Reform Putzhobel Ulmia - Welches Eisen? Welcher Spanbrecher?

weissbuche

ww-robinie
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Ein Stearinklotz gehört in jede Banklade. Gerade wenn Kiefer oder Lärche gehobelt wird. Oder eben ein Kerzenstummel. Die Pockholzführungen am Gatter werden ja auch zusätzlich geölt. Man darf das Ölige beim Pockholz auch nicht überbewerten, das verliert sich auch mit der Zeit.
Früher war kein Hobel lackiert, alle waren geölt, also wenn der Lack nicht mehr schön ist, entfernen und Ölen dann ist er wieder schön und geschützt.
 

Tilia

ww-buche
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Vielen Dank Euch für eure Antworten und weiteren Hinweise!!
Ich werd zu gegebener Zeit kurz berichten wies mit meinem Reformhobel hier weiter gegangen ist...!

noch nicht mit einem Holzhobel gearbeitet
Hallo rafikus, auch aus der Arbeit mit Möbeln älterer Epochen heraus, weiß ich das Arbeiten mit Handwerkzeugen sehr zu schätzen. Mittlerweile kommen da schon ein par Kilometer an Hobelstrecke mit den verschiedenen Holzhobeln zusammen:emoji_wink: Abgesehen vom Einhandhobel, der mich schon sehr lange begleitet, hab ich mir meinen ersten Metallhobel gerade erst mal vor etwa einem halben Jahr zugelegt.

Aber ich kann gar nicht zählen wie oft mir der Hinweis begegnet ist die Sohle zu wachsen. Irgendwann bin ich dann selbst auch mal dazu über gegangen und finde (für mich) schon, dass der Unterschied (für mich) mitunter, und nach Bedarf, sogar recht deutlich ist.

Bisher hatte ich allerdings nur Hainbuche-Sohlen in der Hand. Meine Frage war ja hier auf das Pockholz bezogen.

Danke nochmal für alle Beiträge hier,
und viele Grüße an Alle,

Tilia
 
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Tilia

ww-buche
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Ergebnis – Teil 1

ich bin noch nicht dazu gekommen den Hobel ganz fertig zu stellen - irgendwie immer irgendwas anderes das vorne ansteht. Darum will ich aber erstmal nen Zwischenstand da lassen, mit dem eigentlichen Ergebnis zur Threadfrage.

Die Klappe/den Spanbrecher gibt es sowohl im Katalogprogramm von Ulmia als auch von Kirschen. Wie in den Antworten oben gepostet - vielen Dank dafür.

Allerdings bei beiden Anbietern nur als Doppeleisen angeboten, also Hobeleisen und Spanbrecher zusammen. Ich hatte aber in meinem Fundus noch ein gutes Hobeleisen (Doppeleisen) von einem Putzhobel da.

Bei Kirschen wurde ich an einen sehr freundlichen Mitarbeiter weitergeleitet. Die Bestellung des Spanbrechers als Einzelteil war dort schnell und unkompliziert möglich. Im interessanten Gespräch das sich kurz entwickelte, sagte mir der Bearbeiter, dass die Hobeleisen von Ulmia schon seit einigen Jahren in der Werkzeugschmiede von Kirschen hergestellt werden. Das geht ja auch ungefähr in die Richtung was schon hier im Thread mit angesprochen wurde.

Hier ein Foto der Klappe und Hobeleisenteile für den Reformputzhobel:

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Eingesetzt wird ein normales Hobeleisen (Locheisen) identisch wie im einfachen Putzhobel auch. In meinem Falle 48mm breit. Links vom Hobeleisen liegt noch als Vergleich der Spanbrecher(/Klappe) aus dem normalen Putzhobel.

Rechts neben dem Hobeleisen liegt der neue Spanbrecher (/Klappe) für den Reform-Putzhobel. Er ist länger (130mm) und hat ein zusätzliches Loch in der Fläche für die Aufnahme im Hobelkörper. Ist die Klappe montiert und das Doppeleisen eingesetzt, wird es mit Frosch und Spannschraube im Hobel festgespannt.

Danke nochmal für die rege Hilfe hier im Thread!

Wenn der Hobel fertig überarbeitet ist stelle ich auch davon noch Bild(er) ein.

Gute Grüße!

Tilia
 
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Tilia

ww-buche
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Hallo mal wieder,

weil mich hier im Thread so viele gute Hinweise, tolle Anregungen sowie auch recht ausführliche Antworten erreichten, möchte ich dem Faden gerne noch ein richtiges Happy End gönnen. Hat etwas gedauert, aber nun ist der Hobel fertig geworden. Hier also ein kleiner Ergebnisbericht.

