uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.950
Alter
57
Ort
Wadersloh
Ich bin ja auch kein Meisterbrief-Fetischist.

Sinnvoller fände ich eine auf weniger Bereiche zugeschnittene, dafür aber intensivere Lösung.
Was mit Sicherheit nicht leichter oder billiger würde.

Da wir nunmal den etwas antiquaren Brief haben, ist dieser sicher das kleinere Übel.

Eine kaufmännische Pflichtlektüre halte ich für unabdingbar.

Grüße
Uli
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.592
Ort
heidelberg
Moin

Möchte hier auch mal klar sagen,daß ich den Meister nicht gerade für unverzichtbar halte was unseren Schreinerberuf angeht.
Gerade was die Fingerfertigkeit angeht sagt der eben doch nicht so viel aus was einer kann oder nicht.
Bei den wirtschaftlichen Aspekten wird aber zumindest drauf hingewiesen,was es heute alles zu überdenken gibt wenn man den Schritt in die Selbstständigkeit wagt.
Und gerade da happert es bei nicht wenigen :emoji_open_mouth:

Allgemein sollte die heutige Art der Berufsausbildung im Handwerk mal in Frage gestellt werden.
Das Berufsbild des Schreiners hat sich in den letzten 50 Jahren sehr stark verändert was die Art der Arbeiten angeht die wir ausführen.

Bei der Ausbildung hat sich kaum was getan,weder bei der Meisterausbildung noch bei der Gesellenausbildung.
Wenn wir mal eine Statistik erstellen würden mit welchen Arbeiten der Großteil der Schreinerbetriebe sein Geld verdient und dem dann die schulische Ausbildung und deren Schwerpunkte gegenüberstellen würden wäre leicht zu sehen,daß hier was falsch läuft.

Oder wie ein Berufsschullehrer mal meinte .
" Wir versuchen mit dem Trainingsprogramms eines Gewichthebers einen Mann für einen 100 m Lauf zu trainieren " :emoji_wink:

Da sollten alte Strukturen mal aufgebrochen werden und ein frischer Wind durchblasen.

Gruß
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.794
Ort
Berlin
Hallo Uli,
genau das mit der Pflichtlektüre ist der Punkt. Natürlich muss man sich als angehender Selbständiger mit der kaufmännischen Seite seines Geschäfts beschäftigen. Aber warum muss das eine Pflicht sein?

Deine Behauptung, die Meisterprüfung könne nicht das Problem sein, möchte ich relativieren.
- Die Prüfung als externer Prüfling (ohne die Meisterschule) wird sicher schiefgehen. Es ist einfach eine Tatsache, dass die Handwerkskammern ein wirtschaftliches Interesse daran haben ihre Kurse zu verkaufen. Da kann dann nicht sein, was nicht sein darf: Das ein "Externer" die HWK "vorführt".
- Informationen über die Inhalte der Prüfung sind kaum zu bekommen (nein, ich meine nicht die Lösungen, sondern die Inhalte, die vorzubereiten sind!). Die Prüfer geben wohl nichts heraus und die Prüflinge stehen auf dem verständlichen Standpunkt, dass sie selbst ein Jahr und viel Geld investiert haben....
- Und das es kein Problem ist Prüflinge durchfallen zu lassen ist ja klar. Eine Begrifflichkeit aus der Kalkulation anders bezeichnet...
- Zuletzt bleibt die finanzielle Seite: Das Meisterstück ist im Allgemeinen eine große Investition in Arbeitszeit und Material. Wer wird denn als "Externer" noch zusätzlich gegen die Konventionen verstoßen und eine winzige Schatulle aus Kiefer abgeben? Auch wenn die Schatulle alle Anforderungen erfüllte, wäre hier das Ende erreicht.
- Deine Argumentation bezüglich der Portokosten im Vergleich zur Investition in eine Tischlerei ist nur teilweise richtig. Klar, fallen die Kosten für den Meisterbrief gegenüber den Kosten für eine Werkstatt mit "Vollausstattung" nicht ins Gewicht. Nur kenne ich viele Tischler, die eben nicht mit der kreditfinanzierten Vollausstattung anfangen. Z.B. mein Ex-Chef hat sich nach seiner Meisterprüfung eingemietet - es hat sich für ihn bewährt, er ist immer noch eingemietet....

