Stark abgenutztes Stemmeisen neu abrichten

abakus2k

ww-kiefer
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Hi zusammen,

ich habe mittlerweile eine kleine Sammlung an nicht nutzbaren Stemmeisen mit kaputten schartigen Schneiden von meinen Opas.

Beispiel:

bild1.JPG bild2.JPG

Folgendes Werkzeug steht mir zur Verfügung:
  • SiC-Nassschleifpapiere von Körnung 80 bis 5000
  • günstige Schleifhilfe
  • Schleifstein mit Körnung 220
  • Grobe Feilen
  • Winkelschleifer mit Schrupp- und Fächerscheibe
Frage:

Wie bekomme ich solche Stemmeisen soweit neu abgerichtet, dass ich mit dem eigentlich Schärfprozess auf den Nassschleifpapieren beginnen kann? Ich möchte also einen rechten Winkel herstellen und eine neue gerade Fase im 25°-Winkel anschleifen und dann wie gewohnt mit dem Nassschleifpapier weitermachen.

Beim ersten Stemmeisen habe ich dafür einfach das 80er Schleifpapier verwendet. Das funktioniert zwar prinzipiell, dauert aber ewig und das Schleifpapier nutzt sich wirklich sehr schnell ab, sodass ich pro Stemmeisen mindestens zwei Bögen bräuchte. Der 220er Schleifstein nutzt sich nicht so schnell ab, trägt aber viel zu wenig Material ab, sodass es noch viel länger dauert.

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
 

654321

ww-birnbaum
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Ganz ehrlich?

Einen 20.- in die Hand nehmen und in den Kleinanzeigen einen günstigen Schleifbock erwerben.(Oder ist das mit Schleifstein gemeint?) Das Geld hast Du durch das eingesparte Schleifpapier schnell wieder drinnen.


Damit (und kleinem Winkel) Stemmeisen winklig schleifen. Eisen dabei nicht durch Hitze anlaufen lassen.
Anschließend auf Wasserstein (oder Nassschleifpapier) abziehen.

Ist keine Zauberei, nur Übungssache. Ja, wir haben auch in der Ausbildung geflucht...

Die verhubsten Stemmeisen sind ideal um das Schleifen zu üben. Wenn Du den Bogen raus hast sind die Eisen (bei Bedarf) Rasiermesserscharf...
 

MTrp

ww-robinie
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Ich hab mir mal für überschaubares Geld eine Nass-Schleifmaschine von Scheppach gekauft, dazu ein bisschen Zubehör. Das war eine absolut lohnende Investition, denn es gibt in Haushalt und Werkstatt unglaublich viele Klingen zu schleifen - und mit perfekt geschärften Werkzeugen zu arbeiten, macht einfach Spaß. Ich kann Dir die Anschaffung einer solchen Maschine nur wärmstens empfehlen. Damit kannst Du Deine Stemmeisen hervorragend überarbeiten. Wenn Du ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen magst, dann kauf Dir eine Tormek.
 

wirdelprumpft

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Nimm deine Flex und den Rest mit Schruppstein + Feiner Steine oder dein Schleifpapier- ob der Winkel 25 oder 27 grad hat ist genauso egal
wie ob die Schneide 90 Grad oder 87 hat - da findet nur in deinem Kopf statt :emoji_wink:für die Bearbeitung ist es völlig egal - wobei ich meist den Winkel flacher schleife - geht dann besser ins Holz -

und die Schleifscheibe find ich ganz praktisch
https://www.kaindl-shop.de/Diamant-Sichtschleifscheibe
 

Mitglied 67188

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da werden sie geholfen,
von Flex bis Tormek.
:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

wobei, mit der Tormek stehst du mit den Brecheisen einen halben Tag bis daraus ein Beitel wird.

Schau mal ob die Klingen noch gerade sind,
wenn die jemand krumm gehebelt hat ist es die Mühe nicht wert.
 

PrimaNoctis

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da werden sie geholfen,
von Flex bis Tormek.
:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

wobei, mit der Tormek stehst du mit den Brecheisen einen halben Tag bis daraus ein Beitel wird.

