Schreinerei setzt ausschließlich auf Lastenräder

Gonzaga

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Bin gerade zufällig auf DIESEN Videobericht gestoßen.

Eine Schreinerei aus Hannover, die komplett auf's Auto verzichtet und alle fahrten mit dem Fahrrad erledigt.

Mir stellt sich die Frage, wie das wirtschaftlich funktionieren kann?

Im gezeigten Video fahren die zu viert, um eine Türe einzubauen. Scheinbar nur um ihr gesamtes Material transportieren zu können.
Berechnen die ihren Kunden die mehrzeit, die sie zum aufladen und Transport benötigen?
Zudem scheint mir der organisatorische Aufwand dahinter sehr kompliziert.
Im Video sagen sie, das sie bei schlechten Wetter nicht fahren. Was ist aber wenn es Tage lang regnet? Was hier ja keine Seltenheit ist. Oder bei Schnee im Winter?
Da kann man doch nicht gescheit planen!

Wenn man jetzt nur mal eben zu einer Reparatur oder kleinen Montage muss, bei dem man nicht viel mehr als sein Werkzeugköfferchen benötigt, dann lass ich mir das ja noch gefallen. Aber so in diesem Ausmaß?

Mich würde mal interessieren was die Profis hier davon halten?
Ist das ein Konzept, dass bei euch in der Firma funktionieren könnte?
 
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inselino

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Ich sag mal so, in der Berliner Innenstadt abseits der Autobahn bist du mit Rad und Auto gleich schnell.

Es ist sicherlich kein Massenmarkt aber eine Niesche mit einem außergewöhnlichen Unique Selling Point. Und dafür findet man dann eben auch Kunden, die dafür mehr Geld ausgeben.
Findet man ja auch für mundgeblasenes Glas, handgemachte Besen, massiertes Rinderfleisch oder Zuckerkügelchen.
 

uli2003

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Mich würde mal interessieren was die Profis hier davon halten?
Für mich nur in dem von dir angesprochenen Rahmen möglich für Aufmaße oder Kleinigkeiten. Da fahre ich auch schon mal mit dem Rad. Man hat einen zeitlichen Mehraufwand, ist wettergebunden, neben dem Regen gibt's auch noch Frost oder Wind, welcher so ein Gefährt mal fix auf die Seite legen kann.

Kundschaft gibt es sicher dafür, die Aquise ist halt aufwändig und man sagt viel ab, weil es terminlich unveränderliche Aufträge sind, die Strecken zu weit usw.
 

wasmachen

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Hab ich vor Jahren auf Wangerooge gesehen.
Funktioniert dort wohl mangels Alternativen Top.

Ich halte davon garnichts bzw ginge das hier in meinem Bereich garnicht.
Wobei..... zwei, theoretisch sogar fusslöufigen Kunden hab ich = die werden zu Fuss ausgemessen....
 

Annis

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Ich (selbst kein Profi) kenne auch Handwerksbetriebe (Tischlerei in Hannover, Sanitärinstallateur in Seelze), die (Lasten)räder nutzen, aber eher für "Chef bringt beim Baustellenkontrollbesuch noch mal Kleinigkeiten mit" als für den Transport von Fenstern oder Waschbecken (Also wohl ähnlich wie @uli2003). Im Hannoveraner Stadtbereich ist man mit dem Rad teils schneller, besonders, wenn man keinen Parkplatz suchen muss (ob das noch gilt, wenn man 4 Lastenräder teils mit Hänger hat?)
 

predatorklein

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Mir stellt sich die Frage, wie das wirtschaftlich funktionieren kann?

Hallo

Du brauchst eben die Klientel , die bereit ist , für diesen Service zu zahlen .
Und man hat eben nur das mit , was man braucht .

Ich bezweifle aber stark , dass gewerbliche Kunden sich mit sowas anfreunden könnten .

Die ordern einen EBS , bei der Montage fällt dem Sachbearbeiter dann noch ein , dass Schienen für Hängeschränke in einer schlechten Wand verdübelt werden müssen .
Geht aber nicht , weil eben keine Dübel an Bord sind .
Und kein 2 K Mörtel .

Und nach den alten Türen , nach denen man auch noch kucken soll , weil die nicht mehr richtig zugehen , das gleiche Spiel .
Die Schließblechzange liegt nämlich auch in der Werkstatt .