Zuletzt denke ich dass die "klassische Karriere" Realschulabschluss, Ausbildung, Gesellenjahre, Meisterschule und -prüfung und Selbständigkeit heutzutage kein großes Problem darstellt - da hast Du Recht. In meiner Umgebung ist es aber so, dass viele "seltsame" Lebenswege auftreten. Da haben sich die Ziele, Orte, Ausbildungsgänge im Leben mehrfach verändert. "35 Jahre lang, Haken für den Duschvorhang." (Die Toten Hosen) ist (leider) nicht mehr die gesellschaftliche Realität. Die sieht eher aus wie: 3 Jahre das Eine gemacht, 4 Jahre Jenes und dann wieder zurück usw...
Dieser Realität muss sich eben auch das Handwerk öffnen. Denn letztlich ist es egal, ob einer der mal Tischler gelernt hat und auch Gesellenerfahrung besitzt den kaufmännischen Teil erlernt hat, während er z.B. eine Kneipe geführt hat....
(und mir ist bewusst, dass ich hier eine Berliner-Großstadt-Realität schildere. In ländlichen Regionen mag es noch beschaulicher und überschaubarer zugehen!)
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.950
Alter
57
Ort
Wadersloh
Ja, nun kommen wir schon in die gleiche Richtung.

Lösen wir uns mal vom Wort 'Meisterbrief'. Dieses stellt für mich einen Platzhalter für eine - so sehe ich das - notwendige Qualifikation zur Selbstständigkeit im Tischlerhandwerk voraus.

Aus mehreren Gründen - Sicherheit ist nur ein Teil davon. Nicht umsonst sind in anderen Berufen auch besondere Befähigungsnachweise erforderlich. Unser Beruf trägt ganz sicher ein hohes Verantwortungspotential unserer Kundschaft gegenüber, genauso aber auch ein finanzielles. Es muss einfach eine Pflicht sein, ein kaufmännisches Grundverständnis zu haben und weiter zu entwickeln.
Die Steuergelder, die 2 Jahre nach Betriebsgründung plötzlich? gezahlt werden sollen aber nicht gezahlt werden können (das dürfte das häufigste K.O. von Neugründungen sein), gehen uns alle an.

den kaufmännischen Teil erlernt hat, während er z.B. eine Kneipe geführt hat....
Gibt es in Berlin noch Kneipen, in denen der Inhaber länger als ein Jahr Bestand hat? Soviel dazu..

Natürlich gilt dies dann auch für Berufe der Anlage B der Handwerksordnung. Auch hier wäre ich für einen entsprechenden Befähigungsnachweis, denn hier passiert Gleiches.
Na mal abwarten.

- Die Prüfung als externer Prüfling (ohne die Meisterschule) wird sicher schiefgehen.

In meiner Klasse seinerzeit 2. Haben beide bestanden.

Grüße
Uli
 

Mitglied 42582

Gäste
Natürlich gilt dies dann auch für Berufe der Anlage B der Handwerksordnung. Auch hier wäre ich für einen entsprechenden Befähigungsnachweis, denn hier passiert Gleiches.

Ein guter Bekannter von mir ist Parkettleger, der war auf der Meisterschule als die Meisterpflicht bei den Jungs gefallen ist. Der war gar nicht glücklich mittendrin nicht mehr zuende machen zu können. Geld gabs natürlich auch nicht zurück.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.956
Ort
NRW
Ich glaube, ihr müsst euch mal von dem Gedanken lösen, dass es sinnvoll sei. Das ist nämlich nicht die Frage.
Ich kann morgen hingehen und ein Hotel, Restaurant oder einen Supermarkt eröffnen. Gleich welcher Grösse. Einzig diese kurzen Existenzgründungskurse muss man machen.
Ihr habt aber immer noch mittelalterliche Denkstrukturen verankert, die letzlich auf Marktbeschränkung hinauslaufen.
Warum der Parkettleger nicht weiter machen konnte, erschliesst sich mir nicht. Der Kurs wird doch weiter gelaufen sein, ich kann doch auch einen Meister in einem Gewrk ablegen, in dem das nicht notwendig ist.
 

