Stabiler und präziser Anschlagwinkel gesucht

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Hallo,

Mir fallen da so allerhand Kreissägefäden ein, bei denen Neulinge nach einer passenden Säge fragen. Da dauert es oft nicht lange, bis Altendorf und Martin empfohlen werden.
Ich wurde vor längerer Zeit gefragt, ob man mit so einer kleinen fünffach Kombi mit 600kg Gewicht überhaupt was vernünftiges zu Stande bringen könne.

Gruß Ingo

Dein Hühnerstall toppt alles :emoji_thinking: :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: :emoji_grin:
 

Holzrad09

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Ich wurde vor längerer Zeit gefragt, ob man mit so einer kleinen fünffach Kombi mit 600kg Gewicht überhaupt was vernünftiges zu Stande bringen könne.
Ja naja Ingo, früher, bei den Altvorderen, da gab es gar keine Maschinen und auch da wurde nicht nur murks gebaut, etwas später dann war sowas hier eine professionelle Maschine und heutzutage ist sowas hier aber semiprofessionell oder gar Hobby, was hätten die Alten damals nur dafür gegeben. :emoji_wink:
In 10 - 15 Jahren gilt vermutlich nur noch eine CNC als professionell.
LG
 
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Du meinst als Dilettant benötigt man solche Werkzeuge ?

Du bist ausgebildeter Tischler und arbeitest noch aktiv? Wahrscheinlich nicht wenn du Euro noch in DM umrechnest. Macht mein Opa auch immer...

Ob die - in der Neuzeit als abwertend und als arrogant geltende - Bezeichnung "Dilettant" für Neulinge hier im Forum und im Allgemeinen angebracht und angemessen ist sei mal dahingestellt. Aber du hast nicht gesagt woher du weißt, dass der TE so einen Winkel nicht braucht.
Hat er dir gesagt, dass er ihn braucht um einen Hasenstall zu bauen, oder um ein Brett rechtwinklig abzusägen, oder um eine Maschine zu justieren, oder woher weißt du das eigentlich? Hast du die Glaskugel???

Und warum denn nicht? Ich bin Fahrzeugbauer / Metaller und kein gelernter Schreiner. Also in deinen Worten ein "Dilettant". In früheren (vielleicht ja deinen) Zeiten hatte das Wort "Dilettantismus" auch die Bedeutung "Liebhaberei" - und da spielt Geld bekanntlich keine Rolle. Also warum regst du dich auf und redest so selbstgefällig von "wohlstandsgeschädigt" etc. ?

Wie kannst du dann eigentlich hier die Diskussionen über magische Lie Nielsen Hobel, bei Vollmond handgeschmiede Damaszener-Stahl-Stemmeisen und japanische Sägen die vor Auslieferung den Segen eines Shinto-Priesters bekommen und dann per Hand übers Meer zu uns gerudert werden ertragen?
Hallo - Hobby ist immer noch die effektivste Art Geld zu zerstören !!! Aber Hauptsache es macht Spaß !!!

Um Holzbearbeitungsmaschinen zu reparieren, zu warten und neu zu justieren verwende ich normalerweise genaue Messwerkzeuge wie Messuhren, Präzisionswinkel, Haarlineal, Mikrometer, Messwellen etc., etc. Das ist normal und geht nicht anders. Mit Schätzeisen kommt halt auch nur Murks raus.

Du kannst gerne mal vorbeikommen und mir zeigen wie du z.B. die Z-Achse und die Lage der Frässpindel einer CNC-Fräse justierst. Machst du das mit Augenmaß? Respekt! Oder lässt du für sowas einen Monteur kommen der das richtige Augenmaß hat? Oder darf ich als "Dilettant" keine modernen Maschinen, sondern nur Maschinen aus dem letzten Jahrhundert, vorzugsweise aus Guss in grün und mit Transmissionsriemen verwenden. Sind die denn alle nicht winklig und nicht genau? Oder besser doch nur Gestellsäge, Bohrwinde, Raspel und Handhobel?

