Oje, da hab ich ja was losgetreten. Die Empfehlungen gehen schon extrem weit auseinander, von Maschinen von einigen hundert bis zu Maschinen über 4000 Euro.
Also: Für das, was meine Kolleg(inn)en so machen, würde - da bin ich recht überzeugt - auch eine günstigere Tischbohrmaschine gehen, sowas wie die Bosch. Aber ich persönlich habe eben gerne einfach robuste Maschinen und bin ein Perfektionist (kann man auch sein, ohne handwerklich besonders begabt zu sein). Und ich kaufe auch gern wertige Produkte, die dann 20 Jahre halten und vielleicht das ein oder andere Goodie bieten, das man vielleicht zwischendurch doch noch gut gebrauchen kann. Wie bereits erwähnt, geht es mir um einfache Handhabung des Tiefenanschlags, einfache Einstellmöglichkeit der Geschwindigkeit, Robustheit und halt eben wenig Gewackel / geringe Toleranzen. Ich vermute aber, dass das "Problem" beim genauen Bohren vermutlich eher bei mir (oder den Kindern) liegt, als an der Maschine (zumindest bei der Flott). Nur schon deshalb und weil wir eben keine Profis sind, suche ich eher einen guten Kompromiss. Wir haben eine JET Bandsäge und ich bin nicht so 100% überzeugt von der Marke. Trotz Einstellung durch einen "Profi" hatte ich nie wirklich schön rechtwinklige Ergebnisse und die Führungsklemme ist auch so ein komisches Patent mit einem Kunststoffplättchen, womit man das Teil festklemmt. Aber gut, vielleicht liegt es auch da wieder am Bediener.
Noch was zur Ausbildung: In der Schweiz wählt man nebst den Hauptfächern Deutsch, Mathematik, Naturkunde/Geografie/Geschichte, Englisch oder Französisch und Religion und Kultur, in welchen alle ausgebildet werden, die Wahlfächer aus: Musik, Zeichnen, Handarbeit/Werken (als ein Fach) und Sport. Man muss aber sagen, dass es eher selten unter den Primarlehrpersonen ausgesprochen technik- oder werkaffine Studenten gibt. Die meisten "werkeln" einfach gerne, wenn sie sich für das Fach Handarbeit/Werken entscheiden, was nun nicht wirklich viel Know-How benötigt. In der Oberstufe (1. - 3. Sekundar) sieht es schon anders aus, da müssen die Werklehrer schon eher was drauf haben. In unserer Stufe kommt dazu, dass man kaum Zeit hat, etwas vertieft zu behandeln. Es sollte so viel (Nähen, Häkeln, Nähmaschinen-Nähen, Holz, Papier/Karton, Kunststoff, Elektrizität usw.) in diesen Stunden abgedeckt werden und daneben sollten die Schüler auch noch beim "Designprozess" mitmachen, da kommt man zu nichts. Aber ich bin trotzdem froh, wenn die Maschine wenigstens erlaubt, genau zu arbeiten, wenn man denn will. Zudem benutzen wir Lehrpersonen die Maschinen teilweise auch, um etwas vorzubereiten.
Zu den Fragen noch:
- Die Schüler arbeiten erst etwa ab der 5. Klasse erst (ab ca. 10-11 Jahren) an den Bohrmaschinen, in Ausnahmefällen vielleicht auch mal 1 Jahr früher.
- Die Bohrmaschine ist eien Bosch 1122.7 (310W, 0-1000 1/min), Flott ist eine TB10, Jahrgang 1954.
- Wir könnten sicherlich weitergebildet werden an den Maschinen, aber ich glaube nicht, dass dies für die anderen Lehrpersonen eine hohe Priorität hat.
- Bohrtiefe... hm, ja halt so viel, wie möglich im Prinzip. Ich wollte mal durch einen über 10cm langen Stab bohren. Gut, das geht natürlich, wenn man den Stab umdreht, ist vermutlich auch besser so. Die grosse Bohrtiefe ist jetzt nicht das Wichtigste.
- Bei der Standfläche handelt es sich nicht um einen Tisch, sondern mehr um ein massives Holzbrett, das an der Wand befestigt ist, ich glaube auf Winkeln liegend. Jetzt bin ich grad zu faul, um nochmal nachschauen zu gehen
Nur ein Schreibtisch ist es sicher nicht.
Gruss
Thomas