Lichtlein

ww-birnbaum
Registriert
7. Februar 2012
Beiträge
232
Provokante Frage

Hallo Forum

bei der ganzen Diskusion frage ich mich wie das in anderen Ländern funktioniert.
Dort gibt es ja nicht dieses Ausbildungssystem wie hier. Geselle und Meister.

Wieso Funktioniert das da?

Ich will hier nicht unser Ausbildungssystem schlecht reden! Ich finde das gut. Nur der Meisterzwang ist manchmal, meiner Meinung nach, nicht angebracht (behindert mehr als er fördert)

Lichtlein
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.592
Ort
heidelberg
Ich glaube, ihr müsst euch mal von dem Gedanken lösen, dass es sinnvoll sei. Das ist nämlich nicht die Frage.
Ich kann morgen hingehen und ein Hotel, Restaurant oder einen Supermarkt eröffnen. Gleich welcher Grösse. Einzig diese kurzen Existenzgründungskurse muss man machen.
Ihr habt aber immer noch mittelalterliche Denkstrukturen verankert, die letzlich auf Marktbeschränkung hinauslaufen.
Warum der Parkettleger nicht weiter machen konnte, erschliesst sich mir nicht. Der Kurs wird doch weiter gelaufen sein, ich kann doch auch einen Meister in einem Gewrk ablegen, in dem das nicht notwendig ist.

Moin

Die Eröffnung deines Hotels,deines Supermarkts oder deines Restaurants endet schon beim ersten Gespräch mit deiner Hausbank wenn du denen keine Qualifikation deinerseits und einen gescheiten Businessplan vorlegen kannst.

Dann gibt es nämlich kein Geld :emoji_wink:

Gruß
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.794
Ort
Berlin
Hallo,
es bleibt etwas anderes: Hier scheitert einer an der Bank, dort ist dem anderen einen Tätigkeit gesetzlich verboten, wenn er keine zweite Ausbildung absolviert.

Die ganze Diskussion dreht sich für mich nicht darum, was einer kann oder wer ihm Geld gibt. Sondern darum, dass das Recht auf freie Berufswahl durch den Zwang zu einer zweiten Berufsausbildung eingeschränkt wird und damit ein "Montagebetriebsinhaber" kriminalisiert wird, sobald er ein Nachttisch mit Schubkasten und Drehtür baut - dabei ist das die minimalste Ausführung um ein GESELLENstück zu bauen.
 

dragendorf

ww-eiche
Registriert
19. Juni 2012
Beiträge
345
Hallo,
wäre ja mal gespannt wie das alles ausgeht wenn endlich mal wer die Meisterpflicht(denke da geht’s dann auch um den Gesellenbrief) vorm EUGH durchklagt.
Hab im Moment eine Baustelle in der Familie, lediglich Schreiner (Türen mit Einbau preiswerter wie bei Eigeneinkauf vom Großhändler) und Dachdecker haben 1a Arbeit abgeleistet, Pützer mit Einschränkung.
Beim Rest hat man am Ende frustriert selber nachgebessert, weil sie es nicht auf die Reihe brachten (u.a. Trockenbau decke hing trotz 4fache Nachbesserung immer noch durch. Degenblatt des Unterbau Herstellers ist ja unwichtig 1/3 der Elemente reicht doch(empfohlener Meisterbetrieb, der dann noch mein Rührgerät in der Garage ausgepackt(natürlich ohne nur wen zu fragen) "Fabrikneu", und wie nach 10 Jahren Bau zurück gelassen hat).
Jaja die Maurer, blieben wirklich nicht auf dem Grundstück:emoji_frowning2:.
Wenn ich meine Erfahrung in den letzten Jahren bei Meisterbetrieben sehe, denkt man echt nach sich das Werkzeug zu beschaffen und alles selber zu machen, wenn man die Zeit, u. vor allem verfügbare Helfer hätte (u.a. Baubegleitende Bertaungs und Aufsichts Tätigkeiten auf diversen kleineren und Großbaustellen).
Mein Fazit aus meiner beruflichen Erfahrung, wo es geht Freiberufler und Einzelkämpfer nehmen.
Die haben keine Kündigungsfristen etc. und kein Arbeitsamt das sie auffängt, kommen pünktlich erledigen ihren Job, stöhnen nicht wenn es mal eine Stunde oder2 länger wird. (bin selber in der Lage des Freiberuflers mit allen vor und Nachteilen).
Meine Erfahrung ist wenn nicht ergeizige Mitarbeiter mit Kariere zielen in großen Firmen oder Der Chef selber als Ausführender die Leistung erbringen, ist man auf viel Glück angewiesen.
Befürchte durch den Mangel an „Fachkräften“ wird der Druck noch weiter sinken gute Leistung zu erbringen.
Will hier niemanden angreifen, denn alle die sich hier weiter informieren im Zweifel sogar fortbilden, haben einen gewissen Stolz und eine Identifikation mit ihrer Leistung, aber das ist leider altersunabhängig immer seltener der Fall.
Auch wenn ich durch ein Auftragstief in meinem Bereich(fehlende Rechtssicherheit der Auftraggeber durch, laut Gerichtsbeschluss, nicht zulässige staatliche Regelung[hoffe die Nouvelle kommt bald]) zu kämpfen habe, hoffe ich das der ganze Quatsch wegen Scheinselbstständigkeit etc. bald gekippt wird. Nur so kommt Deutschland voran, wenn man eigenverantwortlich arbeiten muss und selber haftend für seine Leistung grade steht.
Gruß
vom gerne mal störenden Bodendenkmalpfleger
 