Aber falls dir der TE gesagt haben sollte, dass er nur einen Hasenstall bauen will - ok - da reichen auch ein paar Bretter, ein Fuchsschwanz und ein paar Nägel. Die bauen bei uns auch gerne die Kinder. Da braucht es keine Maschinen und keine präzisen Winkel. Dann hättest du Recht. Aber hat er dir das gesagt?

Und - toll sind hochwertige Werkzeuge doch trotzdem = Liebhaberei = Hobby. Oder hängen bei dir auch keine Bilder an der Wand? Die kosten ja nur Geld und machen keinen wirklichen Sinn...
Warum darf nicht jeder so glücklich sein wie er will und sich nicht kaufen was er will? Auch wenn er anders denkt als du. Muss Hobby Sinn machen?
Nochmals zur Erinnerung: die Frage des TE war nicht, ob so ein Winkel Sinn macht - sondern welche Alternativen es wg. der Lieferzeit gibt.

Und ich dachte nur ich habe den Corona-Lagerkoller...
Mann Mann Mann

Viele Grüße
Alois
 

marcus_n

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Um noch einmal zum Anfangsthema zurück zukommen. Ich bin von den Woodpecker Messinstrumenten nicht so überzeugt. Ja sie sind schick, ja sie sind toll verarbeitet, schauen gut aus, aber Preis / Leistung steht in keinem Verhältnis.
In einem vorherigen Leben bin ich über dreissig Jahre lang Grafiker gewesen und noch analog, ohne Computer, dafür mit Bleistift und Lineal aufgewachsen. Präzises Zeichnen, auch technisches Zeichnen hat zu meinem Handwerk gehört. Diese Alu-Lineale hab ich nie gemocht. Einmal mit einem Cutter / Teppichmesser daran entlang geschnitten und verkantet - schon ist das Lineal kaputt, für immer. Stahllineale sind da viel robuster.

Auch heute noch bevorzuge ich in der Werktstatt Geodreiecke, Zeichenlineale und Anreisswinkel aus dem Grafikbereich von Rumold und anderen Herstellern. Wenn man damit einigermassen sorgfältig umgeht hat man hochpräzise Messwerkzeuge zu einem Bruchteil eines Woodpecker Winkels.

Neben diesen artfremden Messwerkzeugen nutze ich Anreisswinkel von ECE und Ulmia, aber auch Schlosserwinkel aus Stahl. Allein durch ihr Eigengewicht sind die perfekt geeignet um etwas zu beschweren und sicher auf der Werkbank zu platzieren. Das Holzhandwerk braucht nicht immer Messwerkzeuge, die auf ein hundertstel genau sind.

Allein die Werkstücke aus Holz arbeiten so sehr, dass das überflüssig ist und meist verwendet der Holzhandwerker irgendwelche Zimmererbleistifte, die einen derart dicken Strich haben, dass jegliche Toleranz überflüssig ist.
Und im Zweifelsfall lieber zweimal messen. Messen und Messwerkzeuge sind in jedem Gewerk das A und O. Ohne geht es nicht.
Gruß
 

Dietrich

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Hallo,

hier was von Vogel:


Hier Helios Preisser, mit schönen Einblicken in die Fertigung, leider mehr Meßschieber:


Für den normalen Holzwerker-Alltag sind ECE und Ulmia Winkel aber völlig ausreichend.
Ab und zu den Preisser Prüfwinkel dranhalten und gut.


