2) Ob das noch eine aus der DDR-Zeit geborene Eigenkonstruktion ist? Not macht erfinderisch....
Ja. Mit Sicherheit.
Da es kaum privates Handwerk gab, hatten selbst kleinere Betriebe in völlig anderen Branchen oftmals ziemlich umfangreiche eigene Werkstätten und Handwerker. Oftmals verbrämt als Ratiomittelbau-Abteilung bezeichnet. Dabei ging es meist nicht wirklich in erster Linie um Rationalisierung, vielmehr eher darum, den Laden irgendwie am Laufen zu halten.
Mein Vater - Textilveredlungsbude mit reichlich 100 Leuten: Eine komplette Schlosserei mit vier oder fünf Schlossern, eine Tischlerei mit anderthalb Tischlern, eine Elektrikwerkstatt mit zwei Elektrikern. Dazu zwei Maurer und ein Klempner.
"Traditionell" wurde da auch einiges an Material "privatisiert" - hey, war ja eh "Volkseigentum"
- und viel privates Zeug vor, (manchmal: während) und vor allem nach der Arbeit gebaut. Allein die Zahl der so entstandenen Grills dürfte bei vielen Zehntausenden liegen.
Am Ergebnis sah man meist weniger die Fertigkeiten, als vielmehr die Möglichkeiten, an entsprechendes Material zu kommen.
Unlängst habe ich ja hier mal irgendwo angedeutet, wie unsere Eigenbaubrennholzsäge und der Eigenbau-Drehstromrasenmäher aussahen. Da war mein Vater offenbar freilich im privilegierten Bereich. Der Erbauer des gezeigten Machwerks war das ganz offensichtlich nicht.