ölfisch

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2006
Beiträge
683
Ort
Bonn
Das halte ich für eine gesunde, und einer modernen Volkswirtschaft angemessene Maxime. Leider bewegt sich das deutsche Handwerk nur im Schneckentempo in solch eine Richtung. Fakt ist, im europäischen Binnenmarkt werden deutsche Handwerker benachteiligt, insbesondere im eigenen Land und durch gesetzliche Regelungen, die in dieser Form nur in Deutschland existieren. Nun ja, spätestens nach zehn weiteren Novellen der Handwerksordnung haben wir die letzten Reste Mittelalter überwunden.

Naja, im Prinzip waren wir ja schon mal von den "letzten Resten des Mittelalters befreit".
bis die NSDAP 1935 den großen Befähigungsnachweis wieder einführte. Interessant das diese Einschränkung der Gewerbefreiheit (mehr oder minder) bis heute anhält.


Gruß
 

Annimi

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2012
Beiträge
623
Ort
FRÄNKISCHE FACHWERKREGION
Schon mal nachgerechnet & -gedacht woher sich die Nebenkostenerhöhung erschließt, die

...Mit Architekten hab ich da mehr Probs,da bei den meisten von ihnen meinen Erfahrungen nach der Preis nur deswegen gedrückt wir,damit für sie mehr übrig bleibt :emoji_frowning2:
Ausdrücklich nicht bei allen,aber bei denen die ich kenne.

> Ganz sicher war das kein Architekt im Sinn der rechtlichen Berufsbezeichung Architekt! Wohl eher ein Bauunternehmer, GeneralUnternehmer, der die Schreinerarbeiten mit angeboten hat.
Ein Architekt ist stets bemüht um gesamtheitliche Formensprache. Im Übrigen, schon mal in die HOAI geschaut? Sonst würd'st so'n Blödsinn nicht schreiben!
Sein Honorar hängt gewissermaßen von der Gesamt-Bausumme ab.

Wo das hinführt sehen wir bei den Fliesenlegern,da droht der Architekt auf dem Bau bei Probs nicht mehr dem deutschen Fliesenlegrbetrieb mit dem polnischen Subunternehmer,der droht jetzt schon dem polnischen Subunternehmer mit dem rumänischen Subunternehmer.

Du arbeitest für einen General-Unternehmer! Pfui! Das sind die Ober-Schwei..backen die zu 99,9% für den Untergang der deutschen Baukultur verantwortlich sind!
Kein klar denkender Architekt baut mit einem Unternehmen, für das er den Rechtsanwalt, Übersetzer und die Abrissbirne einkalkulieren muss! Den Ärger auf der Baustelle gleicht die beste Bezahlung nicht aus.

Da kriegt meinereiner wirklich den Fön :eek:
So weit sollten wir es in unserem Gewerk einfach nicht kommen lassen :emoji_wink:
Und da ist meiner Meinung nach der Meisterzwang eben eher von Nutzen als von Schaden.

