Sicherheitsvorrichtungen die einem das Leben "schwer" machen.

Claus P.

ww-robinie
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offensichtlich zerstörten Lautsprecher. (Klingt dann wie eine Zirk-ade.)
... Hupen (für akustische Warnung) gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Es gibt zum einen diese penetrant piepseden Hupen, die ohne Gehörschutz fast nicht auszuhalten sind. Zum anderen gibt es "Schnarcher", die ebenfalls für akustisches Warnsiganl zugelassen sind. Diese sind weitaus angenehmer für das menschliche Gehör.
 

Holzfummler

ww-robinie
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Moin,
Manchmal sind mehrstufige Sicherungselemente nervend.
Beim Daimler (rd 25 Jahre her) wurden einige Maschinen eingehaust, damit die Mitarbeiter nicht mal schnell direkt ran konnten (Es gab schon genügend Einhändige und -armige). Euchnerschalter wurde überbrückt oder Nachschlüssel besorgt. Erst das direkte, offene Gespräch mit den Leuten ergab, dass die Maschine(n) häufig in Störung ging, weil sich Werkzeug/Werkstück verklemmte. Leider auch nachts und am WE, wo keine Instandhaltung greifbar war. Stückzahlen waren wichtig. Da die Maschine nicht so schnell ersetzbar war, gab es folgende Massnahmen:
- die Mitarbeiter wurden speziell geschult, um kleine Störungen (auch bei laufender Maschine) selbständig zu beseitigen (runter- und wieder hochfahren hat mehrere Stunden gekostet)
- Instandhaltung hat Mehrschicht und WE-Betrieb eingeführt
- an den ganz kritischen Stellen wurden Gitter angebracht und spezielle Hilfsmittel zur Beseitigung angeschafft.
In Summe hat es dann gut und unfallfrei funktioniert.
Ich erlaube es mir, andere auf risikohaftes Arbeiten hinzuweisen. Z.B. einer, der an der Dachkante in 4 m Höhe so mal schnell nur etwas ausbessert. Benutzung von Leitern mit kritischen Anstellwinkel. Unfall ist schneller da als gedacht, das Nutzen der Sicherung mag umständlich sein und Zeit kosten, aber wieviel Zeit vergeht für die Behebung (falls überhaupt möglich) der Unfallfolgen und was sind die wahren Kosten, von der eigenen veränderten Lebensqualität mal abgesehen?
Jeder Volljährige darf halt selbst entscheiden, was er mit seinem Leben macht.
Für den Dauerbetrieb meiner Dewalt "rastet" der Kippschalter ein. Wäre das nicht so, müßte man mit Kabelbinder o. Ä. diesen dann fixieren.
Ja, manchmal erschliesst es einem nicht, was der Andere sich bei der Konstruktion oder Norm dachte, ich setze aber mal guten Willen voraus.
Bleibt gesund
LG
Thomas
 

Kerstenk

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Moin, dafür gibt es z.B. Kameras fürs kleine Geld.
Ich habe im Laser eine Kamera fest verbaut, dient zur Übersicht, mehr auch nicht. Für die CNC habe ich eine Kamera auf einem Stativ, die ich so stellen kann das, man genaueres sieht, aber auch die ist am Ende nicht das gleiche wie, wenn man es live sieht. Eine Umhausung wie es teil zu sehen ist, halte ich für nicht wirklich nötig. Nicht zu verwechseln mit dem Schutz das man nicht hinter die Maschine kann, denn oft stehen die an einer Wand, und das kann zu schweren Verletzungen führen. Aber eine Vergitterung der Vorderseite ist in den meisten Fällen sinnfrei. Denn am Ende wird es dahingehend manipuliert, das dann kein Schutz mehr da ist.
Man sollte da zweistufig arbeiten, Nahbereich mit stark reduzierter Geschwindigkeit, für volles Tempo entsprechender Abstand.
 

KalterBach

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Ist bei diversen Firmen bei denen ich als Externer arbeite immer ein kontroverses Thema.

Mein Ex-Kollege hat die Schulung zum betreten unterirdischer Leitungstunnel gemacht. Bei einem Besuch sich dann ordentlich angemeldet und beim Betreten des Tunnels das blaue Schild mit Helm-Symbol gesehen. Der Helm war nur nicht auf dem Kopf, sondern an der Umhängetasche.

Nachdem er sich den Kopf angestoßen hatte, floss das Blut in Strömen. Werksarzt, Krankenhaus und danach noch drei Tage krankgeschrieben.

Das hatte natürlich nicht nur für ihn Konsequenzen, sondern für alle.