Der zuständige Sachbearbeiter dürfte da wenig Verständnis für haben :emoji_thumbsdown:

Auf die vielen Kleinteile , die wir in Kleinmengen IMMER in unseren Sortimo Schubladen im T 5dabei haben , würde wir auf der Baustelle auch ungern verzichten :emoji_wink:

Gruß
 
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hlzbt

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Man kann sicherlich vieles kombinieren. Die Aufgabe muss dafür natürlich klar umrissen sein. Großes Material ggf. mit dem Sprinter von Baustelle zu Baustelle transportieren, aber mit dem Rad den Rest + ggf. Leute. - Ist natürlich vom Ort abhängig, aber In HH bin ich (60+, unsportlich) tagsüber in der Innenstadt auf Strecken bis ca. 8 km mit dem Rad (ohne Motor) als schneller als mit Auto und Parkplatzsucherei, ohne Parkplatzsucherei bestimmt auf Strecken bis 5km. Und auch heute kommen unsere Klempner zwar mit dem Kangoo oder dem Sprinter, haben aber genau die Teile (oder sogar Werkzeuge - Drehmo? Nee, hat ein Klempner im Gefühl...) nicht mit, die gebraucht werden.
 

uli2003

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Jedes Mal das Werkzeug neu zusammenpacken mit der Hoffnung, an alles gedacht zu haben? Wie werden große Dinge transportiert? Wenn der 4 Leute (oder auch mehr) in Lohn und Brot hat, muss der seine Türen aber seeeehr teuer verkaufen wenn er davon existieren muss.
Bei 4 Leuten muss mehr passieren als mit den Fahrrädern möglich ist.

Wenn er auf den aktuellen Fahrradhype aufspringt und diesen als Werbeargument bringt, wird er früher oder später damit nicht klarkommen und sich selbst oder die Kundschaft betrügen (müssen).
Ein E-Transporter nicht zu großer Bauart dürfte keinen sonderlich größeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Seine Fahrradreichweite erzielt er damit auch.
 

haass

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absoluter quatsch.
das wird in hannover als political correctnes regelrecht jedem aufgezwungen!
wenn man hier mit dem normalen Transporter kommt, wird als politischer Querdenker
und Verweigerer des Klimaschutzes bestraft.
 

hlzbt

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Stellt euch vor, es gibt Firmen, die kommen einfach mit dem Rad, weil's besser passt. (z.B. https://cn-segel.de/ueber-uns.html, nach unten scrollen)
Naja, immer wenn Ideologie, gleich welcher Art, ins Spiel kommt, wirds sonderbar....
Klar, gilt aber auch für die langjährige Bevorzugung von Autos (Dienstwagenprivileg, früher höhere Entfernungspauschale etc.).
 

hlzbt

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Natürlich gibt es Berufe wo das passt. Aber halt nicht für den Tischler.
Ich würde das nicht auf den Beruf, sondern auf die konkrete Aufgabe beziehen. Im früheren Bürojob hatte unsere Firma "natürlich" einen Tischler als externen Dienstleister für Aufbau, Umbau etc. von Möbeln. Wenn die Möbel einmal im Haus waren, dann kam der in den 10 Jahren danach nur noch mit Akkuschrauber und Taschenlampe. Das ist jetzt vielleicht nicht die Tätigkeit, die man als Tischler in artgerechter Haltung machen möchte, aber doch ein guter Teil des Broterwerbs. Oder der Elektriker, der die Netzwerke aufbaut (Kabelrolle, 100 Anschlussdosen, Crimpzange, Messgerät - da passt "das Tagwerk" auch ohne Lastenrad in die Satteltasche). Andere Handwerker fahren mit Werkzeug "und Krams" auf der Sackkarre in HH oder B mit der U-Bahn zur Baustelle, weil's schneller geht. Auch mal der Maler, der 2 Zimmer streicht und dafür den Brillux-Eimer, Pinsel, Rolle und Unterlegfolie mitnimmt.