Glaub mir mal dass sich die Kammern schon ändern, sobald die Gehälter ihrer Funktionäre in Gefahr geraten abzustürzen. Selbes Spiel spielt jede Kammer ob Architektenkammer, Handwerkskammer, Rechtsanwaltskammer, Ärztekammer....
- Hauptsache, den Sesselpupsern mit kaufmännischer Ausbildung geht es nicht an den Kragen!-
Schon mal nachgerechnet & -gedacht woher sich die Nebenkostenerhöhung erschließt, die in den letzten 10 Jahren exponentiell gestiegen ist???!!!

MfG Anni
 

Annimi

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2012
Beiträge
623
Ort
FRÄNKISCHE FACHWERKREGION
... Das macht aber nichts, wenn sein Sohn Architektur studiert hat, und mit seinen 25 Jahren als vollkommener Grünschnabel mit zwei linken Händen problemlos eine Tischlerei anmelden kann.

Ja, der kann das anmelden, der kann auch jeden anderen Handwerksbetrieb anmelden. Der zahlt sich ja auch mehr als dumm und dä_mlich was die Berufshaftpflichtversicherung anbelangt!

Wer sich mit mind. 3x3Millionen versichern muss, der wird im Schadensfall für den blödsinnigsten Fehler selbst eines Handwerkers zur Rechenschaft mit herangezogen.

Das ist Deutschland! Je höher der Bildungsabschluss, desto eher wird Dir die Dummheit des letzten Deppen auf'm Bau zum Verhängnis, selbst wenn er mit dem Betonklumpen am Bein sich über die Seilwinde selbst aufhängt!

Schlimm wird's erst wenn GmbH von UG und Ltd. abgelöst werden und keiner mehr haftet.
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.592
Ort
heidelberg
Moin

@ Annimi

Ganz sicher sind es Architekten mit denen wir da zu tun haben :emoji_wink:
Bei denen wird auch immer mehr mit härteren Bandagen gekämpft.

Und auch unter Generalunternehmern gibt es solche und solche , wir arbeiten zum Beispiel mit einem zusammen der die Sache wirklich ordentlch im Griff hat.
Übrigens,lustig daß gerade der zuerst eine Maurerlehre gemacht hat,dann seinen Meister und als er die Gelegenheit dazu bekam Häuser als Generalunternehmer zu bauen seinen Betriebswirt des Handwerks noch nachgemacht hat.

Eben ein qualifiziertes Kerlchen,wobei sich hierbei imo eben zeigt,daß eine fundierte Ausbildung und Qualifikation doch was bringt.

Die Innungen sind auf dem Weg sich zu ändern,bei denen merken auch die alteingesessenen und etablierten Firmen,daß dunkle Wolken aufziehen.
Die Mitglieder wissen auch,daß es um ihre Wurst geht.

Bei den Kammern seh ich davon nichts,warum auch.
Deren Jobs sind so weit ( noch ? ) nicht in Gefahr,läuft ja alles halbwegs in normalen Parametern.

Nur wie lange das noch so läuft frage ich mich immer öfters :confused:

Gruß
 

Fredy65

ww-buche
Registriert
23. November 2007
Beiträge
281
Ort
Stuttgart
> Ganz sicher war das kein Architekt im Sinn der rechtlichen Berufsbezeichung Architekt! Wohl eher ein Bauunternehmer, GeneralUnternehmer, der die Schreinerarbeiten mit angeboten hat.
Ein Architekt ist stets bemüht um gesamtheitliche Formensprache. Im Übrigen, schon mal in die HOAI geschaut? Sonst würd'st so'n Blödsinn nicht schreiben!
Sein Honorar hängt gewissermaßen von der Gesamt-Bausumme ab.

Hallo,
ich kann diesen "Blödsinn" auch bestätigen.

Hab zb. auch schon einen Architekten gehabt der mit seinem Bauherren einen Zusatzvertrag abgeschlossen hat:
bei dem Summe X die Baukosten sind und alles was "eingespart" werden kann wird durch 2 geteilt.
Gruß Fredy
 

Spannemann

ww-buche
Registriert
16. Mai 2006
Beiträge
251
Ort
Mecklenburg
bis die NSDAP 1935 den großen Befähigungsnachweis wieder einführte.

