, Tipps, die eher auf die Säuberung von Siliziumwafern in der Halbleiterfertigung passen würden, wurden mit Hingabe diskutiert. Da geht es nur noch um die Selbstdarstellung der Schreiber, al la "wer hat den längsten (oder abgefahrensten) Vorschlag".

Hier wollte niemand in Aceton, Alkohol, Pomeranzenöl oder Krötensud baden, seine Maschinen darin tauchen, oder gar diese Sachen trinken-hier gings schnöde um das entfetten einer Gussfläche.
Nun ist mal gut mit den tollen Tipps, oder hab ich nicht mitbekommen, dass dieses Forum jetzt umbenannt wurde in "Das lustige Chemieforum - Laie fragt Nasebohrer"?
 

Basic2004

ww-robinie
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Hat hier eigentlich jemand noch den ersten Beitrag mit der Frage vor Augen?

Meine Güte, kommt alle mal wieder runter, da wollte jemand nur seinen Maschinetisch entfetten, um anschließend diesen wieder mit einem Gleitmittel zu behandeln, und nach 21 Beiträgen war dem TE diese Frage ausführlich beantwortet, er hat sich bedankt und aus dem Thread verabschiedet.

Ab da wurde es absurd, Tipps, die eher auf die Säuberung von Siliziumwafern in der Halbleiterfertigung passen würden, wurden mit Hingabe diskutiert. Da geht es nur noch um die Selbstdarstellung der Schreiber, al la "wer hat den längsten (oder abgefahrensten) Vorschlag".

Hier wollte niemand in Aceton, Alkohol, Pomeranzenöl oder Krötensud baden, seine Maschinen darin tauchen, oder gar diese Sachen trinken-hier gings schnöde um das entfetten einer Gussfläche.
Nun ist mal gut mit den tollen Tipps, oder hab ich nicht mitbekommen, dass dieses Forum jetzt umbenannt wurde in "Das lustige Chemieforum - Laie fragt Nasebohrer"?

Kann man aber kopieren und als Diplomarbeit über Aceton, Alkohol, Pomeranzenöl und Krötensud abgeben. Quellenangabe Woodworker nicht vergessen, sonst wirds einem später aberkannt.:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

anjoku

ww-buche
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na ja, hast schon recht, es wurde doch recht ausschweifend, aber vielleicht ist für manchen doch noch eine wertvolle Information dabei.

Tschüss,
Andre
 

Holz-Fritze

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na ja, hast schon recht, es wurde doch recht ausschweifend, aber vielleicht ist für manchen doch noch eine wertvolle Information dabei.

Tschüss,
Andre

Genau so seh ich es auch. Vielleicht sind es für einige nützliche Infos.

Aber falsche Behauptungen sollte man schon korrigieren (dürfen):cool:
 

WinfriedM

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Du hattest da einen Gedankenfehler, nach Deiner Beschreibung geht es erst in Lösung, und nach dem verdunsten des Aceton ist das Fett/Öl wieder da. Ohne Lappen wird das auch wohl so sein.
Chemisch ausgedrückt, verbinden sich die CH3-Ketten Aceton (C3H6:emoji_open_mouth: mit den CH3-Ketten im Fett/Öl und diese Kraft ist stärker wie die Adhäsionskraft des Öls an Oberflächen.

Ich meinte das eher so: Nehmen wir mal an, im Lappen hängen 10ml Aceton und ich wische lange genug über eine Fläche, auf der 0,1ml Öl sind. Dann hab ich irgendwann ein homogenes Gemisch von 1:100 Öl:Aceton im Lappen. Und weil im Kontakt mit der Oberfläche ein dünner Film genau dieses Gemisches zurückbleibt, das Lösemittel dann verdunstet, muss das Öl dieses Gemisches noch auf der Fläche sein. Natürlich 1:100 verdünnt gegenüber der Ausgangssituation.

Bei dieser Theorie wäre es dann egal, ob das Lösemittel Aceton oder Waschbenzin ist.

Es scheinen da aber noch andere Effekte eine Rolle zu spielen. Und wie schon angemerkt wurde, wischt man ja nicht in dieser Form.

Noch ein Mittel zum Entfetten: Microfasertücher. Ich find das immer wieder erstaunlich, was die runterbekommen. Kann man an Brillengläsern beobachten. Ganz leicht angefeuchtet scheint es noch besser zu funktionieren.
 
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