Der Vorzustand des Hobels aus dem Startposting…

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Ich hätte nicht gedacht wieviel Arbeit und Zeit man in das saubere Abziehen und Schleifen so eines Hobels verbringen kann……......
  • Abrichten/Planen der Hobelsohle
  • alle Teile und Mechaniken demontieren
  • Abziehen und Schleifen (>Ziehklingen, scharfe Stemmeisen schabend, Schleifpapier und Schleifklötze in verschiedenen Größen)
Während der Arbeit zeigte sich, dass das Hörnchen und die Verlängerung des Hobelbettes mit der hinteren Griffmulde doch schon etwas gelockert waren. Also vorsichtiges Klopfen und Lösen der Teile (welche nur punktuell verleimt waren). Das erleichterte dann auch das Schleifen des Hobels an den sonst schwer zugängigen Stellen. Das Hörnchen ist senkrecht von oben her eingegratet. Das Griffmuldenteil ist ebenfalls eingegratet, horizontal von vorne, vom Hobelbett her.

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Hier der fertig geschliffene Hobel:

photo_2024-06-15_13-16-53.jpg

Inspiriert von Pedders Hobel - weiter oben hier im Thread - fiel mir ein, dass ich von einem anderen Werkzeugbauprojekt zufällig noch eine Messing Rändelschraube da hatte (welche mir für das andere Projekt dann aber doch zu klobig war).

Die Originale Schraube meines Reformhobels mit dem Plastegriff (siehe 1 Beitrag weiter oben) gefiel mir wirklich schon die ganze Zeit nicht so recht. Im Test war das Gewinde der Messingschraube leider ein par wenige Millimeter zu kurz. ABER: Zwischen Tellerkopf und Gewinde der Schraube war noch ein ziemlich großer Sockel, den ich sowieso etwas überdimensioniert fand. Da war also einiges Material da um noch was „rauszuholen“. In Ermangelung einer Drehbank überlegte ich, dass es ein Versuch wert ist es mit der Feile zu probieren. Messing ist ja schön weich, und sehr gutmütig zu bearbeiten.

Eine Lage Goldband dient als Schutz des vorhandenen Gewindes, aber auch als Referenz: wenn die Feile das Papier leicht streift ist Schluss. Also, Zunächst ein Viereck. Dann vom Viereck zum Achteck, vom Achteck zum Sechzehneck, und dieses dann rund feilen. Alles gut gelaufen und ging auch recht flott. Da dann das Gewinde drauf geschnitten. Nun war die Schraube Lang genug um die Länge in den Hobel einzupassen!

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Mit dem Hobelkörper ging es auch weiter.
  • Quellen von Dellen und Schadstellen (ohne Bügeleisen - da hatte ich Bedenken das Birnbaumholz evtl. partiell nach zu dämpfen also farblich zu verändern)
  • Ausbessern und Kitten von Schadstellen.
  • Gestufter Feinschliff bis K220
  • Einleimen von Hörnchen und Griffmuldenteil
  • Ölen mit Kunos Naturölsiegel
  • Reinigen und Pflegen der Mechaniken mit Ballistol
  • Montieren aller Teile und des Hobeleisens
  • den Metallring mit der Aufschrift „Ulmia Reform Putzhobel“ habe ich bewusst weg gelassen
Hier der fertige Hobel:

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Ich habe noch ein bißchen „Hobeleisen-Kreisel“ gespielt, und das dickste, und damit schwerste, passende Hobeleisen in den Hobel montiert das ich da hatte. Die Klappe des Hobels hat auch Masse. Die Messingschraube bringt auch nochmal par Gramm. Gesamt wiegt der Hobel 150g mehr als mein 'normaler' Ulmia Putzhobel aus Buche und Hainbuche. Ich meine dass das was ausmacht, oder bilde mir das zumindest ein.

Auf jeden Fall aber hat der Hobel durch die Arbeit die ich mir damit gemacht habe, durch das schöne geölte Birnbaumholz und die Haptik, das Potential zu einem meiner Lieblingsshobel zu werden. Es ist wieder ein sehr schönes Werkzeug geworden und ich freue mich schon auf das Arbeiten damit.

Gute Grüße ins Wochenende an Alle!

Tilia
 

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Tilia

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Den gibt's du nicht mehr her!
Ja, das stimmt. Hat auch direkt seinen festen Platz im Werkzeugschränkchen mit den hauptsächlich genutzten Handwerkzeugen gefunden.

Aber ich hab auch schon Jemanden, an den ich den Vorgänger, also Buche/Hainbuche Version, gleich 'weiter vererbe'. Der hat mir bis hier lange und treue Dienste geleistet und soll schließlich nicht verstauben.
 
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Christoph1981

ww-esche
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Hallo Tilia,
da Hast du ein schönes Ergebnis erzielt, sieht wirklich Klasse aus!!!
Das ist ein Beitrag, der andere motivieren kann, vielen Dank fürs zeigen.

Grüße aus dem Ruhrgebiet
Christoph
 

Tilia

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Vielen Dank an Euch für die positiven und anerkennenden Rückmeldungen! Freue mich sehr dass es gefällt.

In echt ist der Hobel sogar noch ein klein, klein bissel schöner als auf den Bildern. Für mich selbst stellt er so auch eine große Motivation dar ihn in die Hände zu nehmen und damit zu arbeiten. Ein nächstes Projekt, fürs Kinderzimmer, wo einiges an (maschinell aushehobeltem) Leimholz zu verputzen ist, schwebt mir schon vor.

Gute Grüße in einen schönen Sonntag.

Tilia
 
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