Schleifpapier setzt sich ständig zu

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Hallo zusammen,

ich habe nach der spitzenmäßigen Anleitung vom Ottmar

(https://www.woodworker.de/forum/kra...fen-ge-lt-weissliche-flecken-hilfe-t2030.html)

mit dem Abschleifen unseres Buchetisch begonnen.

Nur setzt sich leider das Schleifpapier sehr schnell zu. Kaum hat man mit einem Stück 180er Papier den Tisch "berührt", ist es schon nicht mehr zu gebrauchen.
Gibt es da qualitative Unterschiede? Ein Bogen (ca.DIN A4) hat nur 0,49 € gekostet. Kann man da nicht mehr erwarten? Welches Papier könnt ihr mir empfehlen? Und noch ´ne Frage. Mit Hand abschleifen oder kann man auch z. B. einen Delta- oder Exzenterschleifer einsetzen?

Vielen Dank für eure Hilfe, Gruß Bernd
 

Eick

ww-nussbaum
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Kaum hat man mit einem Stück 180er Papier den Tisch "berührt", ist es schon nicht mehr zu gebrauchen.
Gibt es da qualitative Unterschiede?

Bei einem Buchetisch gleich mit 180er zu beginnen erscheint mir etwas zu fein. Da ist es kein Wunder, wenn es sich sofort zusetzt. Es muss ja nicht gleich 80er sein, aber 120er für den Anfang wäre vielleicht etwas erfolgreicher und langliebiger.
Qualitativ gibt es auch große Unterschiede. Bestimmtes Papier, was man so im Baumarkt sieht, ist wirklich nur Müll. Es wird sofort stumpf und was die manchmal als Körnung verwenden ist auch fragwürdig. Bestimmte Körnung bleibt sogar im Holz und versaut einem dann das Finish.

Mit Hand abschleifen oder kann man auch z. B. einen Delta- oder Exzenterschleifer einsetzen?

Also in meinem derzeitigen Betrieb schleifen sie alles mit einem Excenterschleifer. Auch Vollholzflächen und Furnier. Wenn man als letzten Schleifgang feines Papier nimmt, sieht das Resultat sogar wirklich klasse aus. Ich hatte zwar anfangs meine Zweifel und schliff zunächst als letztes nochmal in Faserrichtung nach, doch das ist überflüssig.
Für die Schleifgeräte gibt es meist auch qualitativ gutes Schleifpapier.
Wäre vielleicht die perfekte Lösung für dich.

Beste Grüße aus Sachsen,
derEick
 

derdad

Moderator
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Hallo!
@Eick: Bernd hat, glaube ich, eine geölte Fläche und möchte die reparieren. Da ist 180 schon in Ordnung, sofern die Kratzer nicht all zu tief sind. Die Fläche ist im Prinzip ja schon fertig.
Aber nun sum eigentlichen Problem. Das Zusetzen bei geölten Oberflächen ist ein Problem, das leider Auftritt. Holzstaub in Verbindung mit Öl oder Wachs ergibt nunmal einen super Kitt der die Körnung verklebt. Ich hab beim Lackschleifen mit dem Schwing-oder Excenterschleifer ein Stück alten Floorteppichs neben mir liegen. Wenn das Papier zu ist, halte ich den Schleifer kurz auf den Floor und die Körnung wird wieder frei "geputzt". Evtl hilft das auch bei öligen Oberflächen.
Der Unterschied in der Schleifpapierqualität ist wirklich manchmal eklatant. Es gibt auch versch. Streuungen des Schleifkorns. Für den reinen Holzschliff wird meist eine etwas geschlossenere Körnung genommen. Für lack und Finish eine offene Streuung. Das Beste wäre, im FarbenFACHhandel nachzufragen. In den baumärkten haben sie "Schleifpapier", ich nehme aber nicht an, dass sie Unterschiede für versch. Anwendungszwecke machen. Jedenfalls werden die Verkäufer wenig Ahnung davon haben.

gerhard
 

WinfriedM

ww-robinie
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Wenn du danach wieder ölen willst, würd ich gleich nass schleifen, also ein wenig Öl drauf und dann mit dem Schleifpapier drüber. Dann setzt sich nichts zu. Zum Schluß natürlich sehr gut abwischen.

Schleifpapier: Da gibt es in der Tat riesengroße Unterschiede, aber eher in Richtung, wie gut die was runterholen und nicht so, wie die sich zusetzen. Ich hab hier recht gutes Papier von Indasa, das setzt sich bei solchen Oberflächen auch recht schnell zu. Handpapier reinige ich mit einer Messingdrahtbüste.
 

edelres

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Testbenzin - Oelfarbverduenner

Hallo Gast,

vermutlich hast du in dem von dir angesprochenen Beitrag den Nass-schliff uebersehen. Die meisten Oberflaechenmaterialien, von Leinoelfirnis bis zu Oellacken, verschmieren Schleifpapier augenblicklich. Dies umgehe ich, indem ich die abzuschleifende Flaeche mit Testbenzin/Oelfarbverduenner gut nass halte, mit anderen Worten das Schleifpapier gleitet auf einer staendig nass gehaltenen Flaeche, so kann sich das Schleifpapier nicht zusetzen.

Das Testbenzin, mit dem Schleifabrieb wische ich mit Papierhandtuechern ab, evtl ins Holz eingedrungenes Testbenzin, verdunstet in kurzer Zeit restlos.

Ist mir ein solcher Fehler beim Oelfinish passiert, verwende ich an Stelle von Testbenzin, das gleiche Oel wie beim Erstauftrag, auch hier wische ich mit Papierhandtuechern ab und lasse die Oberflaeche trocknen, was in den meisten Faellen genuegt.

Grundsaetzlich, durch das Schleifpapier wird Waerme erzeugt, diese macht den Lack klebrig und verstopft das Schleifpapier, bei maschineller Anwendung, erzeugen die am Schleifpapier festgesetzten Reste ein unkontrolliertes Aufreissen der Schicht. Z. B. die Autolackierer, schleifen nur nass, da bei Holz Wasser ausscheidet verwende ich Testbenzin oder Oelfarbverduenner.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar
 

boehmer

ww-ahorn
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Hallo Bernd,

ich habe meinen geölten Buchentisch beim ersten Mal auch mit dem Schwingschleifer
abgeschliffen. Dabei habe ich genau dasselbe beobachtet: Das Schleifmittel setzt
sich sofort zu. Außerdem musste der Tisch extra nach draußen gebracht werden, weil
das alles doch sehr staubt (auch mit Absaugung).

Beim zweiten Mal habe ich eine Ziehklinge benutzt. In der Küche habe ich ca. 20
Minuten gebraucht (und alle Seiten einer rechteckigen Ziehklinge), um den Tisch
abzuziehen.

Fazit: Die gezogene Fläche sieht wesentlich besser aus, die Poren setzen sich nicht
wieder mit Schleifstaub zu. Die Aktion geht wesentlich schneller, ist billiger und
macht weniger Dreck. Probiere es am besten selber aus. Wichtig: Das Schärfen
einer Ziehklinge sollte Dir bekannt sein. Und, verbrenn' Dir nicht die Finger!!! :emoji_slight_smile:

--
Dirk
 

frankundfrei

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Lichtenfels
Schleifvlies für den Feinschliff

Bei geölten Oberflächen ist das Schleifvlies eindeutig dem Schleifpapier vorzuziehen. Es stumpft nicht so schnell ab und bleibt offen.

Sehr gute Erfahrungen habe ich damit auch zum Reinigen von verschmutzen Wachsoberflächen gemacht.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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