Multiplex mit Schichtstoff belegen

Martin.G

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Hallo zusammen,

in einem anderen Thread (ich find den leider nicht mehr) wurde auf die Frage wie man Multiplex am besten lackiert, der Tip gegeben, dass ganze doch einfach mit Schichtstoff zu belegen (von @keks010982 kam der Vorschlag, denke ich)

Genau das hab ich jetzt vor, bräuchte allerdings mal einen groben Ablauf dazu:

- Multiplex vorher auf Maß schneiden, dann belegen und den Schichtstoff bündig fräsen?
- oder Platte mit Übermaß, belegen und dann formatieren?

- mit was bearbeite ich die (Schichtstoff-) Kanten dann am besten? Fase ist besser als ein kleiner Radius (2mm) oder?
- kann ich die Platten-Kanten der schon belegten Platte noch schleifen, ober beschädige ich da den Schichtstoff? Allgemein, wie anfällig ist Schichtstoff für Ausbrüche? z.B. im Vergleich zu beschichteten Spanplatten?

Verfügbare Werkzeuge: Formatkreissäge mit Vorritzer, Tischfräse, Oberfräse

Vielen Dank für Input :emoji_slight_smile:
 

carsten

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Hallo

1. geht beides.
2. ja Fase ist besser sonst bekommt man in die auslaufende Rundung den Kern vom HPL mit rein
3. Schleifen klappt ohne Probleme, erst Schleifen dann Fasen, dann Fase mit Schleifklotz nachschleifen.
4. Ist robuster als das Melamindekor
 

happyc

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- Platte größer lassen, mit Schichtstoff bekleben, dann formatieren, Vorritzer benutzen.
an den Kanten tritt Leim aus, der ein sauberes Bündigfräsen erschwert (aber nicht unmöglich macht)
- Ob Fase oder Rundung ist Geschmacksache, bei einer Rundung sieht man die „Trägerschicht“ der Schichtstoffplatte.
- Fase oder Rundung mit der Oberfräse anfahren, eine kleine Fase (gebrochene Kante) kannst du auch mit dem Schleifklotz herstellen
 

Martin.G

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Vielen Dank für Eure Antworten, dann leg ich mal los, und meld mich bei auftretenden Fragen wieder :emoji_slight_smile:

Eine Frage noch: Wie schneiden die Profis den Schichtstoff vorab auf die benötigte Größe zu?
 

carsten

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Hallo

Plattensäge (liegend, Vorritzer ausgeschaltet),stehende Plattensäge geht auch aber nur mit Opferplatte, was auch erstaunlich gut klappt sind Schlitzscheren, eigentlich für Metallbleche.
 

Martin.G

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Plattensäge hab ich keine :emoji_grin: Einfach über die Formatkreissäge schieben klappt?

Habt ihr noch eine Empfehlung für Kontaktkleber? Der Patex Classic kostet mich ca 15€/kg brutto.

@lasos84: Bezogen über einen Holzhändler aus der Region. Allerdings bestell ich dort über meine Firma, an Privat verkaufen die leider nicht. Ich denke aber, bezug über einen Schreiner/Tischler sollte kein Problem sein, die bei mir in der gegend werden mehrmals in der Woche beliefert. Da einen Bogen mit zu bestellen ist vom Aufwand überschaubar. Das Dekor kannst du dir bei den meisten Händlern im Online-Shop aussuchen.
 

happyc

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Kreissäge (TKS, FKS) geht auch. Je nach Format im Handling alleine etwas schwierig, da ist liegend auf einer Opferplatte mit Handkreissäge evtl einfacher.

Ich hatte Schichtstoff bis jetzt nur mit Weißleim verklebt & gepresst, Erfahrungen mit Kontaktkleber hab ich keine.
 

carsten

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Hallo

ja Kreissäge geht auch. Ist aber gefährlich weniger für den Bediener als dass man verkantet und das HPL reißt / bricht und das eher unkontrolliert. 2er oder gar 3er Helfer ist sinnvoll. Ich würde dann auch eher liegend mit Handkreissäge und Schiene auf Opferplatte arbeiten.
 

Mitglied 24010 keks

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Ich schneide fast immer auf der FKS zu... Hab aber auch schon Lehrgeld in Form von zwei völlig zerbröselten Platten gezahlt.
Aktuell hab ich HPL in 1,6x4m oder so da. Da nehm ich auch die HKS mit Führungsschiene.

Die fertig beschichteten Platten schneide ich immer ohne Vorritzer (hab keinen) mit je nachdem 48Z oder 64Z Wechselzahn. Halt das was grad scharf verfügbar ist. Das geht völlig problemlos und ohne Ausrisse.