Aber ansonsten ist der Helm als Anstossschutz überbewertet. :emoji_innocent:
 

KaiX0

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1. Vor der Arbeit das Denken nicht vergessen und Gehirn einschalten
2. Konzentriert arbeiten und bei der Sache bleiben
3. Zuerst überlegen, welche Gefahren an einer Maschine existierenen und sich auf die Gefahr einstellen
4. Tätigkeiten an bzw. mit einer Maschine nie zur Routine werden lassen und immer wieder 1.
Ich bin ja ein recht erfahrener Freeclimber. Da gibt es eine Menge zu beachten, um das eigene Leben zu beschützen.
Diverse Sicherungstechniken und -material, Beurteilung des Routenverlaufs, der Felsqualität, manchmal (Elbsandstein) auch diesbezüglich besondere Regeln wie das Verbot, Chalk einzusetzen. Falls ich falle, wie und wo werde ich fallen, falls mein Vorsteiger fällt, stehe ich richtig, um uns beide sicher zu halten?

Jahrelang habe ich das fehlerfrei gemanaged. Dann haben sich Fehler eingeschlichen. Und zwar in der Halle, wo die meisten der genannten Kriterien überhaupt keine Rolle spielen. Und welche Fehler? Mehrfach habe ich schlicht vergessen, den Einbindeknoten richtig zu beenden. Ich binde mich mit dem doppelten! Bulin ein. Tja, und dann werde ich abgelenkt ("Hey Tom, wie geht es?" "Alles gut, und bei Dir?'...) und vergesse, den Knoten zu Ende zu binden und klettere los. Ist nie etwas passiert, hätte aber tödlich ausgehen können.

Ursache? Routine! Tausende Male den Knoten gebunden, das geht blind im Automatikmodus. Vertraute Situation und Umgebung, Risikobewertung im Tiefschlaf, gähn...

Lösung: Kurz mal die Grundregeln durchdacht. Der letzte Schritt, VOR dem Losklettern, IMMER einen Partnercheck durchführen. Du checkst meine Sicherung (Gurt korrekt angelegt, Knoten i.O., Seilführung gut...) und ich Deine.

Das habe ich mir, und meinen jeweiligen Kletterpartner/innen, zur Pflicht gemacht. Nervt, ist uncool, rettet aber Leben. Mehrfach habe wir so schon dumme, nachlässige Fehler entdeckt.

Das grösste Risiko ist also Routine und damit einhergehend ein abgestumpftes Risikobewusstsein...
 
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antoni

ww-kiefer
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Stanf ort
Seit ein während der Bearbeitung abgebrochener Bohrer, warum auch immer abgebrochen, einem Kollegen am Gesicht vorbeigeschossen ist, ist die vorher überbrückteTür, seit dem nicht mehr überbrückt. Arbeiten der Anlage geht nun wieder nur bei geschlossenem Gefahrenumfeld.

Ist nervig. Ja. Aber auf alle Fälle gesünder.
Die Macke am Werkstück lässt sich ausbügeln.
Bei einem verlorenen Auge, z. B., sieht es schon anders aus.

Alles Gute ist eben nie beieinander.

Antoni
 

magmog

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Guuden,

Typischer Routinefehler beim Segelfliegen: Nach der Landung noch im Sitzen den Fallschirm ablegen,
dann aussteigen.
Ist schnell und bequem.
Folge: Beim Notausstieg in der Luft gleiches, weil automatisiertes Verhalten.
Folge: Ausstieg ohne Fallschirm. Ergo: tot wo der Schirm hätte retten können.

Möglichkeiten für eine bessere Gestaltung?
 
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magmog

ww-robinie
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......... noch einen aus der Fliegerei:
Fallschirmpacker müssen ihnen zuletzt gepackten Schirm nehmen,
ab ins Flugzeug und oben mit dem Schirm abspringen.
Danach macht keiner mehr Pfusch!

Einen habe ich noch:
Nach der Wartung sagt der Pilot zum Mechaniker:„ich übe jetzt Kunstflug, und du kommst mit!"
„Oh, da muss ich aber noch schnell ein paar Sachen nachprüfen" der Mechaniker
 

Dale_B_Cooper

ww-esche
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In der Fliegerei tut halt Pfusch schnell sehr weh. Ich kenne das auch vom Gleitschirmfliegen.