Gruß Dietrich
 

Harzkiller

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Guten Abend in die Runde.
Ich habe einen Ulmia 600 mm. Als ich diesen vor ca. 30 Jahren gekauft habe, hatte er bei Umschlagmessung auch eine Ungenauigkeit von ca. 2 mm auf die 600 mm. Daraufhin habe ich ihn mit ein paar leichten Hammerschlägen gerichtet bis ich keine Tolleranz mehr feststellen konnte. Seit dem bin ich mit dem Winkel zufrieden.
Gruß Jürgen.
 

uwe_

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Auch heute noch bevorzuge ich in der Werktstatt Geodreiecke, Zeichenlineale und Anreisswinkel aus dem Grafikbereich von Rumold und anderen Herstellern. Wenn man damit einigermassen sorgfältig umgeht hat man hochpräzise Messwerkzeuge zu einem Bruchteil eines Woodpecker Winkels.

gute Alternative, ich nutze auch gerne ein großes Geodreieck. Wie ist die Genauigkeit von diesen großen Zeichenschienen aus dem Architekturbereich?
 

marcus_n

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Wie ist die Genauigkeit von diesen großen Zeichenschienen aus dem Architekturbereich
Ich weiss nicht ob die irgendeiner DIN Norm unterliegen. Aber die Schienen sind üblicherweise aus Acryl, Alu, oder Stahl. Die Skalen sind geätzt. Einige haben eine Halbmillimeter Einteilung. Da verzieht sich eigentlich nichts. Und vor allem sind Acryl Schienen transparent, das erleichtert das Anzeichnen ungemein.
 

Harzkiller

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Wie hast du das gemacht? Hab da so nen Kandidaten aus Alu und Stahl. .
Wenn die flache Seite des aufgelegten Winkels nach rechts soll, musst Du ganz nah am Anschlag auf die andere Seite schlagen (am besten mit der Finne des Hammers) um den Stahl etwas zu treiben. Man kann auch einen etwas abgerundeten Meißel zur Hilfe nehmen um nicht aus Versehen auf den Anschlag zu hauen.
Natürlich musst Du den Winkel dazu auf eine Stahlunterlage legen (oder auf einen anderen Hammer) damit er sich nicht verbiegt sondern getrieben wird.

Gruß Jürgen
 
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v8yunkie

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Ich liebe meinen Starret-Kombiwinkel: Der ist genau, robust, hat eine solide Standfläche und man kann mit ihm auch mal 45 Grad messen und ihn für einfaches Anreißen benutzen (indem man das Lineal im Fuss verschiebt und fixiert). Das Geld für den würde ich wieder ausgeben... aber auch nicht mehr.

Gruss,
Thomas
 

Eiche18

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Wenn die flache Seite des aufgelegten Winkels nach rechts soll, musst Du ganz nah am Anschlag auf die andere Seite schlagen (am besten mit der Finne des Hammers) um den Stahl etwas zu treiben. Man kann auch einen etwas abgerundeten Meißel zur Hilfe nehmen um nicht aus Versehen auf den Anschlag zu hauen.
Natürlich musst Du den Winkel dazu auf eine Stahlunterlage legen (oder auf einen anderen Hammer) damit er sich nicht verbiegt sondern getrieben wird.

Gruß Jürgen

Also nicht auf die Kante der Zunge schlagen, sondern auf die Fläche, aber nah an der Kante? Also man treibt den Stahl quasi in einer Kurve, macht ihn "krumm". Hab ich das richtig verstanden?
 

GertG

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Ganz ehrlich:
wenn ich meinen billigen (oben empfohlenen) 5,-Euro Blechwinkel nicht zur Hand habe, benutze ich gerne auch ein angelegtes Blatt DIN A4 als Winkel für einen Bleistiftstrich.
Das reicht von der Genauigkeit für 99,98% aller Fälle. Ist halt nur fummelig.

Ich hab auch kein Problem mit Leuten, die unbedingt dreistellige Summen für so was ausgeben wollen, aber da frage ich mich schon, was der gedankliche Hintergrund ist.
Und was das für ein Werkstück werden soll, bei dessen Erstellung der Winkelfehler eines Meßwerkzeugs auf 600mm kleiner sein soll als die Breite eines Feinsägezahns.

Ich setze da einfach mal Unsicherheit eines Neulings voraus.
Mein Chef sagte früher übrigens in solchen Fällen: "Man kann auch einem Floh in den Arsch gucken".
Und ich denke, in einem Forum "Neuling fragt Profi", erwarte ich als "Neuling" (im Sinne von "Amateur"; der ich selbst immer noch bin) auch von Profis eine dahingehende Antwort.

