Robust aber einfach zu bedienende Standbohrmaschine für Grundschule

Wanderer82

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Hallo

Ich bin Grundschullehrer (1. bis 6. Klasse - Schweiz) und wurde damit beauftragt, neue Standbohrmaschinen (2 Stück) für den Werkraum anzuschaffen. Bislang haben wir mit zwei Bohrständern von Proxxon und Bohrmaschinen von Bosch gearbeitet, dazu eine alte schöne Flott im Hinterzimmer, die wird auch bleiben.

Der Grund für die Neuanschaffung ist, dass wir mit der Lösung Bohrständer + Maschine nicht zufrieden sind. Alles zu wackelig, klapprig, schon alt und die Höheneinstellung schwierig, ebenfalls die Bohrtiefenbegrenzung. Wir wollen auf jeden Fall keine solche Lösung mehr. Ich muss dazu noch sagen, dass wir Werk-Lehrpersonen alle nur Amateure sind und leider ein mässiges technisches Know-How und Geschick mitbringen. Bei der Flott fehlt mir die leicht verstellbare Höhe (für Kinder schwierig zu bewerkstelligen) und die recht kurze Bohrtiefe.

Ich persönlich finde wichtig, dass die neuen Maschinen wirklich leicht zu bedienen sind (Höhen- und Bohrtiefenbegrenzung), gleichzeitig aber auch genaue Bohrungen erlauben (enge Toleranzen, kein Wackeln) und solide sind. Wir machen keine fancy Sachen damit. Zu über 90% werden wir einfache Bohrungen in Holz und zwischendurch mal Plexiglas o. Ä. machen, Metall eher selten. Ich benötigte die Bohrmaschine z. B. dazu, in Rechteckleisten an der Kopfseite ein exakt mittiges Loch zu bohren für ein "magisches Kreuz". Oder auch schon wollte ich in einen dünnen Stab ein durchgängiges Loch bohren. Dies wiederum stellt natürlich dann schon wieder eine recht spezielle Aufgabe dar und würde bedingen, dass man möglichst tief bohren kann. Sowas machen die anderen Lehrpersonen aber nicht. Von unterschiedlichen Bohrgeschwindigkeiten haben wir (oder ich zumindest) z. B. auch nicht wirkliche Ahnung, müsste mich da auch einlesen. Also ihr seht, wir sind wirklich ziemliche Laien und doch wollen wir zumindest qualitativ eine gute, solide Ausgangslage mit einer solchen Neuanschaffung, die auch wieder 20+ Jahre hält.

Die Maschine soll auf einem Tisch bzw. "Sims" stehen, der sich etwa 1 Meter ab Boden befindet. So wie ich das empfinde, ist diese Holzplatte nicht gerade extrem stabil. Beim Bohren oder auch Sägen mit einer Decoupiersäge rüttelt es da schon etwas. Daher wäre natürlich nicht schlecht, wenn die Maschine "ruhig" ist.

Preismässig sind wir relativ offen. Grad 4000 können wir aber nicht ausgeben für eine Maschine, irgendwas bis +/- 2000 (oder etwas mehr :emoji_slight_smile:) würde aber schon drinliegen, falls das überhaupt nötig ist.

Besten Dank für eure geschätzten Meinungen.

Grüsse
Thomas
 

DZaech

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Hoi Thomas

Ideal für den Zweck wären sicher Maschinen wo der Tisch fix ist und der Bohrkopf in der Höhe verstellt wird. Da empfielt sich die JET / ProMac 372. Grosser Tisch, simple Maschine, fixe Höhe. Wenn die Maschinen nebeneinander stehen kannst du über beide aus eine Holzplatte montieren.

JET 372

Grüsse David
 
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Wanderer82

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Hallo @wirdelprumpft: Ist diese Maschine nicht extrem hoch, um sie auf einen Tisch zu stellen?