Das stand damals allerdings in einem größeren Rahmen gesellschaftlicher Umstrukturierung. Da hat es sicherlich gepaßt, weil die sich auch größere Eingriffe in den übrigen Umständen erlauben konnten (ständische Strukturen usw.).
Heute stehen solche Relikte in einer ganz anderen Gesellschaftsordnung und machen dort den einen nur Ärger und nützen anderen ungerechtfertigt.

Beste Grüße!
Spannemann
 

Annimi

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2012
Beiträge
623
Ort
FRÄNKISCHE FACHWERKREGION
Hallo,
ich kann diesen "Blödsinn" auch bestätigen.

Hab zb. auch schon einen Architekten gehabt der mit seinem Bauherren einen Zusatzvertrag abgeschlossen hat:
bei dem Summe X die Baukosten sind und alles was "eingespart" werden kann wird durch 2 geteilt.
Gruß Fredy

Sehr merkwürdige Architekten, liegt vielleicht daran das den Hochbaukollegen das Wasser bis OKUL Oberkante Unterlippe steht, weil billig willig Masse an Absolventen ihnen das Wasser abgrasen.

Nee, im Ernst! Das Einsparpotential nutze ich nur bei Industrieprodukten, wobei ich mich über den Verbraucherschutz ärgere der def. nicht vorhanden ist. Weil die Industrie einem die wichtigsten Informationen bewußt verschweigt und alle Beteiligten auf der Baustelle mit dem Mist dann zurecht kommen müssen, weils bestellt wurde und auf die Schnelle nix anderes parat steht.

Aber erzähl mir ruhig was vom Sparen und ich sag nur Lufthansapiloten als Bauherr...
 

Annimi

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2012
Beiträge
623
Ort
FRÄNKISCHE FACHWERKREGION
by the way

Falls jemand eine Schreinerei sucht, hier um die Ecke scheint eine einen neuen Eigentümer zu suchen. (habs halt nebenbei mitbekommen und finde es sehr schade, aber wenn der Chef den Überblick verliert, war wohl zu groß damals...)

- Logistik ist gut, 10 Min auf die BAB3 zwischen Köln und Ffm
- müßt eigentlich gut ausgestattet sein Maschinen usw.
- liegt an der Ausfahrt eines Einkaufgebiets und hunderte potentielle Kunden fahren täglich dran vorbei

Für mehr Infos bitte direkt an mich ich geb die Addi dann weiter.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
Registriert
12. Februar 2012
Beiträge
3.194
by the way

Falls jemand eine Schreinerei sucht, hier um die Ecke scheint eine einen neuen Eigentümer zu suchen.


- liegt an der Ausfahrt eines Einkaufgebiets und hunderte potentielle Kunden fahren täglich dran vorbei

An vorbeifahrenden potentielle Kunden hat halt niemand was, anhalten müssen die :emoji_slight_smile:
Die Zeit dass man von Passanten leben konnte ist schon lang vorbei, doch im Handwerk.
Mein Stiefsohn arbeitet bei einem kleinem Installationsbetrieb (Elektrik, Sanitär, Heizung .....) und selbst in diesem kleinen Belgien haben sie manchmal ihre Baustellen mit 200km und mehr als Anfahrt. Dies sind keine Kunden die die Firma so eben mal im vorbeifahren gesehen haben.
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.592
Ort
heidelberg
Moin

@ Annimi

" Sehr merkwürdige Architekten, liegt vielleicht daran das den Hochbaukollegen das Wasser bis OKUL Oberkante Unterlippe steht, weil billig willig Masse an Absolventen ihnen das Wasser abgrasen........"

Hast du den Nagel auf den Kopf getroffen,wir haben in Deutschland eine Menge von den Jungs die sich dann ums Futter streiten.

Was auch für Anwälte,selbstständige Elektriker und Schreiner gilt :emoji_wink:

Ich denke noch mit Grausen an die Zeit vor 25 Jahren als es eine Schwemme an Jungmeistern gab die glaubten mit dem Bau von Massivholzmöbeln sich selbst verwirklichen zu können und dabei noch ordentliches Geld zu verdienen.

Viele von denen gibt es nicht mehr,oder sie arbeiten in größeren Betrieben stundenweise mit weil ihre eigenen Klientel eben bei weitem nicht ausreicht um zu überleben.