Man nähert sich dem Risiko immer nur von einer Seite. Ach, das passt schon, ist irgendwann eine schlechte Idee, auch wenn es dir letzten 100 Male gut gegangen ist..
 

wirdelprumpft

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Die Einhausung an der CNC macht schon Sinn - soll ja keiner von seitlich oder hinten in die Maschine kommen
In meiner Werkstatt stehen leider Betonsäulen rum.
Die neue CE verlangt 500 mm Absand zu beweglichen Maschinenteilen.
lt. Layout wären es nur 460 mm gewesen daher die Gitter vorne bzw. weil die Trittmatten etwas Luft zur Säule haben und man mit viel Geschick in den Gefahrenbereich kommen könnte ohne die Trittmatten auszulösen.
Die Lichtschranken hinten sollen sicherstellen das niemand unbemerkt hinter die Maschine kommt.
Scheinbar hat es einer trotzdem geschafft in dem er die „Tür“ überklettert hat und unter der Lichtschranke durchgekrochen ist
deshalb gibt es jetzt ne 2. Lichtschranke die das unterkriechen verhindert

Bumpermaschine ging nicht weil auch der Bumper 500 mm Luft zur Säule braucht
Lichtschranke wäre auch schwierig geworden weil die vor den Säulen sein müssen.
Da wäre ein Konflikt mit dem Bedienpult entstanden

Bumper Maschinen sind deutlich langsamer da die Max. glaub 25 m/min Verfahren dürfen.

In der Regel muss man nur beim Einlegen nahe an der Maschine stehen.
Bei der Bearbeitung kommt man eh kaum ans Werkstück ran da die Schutzeinhausung der Y-Achse im Weg ist bzw. durch die Maschinentiefe

Die neue hat jetzt die Spindel vorne und den Bohrkopf hinten gefällt mir besser weil man dadurch besser sieht was der 5-Achskopf macht.
Nachteil - die Nutsäge am Bohrkopf erreicht bei der mittleren Anschlagreihe die Nut bei 560 mm Seite nicht.

Bin froh das Biesse eine Lösung gefunden hat.
 

brubu

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Hallo
Wenn Maschinen vorn Trittmatten haben und zusätzlich noch einen Zaun stimmt für mich etwas nicht mehr. Dann wurde einfach mit "Sicherheitsmassnahmen" drauflosgebuttert.
Gruss brubu
 

Kerstenk

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Die meisten Unfälle, die ich mitbekommen habe, waren bei Unaufmerksamkeit , Müdigkeit, mal eben schnell...
Am Abend etc.
ich habe schon immer mal Migräne und oder starke Übelkeit. Ich habe mir angewöhnt dann keine Arbeiten zu machen, die entweder unfallträchtig sind, oder die Folgen, vermessen oder falsch einstellen usw. sind, was auch sehr teuer werden kann.
 

Kerstenk

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Die Lichtschranken hinten sollen sicherstellen das niemand unbemerkt hinter die Maschine kommt.
was auch richtig und gut ist
Scheinbar hat es einer trotzdem geschafft in dem er die „Tür“ überklettert hat und unter der Lichtschranke durchgekrochen ist
deshalb gibt es jetzt ne 2. Lichtschranke die das unterkriechen verhindert
und auch da wird sich ein Weg finden, hinter die Maschine zu kommen.
Daher ist es wichtig allen Mitarbeitern zu zeigen, was die Folgen sein können, wenn man dahinter klettert. Es wird immer nur gezeigt, wie man es richtig macht, selten der Weg des falschen und dessen Folgen. Meist passieren solche Dinge aus Unwissenheit.
 

wirdelprumpft

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Eigentlich läuft man auf dem Weg hinter die Maschine auf die Trittmatte und die Maschine stoppt. Ab da braucht es ein 2. Mitarbeiter um ein Unfall zu verursachen. Sprich Mitarbeiter 1 hinter der Maschine und der 2. startet.
Evtl. kann man im manuellen Betrieb über die Handsteuerung noch hinter die Maschine kommen aber im Handbetrieb fährt die Maschine sehr langsam selbst im Eilgang

evtl. könnte man auf der Maschine sitzend noch den Startknopf an der Bedienkonsole drücken aber das würde die hintere Lichtschranke nicht verhindern
 

antoni

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Nervig finde ich im Zusammenhang "nötig, aber stört" zum Beispiel den Nullspannungsschalter an der Metabo TS 254.
Als Nullspannungsschalter hoffentlich gut gemeint. Als nützlich bekommt er aber die Note minus 87, bei einer Skala von 1 bis 10. Denn tatsächlich muss man ihn im Notfall erstmal unterm Tisch "suchen".
Shame on you, Metabo!!!.

Antoni
 
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