Spiralnutfräser vs. HM-Nutfräser

syntetic

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Guten Abend!
Ich habe jetzt innerhalb relativ kurzer Zeit zwei 6mm Nutfräser abgebrochen. Einmal Bosch, einmal JJW. Handgeführte OF mit Anschlag, Drehzahl dem Fräser angepasst, moderater Vorschub ohne spürbaren Widerstand, Frästiefe 3-4mm. Nach dem ersten Bruch habe ich penibel darauf geachtet, den Fräser nicht zu stark zu belasten. Trotzdem bricht der nächste wieder… Beide Fräser sind direkt unterhalb der Schneiden abgebrochen. Da ich mir keines Fehlers bewusst bin, schiebe ich das auf die Fräser als Verbrauchsgegenstand. Kann natürlich genauso gut an mir liegen… So oder so, es nervt und geht irgendwann auch ins Geld. Ich habe von ungünstigen Resonanzen gelesen, die Schuld sein können, ebenso das Holz, ein Ast, etc…
Da ich noch einige Meter fräsen werde, überlege ich, welche Alternativen es gibt. Würde ein VHM Spiralnutfräser (der etwa 3-4x so viel kostet wie ein JJW Fräser) Sinn machen? Sind die stabiler? Wenn der Fräser dann 5x so lange hält, würde es sich ja lohnen. Welche anderen Tipps könnt ihr mir geben? Bin für alle Hinweise dankbar!
 

Mitglied 24010 keks

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Puh... Einen 6mm Fräser hab ich noch nicht geschafft abzubrechen.
Welches Holz? Ich fahr auf meiner kleinen CNC in Eiche bei 5mm Zustellung mit gut 3m/min. Das ist ein gutes Stück schneller als man i.d.R. von Hand macht.
Was für eine Oberfräse hast du?
Also einen 6mm Fräser abbrechen ist eigentlich nicht so leicht.
Schau dir Mal den Schnittkraftrechner von z.B. Sorotech an. Da kannst dann ausrechnen was dein Fräser eigentlich können sollte. 1.5 facher Fräserdurchmesser als Zustellung ist eigentlich in Holz normal... Das wäre bei einem 6mm Fräser also 9mm....
Ich bin derzeit wieder eher bei geraden Schneiden auf der CNC... Spiralnut hatte ich viel - irgendwie sind die geraden aber etwas wirtschaftlicher und funktionieren für mich gleich gut.

Gruß Daniel
 

Astlochfräser

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Kenne keine JJW-Fräser, was kosten die denn? Ich kaufe grundsätzlich keine Fräser, bei denen das Schärfen teurer wäre als der Fräser selbst. Ein vernünftiger 6mm Zweischneider nicht aus dem Land des Lächelns kommend, sollte so um die 40-50 Euro kosten.
 

Mitglied 24010 keks

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Ein vernünftiger 6mm Zweischneider nicht aus dem Land des Lächelns kommend, sollte so um die 40-50 Euro kosten.

Ich hab sehr gute Erfahrung mit den Fräser von HC-Maschinentechnik gemacht. Da kostet ein 6mm Zweischneider 12-15€...
Spiralnut beim Sauter kostet unter 30€ und kommt aus Italien... Also 40-50€ find ich viel zu teuer - das kostet ein guter Fräser nicht.

Gruß Daniel
 

syntetic

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Ich nutze die kleine Makita. Angepasst heißt, ich halte mich an die Drehzahlangaben auf dem Fräser. Gefräst habe ich Buche. Ziel war 18mm Nut

sollte so um die 40-50 Euro kosten.
Das jetzt allein am Preis festzumachen finde ich etwas einseitig. Davon abgesehen finde ich 50€ für einen Nutfräser schon echt viel.

Ich will das jetzt eigentlich nicht auf mangelhafte Qualität des Fräsers schieben. Was ich falsch gemacht habe, weiß ich allerdings auch nicht.
 