@ IRS Belgium

Stimme dir da voll zu, " Laufkundschaft " reicht bei den meisten Schreinern heutzutage nicht mal mehr um das Frühstück auf den Tisch zu zaubern .

Gerade deshalb halte ich eine Qualifikation für so wichtig:emoji_wink:
Ein durchdachtes Konzept nimmt heute einen viel größeren Stellenwert ein als das noch vor 25 oder 30 Jahren der Fall war.

Ob diese Qualifikation der " Meister " sein muß stelle ich mal dahin.
Bei der Gesellen/Meisterausbildung liegt vieles im Argen und da sollte endlich mal mit " neuen " Besen durchgefegt werden.

Gruß
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
Registriert
12. Februar 2012
Beiträge
3.194
@ IRS Belgium

Stimme dir da voll zu, " Laufkundschaft " reicht bei den meisten Schreinern heutzutage nicht mal mehr um das Frühstück auf den Tisch zu zaubern .

Gerade deshalb halte ich eine Qualifikation für so wichtig:emoji_wink:
Ein durchdachtes Konzept nimmt heute einen viel größeren Stellenwert ein als das noch vor 25 oder 30 Jahren der Fall war.

Ob diese Qualifikation der " Meister " sein muß stelle ich mal dahin.Bei der Gesellen/Meisterausbildung liegt vieles im Argen und da sollte endlich mal mit " neuen " Besen durchgefegt werden.

Gruß

Genau in diesem Punkt will und vor allem muss ich Dir zustimmen. Qualifikation ja, aber ein Stückchen Papier ist da halt auch in meinen Augen nicht genug. Nicht umsont sind Referenzen und Erfahrung mehr wert als ein Titel. Mein Vater hat damals seinen "Metall-Meister" durch seine lange Berufserfahrung bekommen können (der Brief hing aber nie an der Wand :emoji_grin:), später hat die Firma noch einen Ingenieur eingestellt. Auf Papier das "NonPlusUltra" in der Praxis eine totale Null, nichts kann Praxiserfahrung aufwiegen und theoretische Fachidioten gibt es mehr als genug.
Lange Rede kurzer Sinn, ein Titel (genauso wie z.B. ein Führerschein) sagt nichts über die Qualifikation einer Person.
Arbeiten nach Buch stösst oft auf Grenzen und dann ist die Erfahrung gefragt, das Können auch mal zu improvisieren um ein Resultat zu erreichen.
Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, ich habe eine Ausbildung im Metall- und Kfz-Bereich, bin aber auf allen Märkten zu Hause ohne die nötige Qualifikation auf Papier zu haben. Meine Flexibilität, aber vorallem mein Ergeiz um ein Projekt auch zu Ende zu bringen sind meine starke Seite und etwas das ich von meinem Vater geerbt habe.
Meine "Kunden" wissen das und haben Vertrauen in was ich mache, sie sind zufrieden mit meiner Arbeit und sind sehr treu. Ob es jetzt Computer sind, Auto's oder Holzarbeiten, sie wissen dass es manchmal etwas länger dauert, sie wissen dass keine Diploma's an meinen Wänden hängen, aber sie wissen auch dass ich mich in ein Problem festbeisse bis ich es gelöst habe und dies ohne Horrorpreise zu fragen.
No cure, no fee!!
Nein, ich bin nicht mehr selbstständig und bewege mich in einer grauen Zone das weiss ich und ich werde es so auch weiterhin machen. Ich bewege mich auf Foren zo wie dieses um bei zu lernen, genauso wie man mich auch auf anderen sehr fachspezifischen Fora zurückfinden kann.
Ich brauche keinen Meisterbrief um meine "Kunden" zufriedenstellen zu können und lebe von Mund zu Mund Reklame ohne ein Aushängeschild an meiner Einfahrt.

Aber wahrscheinlich ist für so ein Leben Belgien besser geeignet als meine "alte" Heimat, mit ein Grund warum ich meine Emigration noch nie bereut habe.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.956
Ort
NRW
"Ein Architekt ist stets bemüht um gesamtheitliche Formensprache."

LOL. Und genau da hört es leider oft auch schon auf.
 
Oben Unten