@David: Also für einen zusätzlichen "Unterbau", wie bei der JET 372 mitgeliefert, haben wir definitiv leider keinen Platz, die Maschine muss auf die bereits vorhandene Ablage oder sonst müsste man diese teilweise entfernen. Wo siehst du den Vorteil darin, dass der Tisch fix ist und der Bohrkopf verstellt wird und nicht umgekehrt? Gibt es dabei auch Nachteile? Ich kenne mich leider zu wenig gut aus. Könnte mir vorstellen, dass man bei fixer Höhe dann höhere Stücke nicht mehr drunterkriegt. Mit einem verstellbaren Tisch wäre man da doch flexibler?
 

Wanderer82

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PS: Gibt's denn bei der Jet auch einen Bohrtiefenanschlag?

@joh.t.: Ich war zuerst nicht sicher, ob der Unterbau fix mit der Maschine verbunden ist. Aber es wäre natürlich kein Problem, den einfach wegzulassen, falls man die Maschine nicht ohne bekommt.
 

Wanderer82

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Ja, so riesig sollte die Maschine schon nicht sein. Ich kenne mich einfach zu wenig aus, als dass ich wüsste, auf welche Kriterien ich schauen muss. Ich weiss nicht mal, was die Drehzahländerung genau bedeutet, dass man da am Riemen was umstellen muss. Es heisst doch, die Drehzahl geht von ... bis ... Aber wie stellt man denn die Geschwindigkeit so genau ein? Und was sind Vor- und Nachteile eines Tisches, den man hoch- und runterbewegt im Gegensatz zum beweglichen Bohrkopf (was man eher selten sieht).
 

Wanderer82

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Hm, man liest so oft davon, man soll doch bitte was Richtiges kaufen, das dann eben nicht mal nur ein paar 100 Euro kostet. Deshalb bin ich etwas skeptisch bezüglich diesen Scheppach Maschinen. Das Geld hätten wir ja für etwas "Richtiges".
 

Lurchie

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Für Grundschüler muss es definitiv nichts aus dem Profi-Bereich sein, die vorgeschlagene Scheppach sollte eigentlich reichen.

Wenn der Preisbereich trotzdem halbwegs ausgeschöpft werden soll für das bessere "Gefühl" dann ne Opti-Drill DX 15V.

Die gewünschten Rahmenbedingungen mit maximaler Bohrtiefe und Ausladung und einfacher Höhenverstellung würden m.M.n. jedoch mit einem Bohrständer besser erfüllt. Evtl Wabeco mit großer Säule anstatt Proxxon

Dazu ein Video von Guido Henn
https://youtu.be/HjR77kJXJDM?si=WXDtlNEJGTVGels1
 

carsten

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Hallo

also ich frage mich ja schon ob hier Hobbyschreiner es nicht ÜBERTREIBEN wenn sie nach Flott Alzmetall oder wenigstens Böhler oder Genko und CO schreien. Und hier geht es um eine GRUNDSCHULE. Da sollen die Basics bzgl "Handwerk" vermittelt werden und bestenfalls Begeisterung auslösen. Und zwar bei den Kids. Und nicht bei Neid bei Papa, wenn der die Tochter abholt. Der bekommt ja Schnappatmung, wenn in seinem Keller ne Bosch PBD 40 in grün steht aber in der Grundschule ne Flott TB10 https://www.flott.de/produkt/tb-10-eco-plus-tischbohrmaschine/

Selbst die Bosch wird die geforderten Toleranzen für eine Grundschule locker einhalten. Oder glaubt hier allenernstens jdm dass
die mit nem 15 Bohrer ein 16er Loch bohrt ??? Da fallen die Toleranzen durch schlechte Bohrer bzw den Bediener deutlich mehr ins Gewicht.
Aber man kennt es ja: Wenn der Bauer nicht schwimmen kann.... ist die Badehose schuld.

Mit würde die hier für die heimische Werkstatt reichen. Also auch locker für eine Grundschule
https://www.stuermer-maschinen.de/m...timum-bohrmaschinen/optidrill-dq-20v-3191080/

PS wir haben in der Grundschule mit Bohrwinde gebohrt
Ich war schon damals zu faul und hab das mitgenommen und Opa hat das gebohrt. Bohrständer und Bohrmaschine AEG hab ich heute noch.
 