Mitglied 24010 keks

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Also wenn du jetzt gesagt hättest mit irgendeiner Fräse mit 2000Watt+ dann OK. Aber mit der 700 Watt Makita???
Kann mir eigentlich nur zu wenig Vorschub und damit verbundene Überhitzung vorstellen... Aber dann hättest du auch deine Nut tiefschwarz gehabt...
Misteriös...
 

Astlochfräser

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Wieso sind das zu viel? Ich habe mit einem VHM-Zweischneider unlängst zwei Projekte (Ahorn) mit einigen Metern gefräst. War zwar 12mm Schaft (und im dreistelligen Preissegment) mit Überlänge, aber das Teil ist noch scharf wie am zweiten Tag.
 

Mitglied 24010 keks

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Ich fräs mit den von mir genannten Fräsern mehrere 100m Kontur bevor die MIR und meiner Fräse nicht mehr scharf genug sind... Und da materialmordendes HPL beschichtetes Sperrholz...
 

riano

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Ich habe keine direkte Antwort auf deine Frage, aber moechte mal in den Raum werfen ob es Alternativen fuer dich gibt. Du willst eine gerade 6mm breite und 18mm tiefe Nut fraesen? Ggf. auf der TKS/FKS, oder mit einem Scheibennutfraeser?

Ich habe kuerzlich auch in einem Projekt einen 6mm Zweischneiden-Nutfraeser ca. 12mm tief verwendet - im Gegensatz zu meinem 8mm Spiralnutfraeser hat das Teil ganz schoen zu kaempfen gehabt und ich kann mir vorstellen dass das nicht lange gut geht…
 

Mitglied 67188

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...die mindest Einstecktiefe beachtet?
Ansonsten ja, seltsam.
Mit Parallelanschlag in die Richtung gefräst, dass es den Anschlag hindrückt
oder hat sich der Fräser da durchgerattert... aber selbst wenn...
bei 3-4mm Zustellung..

zu langsam gefräst, oder sogar stehen geblieben → Fräser überhitzt?

:emoji_thinking:
 

syntetic

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Wieso sind das zu viel?
Ich habe mal ein wenig gesucht und es ist tatsächlich gar nicht so einfach, Fräser in dem von dir genannten Preissegment zu finden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alles andere Schrott ist.

Die Nut mit der TKS zu schneiden ist leider nicht möglich, weil ich einen sauberen Abschluss in der Mitte des Werkstücks möchte. Das geht mit der TKS nicht.

Der Fräser steckt so weit wie möglich in der Spannzange…
Die Nut sieht dabei sehr sauber aus, kein bißchen schwarz. Ich nutze keinen Parallelanschlag, sondern ein auf das Werkstück gespanntes Brett als Anschlag. Mein ihr, ich habe eher zu wenig als zu viel Vorschub?
 

Mitglied 24010 keks

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Vielleicht hast du ja aber auch alles richtig gemacht und hättest einfach Pech mit den Fräsern... Wobei gleich zweimal?
Einen 6er Fräser kann man mit der kleinen Fräse eigentlich kaum abbrechen zumindest wenn man nicht mutwillig an die Sache heran geht... Ich Checks nicht! :emoji_grin:
 

syntetic

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Ich weiß gerade nicht, ob ich mich freuen soll, dass auch ihr keinen Fehler in meiner Vorgehensweise entdeckt… oder eben nicht, weil ich immer noch nicht weiß, warum mir die Fräser abbrechen und ich damit rechnen muss, dass es wieder passiert :emoji_thinking:
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Als die Fräser abgebrochen sind - wie hat da die Nut ausgeschaut? War die mit Spänen vollgestopft?

Falls ja:
Bei geraden Schneiden werden die Späne vom Fräser nicht so gut abtransportiert und bleiben ggf. verdichtet in der Nut liegen. Das kann auch je nach Holz und der Holzfeuchte unterschiedlich sein. Wenn die Schneiden beim Fräsen einer Vollnut Späne wieder in den Schneidraum zwischen Werkstück und Werkzeug ziehen, dann kann das den Fräser blockieren und dann ist der Fräser auch schnell ab. Das braucht dann auch keine großen Handkräfte.

