SWR: Wie man einen Hobel baut

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Mitglied 67188

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Gerd Fritsche live:
selten, dass ich mich erwisch wie ich mit offenen Mund staunend jemand beim arbeiten zu sehe.

Danke für das 2. mal verlinken.

Jetzt weiß ich wer Gerd Fritsche ist von dem ich zwar schon gehört hatte aber mir nicht vorstellen konnte,
was da dahinter steckt.

5 Tage Arbeit wollen bezahlt sein, ich fürchte, dass wird ein Traum für mich bleiben.

Ganz großes Kino wie man in Frankreich sagt.
Auch die Kameraführung und die angenehme Stimme in dieser Dokumentation unterstreichen
diese für mich seltene Hingabe an ein Handwerk dass solche Kunstwerke hervorbringt.

:emoji_open_mouth:
:emoji_thumbsup::emoji_thumbsup::emoji_thumbsup:
 

Mitglied 30872

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Ja, Gerd, bedauerlich, dass Du mit dem Bau Deiner Hobel auch den Artenschwund unterstützt.
 

PurplePony

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Ich lehne Tropenholz grundsätzlich ab, würde es befürworten, wenn er es nicht verwenden würde.
Ohne diese Aussage verwässern zu wollen hat die Verwendung bei thematisierten Hobeln für mich einen anderen Stellenwert als Nachbars Bankiraiterasse oder tausend Quadratmeter Teakdeck.
Problematisch werden solche Hölzer sobald sie gewinnoptimiert und unkontrolliert für die breite Masse in Massen abgebaut werden.
Würde der Quadratmeter Raubbauterrasse das 10 fache Kosten, und das müsste er wahrscheinlich sollte er mit dem Fokus der Nachhaltigkeit abgebaut werden, dann gäbe es ggf. sogar einen Ansatz daraus auch für die Natur einen Vorteil heraus zu ziehen.

Bei der Kleinstmenge die Fritsch für so ein Nischenprodukt verbraucht, würde der Mehrpreis bei dem (meines erachtens gerechtfertigten) Verkaufspreis kaum ins Gewicht fallen.

Masse und menschliche Gier ist das was unseren Planeten kaputt macht.
 

uli2003

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Ist schon gut wenn man sich damit auseinander setzt.
Dann mach das doch mal. Stammtischparolen wie das Beispiel mit Nachbars Terrasse zeugen nicht davon, eher von Ahnungslosigkeit.

Das, was in die Holzverarbeitung geht, liegt im kleinen 1-stelligen Prozentbereich.

Kümmere dich mal um die bunten Zeitungsbeilagen und die Druckindustrie. Brandgerodetes Holz, an dessen Stelle Ölpflanzen für unseren 'Öko' Biodiesel monokulturell angebaut werden, lässt sich auch schwer verkaufen.
Aber das gehört nicht in diesen Thread, in dem ich mit der Verwendung kleiner Stücke tropischer Hölzer überhaupt kein Problem habe.
 

PurplePony

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Kann deiner Argumentatioskette nicht folgen.
So wie du schreibst weiß ich aber worauf das hinaus läuft.
Werde darauf nicht eingehen.
Happy day :emoji_grin:
 

Mitglied 59145

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Das was Uli schreibt ist schon so ein Thema. Würde Tropenholz nur in wertigen Dingen, wie handwerli h hergestellten Möbeln, als Furnier zum Beispiel verwendet, dann wäre das kein Problem.
Die andere Seite ist halt, wenn das passiert, will wahrscheinlich der breite Markt auch bald Zugriff haben.
Es müsste sich halt in Preisen bewegen, wo das ausgeschlossen ist. Dann muss natürlich das ganze kontrolliert werden.
Daher sehe ich das auch so, wenn ich sowas machen würde, würde ich es nicht zeigen.

Ich würde so einen Hobel aber ganz sicher aus Eiche bestellen:emoji_sunglasses::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:.
Da finde ich schon was......

Gruss
Ben
 

uli2003

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Kann deiner Argumentatioskette nicht folgen.
Ich möchte damit nur sagen, dass das Holzverarbeitende Gewerbe nicht der ausschlaggebende Part in Sachen Abbau der Regenwälder ist.
Selbst wenn kein Tischler mehr ein Tropenholz anfassen würde, ändert das so gut wie gar nichts. Die Papierindustrie ist da, gefolgt von der Brandrodung zur Erschließung von Plantagenflächen, der größte Abnehmer.
Und diese bunten Zeitungsbeilagen aus Tropenholz werfen wir gewissenhaft in die blaue Tonne. Das Stückchen Teakholz darf aber kein Hobelgriff werden.
 