Seanathair

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Ich finde der Hobbyhandwerker darf ruhig große Augen kriegen, wenn es die Ausstattung einer Schulwerkstatt sieht. Ich habe keine Alzmetall und wäre auch nicht neidisch. Man muss auch gönne könne. Liegt ja auch in der Enscheidung des Käufers und wenn das Gerät 50 Jahre häft (also keine Elektronik) ist es auch nachhaltig.

:emoji_grin:
 

Lorenzo

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Keine Maschine steht 50 Jahre in ner Schule. Irgend ein Sicherheitsfeature das irgendwann fehlt, und die Maschine wird ersetzt, weil sie ohne das Feature an der Schule nicht betrieben werden darf. Dankeschön dafür, so kam ich an meine erste Flott. Sollte aber eigentlich nicht sein und Zweck sein..

Ich finde es schlicht eine Verschwendung so teures Gerät in ner Grundschule vor sich hin gammeln zu wissen. Das Geld könnte auch an der Schule und auch gerne im selben Werkraum sinnvoller genutzt werden.
Sinnvoll ist das richtige Werkzeug für eine bestimmte Aufgabe zu wählen, und die Aufgabe wird nicht sein Metal im 3-Schicht-Betrieb zu zerspanen.
 

Wanderer82

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@Lorenzo

Bei uns interessiert(e) sich kein Schwein für irgendwelche Sicherheitsfeatures. Wenn ich jetzt so ein Teil anschaffe, dann habe ich keine Ahnung, worauf ich allenfalls achten muss und es ist mir auch ziemlich egal. Ich fühle mich hier keinesfalls verantwortlich. Da anscheinend niemand Übergeordnetes für diese Maschinen-Beschaffungen zuständig ist, sondern die Lehrpersonen selber, kann uns auch niemand einen Strick draus drehen, wenn wir einfach etwas anschaffen.

Ich arbeite seit 15 Jahren in der Schule und seit da haben wir immer dieselbe Flott (uralt, keine Ahnung, wer die mal angeschafft hat, die könnte auch mal in den 70er oder 80ern gekauft worden sein) und die zwei Ständer mit Bohrmaschine. Also 20 Jahre werden die neuen Standbohrmaschinen auf jeden Fall dort bleiben, wenn sie gut sind auch durchaus viel länger. Sofern keine Lehrperson sich um Ersatz kümmert, wird da überhaupt nichts einfach so ersetzt.

@All

Wir sind uns einfach das Gewackel und die unbequemen Verstellmöglichkeiten leid bei diesen Ständern. Und natürlich brauchen wir zumindest für die Schüler nicht zwingend etwas Profimässiges. Aber wenn man doch mal was machen will, was eine etwas bessere Maschine voraussetzt, ist man froh, von Anfang an etwas Flexibleres angeschafft zu haben. Eigentlich nützen mir nur Kaufempfehlungen von verschiedenen Maschinen nicht so viel. Sinnvoller wäre, wenn es dazu eine kleine Erläuterung der Vorteile gäbe (warum gerade die, was wären dann aber Dinge, die dort nicht gehen, wo wäre dann ein anderes Modell schlechter usw.). Der Preisrahmen (+/- 2000) ist ja mehr oder weniger gegeben, lässt aber dennoch eine ganze Menge verschiedener Maschinen zu.
 

Daniboy

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Wie sieht es eigentlich mit den rechtlichen Vorschriften aus?
Eine Ständerbohrmaschine kann ja bei Fehlbedienung auch einen Arm abreissen.
(Passiert ja immer wieder ein mal auch bei Erwachsenen)

Ab welchen Alter dürfen denn Personen sowas bedienen?
Gibt es da Tabellen wie bei Lehrlingen, mit Alter und Werkzeug-Leistungsangaben?
 

