Putzhobel zum Schlichthobel schleifen

dsdommi

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Moin
Wie der ein oder andere aus meinem letzten Thread weiß , habe ich einen Putzhobel mit einem recht großen Hobelmaul. Da ich inzwischen 3 Putzhobel habe dachte ich mir ich mache aus dem Putzhobel einfach ein Schlichthobel. Habe ich das richtig verstanden dass ich einfach die Klappe weglassen kann, ein unterleg Klotz zum Ausgleich der Dicke einfüge und das Messer anders schleifen muss ?
Welchen Winkel müsste das dann haben , abgerundet oder gerade, oder ist das totaler Blödsinn?
 

pedder

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Schlichthobel gibt es doch für wenige €. Ich würde das nicht machen. Der Winkel bei "Fase unten" Hobeln wird durch das Hobelbett bestimmt. Putzhobel 48° oder49° und Schlichthobel ich meine 45° (oder 40°?)

Ja, etwas mehr verrunden ist sinnvoll. aber das ist nicht viel. 0,2mm?
 

flüsterholz

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Das, was Du da hast, ist ein Schlichthobel. Der einzige wirkliche Unterschied zum Putzhobel ist das größere Hobelmaul, damit du auch dickere Späne abnehmen kannst. Putz- bzw. Schlichthobel gibt es sowohl mit, als auch ohne Spanbrecher (zumindest in Japan). Fasenwinkel ist bei beiden 25°. Der Bettungswinkel ist bei Putzhobeln zwischen 45° bis 55°, also etwas steiler als bei Schlichthobeln, muss aber nicht. Schlichthobel liegen meist um die 45°, manchmal etwas flacher. Was man bei Putzhobeln öfter findet, aber auch kein Muss, ist ein verstellbares Hobelmaul.
 

flüsterholz

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Kann man ja machen, wie man möchte. 25° bis 30° find ich einen guten Kompromiss, je nachdem wie hart das Holz ist. Da ich meine Zeit ungern mit Umschleifen der Fase verbringe, hab ich alle Bevel down Hobeleisen auf 25° und schärf mir dann bei härteren oder kritischen Hölzern eine Mikrofase ans Eisen. Kommt aber eher selten vor.
 

Lorenzo

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Der Keilwinkel bei nem klassischen Hobel mit Fase unten ändert aber den Schnittwinkel nicht, der wird durch die Messerauflage bestimmt (solang du keine Fase an die Spiegelseite schleifst. Der Keilwinkel muss also im Prinzip nur klein genug sein um für einen Freiwinkel zu sorgen. Ich bin da auch eher bei 30-35°, macht einfach die Schneide robuster.
 

flüsterholz

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Ich weiß, dass das heute überall so kommuniziert wird, aber ich hab das noch anders gelernt. Wir haben in der Ausbildung eine Raubank (Holz) in die Hand gedrückt bekommen mit einem Eisen mit 25° Fase. Angefangen zu Hobeln auf astfreiem Weichholz.
Danach ein härteres Holz, auch erst mit 25° Fase. Nach einiger Zeit die Fase auf 30° umgeschliffen und weiter gehobelt. Es macht tatsächlich einen Unterschied, der Wiederstand ist nicht so groß und auch die Oberflächengüte verändert sich.
Bei astigem Holz wurde die Fase noch etwas steiler geschliffen, für gute Oberflächen auf weicheren Hölzern auch unter 25°.
Ich bin mir im klaren, dass das der heutigen Lehrmeinung widerspricht, mein Sohn hat in der Ausbildung nur die Fasenwinkel bei Bevel up Blockhobeln verändern müssen. Aber ich habe es 1981 noch so machen müssen. Erst an der Raubank, später dann hauptsächlich an den Profilhobel. Da hatten wir dann später in der Werkstatt jedes Exemplar auch mit verschiedenen Fasenwinkeln. Vielleicht ist das so eine französische Marotte, ich weiß es nicht. In Deutschland kannte das nie jemand.
 