Das passiert gerne wenn die Absaugung am Fräser nicht gut ist. Bei einem Spiralnutfräser werden die Späne deutlich besser nach oben ausgeworfen und das Problem so minimiert.

Viele Grüße
Alois
 
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Ich habe mir für den Zweck einen Spiralnutfräser von Sistemi Klein gekauft. Kostet 26 EUR bei Feinewerkzeuge. Damit bin ich sehr zufrieden weil die Späne gut ausgeworfen werden. Nutze ich um z.B. Rückwände einzunuten. Jetzt kommt das große ABER: So lieb ich meine kleine Makita mit ihren 700W auch habe, eine 18mm tiefe Nut in Buche ist etwas zu viel oder eine Geduldsprobe. Bei 1-2mm Spanabnahme pro Fräsgang ginge es bestimmt, dauert aber sehr lange. Zu beachten ist auch das ein 6mm Fräser nicht sehr lang ist. Die Schneidenlänge ist kaum länger als die Frästiefe. Damit verstopft die Nut.

Wenn möglich würde ich die Nut auf der Tischkreissäge machen oder mit einer Flachdübelfräse.
 

syntetic

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Die Nut war frei von Späne als der Fräser abgebrochen ist. Passiert ist das beim ersten Durchgang mit max 5mm Frästiefe.
Vielleicht investiere ich aber doch mal in ein paar Spiralnutfräser in den gängigsten Größe
 

elchimore

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Also die Spiralnutfräser werden das Problem auch nicht lösen..... Ich habe fast nur Zweischneider (Die meisten von ENT oder Trend) Da hab ich es noch nicht geschafft bei so einem Fräsvorgang einen 6er Fräser abzubrechen, da muss das Problem entweder beim Fräser oder beim Bediener liegen.
Spiralnutfräser mit Spänetransport nach oben machen aber wenn du Pech hast auch keine so gute Kante oben.
Grüssle Micha
ps Schick mal nen Foto von der "Unglückstelle"
 

WoodyAlan

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Die zuvor genannten 1,5 facher fräserdurchmesser irritieren mich. Ich meine mehrfach gelesen und verinnerlicht zu haben: Zustellung pro Durchgang Max halber Fräserdurchmesser. Ich hab die ENT Nutfräser und mit dem 6mm schon einiges an Strecke gemacht. Abgebrochen is mir bisher nur mal ein 4mm Fräser aber da war ich auch beim Vorschub zu enthusiastisch….

deine erste Zustellung mit ca 5mm und das in Buche wären mir viel zu viel und würde mich selbst nicht wundern wenn der Fräser abbricht.
 
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Passiert ist das beim ersten Durchgang mit max 5mm Frästiefe.
Das ist viel zu viel auf einmal! Erstens hat die kleine Makita nur 700W und da ist Buche schon der Endgegner und zweitens muss man die Frästiefe immer in Relation zum Durchmesser sehen. Mit einem massiven 20mm Fräser kannst du natürlich (bei entsprechender Leistung) kannst du problemlos einen Zentimeter abnehmen. Und auf einer Tischfräse mit Scheibennutfräser gehen natürlich 18mm Nuten 6mm breit in einem Zug durch.
 

carsten

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Hallo

was ich immer wieder feststele ist das die Spiralnutfräser auf der CNC eher abbrechen als Nutfräser mit "nur" HM Schneide.
Spiralnutfräser sind meist aus Vollhartmetall und deshalb spröder. Brechen meist auch nicht beim Fräsen ab sondern direkt am Anfang also Eintauchen oder ansetzen ans Material. Da ist die Belastung am Größten. Oder auch bei schlagartigen Belastungen z.B. bei Ästen oder Verwachsungen.
Was helfen kann ist die Nut z.B. mit der Säge vorzusägen
 

syntetic

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Also doch zu tief… na gut, dann versuche ich es mal in kleineren Schritten.

Interessant, dass es hierbei offenbar komplett gegensätzliche Meinungen gibt.
 
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