Und, klar, in jedem Beruf gibt es Aufgaben, die nicht mit dem Lastenrad erledigt werden können. Aber es sind vielleicht weniger, als man denkt. Was jedenfalls innerstädtisch so ein Vorgehen auch interessanter erscheinen lässt: Für die innerstädtische Wohnung müssen viele zu liefernde Teile ohnehin in handliche Portionen unterteilt werden, damit sie im Treppenhaus, im Fahrstuhl oder durch die Türen transportiert werden können. Da wird ja nicht der vormontierte 4m-Schrank die Treppe hochgetragen. Der verpackte IKEA Pax definiert hier in etwa den Standard. Genauso klar: Kindergarteneinrichtungen oder maßgeschneiderte Großküchen sind anders. Jedenfalls bis die Teile und ggf. auch große Werkzeuge vor Ort geliefert sind. (Und auch klar - die Arbeit muss passend organisiert werden können. Wer morgens mit dem Auto Material zur Baustelle bringen muss, wird auf dem Rückweg für "die Kleinigkeit unterwegs" nicht zusätzlich auf das Lastenrad umsteigen. Wäre Quatsch.)

Ein Dogma muss man daraus nicht machen. Aber in den Innenstädten großer (voller) oder historischer (enger) Städte passt das häufig. Da sehe ich schon seit Jahren - wenn motorisiert - häufig die Ape statt des Sprinters. Von da aus ist es zum Lastenrad nicht mehr weit.
 

Kerstenk

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ich habe vor vielen Jahren einen Baustoffhändler kennengelernt, der hatte eine Piaggio ape als Kipper und konnte rund 750kg laden. Der ganz große Vorteil war die geringe Breite des Dingen, den Bürgersteig mal eben lang fahren, um in die kleine Einfahrt zu kommen. So konnte er für Kleinbaustellen das Material leicht anliefern, oder in der Garteneinfahrt parken.
Der hier gezeigt Aufwand mit vier Leuten, ist nur mit viel Idealismus zu realisieren, die Kosten zu hoch.
 

brubu

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Hallo zusammen
Für mich sind das eine Art Rosinenpicker die nur sehr spezielle Aufträge ausführen, bzw. entsprechende Kundschaft haben müssen. Das sind keine normalen Betriebe die aller Art Aufträge ausführen wie sie täglich anfallen. Interessant wäre noch zu erfahren ob diese Tischler ihr Material auch
mit dem Lastenrad beim Händler abholen.
Wir hatten früher schon Grüne die kein Auto hatten aber sich immer gerne chauffieren liessen. Ich bin auch schon mit dem ÖV eine Woche in der Stadt arbeiten gegangen inkl. div. Werkzeug und entsprechend beäugt worden.........Ein paar hundert Meter auch schon mit dem Handwagen weil ich die schwere Ware nicht auf den Lieferwagen hieven wollte.
Gruss brubu
 

uli2003

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Wenn die Möbel einmal im Haus waren, dann kam der in den 10 Jahren danach nur noch mit Akkuschrauber und Taschenlampe. Das ist jetzt vielleicht nicht die Tätigkeit, die man als Tischler in artgerechter Haltung machen möchte, aber doch ein guter Teil des Broterwerbs.
Diese Art der 'Tischlerhaltung' ist in meinem Umfeld ausgestorben und durch die Hausmeisterdienste ersetzt worden. Wenn ich da von einem Verrechnungssatz mit 60+ Euro/h bei einem Tischler Facharbeiter ausgehe, will und kann sich das doch niemand mehr leisten.

Oder der Elektriker
Ja, und der Fußpfleger, der Versicherungsfachmann, der Schornsteinfeger vielleicht auch. Wir bleiben aber beim Tischler :emoji_slight_smile:
Muss ja auch häufig nicht der Sprinter sein. Ein kleiner Kastenwagen ist - mit Werkzeug ausgestattet, vielleicht vollelektrisch, oft ausreichend. Und der funktioniert auch in der Großstadt recht gut.
 

hlzbt

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Für mich sind das eine Art Rosinenpicker die nur sehr spezielle Aufträge ausführen
Und genau diese Dienstleister machen - jedenfalls in der Großstadt, um die geht es im Thread - einen guten Teil der Betriebe aus: Services für Wohnungsbaugesellschaften, für Firmen usw.
Das sind keine normalen Betriebe die aller Art Aufträge ausführen wie sie täglich anfallen.
Es reicht ja, wenn diese Aufträge so häufig anfallen, dass es sich - zumindest für eine Person - lohnt, das Auto durch das Rad oder den Roller zu ersetzen. (Arbeitsorganistion, schrieb ich schon oben.)