Johannes

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Hallo Dominik,
ein Schlichthobel ist im Normalfall länger als ein Putzhobel. Ich würde daher den Hobel mit dem großen Hobelmaul eher eine Einlage in der Hobelsohle spendieren, eventuell sogar verstellbar. Die Fase bei den Handhobeleisen ist bei mir immer ungefähr 30°, ich messe den Wikel nicht, sondern sehe zu, dass die Fase doppelt so lang ist wie die Eisendicke. Und das sind dann 30°.

Es grüßt Johannes
 

dsdommi

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Danke für Eure Antworten. Also ich fasse mal zusammen und hoffe dass ich die Winkel nicht durcheinander werfe.
Hobel auf Keilwinkel ca 45 Grad schleifen , Putzhobel Hartholz 50 Grad.
Ansonsten beim Schlichthobel auch Klappe drin lassen und einfach größeren Span einstellen. Abrunden nicht nötig.
Passt das ?
Ein verstellbares Maul denke ich wird nicht nötig sein. Bei den anderen ist es enger , die kann ich zum Putzen nehmen.
Gruß dsdommi
 

Johannes

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Danke für Eure Antworten. Also ich fasse mal zusammen und hoffe dass ich die Winkel nicht durcheinander werfe.
Hobel auf Keilwinkel ca 45 Grad schleifen , Putzhobel Hartholz 50 Grad.
Ansonsten beim Schlichthobel auch Klappe drin lassen und einfach größeren Span einstellen. Abrunden nicht nötig.
Passt das ?
Ein verstellbares Maul denke ich wird nicht nötig sein. Bei den anderen ist es enger , die kann ich zum Putzen nehmen.
Gruß dsdommi
Hallo,
nee, da ist jetzt einiges verdreht. Bei den hiesigen Holzhobeln wird das Eisen immer 25°-35° geschliffen. Der Schnittwinkel wird ja durch die Eisenbettung bestimmt, da die Fase ja unten ist.
Beim Schlichthobel die Ecken etwas verrunden, das ist einfacher als die ganze Schnittkante leicht zu verrunden.

Es grüßt Johannes
 

agnoeo

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Ich war von einem Holzhobel ausgegangen mit Fase nach unten, da schleifst du keinen anderen Winkel an das Eisen.
Ich würde das verrunden , es macht einen spürbaren Unterschied zum geraden Eisen.

Mein Verständnis war, dass Vorzeiten ein (selbst gebauter) Holzhobel als Putzhobel sein Leben begann und mit größer werdendem Maul zum Schlicht- und Schrupphobel umfunktioniert wurden.

Gruß, David
 

flüsterholz

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Mein Verständnis war, dass Vorzeiten ein (selbst gebauter) Holzhobel als Putzhobel sein Leben begann und mit größer werdendem Maul zum Schlicht- und Schrupphobel umfunktioniert wurden.
Kann ich mir nicht vorstellen. Man fängt doch mit dem Schruppen an, dann Schlichten, dann Putzen. Breite der Eisen, Hobel und der Schneidwinkel sind ja im Idealfall auch anders.

Edit. Aber nachhaltig.
 

dsdommi

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Das mit den Winkeln kann ich mir einfach nicht merken. Sorry.
Ich Versuche es mal so
Ich lege das Eisen mit der Fase auf den Schleifstein.
Der Winkel vom Schleifstein auf den Spiegel stelle ich auf 25 bis 30 Grad.
Das ist der Fasenwinkel richtig ?
Was aber ist dann mit 45 bis 52 Grad gemeint ?
Haltet mich für blöd, aber ich habe mir hundert Bilder angeschaut und begreife es einfach nicht.
 

agnoeo

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Kann ich mir nicht vorstellen. Man fängt doch mit dem Schruppen an, dann Schlichten, dann Putzen. Breite der Eisen, Hobel und der Schneidwinkel sind ja im Idealfall auch anders.

Naja, du hast dann halt 3-4 Hobel in unterschiedlichen Stadien die dann in der richtigen Reihenfolge genutzt werden :emoji_slight_smile:

Was aber ist dann mit 45 bis 52 Grad gemeint ?

