Schwalbenschwanz Verbindung - Rob Cosman

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.452
Ort
HinternDiwan
Japansäge wäre zu meiner Zeit NoGo bei der Lehrabschlussprüfung und auch Berufsschule gewesen.... da war die Feinsäge schon ungern gesehen, deswegen hast idR 2 Gestellsägen gehabt.

Freie Werkzeugwahl gabs bei uns dann erst zum Meisterkurs; da hättest auch mit dem Kastanienmesser antraben können.... und man hat schon viel Zeit in die Vorbereitung seiner Sägen gesteckt. Wir hatten hier Meisterstück und Handfertigkeitsprobe zu machen. Obwohl das dazumal schon nicht mehr Prüfungsvorgabe war. Kommentar Prüfungsvorsitzender war: '...wem es nicht passt: da ist die Tür!'

Die Japsen sind hier so um 96 herum aufgetaucht....

@Wolfgang
Ist deiner Meinung nach ne Schwalbenschwanzverbindung, aufs erste Mal passend geschnitten/gestemmt ohne Nacharbeiten, womöglich noch im Hartholz dann einfach Kindergarten & im Bereich 'Bastelnachmittag in der Grundschule' angesiedelt?
Ist kein Vorwurf... aber zwischen 'irgendwie zusammenkleistern' und 'passt beim ersten Mal' gibts mMn schon bissl Unterschiede:emoji_slight_smile:
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 67188

Gäste
schön, dass von einigen auch noch andere Wege akzeptiert werden um akkurat zu arbeiten.
Seine Erklärungen zu vielen seiner Projekte und Tutorials lassen keine Zweifel übrig, dass er
sein Handwerk versteht.
Dass er das als Plattform / Grundlage zum Verkauf seiner Kurse und Werkzeuge macht ist vollkommen sinnig.

Wir sollten uns mal Gedanken machen, warum so viele amerikanische YouTubes geguckt werden,
nicht weil die die den heiligen Gral gefunden haben, sondern es im Vergleich zu hier einfach die größere Auswahl gibt und
das arbeiten von Hand scheinbar deutlich populärer ist als hier.

Dafür können unsere Youtuber mit einem 700,- € Duodübler Klasse OSB Kisten bauen in denen die u.a. Festoolcontainer verstaut werden
und als Krönung kommen dann die durchsiebten MDF-Platten dazu.
Ja das gibts auch übern Teich zu sehen doch da wird wieder pragmatisch mit einem 50,- Pockethole-Jig zusammengeschustert.

Es sind doch gerade mal eine Handvoll an deutschsprachigen Holzwerkern die so detaillierte Videos mit Handwerkzeugen drehen.
Da "Drüben" kauft man eben eine Laubsäge für 180,-€
und hier ist es salonfähig sich für ein paar Löcher in Holz eine TBM im 4-stelligen Bereich zu kaufen, na und?

Hab gestern erst ein Video gesehen in dem jemand mit einem 250,- Simshobel eine Nut in OSB gesäubert hat.
Außer MPX, OSB und MDF war in der ganzen Werkstatt kaum ein Stück Massivholz zu sehen.

Egal,
was mich ärgert ist, dass zu oft über die Amerikanischen Schreiner hergezogen wird und man dabei
aus den Augen verliert, dass wir uns immer mehr wegbewegen von der Materie die wir kritisieren wollen.
Wenn dann mal die Argumente ausgehen, dann heißt es schnell, die Meister Eder Romantik ist passé.

Die Japsen sind hier so um 96 herum aufgetaucht....
die Japaner heißt das will ich meinen!
 

zündapp

Gäste
@Wolfgang
Ist deiner Meinung nach ne Schwalbenschwanzverbindung, aufs erste Mal passend geschnitten/gestemmt ohne Nacharbeiten, womöglich noch im Hartholz dann einfach Kindergarten & im Bereich 'Bastelnachmittag in der Grundschule' angesiedelt?
Ist kein Vorwurf... aber zwischen 'irgendwie zusammenkleistern' und 'passt beim ersten Mal' gibts mMn schon bissl Unterschiede:emoji_slight_smile:

Nein, das ist Handwerk, eine Fertigkeit, die man verstehen, lernen und üben muss. Aber auch wirklich nichts besonders Schwieriges. Wie Autos reparieren. Es erklärt sich nicht von selbst und fliegt auch nicht jedem zu. Aber wenn man sich etwas darum bemüht, ist es mit überschaubarem Aufwand zu lernen. Und von "Zusammenkleistern" spreche ich hier nicht, das würde mir im Hobby keine Freude bereiten.
Wenn man aber um solche Sachen zu viel "Gewese" macht, verliert man gerne den Blick fürs Wesentliche: etwas bauen, etwas schaffen, fertig werden, Freude am Werk. Nicht rumpfriemeln, teuer einkaufen, jahrelang Vorrichtungen bauen usw.

Jetzt bin ich kein Rob Cosman. Aber meine ersten Zinken in einem Projekt (nach drei bis vier Übungsverbindungen) war eine halbverdeckte Zinkung in Hartholz, für die ich mich heute noch nicht schämen muss. So schwer ist es also weiß Gott nicht. Aber ich habe mich ernsthaft darum bemüht, das schon.

Gruß,

Wolfgang
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.509
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Das wollten wir immer so machen... da hast bei uns in der Schule gleich n 5er kassiert.
Mein damaliger (Berufsschul-) Lehrer hat das nicht akzeptiert.... das vorritzen der Kerbe (mit Stemmeisen) zum ausstemmen wurde auch argwönisch beäugt..... und musste freihändig geschehen:emoji_grin:
Servus, mein Berufschullehrer legte auch viel Wert auf rationelles, flottes und zugleich sauberes Arbeiten.
Darauf kommt’s ja im späteren Berufsalltag auch an.
Darum wurden beim Zinkenausstemmen auch mehrere Teile übereinander gespannt weils wesentlich zügiger geht als bei jedem Teil vorsichtig mit dem Stemmeisen rumzuzittern.

Gruß Christian
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.734
Das ist halt seine Methode, die er sich im Laufe von Jahrzehnten erarbeitet hat
Ich bezweifel es und behaupte, er will einfach nur möglichst viel teures Werkzeug präsentieren.

Er versetzt das Brett mit dem Streichmass um die Sägeblattstärke. Da passt das dann sehr gut.
IDu scheinst etwas anderes zu meinen?
Ich meinte die Breite der Zinken. Nicht deren Länge.
 
Zuletzt bearbeitet:

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.906
Ort
Oldenburg
Ich bezweifel es und behaupte, er will einfach nur möglichst viel teures Werkzeug präsentieren.

IDu scheinst etwas anderes zu meinen?
Ich meinte die Breite der Zinken. Nicht deren Länge.

Ich meinte das was im Video von 4:35 bis 5:00 zu sehen ist. Wenn er so direkt in der Kerbe sägt sollte es gut passen.
 

zündapp

Gäste
...behaupten kann man viel, irgendwas bleibt immer hängen. Aber konkrete Anhaltspunkte, dass der Mann sein Handwerk nicht versteht, dürften ernsthaft kaum nachzuweisen sein.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.734
Ich meinte das was im Video von 4:35 bis 5:00 zu sehen ist.
Ah ja; stimmt, du hast Recht. Er hat mit einem Offset angerissen. Teils nach links und teils nch rechts. Wobei das genaue Maß des Offsets dann eigentlich auch noch abhängt von der Klingenstärke des Anreißmessers...
Ich bzeweifle aber immer noch, dass das schneller und präziser klappt als die übliche Methode.: In der fertig ausgestemmten Lücke mit Bleistift anreißen, und dann beim Sägen den Strich in ganzer Stärke stehenlassen.
Ist aber auch nicht sehr wichtig und nicht meine eigentlicher Kritikpunkt.
 