(P.S.: Viele größere (!) Handwerksbetriebe, mit denen ich zusammenarbeite oder deren Kunde ich bin, haben ja auch eine interne Spezialisierung. Da wird dann schon mal eine Person für Kleinkram abgestellt; für diese Funktion wäre der voll ausgerüste Kangoo (um den Sprinter nicht wieder zu bemühen) auch schon finanziell ziemlich aufwändig. Ist bei Kleinbetrieben ohne besondere Arbeitsteilung anders, schon klar.)
Interessant wäre noch zu erfahren ob diese Tischler ihr Material auch mit dem Lastenrad beim Händler abholen.
Nö. Wäre auch unsinnig. Aber Vorsicht, diese Argumentation geht auch leicht ins "ideologisch-dogmatische". Es gibt viele Fälle, in denen das Rad die bessere Alternative sein kann, sicherlich auch beim Tischler, und es gibt Fälle, in denen ist es eben nicht die Alternative. Aber da, wo es besser ist und funktioniert, muss ich ja nicht grundsätzlich das Auto anwerfen, nur weil ich mit dem Lastenrad nicht das ganze Material vom Großhändler abholen möchte. Und vielleicht beliefert der Großhändler ja auch die Baustelle. Könnte ohnehin günstiger sein, statt allen Kram selbst abzuholen.

@brubu - wohnst du in der Schweiz? (wg. "CH") Dann ist für mich Deine Position nachvollziehbar. Aber das Beispiel stammt aus einer flachen norddeutschen Großstadt. Auf dem Land wäre das Lastenrad auch keine Alternative, allenfalls eine Ergänzung für wenige Fälle.
 
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uli2003

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Aber das Beispiel stammt aus einer flachen norddeutschen Großstadt. Auf dem Land wäre das Lastenrad auch keine Alternative, allenfalls eine Ergänzung für wenige Fälle.
Das wird der Hintergrund sein.
Ich habe mal spaßeshalber die Arbeiten der letzten Wochen durchgesehen. Nicht wirklich an die Verwendung eines Rades zu denken, zumindest in keiner Form wirtschaftlich - es sei denn, er Kunde zahlt die 'Mehrzeit', welche mir dann aber bei den Folgeaufträgen fehlt.
Hier ist es aber recht ländlich.
Man muss dann schon ordentlich umdenken und Kunden haben, welche dies bezahlen.

Und vielleicht beliefert der Großhändler ja auch die Baustelle.
Dann muss man die Räder oder die APE natürlich kurz beiseite stellen, damit der Sattel mit Anhänger Platz findet - wo der 'Sprinter' nicht hinpasst.
 

inselino

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Was weinen denn hier viele so rum?
Seid ihr neidisch, dass ihr immer noch das Auto benutzen müsst? Denkt ihr der bezahlt seine Mitarbeiter nicht ordentlich um so die Kosten wieder reinzuholen? Ärgern euch die Leute die reich genug sind sich so einen Service zu leisten? Habt ihr Angst das jetzt auch machen zu müssen? Meint ihr die Kunden laufen euch zur teureren Konkurenz weg?

Wie eingangs geschrieben gibt es für vieles Kunden und wenn die Niesche groß genug ist kann man damit eben einen kleinen Betrieb unterhalten. Ist doch schön. Warum freut ihr euch nicht, dass die damit glücklich sind und das Geschäft läuft? Niemand fordert von euch morgen eure Arbeit aufs Rad umzustellen.
Und wenn es irgendwann soweit ist, dass die Mehrzahl der Kunden bereit ist diesen Aufpreis zu zahlen, dann wandelt sich eben langsam die Berufslandschaft und die Betriebe wandeln sich mit. Wird sehr wahrscheinlich nicht passieren und wenn tut es auch nicht weh. Jeder Beruf wandelt sich. Der Nachrichtentechniker von gestern macht heute IT mit Technik die sich zu Studienzeit niemand erträumen konnte. Dagegen sind viele Handwerksberufe noch recht konstant.

