Bisher bin ich davon ausgegangen dass eine Bohle sich Schüsselt weil die Oberseite eine andere feuchte hat als die Unterseite bzw unterschiedlich abtrocknet . Vermutlich ist das falsch?
Das ist in aller Regel falsch. Wenn man einen Stamm aufsägt, ist er noch sehr feucht. Wenn diese Bohle dann trocknet, schwindet das Holz nicht homogen, sondern einen Seite schwindet deutlich mehr, weshalb die Bohle sich in der Breite wölbt.
Was passiert, wenn man so etwas gerade zieht? Du erzeugst damit große Spannungen. Auf der einen Seite ziehst du das Holz auseinander, auf der anderen Seite drückst du es zusammen. Das bleibt eine Dauerspannung und irgendwann reißt dir die Bohle.
Theoretisch kann man Holz so stark pressen, dass es dauerhaft komprimiert bleibt. Aber dazu braucht man sehr hohe Kräfte in Pressen. Das das möglich ist, sieht man an 2 Phänomenen aus der Praxis: Hat man mit dem Hammerspitze auf ein STück Holz, bleibt eine dauerhafte Delle. Da ist das Holz komprimiert. Ähnlich, wenn man ein Stück Holz in den Schraubstock einspannt und kräftig zudreht. Bei Nadelholz geht das recht leicht.
Anders ist die Situation, wenn eine auf Ausgleichsfeuchte herunter getrocknete Bohle sich durch einseitige Feuchte gewölbt hat. Diese kann man durch Feuchtebehandlung und Trocknung wieder gerade bekommen.
Warum das doch manchmal nicht richtig funktioniert, liegt an der Eigenheit von Holz. Macht man es feucht und trocknet es dann wieder auf vorherige Feuchte runter, hat es oft nicht wieder die selben Dimensionen. Es gibt da eine Art Hysterese.