Ich habe jetzt die Maschine ein bisschen für meine Liebste verwaltet und muss sagen, ich bin sehr glücklich (für sie). Wirklich tolles Maschinchen.
Wer sowas stellen kann und Spaß daran hat, der braucht sich von den Drehzahlen nicht abschrecken lassen.
Die Maschine ist toll verarbeitet, kein Vergleich zur Optimum. Das Albrecht Futter macht auch richtig Spaß. Der Durchzug ist auf Stufe 1 mit 1,1kW etwas niedriger als bei gleicher Drehzahl auf Stufe 2 des Motors (polumschaltbar), aber deutlich höher als die Optimum mit "1,1kW". Einen 30er Kunstbohrer kann man quasi beliebig brutal durch Buche drücken. So dicke Späne hatte ich beim Bohren noch nie.... (War für Zulagen)
Ein paar Dinge habe ich noch gemacht:
- einige defekte Schmiernippel (8mm zum Einschlagen) mit geschraubten (M10) ersetzt, dabei am Gehäuse oben entdeckt, dass der Guss bestimmt ~1cm dick ist)
-
Uhrmacherlehre begonnen Tiefenstopp auf werkzeuglos umgebaut
- Reibrad für Drehzahlanzeige / Tacho nachgerüstet
Jetzt ist wirklich alles fertig:
Der
Tiefenstopp war mit einer M8 Inbusschraube durch das Rad vom Handvorschub nicht auf jeder Position ohne Ausfahren der Pinole festklemmbar. Das gefiel mir nicht so. Der Umbau war reine Liebhaberei und ein bisschen Zeitverschwendung, gebe ich zu. Dazu habe ich lange nach einem möglichst flachen Klemmhebel gesucht. Fündig wurde ich bei Halder mit dem 24470.0306,
kostete etwas über 7€ bei A.
Alternativen um die 30€ habe ich gleich ausgelassen.
Zum Umbau habe ich das Guss-Klemmstück mit einer Senkung versehen, den Halder-Griff mit einem Stück M8 Gewindestange versehen und dann zur Sicherung einen 3mm Nagel abgeknipst. Das Stück Nagel habe ich dann mit sanfter Gewalt in eine 3mm Bohrung durch beide Teile eingeschlagen.
Unter den Hebel habe ich eine kleine U-Scheibe, einen Federring, eine normale U-Scheibe gemacht. Jetzt muss der Hebel bei lose aber unten links, bei fest möglichst mittig links stehen. Ratet mal, wie gut das gepasst hat...
Wer von euch hat schonmal von Hand eine U-Scheibe dünner gefeilt? Wie viel Zeit für das Zusammensuchen der "besten" Kombination aus dem Sammelsurium und Anpassen drauf ging, wollt ihr gar nicht wissen. Jetzt passt's aber, bin sehr zufrieden. Würde ich es nochmal machen? Keine Ahnung....
Zwischen Hebel und Rad sind übrigens nur 1-2mm Luft.
Reibrad
Ein dickes
DANKE an dieser Stelle geht an
@netsupervisor alias Manuel, der mir aus Alu das Rad angefertigt hat. Gillardon hat nichts mehr da für keine Maschine mit analogem Tacho, auch keine Unterlagen. Wir haben uns dann etwas zusammen überlegt, das perfekt passte: 6mm Bohrung für Tachowelle, M6 Madenschraube zur Sicherung, Rille für O-Ring. Unsere Überlegungen passten zufällig so gut, dass es wie ein Originalteil aussieht.
Sieht zwar keiner, trotzdem top. Und daher zeig ich es euch.
Ich habe erst einen 51x2,5mm O-Ring probiert, der war aber 1-2mm zu schmal. Da das Antriebsrad an der Pinole aber federgelagert ist (4mm herum), habe ich dann einen 50x6mm bestellt. Der hält super. Beim Aufsetzen des Deckels muss man nur kurz das Antriebsrad runter drücken auf seiner Feder. Ich habe an der Kantenschleife noch 1,5mm vom Reibrad abgeschliffen um es näher zum Tacho zu rücken, jetzt stimmt die Anzeige ziemlich gut. (Zwischen den beiden Alu-Teilen braucht's natürlich minimal Luft.) Meine Maschine geht von 96 - 980 UPM, das zeigt's jetzt auch an. Nur auf höchster Stufe steht die Nadel auf 950 - passt für mich vollauf. Hat auf jeden Fall Charme, so eine altmodische Anzeige.
Falls mal wieder jemand mit seiner Gillardon, Alzmetall o. ä. ein solches Problem hat, findet er in diesem Thread jetzt sicher alles, was er braucht. Ich bin jedenfalls glücklich und hoffe, das Mitlesen hat euch etwas unterhalten.