N' Abend!
Es ist ein Irrtum, dass Stechbeitel rasieren können müssen.
Das können Sie schon nach dem ersten Schlag nicht mehr und da schärft man sie ja auch nicht nach.
...
Es sind immer nur die Fragen,
- wie schnell das geht und
- wie lang die Schärfe hält.
Ich bin da ganz bei pedder.
Wer Stech- oder Hobeleisen zum Broterwerb nutzt (genutzt hat, in meinem Fall), dem reicht i.d.R. "Scharf genug!"
Zeit ist Geld und ich glaube nicht an die Theorie man koennte "auf Vorrat" schaerfen.
Holz ist doch ein sehr inhomogener Werkstoff.
Nicht falsch verstehen bitte, den Schleifbock benutze ich nur ungern und nur fuer's Groebste.
Es glueht mir einfach zu schnell und die meisten Boecke, die ich kenn sind ziemlich olle... Ziegen!
Einmal ne blaue Ecke und schon ist das doof.
Normalerweise schaerfe ich alle Eisen auf irgendwas Richtung 200/1000/6000er Wassersteinen.
Auch die Kirschen, obwohl die zäher sind als die Japaner. 200 nur fuer "da muss ne Macke weg".
Ob da jetzt alle Winkel xy,00 Grad sind? Sicher nicht. Who cares? Watt is enne Mikrofase?
Das mit dem "Rasieren" habe ich vielleicht mal in der Lehre probiert.
Bin ich zu eitel fuer, ich steh auf meine Unterarmbehaarung. Wenn man schon auf dem Kopf nix mehr hat...
"Scharf genug" - weiss man irgendwann. Aber bitte nicht mit dem Finger pruefen!
Ausserdem durfte ich mal Hiroshi Morita San dabei zuschaun wie flott das geht.
Freihand schaerfen ohne viel Gedoens.
Ohne Schleifvorrichtung, mit meinem Stecheisen, meinen Schaerfsteinen. Natuerlich auf dem Fussboden.
Das war beeindruckend, das hat mir im weiteren Berufsleben immer wieder was gebracht. So geht das also!
Zur Probe rasiert hat sich Herr Hiroshi nicht. Brauchte der nicht, der wusste: "Scharf genug!"
Und mir fehlen zwar die Testmethoden und Beweise, aber das war das schaerfste Stecheisen in meiner toolbox ever.
Fuer ca. 2 Wochen. Der Weg des Werkzeugs...
So scharf wie moeglich oder so scharf wie noetig?
Hobby vs Business.
Gruesse
Mattes