Das ist übrigens etwas was mich ärgert. Menschen die immer alles so machen wie es schon immer war, anstatt mal neue effizientere und oft bessere Wege zu suchen und stattdessen lieber unflexibel und engstirnig sind, weil ihnen Veränderung zu viel Aufwand ist.
 

hlzbt

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Dann muss man die Räder oder die APE natürlich kurz beiseite stellen, damit der Sattel mit Anhänger Platz findet - wo der 'Sprinter' nicht hinpasst.
Kann man machen, aber in viele Innestädte passt der Sattelzug ohnehin nicht. Da hat auch der Großhändler noch was kleineres auf dem Parkplatz.
 

brubu

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@brubu - wohnst du in der Schweiz? (wg. "CH")
Ja so wie du irgendwo wohnst.
Heikel finde ich bei solchen Themen wenn es Medien so darstellen als sei es nur eine Sache des Willens sich "ökologisch" zu verhalten.
Wir machen grundsätzlich fast alle Arbeiten in einem sehr kleinen Umkreis, sind also so gesehen auch umweltfreundlich. Aber irgendwer muss oder
darf die Arbeiten machen die sich nicht so leicht mit dem Handwagen ausführen lassen. Unabhängig von diesem Thema habe ich schon vor langer Zeit gesagt ich würde auch mit Esel und Wagen liefern wenn es bezahlt wird.
Gruss brubu
 
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uli2003

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Da hat auch der Großhändler noch was kleineres auf dem Parkplatz.
Meine nicht mehr. Da kommt der Sattel, hoch vollgepackt, ohne Stapler kommst du nicht ansatzweise irgendwo dran, es sei denn, du bist der letzte Kunde. In vielen Fällen wird der Anhänger irgendwo auswärts abgekuppelt.
Natürlich nur wenn wir vom Großhändler reden, nicht von Eisen-Karl, der auch mal 'nen Sack Zement mit dem Transporter ausliefert.

Was weinen denn hier viele so rum?
Bisher sehe ich niemanden weinen, nur Argumentationen.

Seid ihr neidisch, dass ihr immer noch das Auto benutzen müsst?
Nein. Geht auch nicht anders, ich bin froh wenn alles dabei ist.
Denkt ihr der bezahlt seine Mitarbeiter nicht ordentlich um so die Kosten wieder reinzuholen? Ärgern euch die Leute die reich genug sind sich so einen Service zu leisten? Habt ihr Angst das jetzt auch machen zu müssen? Meint ihr die Kunden laufen euch zur teureren Konkurenz weg?
Keine Ahnung, ich für meinen Teil bin nicht er. Vielleicht verzichten die Mitarbeiter sogar auf 2-3 Euro die Stunde, weil sie den Aufwand ökologisch unterstützend mittragen möchten? Weiß der Himmel.

Ich mache nicht mehr viel Kleinzeugs. Es hat sich gezeigt, dass die aktuellen Verrechnungssätze dabei nicht umzusetzen sind.
Ein Beispiel: Wir haben sehr lange Rollladengurte getauscht für eine recht große Wohnungsbaugenossenschaft.
Schickt man dort einen Facharbeiter hin, und der ist mit An- und Abfahrt zwei bis drei Stunden weg, kostet der Gurttausch schnell 200 Euro. Was glaubst du, wie schnell die eigene Leute hatten, wenn 10 Gurte die Woche dran waren.
Ersatzweise sind die ganzen Hausmeisterdienste aus dem Boden geschnellt. Ich bin ja nun nicht seit ein paar Wochen, sondern eher ein paar Jahrzehnte selbstständig. Vermutlich daher nicht ganz so ahnungslos, was die Beurteilung von Wirtschaftlichkeit im Tischlereibereich angeht.
Nein, kein Neid, absolut nicht. Mittlerweile bin ich froh nicht mehr so viel Kleinkram machen zu müssen, es ist sehr schwer davon zu existieren.
 