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.450
Ort
Ostheide
Ich bzeweifle aber immer noch, dass das schneller und präziser klappt als die übliche Methode.: In der fertig ausgestemmten Lücke mit Bleistift anreißen, und dann beim Sägen den Strich in ganzer Stärke stehenlassen.
Einer der Unterschiede zwischen Tischlern und Heimwerkern ist ja, dass Zeit bei Heimwerkern keine Rolle spielt. Wenn das mit der gezeigten Methode funktioniert, ist das für Heimwerker völlig ok. Bei Tischlern kommt ja das Problem, dass das irgendwer bezahlen soll und dann geht das ja nicht nur um eine Zinkenecke.

Lico
 

Mitglied 67188

Gäste
Einer der Unterschiede zwischen Tischlern und Heimwerkern ist ja, dass Zeit bei Heimwerkern keine Rolle spielt.
ich kann es nicht mehr hören! Sorry!!
Der Unterschied ist der, dass die Tischler das so gut wie gar nicht mehr machen und womöglich Schwierigkeiten
hätten es besser zu tun als ein ambitionierter Hobbyschreiner dem das Spaß macht.
Es gibt viele Methoden irgendwas effizient zu erledigen.
Jeder so wie er es gelernt hat und am besten damit zurecht kommt.
Ob jetzt die Gestellsäge oder die Japansäge, der Bleistift oder das Anreißmesser zu Gange war,
wird kein Kunde bemerken wollen/können.
Das abstellen von Hobel auf irgendwelchem Material ist faktisch komplett irrelevant wenn es vorsichtig geschieht.
Das Eisen mit Wums vor einem Ast anzusetzen ist genauso schädlich.
Unser Schleifentertainment auf egal was, ist dem Eisen oft unzuträglicher als ein vorsichtiges absetzen.
Hier wieder falsches Handwerkertum ablesen zu wollen ist überzogen.
Das behaupte ich, obwohl mir penibelst eingebleut wurde, das Werkzeug rechts vom Schraubstock in einer
ganz gewissen Anordnung abzulegen.
Nur mit Mühe konnte ich überzeugen, dass es als Linkshänder auch auf der anderen Seite gut ist.
Hier geht es aber nicht um links oder rechts oder das ultimative ablegen eines Hobels, sondern um ein Auge für das Werkzeug
zu bekommen. Wenn man dem Lehrling das vermitteln konnte (auch mit so undurchsichtigen Anweisungen), dann ist
das Ziel erreicht worden.
Ich ertappe mich heute noch, wie ich mein Werkzeug im rechten Winkel zur Werkbank ausrichte und am Tagesende mit dem Lappen
drüber wische bevor es weg kommt....
Da bin ich meinen Meistern sehr, sehr dankbar für.
Wenn jetzt ein Truppe aus Let´s Bastel sein Werkzeug nur noch auf den Tisch schmeißt, ist es was anderes
als wenn ein gestandener Tischler/Schreiner seinen Hobel mit allem Respekt auf dem Eisen absetzt.
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.906
Ort
Oldenburg
Moin,

weil es gerade ein passendes Projekt gibt hier ein paar Bilder. Ich möchte ein paar Holzteile zinken. Dazu muss ich die anreißen, bei mir gibt es die Schwalben zu erst.

Auf einem Musterbrett habe ich mir mit dem Strahlensatz passend die Schwalben aufgezeichnet. Danach konnte ich die mit einem Zirkel die Einteilung abnehmen und auf das Hirnholz der Brettchen übertragen. Das hat keine 5 min gebraucht für das anreißen der vier Brettseiten. Die passende Einteilung zu finden hat länger gedauert :emoji_wink:

Hier das Muster, die Schwalben sind 3x so breit wie die Zinken.
IMG_1127.jpg

Mit dem Zirkel den Abstand eines Zinkens und einer Schwalbe abnehmen und von links und rechts anzeichnen. Klingt schwieriger wie es ist.
IMG_1128.jpg

IMG_1129.jpg

Fertig.
IMG_1132.jpg

Fazit: jeder hat seinen Weg :emoji_wink:
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.734
mit dem Strahlensatz passend die Schwalben aufgezeichnet.
Das vesteh ich jetzt nicht. Mit dem Strahlensatz konstruiert man nicht die Schwalben.
Man benutzt ihn nur um die Brettbreite aufzuteilen, ohne dass man mit krummen Zahlen groß rechnenen muss.
Du musstest das Brett ja in 17 Teile aufteilen. 4 Schwalben mal 4 Teile plus 1 Teil für den letzten Randzinken ergibt 17.
Hast du das mit dem Taschenrechner gemacht oder per Strahlensatz?