Ich nehme eigentlich auch immer Weißleim. Wenn es für meinen Nachbarn arg pressiert nehm ich von dem den Würth Kontaktkleber zum sprühen. Die haben das sowohl in der Dose als auch in so einem großen Druckbehälter mit richtiger Spritzpistole. Pattex hab ich noch nicht probiert. Wird aber auch gehen.


Gruß Daniel
 
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Martin.G

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Da es mein eigener Thread ist, kann ich den ja mal schnell für ne andere Frage so halb zum Thema nutzen:

ich nutze auf der FKS Sägeblätter 400x3,5mm oder 350x3,5mm. Das Ritz-Sägeblatt, das montiert war (ich hab die Säge gebraucht gekauft) war ein 120x 3,52 (ja, steht genau so drauf) von leitz. Mit nur 2/100 dicker als die Hauptsäge hab ich das nie vernünftig eingestellt bekommen.

Meine Frage:
-zu welchem Sägeblatt passt ein 3,52mm Ritz-Blatt?
-welches ist das passende zu meinen Sägeblättern? Die meisten verstellbaren Ritz-Sägeblätter gehen von 2,8-3,6mm, reicht das aus?
 

carsten

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Hallo

deine Sägeblätter scheinen mit 3,5 recht dick zu sein. Evtl schon älter?
Ich kenne Dicken eher so zwischen 3,1 und 3,3. Da sollte dann auch der Vorritzer mit den 3,52 zu passen
 

Martin.G

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Das hier und das. Was ich so gefunden habe, sind fast alle Blätter ab 350mm 3,5mm dick.
Was ist sinnvoller, kleineres (315mm) Sägeblatt mit 3,2mm und passendes Ritz-Blatt dazu, oder gibts für meine 3,5mm dicken Sägeblätter eine Lösung. Die hab ich halt schon, vor allem das Stehle, hab ich eigentlich sehr gerne drauf. Das hat eine echt gute Schnittqualität, auch verleimfähige schnitte für Gehrungen usw, gleichzeitig kann ich die volle Schnitthöhe meiner Säge ausnutzen.

Wiel viel breiter muss das Ritz-Sägeblatt denn sein, gibts da ne Faustformel?
 

carsten

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Hallo

bin gerade überrascht dass die zweiteiligen Vorritzer alle mit max 3,6 angegeben sind. Ich hab da ehrlich gesagt nie darauf geachtet. Ich habe jedenfalls immer eine passende Einstellung / Breite gefunden. Schließe aber mit dem gerade erlangten WIssen nicht aus dass ich auch über die 3,6 mm gekommen / gegangen bin.

Ein Maß dafür kenne ich nicht. Das ist Außerhalb bzw unterhalb der für einen Schreiner meßbaren Werte. Da gilt halt so breit wie nötig aber auch nicht mehr. Das Augenmaß ist viel feiner als man denkt.
 

Martin.G

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Sehr schick, exakt die gleiche hatten wir auch im Betrieb (vor 50 Jahren :emoji_grin: )
Daaaaaann hätt ich da gleich eine Frage dazu: zwischen der oberen Platte und dem Pressstempel befinden sich (die auf dem Foto von links nach rechts) kleine H-träger. Unterhalb des mitteren verläuft eine massive Stahlwelle, die an einer Seite leicht abgeflacht ist. Mit einem Hebel (ähnlich einem Schraubstock) kann man diese Welle drehen. Was hat das für eine Funktion?

Alt ist das Teil, aber ich denke, seine Funktion sollte sie erfüllen :emoji_grin:
Vor Ort war dann schon klar warum zu verschenken: Selbst in Einzelteilen zu zweit war das echt ein kraftakt, bist alles im Transporter lag. Trotzdem ein guter Deal :emoji_slight_smile:
 

uli2003

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Irgendwas war da mit dem Spannen dieser Zusatzarme, zwischen den von vorne nach hinten laufenden H-Trägern. Ich glaube man konnte die rausziehen, wenn die flache Seite unten war. Ist die Welle zusätzlich exzentrisch?
 

Mitglied 24010 keks

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Willkommen im Club. :emoji_grin:
Das ist meine. :emoji_slight_smile:
signal-2022-04-05-19-05-10-119.jpg

Ich hab inzwischen die Massivholzplatten gegen massive Spanplatten getauscht.

Kleiner Tipp... Wenn du größere Platten als ein Feld pressen musst, Leg eine durchgehende Platte irgendwas drüber.

Gruß Daniel
 

Martin.G

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Deine ist auf jeden fall moderner... Und sauberer. :emoji_grin:
Ja die Massivholzplatten sind nicht wirklich plan, hab mir auch schon überlegt einfach beim pressen Spanplatten oben und unten beizulegen. Wie dick ist denn deine Spanplatte? Legst du dann trozdem noch "opferplatten" dazwischen?
 
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