Schau mal ob die Klingen noch gerade sind,
wenn die jemand krumm gehebelt hat ist es die Mühe nicht wert.
Geht man vorher mit dem Abrichtwerkzeug drüber (Tormek TT50), dann dauert das maximal 3-5min, bis man komplett fertig ist. Sonst hast du natürlich Recht. Das ist der Grund, dass ich meinen Stein (Scheppach) abrichte, sobald der Abtrag nix mehr ist. Meistens ist er dann auch nicht mehr ganz plan, sondern konkav. Kein großes Problem bei Stemmeisen, doof bei Hobeleisen.
Habe solche Eisen und Hobelmesser damit schon geschliffen, geht ganz ok. Einmal musste ich eine Schraube wegkloppen... und ja... das Eisen wurde wieder scharf. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
:emoji_grin:
 

Andi74

ww-buche
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Geht man vorher mit dem Abrichtwerkzeug drüber (Tormek TT50), dann dauert das maximal 3-5min, bis man komplett fertig ist. [...]

Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Mir ist mal mein größtes Stemmeisen runtergefallen. Da habe ich 80 Minuten auf der Tormek gebraucht. Den Stein habe ich bestimmt drei oder vier mal zwischendrin abgerichtet. Der Materialabtrag am Stein war größer als am Eisen. Sowas macht man höchstens einmal, wenn man keine masochistische Ader hat.

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agnoeo

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Kann ich bestätigen, dass das nicht ganz so schnell geht auf einer Tormek. Ich sag immer das ist eine Schärfmaschine, keine Schleifmaschine (im Sinne von Umschleifen/Reparieren). Ich hab mal eine Scheibe mit 60er Korn (YT video) drauf gespannt und das ging nicht wesentlich schneller. Kommt aber auch auf den Stahl an: altes, laminiertes Hobeleisen? noch erträglich; 8mm Beitel? eh, kein großes Problem; HSS Schrägmeissel umschleifen? :emoji_tired_face: 35cm Ziehmesser oder Beil? Uff!

Gruß, David
 

raziausdud

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Ich weiß nicht, ob das im verlinkten Thema vorstellt wurde… Bei mir kam der Durchbruch zu wiederholgenauem Ansetzen durch Klötzchen auf der Grundplatte, mit einem Baumarkt-Schleifer. Die Skizze erspart detaillierte Erklärungen. Durch die variierbare Positioniernung kann man den Schleifwinkel bestimmen. Diese Position auf dem Beitel markieren, dann passt es sofort wieder beim Nachschleifen.

Rainer
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IngoS

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Ich weiß nicht, ob das im verlinkten Thema vorstellt wurde… Bei mir kam der Durchbruch zu wiederholgenauem Ansetzen durch Klötzchen auf der Grundplatte, mit einem Baumarkt-Schleifer. Die Skizze erspart detaillierte Erklärungen. Durch die variierbare Positioniernung kann man den Schleifwinkel bestimmen. Diese Position auf dem Beitel markieren, dann passt es sofort wieder beim Nachschleifen.

Rainer
Anhang anzeigen 134585


Hallo,

Leider nicht. Durch Nachschleifen wird das Stecheisen kürzer, wodurch sich der Keilwinkel vergrößert.
Gut, dass ich bei mir noch nie Keilwinkel nachgemessen habe.

Gruß Ingo
 

raziausdud

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Da hast Du natürlich Recht, @Ingo. Der Keilwinkel wird bei der Methode durch Verkürzung des Eisens von Mal zu mal etwas größer, irgendwann muss man dem natürlich entgegenwirken. Kann man aber recht einfach, durch „Etwas Zwischenlegen“ oder sehr kleine Abstufung der Klötzchen-Rastung. Und das klingt bei Dir ja auch durch: auf 1-2 Grad Genauigkeit kommt es hier gar nicht an.

Wenn Du oder Andere das „Stehend freihändig“ hinbekommt, ist es natürlich viel einfacher, und Ihr braucht dann auch „das Ganze Gedöns“ nicht.

Rainer
 

Kerstenk

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Ich weiß nicht, ob das im verlinkten Thema vorstellt wurde… Bei mir kam der Durchbruch zu wiederholgenauem Ansetzen durch Klötzchen auf der Grundplatte, mit einem Baumarkt-Schleifer. Die Skizze erspart detaillierte Erklärungen. Durch die variierbare Positioniernung kann man den Schleifwinkel bestimmen. Diese Position auf dem Beitel markieren, dann passt es sofort wieder beim Nachschleifen.