Nebenbei gesagt ist deine 3:1 Aufteilung etwas ungünstig. Ergibt recht schmale Randzinken die dann bei strammer Passung leicht wegspalten können.
2:1 Teilung, also Schwalbe doppelt so breit wie Zinken, ist da besser.

Fazit: jeder hat seinen Weg
Ohne Frage. Aber manche sind viel umständlicher als andere.
Hab nicht vollständig verstanden was du genau gemacht hast, aber das Ganze erstmal auf einem Musterbrett zu konstruieren, ist völlig übeflüssig.
Zirkel und irgendwas übertragen braucht man auch nicht.
Nur Zollstock, Streichmaß, Schmiege und Schreinerwinkel. Damit konstruiere ich es im Halbschlaf in kürzester Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.058
Ort
Kiel
Hab nicht vollständig verstanden was du genau gemacht hast,

Das merkt man deutlich. Aber trotzdem hindert es Dich ja nicht, das trotzdem ätzend zu kommentieren...

Diese Geschichte mit 2 zu 1 damit es stabil wird, ist Unfug. Es würde auch mit zwei dünnen 6mm Dübeln halten, warum dann nicht it deutlich stärkeren Zinken? In anderen Teilen der Welt werden schon immer Möbel mit anderen Schalben gebaut und die halten perfekt.
 

Mitglied 30872

Gäste
Wenn man mal eine einfache Gehrung geleimt hat und weiß, wie stabil die ist, sind den unterschiedlichsten Schwalbenverbindungen eigentlich keine Grenzen mehr gesetzt. Da kann man sich sogar ausschließlich auf die Optik zurückziehen.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.734
Diese Geschichte mit 2 zu 1 damit es stabil wird, ist Unfug. Es würde auch mit zwei dünnen 6mm Dübeln halten, warum dann nicht it deutlich stärkeren Zinken?
Was für stärkere Zinken? Bei dir sind die Schwalbenschwänze stärker, und die Zinken sind SCHWÄCHER. Und die am Rand können daher leichter wegspalten.
Und wie kommst du jetzt auf Dübel??

...trotzdem ätzend zu kommentieren...
???
Ich hab dir sehr sachlich erklärt dass deine Vorgehensweise unnötig kompliziert ist. Und warum deine Zinkenaufteilung ungünstig ist..
Kein Grund beleidigt zu sein und pampig zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

AhornBay

ww-robinie
Registriert
19. März 2015
Beiträge
601
Schönen guten Morgen in die Runde,
wow! Einige Zeit nicht mehr ins Forum geschaut - und es geht immer noch so ab (mit genau den gleichen Akteuren & Weisheiten) wie damals.

Schade um das schöne Forum!

Euch weiterhin viel Spaß mit dem Holzwerken.

Herzliche Grüße

Tom
 

Mitglied 59145

Gäste
Ich mache das ja auch tatsächlich noch ab und zu. Einteilung mache ich nicht mit Berechnungen, das wird so wie es mir gefällt. In der Regel gefällt mir ja einfacher. Also wird alles etwas breiter.

Wie das jmd anders macht ist mir egal, natürlich gucke ich ob es was abzuschauen gibt. Aber insgesamt ist doch eher wichtig das es gemacht wird.

@Friederich Das vorab konstruieren macht man halt so wenn man das nicht oft macht und erstmal ein "Gefühl" für die Optik bekommen möchte.
Ich mache das auch fast immer auf einem Abschnitt der zu zinkenden Materialien.

Für Zinkung gibt es kaum noch sachliche Gründe, es geht mehr um die Optik, da wirkt eine filligranes Produkt halt anders.

Und jetzt alle Mal durch die Hose atmen!

Gruss
Ben
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.058
Ort
Kiel
Zuletzt bearbeitet:
Oben Unten