Nach 60 Beiträgen scheint die Diskussion endlich auf die entscheidenden Punkte zu kommen. Ich fasse mal ein paar Dinge zusammen:
1) Offenbar lungert bei jedem von uns in irgend einer Ecke so'n Dutzend Billigfräser herum. Die sind zwar von mieser Qualität und möglicherweise sogar gefährlich, zum Wegschmeißen aber zu schade. Die Dinger werden immer mal wieder vorgeholt, weil gerade nichts besseres zur Hand ist, weil Sonntag ist, oder weil man für einmeterfuffzig Profil in Altdeutsch keinen Qualitätsfräser kauft.
2) Vieles von dem, was hier geschrieben wurde, basiert auf Vermutungen – zum Glück! – und ist deshalb wenig hilfreich. Ich kann mir vieles vorstellen, wenn sich ein Fräser "im laufenden Betrieb" verabschiedet, und "Geschoss" erscheint mir ebenso logisch wie "Runterplumpsen".
3) Was passiert, wenn sich ein Fräser verabschiedet, scheint vor allem von der konkreten Situation abzuhängen. Wenn der Fräser bricht oder sich aus dem Futter rüttelt, wird vermutlich ein Großteil der Bewegungsenergie durch den Bruch bzw. den Widerstand beim Losrütteln aufgefressen. Der Fräserrest fliegt dann nicht mehr, sondern bleibt im Material stecken oder fällt zu Boden. Anders scheint das auszusehen, wenn sich Schneiden oder Teile davon verabschieden – die können offenbar fliegen. Möglicherweise deshalb, weil sie durch die folgende ungebrochene Schneide den entscheidenden Tritt in den Hintern kriegen.
4) Hilfreich fänd' ich deshalb, wenn diejenigen, die schon mal einem Fräser das Fliegen beigebracht haben, etwas genauer beschreiben könnten, wie sie das geschafft haben. Denn:
5) Die Erklärung für Brechen oder Fliegen lautet immer "Billigfräser". Das mag ja stimmen. Vielleicht aber hätte es einen Qualitätsfräser unter denselben Bedingungen ebenso derbröselt (zumindest WinfriedM knackt auch Qualitätsfräser!). Der Unterschied erscheint mir erheblich, denn dann wäre das Ganze keine Frage des Fräserkaufs, sondern eine Frage der Fräseranwendung. Und wir wären trotz Aufrüstung des Fräserbestandes nicht auf der sicheren Seite.
6) Außerdem: Ist noch niemandem – außer WinfriedM – ein Qualitätsfräser flöten gegangen? Und wird darüber nur deshalb nicht berichtet, weil wir in dem Fall die Schuld bei uns selbst suchen? Während wir beim Billigfräser automatisch schludrige chinesische Herstellungsweise vermuten? Da mag ich gar nicht dran denken.
7) Und schließlich: Woran erkenne ich einen Qualitätsfräser? An der Marke - nicht wissend, ob die nicht schon längst auch in China einkaufen? Am Produktionsstandort Deutschland - nicht wissend zu welchen Kompromissen der zunehmende Kostendruck zwingt? Am Preis - 10, 30, 50, oder 100 Euro?
Versteht mich nicht falsch: Natürlich hat Sicherheit oberste Priorität. Mit Scheinsicherheit aber ist niemandem geholfen.
Grüße
Martin