Rainer
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So würde ich das nie machen, ab einem bestimmten Winkel kann sich das Eisen in die Schreifscheibe reinfressen und diesen nachhaltig beschädigen und wenn es richtig schei... läuft, auch vollkommen zerstören und um die Ohren fliegen.

Mach eine kurze Auflage vor den Schleifstein die lang genug ist um führen zu können, die fest montiert ist, dann hast Du auch nicht das Problem mit dem sich ändernden Winkel.

Gruss Kersten

PS: ich habe mal gesehen wie jemand das Eisen in eine Gummiabziehscheibe falsch reingehalten hat, der hatte mehr Glück als Verstand das ihm nichts passiert ist.
 

abakus2k

ww-kiefer
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Hi zusammen und vielen Dank für die vielen Ideen.
Ich möchte es möglichst einfach halten und möglichst wenig zusätzliches Werkzeug dafür kaufen.

Einen Doppelschleifbock hätte ich sogar auch noch, allerdings noch nie genutzt und da bräuchte ich auch gleich neue Scheiben:

2022-11-23 14_33_36-DSC_0028.JPG ‎- Fotos.png 2022-11-23 14_33_45-DSC_0029.JPG ‎- Fotos.png 2022-11-23 14_34_04-DSC_0030.JPG ‎- Fotos.png 2022-11-23 14_34_15-DSC_0035.JPG ‎- Fotos.png

Wenn ich den zum Abrichten benutze, dann schleif ich mir doch gleichzeitig eine Hohlkehle in die Fase. Das könnte für mich Ungeübten dann wieder ein weiterer Stolperstein beim darauffolgenden Schärfen auf dem Nassschleifpapier sein. Oder was meint ihr?

Einen Bandschleifer hätte ich auch noch, die Idee finde ich momentan am besten, da ich da evtl. mit meiner Schleifhilfe (https://www.amazon.de/gp/product/B08DRM941P/) drauf könnte und dann auch gleich der Winkel für das nachherige Schärfen passt. Was für eine Körnung wäre denn da empfehlenswert?

Viele Grüße
 

Mitglied 67188

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Wenn ich den zum Abrichten benutze, dann schleif ich mir doch gleichzeitig eine Hohlkehle in die Fase. Das könnte für mich Ungeübten dann wieder ein weiterer Stolperstein beim darauffolgenden Schärfen auf dem Nassschleifpapier sein. Oder was meint ihr?
hier gut erklärt:
https://youtu.be/iyQd6ECg0uA
da ich da evtl. mit meiner Schleifhilfe
würde ich jetzt nicht machen,
da wird doch die Rolle stark in Mitleidenschaft gezogen.
Kleb dir eine Holzleiste seitlich auf den Bandschleifer in entsprechendem Winkel als grobe Orientierung.

zur Körnung kann ich nicht viel sagen aber bei den Scharten und
schiefen Schneiden nicht feiner als 80er wahrscheinlich eher eine Stufe gröber,
kühlt auch besser bzw. erhitzt nicht ganz so schnell.
 

xv_treiber

ww-esche
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Ich hatte mal solche Stemmeisen in die Hände bekommen, ähnlich versifft. Mit Tormek dauert so eine Reparatur wirklich ewig und wer lebt schon so lange : :emoji_wink: Da gab ich nach einigen Stunden letztendlich auf.
Die Eisen lagen dann solange herum, bis ich als Neu-Drechsler eine ProEdge von Sorby in den Geräte-Bestand bekam. Da ist so ein ramponiertes Eisen, ob Stemm- oder Hobeleisen, in zwei bis drei Minuten wieder im Winkel und gerade, schartenfrei und ohne Hohlkehle. Dann noch das Schleifband wechseln (gibt für jede Anwendung das geeignete Schleifband) und die Klingen werden sau scharf. Auch die Spiegelseite kann mit diesem Gerät problemlos bearbeitet/aufbereitet werden. Kühlung nicht vergessen, wurde ja schon genannt. Drechseleisen werden extrem scharf, auch alle Phasenwinkel und Anschliff-Arten können verarbeitet werden. Dafür ist das Gerät ja eigentlich gedacht. Aber auch von Messer bis Äxte kann alles geschärft werden.
 