Mitglied 67188

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habe kein Problem wenn jemand alte Bestände aufarbeitet.
Hier sind sie sogar noch gut aufgehoben, da der Hobel Generationen überdauern wird.
Die Quellen müssen seriös sein und muss sich nachweislich wirklich um Altbestände handeln.

Ich hätte aber auch kein Problem wenn mir gesagt wird, dass es den Hobel nicht mehr mit dem Holz XYZ gibt,
weil auf dem Index, mich für ein anderes Holz zu entscheiden.

Bei mir weckt das keine Begehrlichkeit weil es einfach sehr viele Alternativen gibt, die dem
Exoten Holz in nichts nachstehen (bei dieser Verwendung).
 

Mitglied 59145

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@uli2003 die Bezeichnung "holzverarbeitendes Gewerbe" ist falsch. Nenn es "holzverarbeitendes Handwerk" und ich bin bei dir.
Das ist aber ein Grundsatz, da meide ich es einfach. Jetzt ist das ganze Thema gelaufen. Ist wie mit dem co2 Ausstoß, klar gibt es Länder die schlimmer sind.....

Gruss
Ben
 

Lorenzo

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Das, was in die Holzverarbeitung geht, liegt im kleinen 1-stelligen Prozentbereich.
Hast du da ne Quelle? Oder ist das der andere Stammtisch der genau das Gegenteil von dem von dir erwähnten behauptet.
99,9% der Menschen glauben einer Behauptung eher wenn sie mit Zahlen hinterlegt ist. Woher ich das weiß? Gar nicht, hab ich mir grad ausgedacht...

Mit Sicherheit gibts schlimmere Bösewichte als die Tropenholz verarbeitenden Schreiner. Oder nen Herr Fritsche der Altbestände aufbraucht.Ich fände es super wenn er auf seiner Internetseite drauf hinweisen würde um so die Problematik ins Bewusstsein der Käufer und Interessenten zu rufen.

Aber ganz allgemein, man muss ja nicht der schlimmste Bösewicht sein um zu erwägen etwas anders zu machen!

Nuss, Birne, Apfel, Zwetschge, Hainbuche, alle bestens geeignet, von schlicht bis aufregend gemasert mit Riegelung alles dabei. Alles top Alternativen, vor allem beim Infill Hobel wo das Stehvermögen des Holzes nicht so wichtig ist wie bei ner hölzernen Rauhbank.
 

uli2003

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Hast du da ne Quelle? Oder ist das der andere Stammtisch der genau das Gegenteil von dem von dir erwähnten behauptet.
Die WWF hat einmal vor einigen Jahren eine sehr umfangreiche Studie zum Thema Tropenholz veröffentlicht.
Wenn man sich die Studie durchsieht, sieht man erst einmal wie komplex das ganze Thema ist. Der größte Anteil sind Importe von Zellstoffen, Möbeln, Holzwaren, aber nur vergleichsweise wenig Schnittholz.
Laut Statista ist der (legale) Import seit der Studie um 75% gesunken, ein Weg in die richtige Richtung - oder auch nicht, denn der Bedarf ist da und wird nun auf andere Länder verlagert. Mal sehen wann keine Hobelgriffe aus Fichte oder Lärche mehr gewünscht sind.

Wie schon gesagt - der Verzicht beim Schreiner auf Tropenholz bewirkt nahezu nichts, wir müssen das primär dort tun, wo man die Hölzer als solche nicht mehr erkennt. Und das bedeutet, sich zu informieren, und nicht dem armen Gerd den Griff aus Tropenholz anzukreiden.
 

PurplePony

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Jo, der arme Gerd hat hier mehr Zuspruch als negatives Feedback für seine coolen Hobel bekommen.
Ohne ihn zu kennen wirkt er allein aufgrund seiner Lebenserfahrung nicht so als würde ihn die Diskussion aus der Bahn werfen.
Und ein feedback in die Richtung kann doch auch positiv sein. Vielleicht hat er die Kontroverse um Tropenholz gar nicht so auf dem Schirm und macht was aus der neuen Erkenntnis.
Cheers
 

uli2003

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Die Frage ist berechtigt. Mit der Nachfrage nach einer Quelle wurde ja bereits Ahnungslosigkeit attestiert. Jetzt kannst du die Frage selber beantworten.
 
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