hlzbt

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Ja so wie du irgendwo wohnst.
Heikel finde ich bei solchen Themen wenn es Medien so darstellen als sei es nur eine Sache des Willens sich "ökologisch" zu verhalten.
Wir machen grundsätzlich fast alle Arbeiten in einem sehr kleinen Umkreis, sind also so gesehen auch umweltfreundlich. Aber irgendwer muss oder
darf die Arbeiten machen die sich nicht so leicht mit dem Handwagen ausführen lassen.
Da bin ich völlig bei dir. Ich wohne zwar seit 40+ Jahren in irgendwelchen Millionenstädten (B und HH), komme aber eigentlich vom Land bzw. aus dem Umland, und das sind oft verschiedene Welten mit häufig verschiedenen Anforderungen und Rahmenbedingungen. Für bestimmte Settings (Familienpflege, nicht Handwerk) brauche ich den Verbrenner, auch wenn er noch so klein ist (2x200km am Nachmittag von Stadtrand A zu Stadtrand B ohne direkte Lademöglichkeit am Ziel geht nicht sicher mit dem Stromer), in der Stadt mache ich fast alle Fahrten < 10km und ohne besonders sperriges / schweres Gepäck (3 Taschen mit zusammen ca. 25kg gehen gut) mit dem normalen Fahrrad - einfach schon, weil's schneller geht.
 

Gonzaga

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Was weinen denn hier viele so rum?
Seid ihr neidisch, dass ihr immer noch das Auto benutzen müsst? Denkt ihr der bezahlt seine Mitarbeiter nicht ordentlich um so die Kosten wieder reinzuholen? Ärgern euch die Leute die reich genug sind sich so einen Service zu leisten? Habt ihr Angst das jetzt auch machen zu müssen? Meint ihr die Kunden laufen euch zur teureren Konkurenz weg?

Hier wird weder rum geweint noch von Neid gesprochen!

Meine Fragen im Einganspost war ganz klar gestellt.
- Wie funktioniert das Wirtschaftlich?
- kann dieses Konzept in eurem Betrieb funktionieren.

Darauf haben die Profis mit Blick auf ihren Betrieb geantwortet.

Aus den Antworten verstehe ich, dass das wirtschaftlich durchaus möglich ist, wenn die Kunden den Mehraufwand bereit zu zahlen sind.

Aus den Antworten geht aber auch hervor, dass man größere Aufträge so nicht bedienen kann.
Wenn die Schreinerei aus dem Video sich also ausschließlich auf kleinere Projekte spezialisiert hat, die das Ausliefern mit dem Fahrrad möglich macht, dann ist das doch vollkommen in Ordnung.
Von Neid kann da nun wirklich keine Rede sein.

Persönlich halte ich dieses Konzept aber dennoch für schwierig, wenn man nicht für den Notfall auch mal auf einen Transporter umsteigen kann. Dabei spielt es keine Rolle ob der Transporter mit Diesel, Benzin, Elektro oder Muskelkraft angetrieben wird.

Mal als Bespiel.

Die Schreinerei sagt Frau Müller zu, nächsten Donnerstag die Türe montieren zu kommen. Zu diesem Termin wird Frau Müller sich auf der Arbeit frei nehmen um zuhause sein zu können.
Der Schreiner plant seine Leute für diesen Tag ein.

Der Donnerstag ist da:
Uverhofft zieht ein Unwetter auf und der Termin kann nicht war genommen werden.
Der Schreiner muss also plötzlich Arbeit für 4 Leute in der Werkstatt organisieren und Frau Müller ist sauer das der Termin nicht eingehalten wird und sie sich zudem auch noch extra frei genommen hat.

Ich stelle mir das organisatorisch sehr schwierig vor.
 

hlzbt

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Persönlich halte ich dieses Konzept aber dennoch für schwierig, wenn man nicht für den Notfall auch mal auf einen Transporter umsteigen kann. Dabei spielt es keine Rolle ob der Transporter mit Diesel, Benzin, Elektro oder Muskelkraft angetrieben wird.
<...>
Ich stelle mir das organisatorisch sehr schwierig vor.
Wenn das eine 100%-Verzichtlsösung sein soll, dann ja. Sonst: Miettransporter. Hier in HH steht an jeder 3. Straßenecke ein Transporter von Miles herum; wie es in H ist, weiß ich nicht, wird aber nicht großartig anders sein (ersetze Miles durch Star Car etc.) Eine Stunde für 20€ mieten, dann wieder abstellen, parken inklusive. Günstiger kann man in der Stadt kaum transportieren. Der eigene Transporter steht ja während der Montagezeit auch unnütz herum und kostet ggf. nochmal 3€/h Parkgebühren, neben allen anderen laufenden und fixen Kosten.
 
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