abakus2k

ww-kiefer
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hier gut erklärt:
https://youtu.be/iyQd6ECg0uA

würde ich jetzt nicht machen,
da wird doch die Rolle stark in Mitleidenschaft gezogen.
Kleb dir eine Holzleiste seitlich auf den Bandschleifer in entsprechendem Winkel als grobe Orientierung.

zur Körnung kann ich nicht viel sagen aber bei den Scharten und
schiefen Schneiden nicht feiner als 80er wahrscheinlich eher eine Stufe gröber,
kühlt auch besser bzw. erhitzt nicht ganz so schnell.
Ein wirklich sehr informatives Video dazu. Also wäre ein Hohlschliff gar nicht so schlimm und könnte das freihändige Schleifen sogar vereinfachen. Dann würde ich mich tatsächlich zusätzlich um neue Scheiben für den Doppelschleifbock bemühen.

Welche Marken, Materialien und Körnungen könntet ihr da empfehlen? Sollte aber eher im Budget-Bereich liegen, da ich nicht so viel Werkzeug zum regelmäßigen Abrichten habe :emoji_slight_smile:

Vielen Dank
Ich hatte mal solche Stemmeisen in die Hände bekommen, ähnlich versifft. Mit Tormek dauert so eine Reparatur wirklich ewig und wer lebt schon so lange : :emoji_wink: Da gab ich nach einigen Stunden letztendlich auf.
Die Eisen lagen dann solange herum, bis ich als Neu-Drechsler eine ProEdge von Sorby in den Geräte-Bestand bekam. Da ist so ein ramponiertes Eisen, ob Stemm- oder Hobeleisen, in zwei bis drei Minuten wieder im Winkel und gerade, schartenfrei und ohne Hohlkehle. Dann noch das Schleifband wechseln (gibt für jede Anwendung das geeignete Schleifband) und die Klingen werden sau scharf. Auch die Spiegelseite kann mit diesem Gerät problemlos bearbeitet/aufbereitet werden. Kühlung nicht vergessen, wurde ja schon genannt. Drechseleisen werden extrem scharf, auch alle Phasenwinkel und Anschliff-Arten können verarbeitet werden. Dafür ist das Gerät ja eigentlich gedacht. Aber auch von Messer bis Äxte kann alles geschärft werden.
Das ProEdge ist sicherlich ein tolles Gerät, mit 500 EUR aber für meinen Einsatzzweck vollkommen außerhalb des Preisrahmens :emoji_slight_smile:
 

pedder

ww-robinie
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Hohlschliff auf dem Schleifbock und dann Abziehen von Hand ist der Weg, den Tischler im Westen seit hundert Jahren gehen.
Der Stein für den Hohlschliff sollte nicht zu klein sein, damit die Vertiefung möglichst flach bleibt.

Edelkorund Körnung 60 und ein Abrichtwerkzeug mit Diamanten (sieht aus wie ein alter Rasierer).

Wichtig immer zwei drei Sekunden schleifen und dann mindestens so lange kühlen.
 

Mitglied 67188

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Welche Marken, Materialien und Körnungen könntet ihr da empfehlen?
du brauchst den Außen Ø den Aufnahme Ø und die Breite.

Dann würde ich den weißen oder rosa Edelkorund mit Körnung 60 empfehlen.
(der graue ist für weichere Stähle)

Leider finde ich den 125 er Ø (deiner sieht mir danach aus) nur bei Amaz.,
in vielen Fachgeschäften beginnt es erst mit 150 mm.

liegt bei ≈ 23,- €

Dann noch einen Abrichtwerkzeug / Schleifsteinabrichter (Diamant) für 10-15,-€

Bei den Marken kann ich dir nicht helfen vielleicht weiß jemand anderes eine Empfehlung.

Edit:
Bin mal wieder zu spät, habe die Seite nicht nachgeladen, Pedder und Ingo haben das meiste schon gesagt.
 
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