Irgendwie ufert das hier aus.
 

Mitglied 59145

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Wer viel misst, misst Mist!

Bei mir wird alles per Umschlagmethode geprüft, das reicht. genauer muss es nicht.

Einzig die Formatkreissäge, die wird ca einmal alle 1bis2Jahre mit 5 Schnittmethode justiert/bzw geprüft.

Wenn wir was krumm gebaut haben, dann findet man immer raus, dass es nicht am Werkzeug lag.

Natürlich ist unser höchster Anspruch Wohnraumtauglich, würden wir Maschinenbau machen, dann wäre das sicher anders.


Aber schön finde ich diese roten Teile auch..........

Gruss
Ben
 

damadi

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Hallo,

hier was von Vogel:

Hier Helios Preisser, mit schönen Einblicken in die Fertigung, leider mehr Meßschieber:

Für den normalen Holzwerker-Alltag sind ECE und Ulmia Winkel aber völlig ausreichend.
Ab und zu den Preisser Prüfwinkel dranhalten und gut.


Gruß Dietrich

Vogel und Preissner lässt in diesen Kategorien in China fertigen. Nur die "richtigen" Messgeräte in der Kategorie "Granitplatte" meines Wissens nicht.

Den Vogel-Winkel aus dem Video habe ich auch. Der ist out-of-the-box auch nicht 100% winkelig. Den muss man - wie auch den Ulmia usw. - justieren. Allerdings nicht wie Harzkiller das beschrieben hat, da diese (meist) gehärtet sind. Ein sanfter Schlag auf das (angenietete) Griffstück, und gut. Dann mit Umschlag überprüfen.

Ich habe hier diverses teures Messgerät der Gen0 Klasse - mein günstiger Vogel Winkel usw. ist aber genau so präzise - einfach, weil ich es einmalig justiert habe, und gut ist. Wie "gut" man sich das justiert ist dann Bedürfnis-Sache. Ob so ein Winkel "gut" oder "schlecht" ist, ist ab einer gewissen (nicht-Baumarkt)-Kategorie eher Anwendersache.
Gen0-Messwerkzeug kauft man sich eher als Referenz- und Kontrollmaß - nicht für die tägliche Arbeit.

Ich arbeit nicht nur mit Holz - daher habe ich soetwas. Ein Schreiner wird das nicht brauchen.
 

Leibhaftiger

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...
Ich hab auch kein Problem mit Leuten, die unbedingt dreistellige Summen für so was ausgeben wollen, aber da frage ich mich schon, was der gedankliche Hintergrund ist.
....
Der gedankliche Hintergrund könnte sein: Sieht geil aus, fühlt sich gut an, will ich haben.
Ist jedenfalls bei mir so, je nach Preis muss ich mir dann im Nachhinein eine Begründung fürs Gewissen (und die Regierung) zurecht legen. Im Fall eines Winkels könnte das dann die Genauigkeit sein (wohlwissend, dass ich diese nie im Leben brauchen/erfahren werde)
 

Holzrad09

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Timer

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Auch heute noch bevorzuge ich in der Werktstatt Geodreiecke, Zeichenlineale und Anreisswinkel aus dem Grafikbereich von Rumold und anderen Herstellern. Wenn man damit einigermassen sorgfältig umgeht hat man hochpräzise Messwerkzeuge zu einem Bruchteil eines Woodpecker Winkels.

Danke für den Tip, die hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Die haben ja sogar transparente Geodreiecke mit Stahlkante zum anreißen.
 

Dietrich

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Vogel und Preissner lässt in diesen Kategorien in China fertigen

Preisser heißt die Firma.

Ein Meßwerkzeug mit der Kennung "made in Germany" wird also in China gefertigt?
Weißt Du das oder haust Du hier nur mal was raus?

Uhrenmeßschieber von Preisser werden in Deutschland gefertigt!

Gruß Dietrich
 
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