Martin45

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Es gibt zumindest in DE (bzw. den Bundesländern hier) für verschiedene Tätigkeiten in Werk/Technikunterricht Richtlinien, also Alter usw. Findet man online als PDF.
Wenn man in diese Richtlinien schaut, stehen da auch sehr genau die Anforderungen, z.B. bei 3D Druck bzgl. Feinstaubgefahr oder Brandgefahr und Versicherung, die einzuhalten sind. Bei 3D Druck ist das fast nicht einzuhalten...
Weiterhin ist zumindest in DE eine Gefährdungsbeurteilung anzufertigen und die Schüler regelmäßig zu unterweisen.
In der Praxis ist es aber eher wie offensichtlich in der Schweiz, man ist schon froh, wenn überhaupt jemand was neues anschafft und im Unterricht auch nutzt.
Ich denke relevant wird das Sicherheitsthema dann, wenn es zu einem Schadensereignis kommt...
Bei Bohrmaschinen ist z.B. seit einigen Jahren ein Futterschutz (Plexiabdeckung) notwendig. Ich glaube der muss auch in die Elektronik eingebunden sein, sprich wenn offen, startet die Maschine nicht.
Ich kann gerne heute Abend mal mehr schreiben, auch zu einigen anderen Fragen.
 

NiklasAG

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In Behindertenwerkstätten stehen Formatkreissägen, CNC-Fräsen usw. für hunderttausende an Franken, nur bei uns schon in der Region.
Für viele ist das Arbeiten mit "tollen" Maschinen einfach auch ein Mehrwert und ein Zeichen von Respekt in dem Sinne, dass es geschätzt wird, dass man an den Profimaschinen arbeiten darf.
Bei Schulen muss nicht alles wirtschaftlich sinnvoll sein.
 

Lorenzo

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Genau die von Martin erwähnte schwenkbare Abdeckung inklusive Abschaltung der Maschine war der Grund für den Verkauf der Flott die ich von Netz Schule bekommen hab..

Und ja, ne Schule muss nicht wirtschaftlich arbeiten, aber am der einen Stelle Defizite und an anderer Stelle unnötig rauspfeffern is auch nicht sinnvoll.
 

FredT

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In der Schweiz -Winterthur- ist die SUVA für Arbeitsplatzsicherheit zuständig. Und für Schulen gilt das auch, dort als Schulleiter/Rektor hauptverantwortlich. Deshalb kann ich deinen "Aufstand" nicht nachvollziehen, denn wenn du das beschaffst, bist du auch für die Einhaltung der Vorschriften zuständig, wie auch dann im Unterricht. Und die sind in Schuleinrichtungen altersadäquat noch viel schärfer. Lauf da mal besser nicht aus Unkenntnis etc. ins offene Messer... denn dann hat der Untersuchungsrichter das letzte Wort.
 

DZaech

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Hier wird wieder spekuliert und fantasiert vom Allerfeinsten….

In der Schweiz läuft alles ein bisschen einfacher, unkomplizierter und in der Regel reibunsloser. Auch wenn Deutsche Bürger in der Regel das weder verstehen noch glauben können :emoji_wink: Ist aber so.

Wir sind gottlob nicht Deutschland und es hilft keinem was wenn sich hier Hordenweise „Gesetzesexperten“ und „Bedenkenträger“ zu einem Thema äussern, das so bei uns einfach ganz anders gehandhabt wird.

Und zur Erinnerung, das Budget von Thomas beträgt 1000-2000 Fr.
Eine Scheppach Klapperkiste für 350€ ist nicht gefragt, entspricht absolut nicht dem Standard im Schweizer Grundschulwerkraum und stellt mit Sicherheit niemanden zufrieden :emoji_wink:
 

FredT

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Glücklicherweise hab ich da in der Schweiz die Erfahrung machen dürfen, daß dort Arbeitsschutz im Bahnbaubereich nicht nur anders, sondern sogar besser gehandhabt wird als im Nachbarland. Insofern ist es da wohl in Deutschland einfacher gehandhabt... Und da habe ich nun auch genügend Einblick bekommen, bis hin zum Arbeitsunfall mit Personenschaden...
 
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