Der Bettungswinkel, d.h. in welchem Winkel das gesamte Hobeleisen im Hobel liegt.

Gruß, David
 

Paulisch

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Hallo Dommi, umschleifen istr Quatsch. Du musst den Bettungswinkel ändern auf 45 Grad und länger muss der Hobel auch sein. Mit dem Schlichthobel will man das Holz verschlichten und mit dem Putzhobel macht man das Holz schön sauber, daher ist der kürzer, damit er dem Holz folgen kann. Ich hoffe du verstehst was ich meine. Wenn du einen Schlichthobel brauchst melde dich doch gerne.
 

dsdommi

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Hi.
Brauchen brauche ich eigentlich nur den Putzhobel. Habe halt mal so zum Spaß gedacht ich ändere den Winkel und habe einen Schlichthobel :emoji_slight_smile:
Dann mache ich mir einfach einen Hobel mit 25 und einen mit 30 Grad und spiele mal bisserl rum. Die Stemmeisen habe ich bei 28 Grad glaube ich
 

agnoeo

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Schau dir nochmal das von pedder verlinkte Bild an, wenn du den Keilwinkel und damit den Freiwinkel änderst, passiert am Schnittwinkel nichts bei Fase unten.

Gruß, David
 

Friederich

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Dann mache ich mir einfach einen Hobel mit 25 und einen mit 30 Grad
Du schleifst dann ein HobelEISEN mit einem Keilwinkel von 25 oder 30 Grad. Am Hobel selber ändert das nichts.
Der optimale Keilwinkel ist ledigich abhängig vom Stahl des Hobeleisens.
Besonders spröden Stahl schleift man eher auf 30 Grad. Damit es nicht zu viele Schneidenausbrüche gibt.
Ist aber keine besonders wichtige Größe. Fang am besten mit 25 Grad an, und falls es zuviele Ausbrüche gibt, vergrößerst du den Winkel bei jedem Nachschärfen minimal.
Wie schon erklärt, hat das mit Putz- oder Schlichthobel nichts zu tun.

Keilwinkel ist der Winkel zwischen Fase und Spiegel.
 

flüsterholz

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Nochmal. Den Hobel, den Du von Meister hast, ist ein Schlichthobel. Du musst da gar nichts verändern. Ob du die Fase auf einen Winkel von 25, 30, 35 oder irgendwas dazwischen schleifst, liegt an deinen Vorlieben bzw Eigenschaften des Holzes und hat nichts damit zu tun, ob es ein Putz-, oder Schlichthobel ist. Du brauchst zum Schlichten nur eine etwas größere Maulöffnung. Du willst ja nur dickere Späne abnehmen, so zwischen 0,1 und 0,3 mm. Schlichthobel brauchst du ja in der Regel nur, wenn du selber Holz per Hand abrichten möchtest. Dafür wären dann aber Schrupphobel und Raubank die wichtigeren Hobel. Das Schlichten mach ich nach dem Schruppen oft direkt mit der Raubank oder nehm lieber einen Zahnhobel um die Spuren vom Schrupphobel zu glätten, seltener den Schlichthobel. Ist aber eher eine persönliche Vorliebe. Schlichthobel nach Schrupphobel geht auch.
Gruß Michael
 

dsdommi

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Moin
Ich glaube jetzt habe ich es endlich kapiert.
Zum brauchen vielleicht mal was.
Bohlen werden vor dem Besäumen mit der Tauchsäge erst mal grob mit dem Elektrohobel etwas begradigt wenn nötig. Nach dem Verleimen werden die Bretter dann mit der Raubank und dem Putzhobel geebnet. Hier könnte ein Zwischenschritt mit dem Schlichthobel erfolgen. So meine Idee. Bisher habe ich das immer mit Bandschleifer mit Schleifrahmen gemacht. Wollte halt mal was anderes probieren weil Hobeln so ein Spaß macht :emoji_slight_smile:
Danke euch allen für die Geduld und Erklärungen.
 

dsdommi

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Oh. Doch natürlich, abrichten dickten verleimen, hatte ich jetzt nicht erwähnt.
 
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